Einsteiger-Vollformatkamera

Canon EOS R8 im Test

2023-06-13, aktualisiert 2023-08-25 Als Einsteiger-Spiegellose mit Vollformatsensor wurde die Canon EOS R8 im Februar 2023 vorgestellt. Trotzdem hat Canon der EOS R8 das Autofokus-System der spiegellosen Profi-Systemkamera EOS R3 spendiert. Ob sie aber bei Action-Aufnahmen das volle Potential des AF-Systems ausnutzen kann, verraten wir in diesem Test. Dabei haben wir extra auf das ebenfalls im Februar angekündigte, aber erst jetzt erhältliche Set-Objektiv RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM gewartet. Ob sich das gelohnt hat, verraten wir ebenfalls in diesem Test.  (Harm-Diercks Gronewold)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS R8 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 35-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)

Ergonomie und Verarbeitung

Die Canon EOS R8 wurde als kleinere Schwester zur EOS R6 Mark II vorgestellt und richtet sich an Einsteiger, die gerne mit einer spiegellosen Systemkamera mit Vollformatsensor in die umfangreiche Welt der Fotografie einsteigen wollen. Das Gehäuse besteht innen und außen aus verschiedenen Materialien. So ist das Chassis aus Leichtmetalllegierungen von Magnesium und Aluminium gefertigt, auf das die verschiedene Komponenten montiert sind. Die äußere Schale besteht aus Polykarbonat, das besonders für seine Formstabilität und Schlagzähigkeit bekannt ist.

Laut Canon soll die EOS R8 auch im Außeneinsatz mit einem nicht näher spezifiziertern Spritzwasser- und Staubschutz glänzen. Dieser kommt allerdings beispielsweise ohne Dichtungsgummi an der Speicherkarten- und Akkufachklappe aus. Also sollte man sich eher davor hüten, die Kamera auf eine feuchte Oberfläche zu stellen.

Dank eines ergonomisch ausgeformten Griffs lässt sich die 70 Millimeter Tiefe EOS R8 ziemlich gut greifen, selbst von genormten Männerhänden der Größe L. Das ist allerdings auch der angenehm geformten Daumenmulde auf der Rückseite der Kamera geschuldet. Bei aller Fairness muss man allerdings eingestehen, dass der kleine Finger ins Leere greift, was bei der Höhe der R8 von etwa 86 Millimetern auch nicht verwunderlich ist. Wer gerne eine Auflage für seinen kleinen Finger haben möchte, der sollte zur Grifferweiterung EG-E1 greifen. Diese wurde zwar für die EOS RP entwickelt, dennoch passt sie laut Canon auch auf die EOS R8.

Immerhin bietet die Breite von 138 Millimetern genügend Oberfläche, um die mannigfaltigen Bedienelemente unterzubringen. Mit dem RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM bringt die EOS R8 knapp 660 Gramm auf die Waage. "Nackt" mit Akku und Speicherkarte wiegt die Kamera etwa 460 Gramm.

Auf dem Handgriff und dem Großteil der Vorderseite sowie im Bereich der Daumenmulde auf der Rückseite ist eine fein genarbte Gummierung zu finden. Auf der linken Seite unter dem Anschlussterminal-Hub gibt es ebenfalls eine kleine Gummierung, die sogar etwas auf die Unterseite der Kamera erweitert wurde. Das hat zur Folge, dass der Stoß, dem die Kamera bei härterem Absetzen ausgesetzt ist, etwas gedämpft wird.

Alle nicht gummierten Bereiche der Kamera vermitteln ein Anfassgefühl von sehr feinem Schleifpapier oder der Oberfläche einer feinen Nagelfeile. Die Oberfläche lässt das Gehäuse etwas wertvoller wirken und erweckt den Eindruck, als bestehe es aus eloxiertem Metall. Die Bedienelemente der EOS R8 sind mit denen der EOS R6 Mark II identisch, zumindest auf der Kameraoberseite. Der "On-Lock-Off"-Schalter wurde bei der EOS R6 Mark II als suboptimal platziert bezeichnet, da man echtes Finger-Yoga machen musste, um ihn vernünftig zu bedienen. Das hat Canon an der R8 nochmal getoppt und ihn quasi unerreichbar weit in Richtung Kameraaußenseite gedreht (man erreicht ihn nun sogar einfacher mit dem Daumen als dem Zeigefinger). Die "Lock"-Position soll vor versehentlichem Verstellen des Daumenrads schützen.

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Glücklicherweise sind die anderen Bedienelemente wesentlich besser platziert worden. Zudem sind der Modus-Schalter, das Moduswahlrad und das hintere Einstellrad etwas in der Oberseite der Kamera eingelassen. Das vordere Einstellrad und der dedizierte Videoauslöser sind allerdings etwas erhöht, so dass man sie auch ohne Hinschauen leicht erfühlen kann.

