APS-C-Systemkamera mit den meisten Megapixeln

Canon EOS M6 Mark II im Vergleichstest

2021-12-14, aktualisiert 2023-03-03 Mit 32 Megapixeln auf einem APS-C-Sensor löst die spiegellose Systemkamera Canon EOS M6 Mark II sehr hoch auf und liefert damit eine hohe Bildqualität in einem kleinen, griffigen Gehäuse. Die Kamera bleibt, dank vorbildlicher Touchbedienung und zugänglicher Tasten, zu jeder Zeit voll unter Kontrolle des Fotografen, egal ob dieser Fotos oder Videos aufnehmen möchte.  (digitalkamera.de Redaktion)

Nicht mehr lieferbar Diese Seite war bis Anfang März 2023 Teil unseres Vergleichstests "Die besten Kamera aller Klassen für 1.000 €". Die Canon EOS M6 Mark II ist mittlerweile ausgelaufen und nur noch bei sehr wenigen Händlern erhältlich. Ein direktes Nachfolgemodell hat Canon bislang nicht angekündigt. Überhaupt steht zu befürchten, dass Canon das EOS-M-System zugunsten des EOS-R-Systems aufgibt. Einen Neueinstieg in das EOS-M-System können wir deshalb nicht mehr empfehlen.

Die Canon EOS M6 Mark II wurde zusammen mit der digitalen Spiegelreflexkamera EOS 90D im August 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die EOS M6 Mark II gehört zu den spiegellosen Systemkameras, die mit einem APS-C-Sensor ausgestattet sind, in diesem Fall 22,5 x 15 Millimeter groß, mit einem Cropfaktor von 1,6. Der Sensor löst 32,5 Megapixel auf, was auch 2021 noch beachtlich ist. Ein Kleinbildsensor (36 x 24 mm) hätte bei dieser Pixeldichte eine Auflösung von 83 Megapixeln.

Das Gehäuse der Kamera ist für ihre geringe Größe recht griffig, was zum großen Teil an dem ausgeformten Griff und der Gummierung liegt. Sie besitzt einen aufklappbaren Blitz und einen zusätzlichen Blitzschuh für Systemblitzgeräte. Anstelle eines Suchers bietet die Canon EOS M6 Mark II einen 7,5 Zentimeter großen Touchscreen, der kippbar und erstaunlich hell ist. Damit eignet er sich auch für sehr helles Umgebungslicht. Optional oder im Set auch deutlich günstiger als im Einzelkauf gibt es einen elektronischen Aufstecksucher für den Blitzschuh, mit dem die Kamera allerdings ihr kompaktes Gehäuse mit dem schlichten Design verliert.

Für die Fokussierung sorgt ein Hybrid-AF-System. Auf dem Aufnahmesensor befinden sich Dual-Pixel-Messfelder mit einer Abdeckung von 88 Prozent horizontal und 100 Prozent vertikal. Zur besseren Steuerung wurden die 5.481 Sensoren in 143 Segmente zusammengefasst, die sich manuell oder automatisch wählen lassen. Das System bietet eine schnelle Verfolgungsfunktion von Objekten und Gesichtern, selbst im 4K-Videomodus.

Die Bedienung der EOS M6 Mark II ist einfach aufgebaut und bietet neben einer Motivautomatik auch Motivprogramme. Ambitionierte Fotografen werden hingegen die Halbautomatiken und den manuellen Modus zu schätzen wissen. Auch abseits des stillen Fotos hat die Kamera einiges zu bieten, nämlich den 4K-Videomodus mit Objekt-Verfolgungs-Autofokus. Zudem erfolgt die Aufnahme im Gegensatz zu älteren Canon-Kameras ohne Beschnitt. Außerdem kann die Kamera dank eines CleanHDMI-Ausgangs mit einem externen Rekorder oder Video-Mischpult verbunden werden. Damit wird das etwa 30 Minuten lange Aufnahmelimit der Kamera umgangen, das bei Videoaufzeichnungen auf die SD-Karte zum Tragen kommt.

