nik multimedia
Testbericht: nik multimedia Sharpener Pro 2.0 Complete Edition
2006-01-24 Im digitalen Workflow steht die Bildschärfung am Ende der Arbeitskette. Das Komplizierte an der Bildschärfung ist jedoch, das richtige Maß zu finden, mit der diese durchgeführt wird. Sharpener Pro 2.0 von nik multimedia möchte dieses komplexe Thema ganz einfach für den Benutzer gestalten und dabei bestmögliche Ergebnisse liefern. (Harm-Diercks Gronewold)
Der
Sharpener Pro 2.0 installiert sich in den Standard-Einstellungen unter
"Zusatzmodule" im Photoshop-Verzeichnis. Wird der Photoshop das nächste Mal
gestartet, dann ist die zusätzliche Palette des nik Sharpener Pro 2.0 sofort
erkenn- und verfügbar. Hier finden sich untereinander die verschiedenen
Schärfungsmodi sowie eine Zusatzschaltfläche für "show more", wo sich die
verschiedenen Buttons für selektive Funktionen verbergen. Nik Sharpener pro
2.0 ist in zwei Versionen erhältlich: die "Inkjet Edition"-Version schärft
Fotos für Tintenstrahldrucker sowie für die elektronische Ausgabe wie
Monitore, Beamer etc., und ein RAW Pre-Sharpening ist auch vertreten; in der
"Complete Edition" sind zusätzlich zu den Schärfungsfiltern der Inkjet
Edition noch Filter für Volltondrucker (Laser) und Halbtondrucker (Offset)
enthalten. Der Sharpener Pro 2.0 ist in beiden Versionen kompatibel zu
Photoshop 5.5 bis CS2, Elements 1 bis 3, Corel Painter, Corel PhotoPaint,
Corel Paint Shop Pro, Microsoft Digital Image Pro und Ulead PhotoImpact.
Wird in Photoshop ein zu schärfendes Bild geöffnet, dann wird entsprechend
dem Ausgabemedium der entsprechende Filter aktiviert, dies kann entweder
über die nik Arbeitpalette geschehen oder unter dem bekannten Menüpunkt
"Filter". Ist das Kontrollfeld "Auto Scan" markiert, dann stellt der nik
Sharpener Pro 2.0 nach Analyse des Bildes alle Möglichkeiten ein. Wie jede
Automatik ist auch diese einfach, wenn es einmal schnell gehen muss; wenn
man sich jedoch mit dem Programm "eingefuchst" hat, dann gehen einem die
manuellen Einstellungen locker von der Hand, und die Ergebnisse sind dem
Auto Scan in der Qualität meist überlegen. Als Hilfestellung bringt der
Sharpener Pro 2.0 noch zwei Analyseansichten mit, welche die geschärften
Bereiche grafisch anzeigen.
Die
Einstellungsmöglichkeiten des Sharpener Pro 2.0 sind selbsterklärend, so
werden der Betrachtungsabstand, die Bildgröße, das verwendete Papier und die
Druckerauflösung in Abhängigkeit mithilfe von Schiebereglern gewählt. Der
Sharpener Pro 2.0 hat sogar herstellerspezifische Filtermöglichkeiten für
Tintenstrahldrucker, so sind Profile für Canon, Hewlett Packard, Epson und
Lexmark vorhanden. Wird eine der Inkjet-Filtereinstellungen benutzt, dann
sehen die Bilder auf dem Monitor überschärft aus, auf dem Druck allerdings
ist davon nichts mehr zu erkennen.
Die Advanced-Funktion ist nicht so spektakulär komplex, wie es sich dem
Namen nach vermuten ließe. Vielmehr ist hier "nur" eine Reihe von Farben zu
sehen, welche man mit Hilfe der Schiebregler im Schärfegrad variieren kann.
So ist es zum Beispiel ein Einfaches, die Blauanteile weniger zu schärfen,
da hier üblicherweise das meiste Farbrauschen auftritt. Wird ein Filter
gewählt und die gewünschten Einstellungen durchgeführt, dann legt der Sharpener Pro 2.0 eine Maskierungsebene an, die entweder komplett gefüllt
oder "selektiv" geschärft werden kann, indem ein Pinsel benutzt wird, um nur
dort die "Schärfe" aufzutragen, wo der Anwender diese auch haben möchte.
Füllwerkzeuge sind ebenso vertreten.
Fazit:
Der nik Sharpener Pro 2.0 ist ein flexibles schnelles Programm, mit welchem
hervorragende Schärfungsergebnisse erzielt werden können. Die intuitive
Bedienbarkeit erleichtert auch Einsteigern das komplexe Themengebiet der
richtigen Bildschärfe. Verwunderlich an der ansonsten sehr gut übersetzten
gedruckten Bedienungsanleitung ist der Deutsch-Englisch-"Mischmasch" in den
Menüs. So werden Bildgröße, Betrachtungsabstand etc. in Deutsch angegeben,
aber alle grafisch unterlegten "Buttons" sind weiterhin in Englisch
gehalten. Die Preise sind mit knapp 200 EUR für die "Inkjet Edition“ und ca.
380 EUR für die "Complete Edition" sehr "üppig" ausgefallen, zumal
versierten Bildbearbeitern qualitativ gleichwertige Schärfungsergebnisse mit
bordeigenen EBV-Mitteln auch so gelingen dürften; lediglich müsste dafür ein
wenig mehr Zeit aufgebracht werden. Ein unverbindlicher Blick auf den nik
Sharpener Pro 2.0 lohnt sich aber allemal, denn die abgelieferten
Druckergebnisse überzeugen durchweg.
Kurzbewertung
- Gute Vorschauanalyse-Ansichten
- Sehr gute Bildergebnisse
- Schnell
- Einfache Handhabung
- Sprach-"Mischmasch" in der Programmoberfläche
- Preis