SC-Soft
Testbericht: SC-Soft BitmapFix
2002-06-12 BitmapFix ist eine Software, die sich insbesondere an Einsteiger richtet: Sehr einfache Bedienbarkeit machen viel Freude und führen zu schnellen Erfolgserlebnissen. Auch wenn BitmapFix in seinem Funktionsumfang nicht an Profi-Bildbearbeitungsprogramme heranreicht, so ist es dich ein ideales Arbeitsgerät für Fotografen, die mit der Bildbearbeitung noch so nicht vertraut sind. (PhotoWorld)
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Die Programmierer haben sich die Tatsache zu Herzen genommen, dass die
kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten eine Gerade ist. Das bedeutet für
die Arbeit mit BitmapFix, dass man keine komplexen Befehlsfolgen in
irgendwelchen Untermenüs ausführen muss, sondern in vielen Fällen mit zwei
Mausklicks am Ziel ist. Anders ausgedrückt: BitmapFix ist nicht nur
benutzerfreundlich, sondern geradezu "benutzerliebevoll". Dazu bietet
es beeindruckende Möglichkeiten, die man in dieser zweckmäßigen
Zusammenstellung selten findet: Zahlreiche Filter zur Bildverbesserung, die auch
der Benutzer erstellen kann, Effektfilter, Rahmen, Vignettierung, Morphing und
natürlich die Standardwerkzeuge zum Ausschneiden, Drehen und viele Dinge mehr.
Damit ist BitmapFix das ideale Arbeitsgerät für Fotografen, die mit der
Bildbearbeitung noch nicht vertraut sind, aber auch für erfahrene Anwender, die
Umwege bei der Verbesserung ihrer Fotos vermeiden wollen.
Ein Wermutstropfen ist, dass das Programm "nur" als Shareware
vorliegt – nach 30 Tagen ist Schluss mit lustig. Allerdings ist die registrierte
Version mit 10 EUR durchaus bezahlbar (und ihren Preis auf jeden Fall wert).
Eine gesunde Basis für Bildmanipulationen Bereits der Einstieg wird einem denkbar einfach gemacht. Wählt man unter
Grafik suchen ein Verzeichnis aus, werden alle darin enthaltenen Bilder in einer
Vorschau aufgelistet. Nach einem Klick auf die rechte Maustaste hat man dann die
Auswahl, das Bild zu laden oder zu löschen. Wenn der Anwender weiß, was er
will, benutzt er den Menüeintrag Grafik laden. Trotz ihres Namens liest die
Software dabei nicht nur Bitmaps (*.BMP-Dateien) ein, sondern noch zehn weitere
Bildformate.
Alle Werkzeuge sind hübsch übersichtlich in der Menüleiste aufgereiht. Das
freut das Auge, das so oft Button-Tennis spielen muss – links, rechts, links,
bis das Werkzeug unter vielen anderen endlich gefunden ist. Dafür beginnt die
Leiste mit einem glatten Reinfall. Theoretisch sollte eine in Windows
zwischengespeicherte Datei sich über die Zwischenablage ("Clipboard")
aus BitmapFix aufrufen lassen. Zumindest in der Shareware-Version aber litt die
Anwendung etwas unter Gedächtnisschwund – das Clipboard blieb in jedem Fall
inaktiv. Tadellos funktionierte dafür die Kantenglättung für pixelige
Ränder, auch Antialias genannt. Und auch unter dem Eintrag Palette sind die
grundlegenden Funktionen zur Verbesserung einer nicht ganz perfekten Aufnahme
übersichtlich und handlich versammelt. Mit Schiebereglern lassen sich die
Kanäle für Rot, Grün und Blau sowie Helligkeit, Kontrast und Farbintensität
einfach anpassen.
