Unterste APS-C-Einsteigerklasse

Canon EOS R100 im Test

2023-11-16 Die Canon EOS R100 wurde im Mai 2023 vorgestellt und stößt die Canon EOS R50 preislich mit Abstand vom untersten Platz der Canon-Kamera-Hierarchie. Canon hat es durch das Weglassen von Ausstattungsmerkmalen geschafft, eine noch kleinere und günstigere Kamera auf den Markt zu bringen, als es die EOS R50 war. Auf welche im Jahr 2023 eigentlich zum Standard gehörenden Funktionen man bei der neuen RF-Einsteigerklasse verzichten muss, verraten wir in diesem Test ebenso wie die technische Leistungsfähigkeit und Bildqualität der EOS R100.  (Harm-Diercks Gronewold)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS R100 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 34-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)

Ergonomie und Verarbeitung

Wir haben die Canon EOS R100 zusammen mit dem RF-S 18-45 mm F4.5-6.3 IS STM getestet. Diese Kombination bringt knapp 480 Gramm auf die Waage, wovon 353 Gramm auf die betriebsbereite Kamera mit Speicherkarte und Akku entfallen. Das nackte Objektiv wiegt nur etwa 125 Gramm.

Auch bei den Abmessungen ist weniger mehr, so ist die EOS R100 11,6 Zentimeter breit, 8,8 Zentimeter hoch und 5,9 Zentimeter tief. Die EOS R50 misst hingegen 11,6 x 8,5 x 6,9 Zentimeter. Üblicherweise runden wir die Maße, da machen wir in diesem Fall aber eine Ausnahme, um zu verdeutlichen, für welche Abmessungsersparnisse die Ausstattungsmerkmale geopfert wurden. Das Gehäuse ist natürlich fast komplett aus Kunststoff gefertigt, lediglich der Bajonettring, die Gurtöse und auch der vollwertige TTL-Blitzschuh sowie das Stativgewinde bestehen aus Metall. Die EOS R100 ist nur in Kombination mit dem RF-S 18-45 mm F4.3-6.3 IS STM für weniger als 600 Euro erhältlich und damit über 200 Euro günstiger als die EOS R50. Es gibt derzeit keine andere spiegellose APS-C-Systemkamera mit Sucher für einen so günstigen Preis.

Der Handgriff der EOS R100 sieht zwar ganz fein aus, ist aber für Hände der Größe L viel zu klein und lässt sich nur verkrampft greifen. Glücklicherweise gibt es einen ausgeprägte Daumenmulde, mit der sich bequem Gegendruck erzeugen lässt, um die Kamera noch ausreichend sicher in der Hand halten zu können. Überrascht waren wir über die Tatsache, dass Canon trotz de günstigen Einsteigerklasse eine griffige Gummierung an den wichtigsten Stellen des Kameragehäuses angebracht hat.

Im kleinen Höcker auf der Kamera findet ein OLED-Videosucher mit 2,36 Millionen Bildpunkten Auflösung Platz. Das hört sich zwar nach viel Auflösung fürs Geld an, doch in der Realität ist das eher das untere Ende der Fahnenstange im Jahr 2023. Immerhin lässt sich die Bildwiederholrate in zwei Stufen anpassen, dabei muss man aber ohne konkrete Bildwiederholfrequenzangabe zufrieden sein. Wir vermuten, dass Canon den gleichen Sucher wie bei der EOS R50 verbaut hat. Wenn dem so ist, dann entsprechen die Bildwiederholraten 60 beziehungsweise 120 Bilder pro Sekunde. Die Einstellung gilt sowohl für den Sucher als auch das Display.

Der 0,95-fache Vergrößerungsfaktor klingt zunächst super, doch er bezieht sich auf den APS-C-Sensor. Im Kleinbildäquivalent entspricht das lediglich einer 0,59-fachen Vergrößerung. Dabei kann man elektronische Sucher eigentlich unabhängig des Sensorformats auch sehr groß konstruieren, wie andere Hersteller zeigen. Doch das hatte schon keine Priorität bei der EOS R50, warum sollte es also in der EOS R100 plötzlich wichtig sein?

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Für Brillenträger ist der Sucher beziehungsweise dessen Einblick allerdings trotzdem zu klein und man muss sich schon etwas bewegen, um alles im Überblick zu behalten. Abhilfe kann der Dioptrien-Ausgleich des Suchers schaffen, der eine Fehlsichtigkeit von -3 bis +1 Dioptrien ausgleichen kann, denn ohne Brille kommt das Auge dichter an den Sucher und kann das Bild besser überblicken. Alternativ kann man auch die Sucheranzeige verkleinern. Damit verschenkt man zwar Sucherauflösung, aber immerhin kann man dann alles überblicken.

Wer keine große Lust auf das Mäusekino des Suchers hat, der kann auf das 7,5 Zentimeter (drei Zoll) große Display auf der Rückseite der EOS R100 ausweichen. Es hat ein Seitenverhältnis von 3:2 und löst mit 1,04 Millionen Bildpunkten auf. Das ist auch nicht gerade das, was man im Jahr 2023 von einem Display an einer Systemkamera erwartet, aber es gibt noch einen viel größeren Kritikpunkt.

Während die fehlende Möglichkeit, den Bildschirm zu bewegen, noch zu verschmerzen ist, muss man sich über den Wegfall der Touch-Funktion doch schon ziemlich wundern. Immerhin ist das Display mit einer Leuchtdichte von über 780 Candela pro Quadratmeter hell genug, um auch bei hellem Umgebungslicht eine kontrastreiche Betrachtung zu gewährleisten.

Die Benutzererfahrung ist eine der Paradedisziplinen von Canon. Kaum ein anderer Hersteller macht es seinen Kunden so einfach, sich durch komplexe Menüs und Funktionen zu navigieren. So auch bei der R100, wobei man sich statt Touch mit dem Steuerkreuz beziehungsweise dem Steuerkreuz und Drehrad zum Navigieren begnügen muss. Auf die fantastische Touchbedienung, die Canon in anderen Kameras anbietet, muss man leider verzichten.

Um Einsteigern den Einsatz der EOS R100 zu erleichtern, besitzt die Kamera einen einfachen Einsteigermodus. Dieser bietet einem keine Verschlusszeiten oder Blendeneinstellungen an, stattdessen fragt die Kamera, wie bestimmte Aspekte der Aufnahme aussehen sollen. Mit einem Schieberegler kann dann die Stärke des gewünschten Effekts gewählt werden und die Kamera stellt passend dazu die Aufnahmeparameter ein. Dieser Modus lässt sich aber auch sehr schnell wieder ausschalten, um das klassisch-schwarze Menüdesign zu nutzen. Natürlich gibt es auch dabei die Möglichkeit, sich hilfreiche Texte einblenden zu lassen.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS R100 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 34-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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