Rutger Bezema/Andreas Schmitz
Testbericht: Rutger Bezema/Andreas Schmitz CDox
2002-11-08 Wer kennt nicht die Stapel von CDs, die bei laxer Verwaltung erst nach dem Einlegen ihren Inhalt preisgeben? CDox macht Schluss damit. Schnell und trotzdem zweckmäßig ist ihr Inhalt aufgelistet und ein schönes Cover-Foto offenbart einprägsam, was sie verbergen. (PhotoWorld)
Doch trotz aller Liebe ist das Hüllendesign nichts, womit man sich
stundenlang aufhalten möchte. Hier springt CDox in die Bresche. Es ist darauf
spezialisiert, Vorder- und Rückseite oder ein kleines Booklet, also
eine Heftbeilage, zu gestalten. Sogar den Inhalt der CD kann die Software
selbstständig einlesen. Dazu wird man mit einem Wizard in wenigen Schritten bis
zum fertigen Produkt geleitet.
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Darf's eine schlichte Hülle sein oder ein
wohlgestaltes Büchlein?
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Umschläge und Booklets samt Inhaltsverzeichnis in einem Rutsch Die
Freeware ist in der Programmiersprache Java geschrieben und daher sowohl in
Linux als auch in Windows einsetzbar. Doch benötigt man zuvor die sogenannte
Java Laufzeit Umgebung, in Englisch Java Runtime Environment. Sollte sie nicht
bereits installiert sein, erhält man sie unter der Abkürzung JRE auf den Seiten
von java.sun.com. Die RPM-Datei ist unter Linux mit dem Befehl rpm -Uvh ebenso
unkompliziert entpackt wie die Installationsdatei per Doppelklick unter Windows.
Danach kann man das eigentliche Setup von CDox vornehmen, das ebenso bequem
durchzuführen ist. Wenn alles geklappt hat, wird man beim Start des Programms
sofort durch den Wizard begrüßt. Er bietet an, entweder Booklets und Futterale
komplett oder jeweils nur die Vorder- und Rückseite zu gestalten.
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Der Clou: Aus einem Ordner oder einer bereits
gebrannten CD werden Dateinamen, -größen oder
der Pfad ausgelesen.
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Mit dem Wizard ist layouten keine Hexenwerk Geradlinig steuert man
nun auf das Ziel hin. Zuerst wählt man die Umschlagfotos aus, die automatisch
auf die richtigen Maße gestaucht werden. Es bietet sich daher an, für das Booklet
möglichst eine längliche Aufnahme zu wählen und für die Vorder- oder Rückseite
eine quadratische. So kommt es nicht zu hässlichen Verzerrungen oder
Stauchungen.
Sehr wohltuend wirkt sich aus, dass CDox selbsttätig nach einer Beschriftung
fahndet. Wenn die Frage erscheint "Wollen Sie die Namen der Lieder selbst
einfügen?" kann man mit "Ja" antworten. In der folgenden Dialogbox wählt man
"Sonstige CD" und kann danach die Quelle – einen Ordner oder eine bereits
gebrannte CD im Laufwerk – bestimmen. Die Dateinamen werden daraufhin je nach
Wunsch mehr oder minder detailliert eingefügt..
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Bunt und trotzdem übersichtlich
ist in drei Schritten das Booklet
hergestellt.
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Sowohl die Fotos als auch der
Text können nach Wunsch noch
nachbearbeitet
werden.
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Damit könnte man es belassen und das Kunstwerk über den Befehl "Datei –
Drucken" fertig stellen. Doch bietet CDox zusätzliche Verbesserungen an, damit
der Rohling hübsch ummantelt ist.
Der letzte Schliff für Text und Bild Grundsätzlich lassen sich im
Programm drei Bildformate verwenden: JPEG, GIF und PNG. Weisen Letztere
durchsichtige Stellen auf, lassen sich diese mit "Einfügen – Hintergrundfarbe"
gezielt abdecken. Und sollte das Layout noch immer nicht bunt genug sein, kann
man weitere Aufnahmen über den Hintergrund legen.
Weitaus wichtiger wird aber für den Benutzer die rechte Maustaste werden.
Denn benutzt man ein farbenprächtiges Foto als Hintergrund, können sich die
Buchstaben nicht mehr dagegen durchsetzen. Ein Klick öffnet ein Kontextmenü, das
einige grundlegende Manipulationen am Foto vornehmen lässt - mit etwas
Kontrastverminderung und einem höheren Gamma Wert hält es sich danach dezent im
Hintergrund und die Schrift ist wieder lesbar.
Auch die Textgestaltung ist noch ausbaufähig. Wenn der Wizard sein Werk getan
hat, ist die Schrift selbst inaktiv. Das heißt, man kann nur den Textblock als
Ganzes verschieben. Wenn man darüber hinaus noch einen Kommentar hinzufügen
will, geht man ins Menü "Einfügen – Text an". Bei Mausklick öffnet sich danach
eine Eingabefläche, in der man sich mit verschieden Schriftgrößen, -farben und - typen verkünsteln kann.
Wer das Resultat für spätere Zwecke behalten will, sichert es entweder im
internen Format von CDox oder exportiert die Datei. Dann wird sie in ein JPEG-
oder PNG-Bild umgewandelt und steht für weitere Anwendungen zur Verfügung.
Ansonsten genügt ein Klick auf den Button mit dem Drucker-Symbol und für die CD
steht ein schmückendes Futteral bereit.
Fazit Wer kennt nicht die Stapel von CDs, die bei laxer Verwaltung
erst nach dem Einlegen ihren Inhalt preisgeben? CDox macht Schluss damit.
Schnell und trotzdem zweckmäßig ist ihr Inhalt aufgelistet und ein schönes
Cover-Foto offenbart einprägsam, was sie verbergen. Ein praktisches Hilfsmittel
also, das zum Rüst- und Röstzeug eines Bildbearbeiters gehören sollte.
Allerdings muss man unter Umständen über genügend Arbeitsspeicher verfügen, da
nicht in jeder Windows-Version ein solches Java-Programm ausreichend schnell
ausgeführt wird.