Zwar besitzt die Canon EOS M6 Mark II keinen Kopfhöreranschluss, dafür aber eine Klinkenbuchse für ein externes Mikrofon. Für den kabellosen Datentransfer stehen Bluetooth und WLAN bereit, der sich dank komfortabler App leicht einrichten lässt. Sogar Positionsdaten können in Echtzeit in die Bilder geschrieben werden. Als Kabelverbindung steht eine USB-C-Schnittstelle bereit, die auch dafür sorgt, dass der Akku in der Kamera geladen werden kann. Allerdings muss das Ladegerät oder die Powerbank schon gehörig Leistung haben, damit das klappt. Eine Dauerstromversorgung per USB-C gibt es leider nicht.

Das schwache Set-Objektiv bremst die potenzielle Auflösung der Kamera deutlich aus und wer anspruchsvoll fotografieren will, sollte sich zumindest mit dem Gedanken vertraut machen, ein weiteres Objektiv zu kaufen. Wer noch Canon-EF-Objektive im Schrank hat, der kann diese mit einem Bajonettadapter an der EOS M6 Mark II einsetzen.

Kommentar

Von digitalkamera.de-Herausgeber Jan-Markus Rupprecht.

Wie es bei der EOS-M-Serie von Canon weitergeht, muss man in den nächsten Monaten beobachten. Offiziell abgekündigt ist dieses System nicht (das tun die Hersteller auch fast nie, schließlich wollen sie ihre Lagerware ja noch verkaufen). Mittlerweile hat Canon das zunächst als Vollformat-Bajonett angekündigte EOS-R-System um mehrere APS-C-Kameras erweitert, darunter auch zwei Modelle im Preisbereich von unter 1.000 Euro, was mittlerweile schon als Einsteiger-Bereich gilt.

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Mit ihrem gefälligen Gehäuse und ihrer guten Ausstattung ist die Canon EOS M6 Mark II eine sehr schöne und leistungsfähige Kamera. Den 32-Megapixel-Sensor bekommt man im EOS-R-System erst für sehr viel mehr Geld. So gesehen machen Sie mit der Kamera nichts verkehrt, solang sie noch erhältlich ist. Wenn Sie allerdings auf ein zukunftssicheres System Wert legen, mit dem Sie wachsen können und das kontinuierlich weiterentwickelt wird, sollten eher nicht ins EOS-M-System investieren.

Fazit

Canon hat mit der EOS M6 Mark II eine "zweite Version" auf den Markt gebracht, die sich sehen lassen kann. Die Kamera bietet einen großen Funktionsumfang, der neben dem Komfort auch das kreative Potential des Fotografen anspricht. Trotz der großen Ausstattung behält der Fotograf dank ausgefeilter, logischer Menüs stehts die Kontrolle. Leider kann das 15-45mm-Set-Objektiv die Auflösung des Sensors nicht voll ausschöpfen und so bleibt die hohe Auflösung nur im Weitwinkel auf dem Mindestmaß. Bei der Videografie kann die Kamera dank Mikrofonanschluss, 4K-Video und HDMI-Ausgang erneut überzeugen.

Kurzbewertung

  • Kleines und griffiges Gehäuse
  • Hervorragende Menünavigation
  • Heller Monitor
  • Gute Bildqualität bis ISO 1.600
  • Set-Objektiv mit begrenzter Bildqualität
  • Kein Sucher
  • Weiche Bildaufbereitung

Alternative

Canon EOS M50 Mark II

Die Canon EOS M50 Mark II löst mit 24 Megapixeln etwas niedriger auf als die EOS M6 Mark II und zeigt sich auch bei der 4K-Videofunktion durch einen starken Crop etwas schlechter aufgestellt. Dafür bietet die M50 einen eingebauten elektronischen Sucher. Vor allem ist die "kleine Schwester" der EOS M6 Mark II durch ihren Preis recht attraktiv und so kann der Fotograf anstelle des Sets mit dem EF-M 15-45 mm für unter 1.000 Euro das Set mit dem attraktiven Reisezoom Canon EF-M 18-150 mm 3,5-5,6 IS STM erwerben (Kleinbild-äquivalenter Brennweitenbereich ca. 29 bis 240 mm).

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