HDR-Software für Anspruchsvolle

Testbericht: Pixxsel HDR Photo Pro

2012-03-26 Am Markt der HDR-Entwickler tritt der Franzis Softwareverlag nun neben HDR Darkroom 5 mit Pixxsel's HDR Photo Pro 5 an, einer Allroundlösung für Belichtungsreihen, Hochkontrastfotos und die unkomplizierte Bildoptimierung. Auch wenn das Pro im Namen suggeriert, es handele sich um eine für den gewerblichen Einsatz konzipierte Software, zeigt schon das Öffnen der Verpackung, dass auch Einsteiger in das Genre der kontrasterweiterten Fotografie hier richtig liegen. Bei genauer Betrachtung handelt es sich auch um mehr als eine einfache HDR-Software.  (Marc Eating)

HDR Photo Pro empfiehlt sich selbst in der Produktbeschreibung als erweiterte Version von HDR Darkroom, welches wir im Dezember 2012 vorgestellt haben. Und tatsächlich: Ließ sich bei HDR Darkroom noch bemängeln, dass eine angemessene Programmbeschreibung wünschenswert gewesen wäre, so ist diese bei HDR Photo Pro 5 nicht nur zu finden, sondern auch recht ausführlich geworden. Auf gut 120 Seiten des beigelegten Handbuches wird explizit auf die Grundlagen der HDR-Fotografie, die Funktionen der Software, die Benutzeroberfläche als auch den Workflow von HDR Photo Pro eingegangen. Vervollständigt werden die HDR Photo Pro 5 Ausgangsbild [Foto: Marc Eating]nicht zu ausführlichen und gut verständlichen Erörterungen durch Anwendungsbeispiele, welche dem Einsteiger sicher gut als Orientierung dienen können.

Die hier im Screenshot gezeigte Windows-Variante greift auf das gleiche Bedienkonzept zurück wie HDR Darkroom, bietet jedoch einige Features, die den Mehrpreis von 30 Euro durchaus rechtfertigen – zumal HDR Photo Pro klassische Elemente einer Stand-Alone-Bildverarbeitung in sich birgt. Neben den Möglichkeiten, aus einzelnen Bildern als auch Belichtungsreihen HDR-Bilder zu generieren, Bilder auszurichten, Bildstörungen zu entfernen und unterschiedlichste RAW-Formate zu importieren, bietet Photo Pro Farbraum-Management, eine Korrektur-Funktion für Chromatische Aberrationen, eine Funktion zum Nachschärfen, Objektivkorrektur und einen Direktexport für soziale Netzwerke. Die genaue Übersicht aller Features beziehungsweise der Unterschiede dieser zwei sehr ähnlichen Anwendungen findet sich in den weiterführenden Links am Ende des Textes.

In der Praxis erweist sich HDR Photo Pro als übersichtliches, schnelles und einfach anzuwendendes Programm, mit dem sich ohne besondere Vorkenntnisse aus einem Rohbild ein in vieler Hinsicht optimiertes Endprodukt erzeugen lässt. Von der hier gezeigten Bildserie aus vier Bildern bis zum fertigen HDR-Bild wurde der Großteil der Zeit für das Importieren der Bilder auf den Rechner benötigt. Nach Angabe der zu verarbeitenden Bilder in HDR Photo Pro wird die Vorschau des zu erwartenden Ergebnissen quasi in Echtzeit geliefert.

HDR Photo Pro 5 Endbild [Foto: Marc Eating]Fazit Sowohl für Fortgeschrittene als auch für Einsteiger bietet das Programm eine überzeugende Anzahl von  Gestaltungsmöglichkeiten, die den Einsatz von zusätzlicher Bildbearbeitungssoftware verzichtbar werden lässt. Einziger Nachteil: Im Gegensatz zu Darkroom ist Photo Pro nicht als Plug-In für Photoshop vorgesehen, was für eingefleischte Amateure und Profis in Sachen Bildverarbeitung abschreckend sein dürfte. HDR Photo Pro 5 läuft unter Windows XP als auch 32- und 64-Bit Windows 7 und Mac OS X, sofern mindestens 2 GHz Prozessortakt und 1 GByte RAM vorhanden sind.

Für HDR-Interessierte, die die Einarbeitung in eine komplexe Bildbearbeitung wie GIMP oder Photoshop scheuen, stellt HDR Photo Pro eine interessante Alternative dar. Schließlich lassen sich die wichtigsten Bildkorrekturen einschließlich des für Spezialsoftware nicht selbstverständlichen Farbmanagements ausführen. Auch als RAW-Entwickler kann HDR Photo Pro 5 antreten, was den Anspruch einer Kompakten "All-in-one"-Lösung unterstreicht. Die Kombination aus Einfachheit in der Bedienung und Vielseitigkeit der Gestaltungsmöglichkeiten machen HDR Photo Pro mit dem Preis von knapp 100 EUR für die Vollversion mit gedrucktem Handbuch oder ca. 90 EUR für die Downloadvariante zu einer sinnvollen Lösung für Freunde kompakter Bildbearbeitungsprogramme. Stimmt das Eingangsmaterial, so steht mit diesem Werkzeug beeindruckenden Bildkompositionen kaum etwas im Wege.

Kurzbewertung

  • Gute Bilder schon aus einer einzigen RAW-Datei
  • Schnelle Bildergebnisse
  • Einfache Bedienung
  • Im Gegensatz zu HDR Darkroom nicht Plug-In-fähig

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