Pixum AG

Testbericht: Pixum AG Pixum-Up 1.2

2003-09-03 Obwohl Geiz nicht wirklich geil ist, freut man sich doch immer, wenn man ein Schnäppchen machen kann. Investiert man also ein paar Cents ins Downloaden, bekommt man als Gegenleistung eine kleine und praktische Software geboten. Mit Pixum Up 1.2 kann man Fotos automatisch von der Digitalkamera auf die eigene Festplatte ziehen, Bilder verlustfrei drehen, rote Pupillen in schwarze verwandeln und vieles mehr.  (Kirsten Hudelist)

   Pixum-Up Logo [Foto: Pixum]
 

Eine freundlich gestaltete Oberfläche lädt dabei zum Arbeiten ein und bietet auch Anfängern eine gute Übersicht. In der oberen Menüleiste sind die meisten Funktionen mit Hilfe bunter Buttons dargestellt. Kurze, aber prägnante Alt-Texte erklären kurz die hinter den Buttons liegenden Inhalte und geben, falls vorhanden, das passende Funktionstastenkürzel wieder. So steht z. B. F11 für "Vollbild", mit dessen Hilfe man das Foto in seiner ganzen Pracht, sprich maximal Bildschirm füllend, bewundern kann. Unterhalb der Menüleiste findet sich auf der linken Seite die Dateiauswahl, die genau wie der Explorer eine Übersicht über die eigenen Ordner bietet. Per Klick auf den gewünschten Bilderordner erscheinen die darin enthaltenen Fotos automatisch auf der Arbeitsfläche (leider nur JPEG-Dateien). Wird die Ordnerstruktur nun nicht weiter benötigt, kann sie per F12 ausgeblendet werden, um einen freien Blick auf die Oberfläche zu haben. In einer Art symbolischen Filmstreifens liegen jetzt die geladenen Fotos im Kleinformat. In der linken unteren Ecke dieses Filmstreifens kann man anhand zweier Zahlen erkennen, wie viele Fotos sich auf diesem "Film" befinden und welches Foto man gerade in einer größeren Version betrachtet. Führt man die Maus über die kleinen Fotos, wird in einem Kästchen eine Vielzahl von Informationen eingeblendet. Sie geben Auskunft über so wichtige Dinge wie Bildname, Einstellung von Zeit und Blende, Bild- und Dateigröße sowie das Aufnahmedatum und Uhrzeit. Die vollständigen Exif-Informationen können per Button bzw. Funktionstaste 10 abgerufen werden. Diese Exif-Daten bleiben auch dann erhalten, wenn man das Foto nachträglich verändert hat, beispielsweise durch Verringerung der Datenmenge.

Pixum-Up - Rote Augen entfernen [Foto: Pixum]
  
  

Nur Vampire und weiße Kaninchen sollten Rote Augen haben, bei lebenden Menschen gilt es weiterhin als unschicklich. Ist das "Malheur" dann doch mal passiert, kommt das Rote-Augen-Werkzeug zum Einsatz. Und das ist bei dieser Software besonders gelungen. Ein Klick auf den passenden Button vergrößert das Foto auf Originalgröße. Je nach Größe des Bildes muss man jetzt erst anhand der Scrollleisten bis zur Augenpartie vordringen. Nun zieht man per Klick auf die linke Maustaste automatisch einen in einem Rechteck befindlichen Kreis um die roten Pupillen. Hat man die Pupille nicht direkt getroffen, kann man in Ruhe die Seiten passend skalieren. Über einen Schieber kann man sogar die Intensität des nachgebesserten Farbtones bestimmen und so der Röte der Augen anpassen. Speichert man nun das verbesserte Bild, so wird es im gleichen Bildordner unter dem gleichen Namen wie vorher, jedoch mit dem Zusatz "_redeye" abgespeichert. So werden erst gar keine Originaldateien angerührt und verändert.

Möchte man ein Foto per E-Mail versenden, geschieht das auch bequem per Mausklick. Unweigerlich wird dabei das Bild im eigenen E-Mail-Programm als Anhang abgelegt. Leider wird es dabei nicht automatisch komprimiert, also in der Datenmenge verringert, obwohl es eigentlich den Anschein macht. Denn vergleicht man die Datenmenge des Originalbildes mit derjenigen, die im Mailanhang angegeben wird, scheint sie um rund ein Drittel weniger "dick" zu sein. In der Praxis wird aber die tatsächliche Datenmenge verschickt, was in den meisten Fällen bedeutet, das man das Foto selbst verkleinern muss. Dies geschieht recht komfortabel über den Button Bildgröße, in dem man entweder selbst Pixelmaße angeben kann oder sich eines von vier vorgegebenen Formaten aussucht. Praktisch ist bei der Selbstangabe, dass der zweite Wert immer proportional zum ersten Wert berechnet wird und somit Verzerrungen des Bildes sicher vermieden werden. Auch kann die neue gewünschte Bildgröße einfach in Prozentzahlen geändert werden. Das nun "neu" entstandene Bild erhält automatisch den Zusatz "_resize" und wird ebenfalls im gleichen Bildordner abgelegt wie das Original. So besteht keine Gefahr für das Überschreiben von Dateien, was auch sehr ärgerlich wäre, denn hat man einen getanen Schritt erst einmal bestätigt, gibt es leider kein Zurück mehr in Form einer Zurück-Taste.