Mit Ausnahme des Menüknopfes, den Canon links neben den etwas erhobenen Sucher verbannt hat, sind die anderen sechs Knöpfe und auch das Steuerkreuz bequem mit dem Daumen erreichbar. Dank umfangreicher Individualisierungsmöglichkeiten lassen sich die meisten Tasten auch mit anderen Funktionen belegen, so dass man sich eine eigene Benutzererfahrung erstellen und auf zwei Speicherplätzen speichern kann.

Das Bedienkonzept der EOS R8 ist in zwei Betriebsarten unterteilt: den Foto- und den Videomodus. Die Umschaltung erfolgt über einen straffen Schalter auf der linken Kameraseite. Das Moduswahlrad rechts des Suchers bietet dann die jeweils passenden Betriebsarten für den Foto- beziehungsweise Videomodus. Dank der Trennung beider Modi kommt man nicht durcheinander und dank der schnellen Umschaltung erfolgt der Wechsel zwischen Foto- und Videomodus flott.

Mit zwölf Einträgen auf dem Moduswahlrad bietet die Canon EOS R8 ein ziemlich volles Programm. So finden sich hier unter anderem Szenenprogramme, eine Motivautomatik, eine flexible Automatik, Effektfilter und natürlich den beiden halbautomatischen Belichtungsarten sowie der manuelle Modus und die Langzeitbelichtungsfunktion. Die Kamera holt Einsteiger auf ganzer Linie ab, bietet aber auch dem fortgeschrittenen Fotografen die Möglichkeit, selbst Hand anlegen zu können.

Das Bedienkonzept von Canon ist schon seit Jahrzehnten sehr ausgefeilt und dennoch traut sich der zum Teil sehr traditionelle japanische Konzern, neue Wege zu gehen. Die EOS R8 profitiert somit ebenso wie alle anderen Canon-Systemkameras von einer vollen Integration der Touchfunktion in die Menü- und Aufnahmesteuerung. Die Menüs sind für die Touchfunktion optimiert, lassen sich präzise auswählen und in einigen Fällen kann sogar gewischt werden.

Wer keine Lust auf den "neumodischen Kram" der Touchbedienung hat, der kann auch die herkömmliche Menünavigation per Steuerkreuz und "Q / Set"-Taste oder über die Drehräder benutzen. Hat man einmal das Prinzip verstanden, dass das vordere Drehrad die einzelnen Menü-Seiten horizontal blättert und das hintere Drehrad für die vertikale Navigation der einzelnen Menü-Einträge verantwortlich ist, fliegt man förmlich durch die umfangreichen Konfigurations- und Einstellungsmöglichkeiten der Kamera.

Im Aufnahmemodus kann man die beiden Drehräder nicht mehr zum Navigieren nutzen, dafür natürlich für die Einstellungen von Zeit-, Blende- und Belichtungskorrektur. Das ändert sich allerdings, wenn man die "Q-Set" Taste drückt, dann wird nämlich das Quick Menü aktiviert und die Kamera stellt alle Funktionen bereit, die im gewählten Betriebsmodus verfügbar sind. Alle Optionen sind dann links und rechts am Rand eingeblendet. Navigiert wird dieses Menü entweder mit dem Steuerkreuz oder den beiden Drehreglern. Bestätigt werden muss die Auswahl nicht, es reicht, wenn der farbige Rahmen auf der gewählten Funktion bleibt.

Neben den sinnvoll belegten Tasten bietet die R8 auch die praktische, aus anderen EOS-R-Kameras bekannte M-Fn-Taste. Diese haben wir schon bei anderen Modellen gelobt, denn sie bietet ein schnell anpassbares Menü, was sich beim Fotografieren aufrufen lässt, um schnell Änderungen vorzunehmen, ohne dabei in Menüs navigieren zu müssen.

Der Einstellring, den viele R-Objektive bieten, sitzt beim RF 24-50 mm ganz vorne und wurde mit dem Fokusring kombiniert. Er ist mit der Belichtungskorrektur vorbelegt. Der Ring läuft butterweich und verstellt sich damit an dieser exponierten Position gerne mal unbeabsichtigt. Diesen Ring hinter die Zoomverstellung zu verfrachten, wäre sicherlich sinnvoll. Damit der Ring für andere Funktionen als der manuellen Fokussierung eingesetzt werden kann, muss zunächst der kombinierte Dreifachschalter AF-Control-MF-Schalter auf die mittlere Position Control gestellt werden. Leider ist der Schalter recht klein und so kann es durchaus fummelig werden, um die mittlere Position zu erreichen.

Apropos Set-Objektiv: Auch das RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM wurde im Februar 2023 vorgestellt und ist ein sehr gelungenes Weitwinkelzoom für Einsteiger. Während das Objektiv im Transportzustand gerade einmal etwa 65 Millimeter lang ist, erreicht es im Betriebszustand maximal 95 Millimeter und wiegt etwa 200 Gramm. Der Durchmesser von 70 Millimetern bietet genug Platz für ein Filtergewinde mit 58 Millimeter. Während das Gehäuse der EOS R8 mit einem Metallbajonett ausgestattet ist, besitzt das RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM lediglich ein Kunststoffbajonett.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS R8 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 35-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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