Ulead

Testbericht: Ulead PhotoImpact 6

2002-01-29 PhotoImpact 6 verspricht Bildbearbeitung und Web-Design auf "höchstem Niveau". Das sind gewaltige Ansprüche, die erst einmal erfüllt sein wollen. Dabei macht das Programm die Bildbearbeitung quasi nebenbei. Das Spezialgebiet dieser Software liegt in der Erstellung von Schaltflächen, Grafiken und Animationen für Web.  (Mike Steffen)

   Ulead PhotoImpact 6 [Foto: MediaNord]

Experimentierfreudige Naturen werden sich trotzdem bald in PhotoImpact 6 zurechtfinden. Das Menü gestaltet sich erstaunlich übersichtlich und es wird gerne mit "Bild-Miniaturen" gearbeitet, die einem anzeigen, in welchem Umfang Bild-Daten sich gerade verändern. Eine Menge Funktionen werden angeboten und PhotoImpact zeigt in jeder Sparte seine Stärken. Das Arbeiten mit Ebenen und Vektorgrafiken ist möglich und es können problemlos umfangreiche Montagen erstellt werden; Befehle lassen sie widerrufen und die Arbeiten können in beliebigen Dateiformaten abgespeichert werden. Insgesamt haben wir es mit einer Software zu tun, die in ihren Möglichkeiten auch für den semi-professionellen Einsatz taugt.

Trotzdem erkennt man bei PhotoImpact 6 klar den Aufgabenschwerpunkt "Web-Design". Ulead Systems geht mit der Software immer mehr in die Richtung Erstellung und Aufbereitung von Web-Seiten und deren Design, was nur für einen Teil der Digitalkamera-Anwender interessant sein dürfte. Bereits in früheren Versionen war diese Tendenz erkennbar; heute sind nicht mehr als ein paar grundlegende HTML-Kenntnisse erforderlich und schon "steht" eine Seite. PhotoImpact 6 entwickelt dabei eine derartige Eigendynamik in den jeweiligen Gestaltungsschritten, dass ganze Arbeitsschritte praktisch automatisch ablaufen. Im ersten Moment sitzt man noch davor und staunt. Im nächsten Moment hat man schon seine eigene Homepage erstellt. Je nach Belieben lässt sich auch durch Herumprobieren tief und tiefer in das Thema eintauchen und so wird das Programm auch gehobenen Ansprüchen in diesem Bereich gerecht. So lassen sich in dieser Version plötzlich "interaktive Rollovers" oder "Animationen" einbinden oder sie können "live" HTML-Text auf ihren Webseiten bearbeiten. Sogar eine Web-Vorschau lässt sich im Browser aktivieren, mit dessen Hilfe ein Probelauf auf dem heimischen Rechner stattfinden kann, bevor die Daten endgültig auf einem Server landen.

Ulead PhotoImpact 6 Arbeitsoberfläche [Screenshot: MediaNord]
  
  

Toll ist auch die "Album"-Funktion. Mit ihr lassen sich Fotos wunderbar katalogisieren (und anschließend nach Stichworten durchsuchen) und Dia-Shows mit Überblendeffekten veranstalten. Diese direkt ins Programm integrierte Funktion könnte in vielen Fällen ein separates Programm zur Organisation und zur Präsentation überflüssig machen.

Fazit: Mit seinem vergleichsweise geringen Preis von rund 300 DM ist PhotoImpact 6 eine gute Alternative zu professionelleren Programmen wie den Vollversionen von Adobe Photoshop 6 oder Macromedia Fireworks 3, die in ihren Vollversionen im Amateur-Bereich wegen ihres hohen Anschaffungspreises bisher wenig verbreitet sind. Wer sich mit dem Thema "Web-Design" beschäftigt, ist mit Ulead PhotoImpact auf jeden Fall gut bedient. Wer seine Fotos nur optimieren möchte, der kauft mit PhotoImpact ein etwas zu sehr spezialisiertes Programm. Die Bereiche "Bildoptimierung" und "Montage" sind zwar umfassend mit eingebunden, doch sind sie lange nicht mehr das Hauptthema dieser Software.

Kurzbewertung

  • Album inklusive
  • übersichtlich und funktionell
  • sehr umfangreiche Software
  •  leider etwas zu spezialisiert auf das Thema Web-Design

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