   Pixum-Up - Einstellungen [Foto: Pixum]
  

Zu den weiteren Möglichkeiten dieser Software gehört die Anzeige der Bilder als Diashow, auf deren Gestaltung man sogar ein klein wenig Einfluss hat. So kann man zwar die verschiedenen Überblendeffekte nicht beeinflussen, aber immerhin die Zeit des Bildwechsels selbst bestimmen. Ebenso kann man die Hintergrundfarbe im Vollbildmodus bestimmen, die man in der Diashow dann sieht, wenn Fotos hochformatig oder kleinformatiger als der Bildschirm sind. Die Funktion "Einstellungen" bietet sogar noch mehr kreativen Spielraum, wenn es beispielsweise um die Farben der Texte des Explorerhintergrundes geht. Auch kann ein anderer Bildschirmgammawert angegeben werden, um ihn an den heimischen Monitor anzupassen. Eine gute Idee ist die Möglichkeit, ein beliebiges vorhandenes Bildbearbeitungsprogramm anzugeben, das dann automatisch startet, wenn man bei gedrückter ALT-Taste auf das Bild klickt.

Im unteren rechten Teil der Arbeitsfläche befinden sich noch einige interessante Zusatzfunktionen. So kann man hier das Bild verlustfrei drehen oder in ein für Fotoabzüge günstiges 2:3 Format bringen. "Verlustfrei" sind diese Verfahren dadurch, dass auf die bereits vorhandene JPEG-Kompression Rücksicht genommen wird. Diese Technik wird sonst nur in hochwertigen Bildbearbeitungssoftwares wie Photoshop verwandt und ist innerhalb dieser Gratissoftware ein echter Knüller. Ebenfalls praktisch ist die Verwendung einer Art Datenbank. Jedem Foto können über die Text-Funktion prägnante Schlagworte gegeben werden, mit deren Hilfe man die Bilder leicht wieder finden kann. Man kann mehrere Worte eingeben, die Gesamtlänge darf allerdings nicht länger als 80 Zeichen sein. Über die Bildsuche in der Menüleiste kann man dann detaillierte Suchen starten und erhält prompte Ergebnisse.

Pixum-Up - Vergrößerungsmodus [Foto: Pixum]
  
  

Sehr schön ist auch die Funktion des Vergrößerungsmodus. Dieser erlaubt eine 100%-Darstellung des Bildes. Ein Rechteck in einer Miniaturansicht des Fotos (ähnlich dem "Navigator" von Adobe Photoshop) zeigt dann immer genau an, in welchem Ausschnitt des Fotos man sich gerade befindet. Durch Verschieben dieses kleinen Rechtecks verschiebt sich auch automatisch die Großansicht des Bildes. Da die Entwickler von Pixum-Up natürlich auch ein wirtschaftliches Anliegen haben, kann man, wenn man möchte, die fertigen Bilder online (oder auch per Post) versenden und erhält wenig später echte Fotoabzüge von seinen Bildern.

Fazit  Pixum-Up ist hervorragend geeignet für Einsteiger in die Digitalfotografie. Die übersichtliche Menüführung ermöglicht ein leichtes Handling, und Funktionen wie Rote-Augen-Entfernen und Bilder zuschneiden arbeiten hervorragend. Was leider etwas fehlt sind andere einfache Bildbearbeitungstools wie Staub & Kratzer entfernen oder Helligkeits- und Farbeinstellungsmöglichkeiten. Stattdessen wurde aber die Möglichkeit offen gelassen, bereits vorhandene Software zu diesem Zwecke mit einem Klick griffbereit zu machen. Die Bilder werden schnell dargestellt. Was anfänglich ein wenig irritiert, ist die nicht ganz so gute Bildqualität in der kleinformatigen Einzelansicht; die Bilder wirken etwas verzerrter und grobkörniger als sie tatsächlich sind. Je näher man jedoch mit den Bildern an der Originalgröße ist, desto stimmiger wird auch die Qualität. Ein Download lohnt aber für jeden, der ein einfach zu bedienendes, mit grundlegenden Funktionen ausgestattetes, kostenloses Bildbearbeitungsprogramm sucht.

Kurzbewertung

  • Kopierfunktion von der Kamera zum PC
  • Dateien werden mit Zusatznamen abgespeichert
  • leichte Handhabung
  • bequemes Bestellen von Abzügen
  • Exif-Infos anzeigbar
  • Rote-Augen-Funktion
  • verlustfreies Drehen und Zuschneiden der Bilder
  • Datenbank integriert
  • Bildqualität manchmal etwas holperig
  • nur JPEG-Dateien werden akzeptiert
  • kein autom. Verkleinern der Fotos bei Mailanhang
  •  Bildbearbeitungsfunktionen spärlich

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