T-Online

Testbericht: T-Online Fotoservice Software

2003-04-15 T-Online Kunden, die sich schon die neue 5.0er Software besorgt haben, haben vielleicht schon einen Blick in den "T-Online Fotoservice" riskiert. Aber auch alle anderen PC-User haben jetzt die Möglichkeit, diese neue Bildbearbeitungssoftware zu nutzen. Über www.t-online.de/fotoservice kann man sich seit kurzem ein kleines Bildbearbeitungsprogramm downloaden.  (Kirsten Hudelist)

  

T-Online Fotoservice Software [Screenshot: MediaNord]
Startfenster
  

Nach erfolgreicher Installation öffnet sich zunächst eine an sich übersichtliche Oberfläche. Drei große Fenster laden zur Bestellung von Fotoabzügen, Fotogeschenken und Schnupperangeboten ein. Die eigentliche Bildbearbeitungsfunktion wird dem User hier leider nicht direkt vor Augen geführt. Vielmehr hilft erst ein Klick auf den Button "Bestellung starten", um zum gewünschten Ziel zu kommen. Daran wird auch deutlich, worum es T-Online eigentlich geht, nämlich dem Verkauf von Fotoabzügen und Fotogeschenken. Das ist an sich auch nicht verwerflich, wünschenswert wäre es nur, wenn dies nicht so offensichtlich in den Vordergrund gestellt würde, zumal T-Online mit einer eigenen Bildbearbeitungssoftware wirbt. Bei dem Fotodienst arbeitet T-Online übrigens mit dem Großlabor von CeWe Color zusammen, die Software zur Bildbearbeitung und Bildbestellung ist aber eine eigene Weiterentwicklung.

T-Online Fotoservice Software - Warenkorb [Screenshot: MediaNord]
Warenkorb
  

  

Hat man nun also so "getan", als wolle man ein Bild bestellen, öffnet sich eine neue Oberfläche. Auf der linken Seite wählt man nun in Explorer-Manier ein Bild aus und zieht es per Maus auf die rechte Hälfte. Dort erscheinen dann bestellrelevante Informationen wie Anzahl der Bilder und Preise. Die gewünschte Bildgröße kann von 9 x 13 cm bis zu einem Format von 20 x 30 cm variieren, immer auf Hochglanzpapier. Praktisch ist dabei eine Farbskala, die anzeigt, wie sich das gewählte Format qualitativ eignet, ohne dabei den Fotoabzug durch unerwartete Unschärfe zu verderben. Grün ist dabei absolut unproblematisch, Gelb bedeutet leichte bis mittlere Qualitätsverluste, Orange schwerere, und Rot bedeutet, dass man besser gleich auf eine kleinere Bildgröße ausweicht.

T-Online Fotoservice Software - Bildbearbeitung starten [Screenshot: MediaNord]
  
  
    T-Online Fotoservice Software - Ausschnitt wählen [Screenshot: MediaNord]
 

Ausschnitt wählen
  

  T-Online Fotoservice Software - Autokontrast [Screenshot: MediaNord]
 

Autokontrast
  

  T-Online Fotoservice Software - Rote Augen entfernen [Screenshot: MediaNord]
 

Rote Augen entfernen
  

Die eigentliche Bildbearbeitung versteckt sich hinter einem kleinen Symbol, auf dem grafische Zeichen und ein Stift zu sehen sind. Ein Klick darauf bzw. ein Doppelklick auf das ausgewählte Foto im JPEG-Format (bei Änderung der Grundeinstellung sind auch TIFF- und BMP-Dateien möglich) öffnet eine neue Oberfläche. Die zu wählenden Funktionen beinhalten Zoom, Bildschärfe, Helligkeit, Kontrast und Auto-Kontrast, Rote Augen entfernen, Ausschnitt wählen und Rotation. Außerdem hat man die Möglichkeit das Foto unter dem gleichen oder einem anderen Namen zu speichern sowie die Gelegenheit abzubrechen oder schrittweise zurück zu gehen. Standard sind hierbei fünf Schritte, es können aber über die Einstellungen sogar bis zu 25 Rückwärtsschritte ermöglicht werden. Führt man die Maus über das Foto, wird der Mauszeiger in ein Fadenkreuz gewandelt, mit dessen Hilfe man einen Ausschnitt wählen kann. Ein Klick auf "Ausschnitt wählen" beschneidet daraufhin das Bild in den gewünschten Maßen. Das Fadenkreuz benutzt man ebenso zur Entfernung der berüchtigten "Roten Augen". Dazu braucht man nur großzügig die Augenpartie zu markieren, und die ungeliebten roten Farbpigmente werden durch einen Klick von schwarzer Farbe überlagert. Hat man nun das Foto nach seinen Wünschen gestaltet, kann man es unter dem alten oder einem neuen Namen speichern. Das Bestellen von Abzügen ist an dieser Stelle auch denkbar einfach: Ein Mausklick auf den ganz unten rechts liegenden Button setzt diesen Prozess auch für Nicht-T-Online-Kunden in Gang. Ebenso hat man die Möglichkeit, alle bestellten Bilder in einem Online-Album auszustellen. Dieser Service ist für drei Monate kostenlos und bietet diverse Möglichkeiten, wie das Versenden von Grußkarten und einen Überblick über alle Aufträge. Auch kann man die Bilder Freunden und Verwandten zum Betrachten oder Nachbestellen zugänglich machen. Hat man diesen ganzen Sektor allerdings nur der Bildbearbeitung wegen besucht, löscht man einfach den Warenkorb und verlässt das Programm.

Fazit  Der T-Online Fotoservice ist ein nettes Angebot für absolute Einsteiger in die Bildbearbeitung. Ein Pluspunkt ist hierbei die durchgängig einheitliche Gestaltung der T-Online-Software mit ihrem eigenen hohen Wiedererkennungswert. Durch sie ist eine einheitliche Navigation gegeben, die den User sicher durch die verschiedenen Dienste und Programme führt. Ein weiterer Pluspunkt ist sicherlich die einfache und sich selbst erklärende Handhabung des Programms und die direkte und unkomplizierte Bestellmöglichkeit von Abzügen und Geschenken. Für diejenigen Benutzer, die besonders qualifizierte Infos zu ihren Foto- und Geschenkbestellungen benötigen, hat T-Online sogar eine extra Hotline eingerichtet, deren Adresse man über die eingebettete Hilfe-Datei bekommen kann. Als kleines Manko wird das Fehlen von kleinen erklärenden Texten beim Führen der Maus über die Buttons empfunden, die gerade ungeübten Usern manchmal eine Hilfe sein können. Vermisst wird auch eine größere Auswahl an Funktionsmöglichkeiten in der Bildbearbeitung, wie Verfremdungseffekte oder Sepiatonung, die zu mehr Kreativität anregen. Anfänger, die auch ein wenig experimentieren möchten, sind daher vielleicht mit der kostenlosen Kodak Easy Share Software, die wir ebenfalls schon getestet haben, besser beraten.

Kurzbewertung

  • direkte Foto-Bestellmöglichkeit
  • einfache Handhabung
  • einheitliche Navigation
  • geringe Auswahl an Funktionen in der Bildbearbeitung
  •  keine Funktionen erklärende "Alternativ-Texte"

Artikel-Vorschläge der Redaktion