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Filter kann man nie genug haben Mehrere Grafikfilter finden sich unter dem Stichwort Digital. Besonders
hervorzuheben ist hier die Funktion Wave, die ein Bild aussehen lässt, als habe
es ein Betrunkener bei einem Erdbeben aufgenommen. Die Verschiebung lässt sich
in unterschiedlicher Stärke auf die x- und die y-Achse anwenden. Zum Spielen
und Experimentieren lädt die Anwendung Morphing ein. Durch das Überblenden
zweier oder mehrerer Fotos erzeugt man traumhafte Szenerien. Und wenn man zwei
Köpfe derselben Größe einsetzt, kann man beide Gesichter miteinander
verschmelzen. Auch hier regelt eine Schieber die Stärke des Vorgangs.
Ein Filterfüllhorn aber ergießt sich nach dem Drücken des Buttons
Grafikfilter. Für die Nachbearbeitung von Fotografien sind die wichtigsten
Hilfsmittel Blur (Weichzeichnen) und Sharpen (Schärfen) in verschiedenen
Abstufungen. Damit erzeugt man ein romantisches Ambiente oder bestechende
Klarheit. Für leuchtende Konturen wie bei einer Neonreklame sorgen die Edge
detect-Filter, die sich jeweils auf die drei Farbkanäle, auf Farbton (Hue),
Farbsättigung (Saturation), Farbwert (Value) sowie Luminanz (die Helligkeit
eines Farbsignals auf einer Schwarz-Weiß-Skala) anwenden lassen. Nur für
Experten sind dagegen die Registerkarten Filtereinstellungen und Multipass
geeignet. Mit ihrer Hilfe lassen sich die tollsten Filter basteln, doch der Laie
steht nur davor und staunt – oder experimentiert nach dem Zufallsprinzip herum,
was aber auch zu durchaus interessanten Ergebnissen führen kann. Da diese
Filtereinstellungen die Vorschau sofort umsetzen, bieten sie eine gute Kontrolle
darüber, was man gerade eben zusammengeköchelt hat.
Der Weg in die reale Welt Klassiker aus der analogen Fotografie werden im Menüpunkt Grafikeffekte
simuliert. Die Verzerrungen des Fischaugen-Objektivs finden hier ebenso
Anwendung wie die bekannte Solarisation, die die Eigenschaften von Filmnegativ
und -positiv vereint. Dazu kommen noch fünf spektakuläre Effekte, um das Auge
zu verwirren.
Das Werkzeug Maskieren hingegen verschafft den Fotos einen würdigen Rahmen.
Es hinterlegt die Aufnahme mit einem anderen Bild oder einer Farbe, die nur an
den Rändern sichtbar sind. Der Übergang kann hart, weich fließend und in
beliebiger Breite gestaltet werden. Ähnlich, aber schlichter, erzeugt man eine
Vignettierung, wie man sie von alten Fotos her kennt. Auch hier begrenzt das
Programm das Bild mit einer sanften Abstufung, allerdings geht diese in einen
ovalen, einfarbigen Hintergrund über.
Hat man am Ende das verwandelte Bild auf seinem Monitor, soll es in den
meisten Fälle auch auf Papier gedruckt werden. Auch hierfür bietet BitmapFix
eine Lösung an. Unter Programm – Druckvorschau präsentiert es sich in einer
Vorschau, die nach Belieben vergrößert (linke Maustaste) oder verkleinert
werden kann (rechte Maustaste).
Nach diesem Schnelldurchlauf bleibt nur noch ein Button übrig, der bislang
nicht erläutert wurde: nämlich Undo. Leider kann er nur eine Aktion
rückgängig machen, daher ist es besser, mit Kopien der digitalen Bilder zu
arbeiten, da sie bei fehlgeschlagenen Versuchen sonst unwiederbringlich
entstellt sind. Ein kleines Manko, das aber angesichts der Vorteile nicht
überbewertet werden sollte.
Fazit Vergleicht man BitmapFix mit Profi-Bildbearbeitungssoftware, reicht das
kleine Werkzeuge in vielen Fällen nicht an diese Programme heran. Aber das wäre
auch zuviel erwartet. Was die Software aber so sympathisch macht, ist die
übersichtliche Anordnung der Befehle, die sinnvoll ausgewählten Funktionen und
die insgesamt sehr einfache Bedienbarkeit. Kurz gesagt: Eine runde Sache, mit
der gerade Einsteiger viel Freude durch schnelle Erfolgserlebnisse haben werden.