Spiegellose Vollformat-Systemkamera

Nikon Z6III im Test

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)
Seite 3 von 5, vom 2024-07-19 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Die Nikon Z6III ist mit einem 24,5 Megapixel auflösenden Kleinbildsensor (36x24 mm) ausgestattet. Der CMOS-Sensor ist für eine höhere Lichtempfindlichkeit rückwärtig belichtet und erstmals teilweise gestapelt, was höhere Ausleseraten, Zwischenauslesungen für das Sucherbild und den Autofokus und einen geringeren Rolling-Shutter-Effekt ermöglicht.

Um die Bildqualität der Nikon Z6III genau zu analysieren, haben wir sie nicht nur in der Praxis getestet, sondern auch in unserem Testlabor. Dabei kam das bewährte Nikon Z 24-70 mm F4 S zum Einsatz, wobei die Z6III Nikon-typisch eine etwas dunkle Belichtung zeigte, wie auch an den Testbildern aus unserem Labor zu sehen ist. Sowohl die Testbilder (eine ISO-Reihe in Raw und JPEG) als auch der Labortest der Z6III, auf dem die folgenden Betrachtungen beruhen, sind über die weiterführenden Links gegen ein kleines Entgelt abrufbar (in digitalkamera.de-Premium enthalten).

Das Nikon Z 24-70 mm F4 S zeigt bereits bei Offenblende eine hohe Auflösung im Bildzentrum. Im Weitwinkel werden leicht abgeblendet über 60 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) bei 50 Prozent Kontrast erreicht. Beim Abblenden bleibt die Auflösung bis F11 auf diesem Niveau, danach sinkt die Auflösung dank der Beugungskorrektur seitens der Kamera nur leicht. Bei mittlerer und langer Brennweite sind es rund 53-54 lp/mm bei Offenblende, die sich durch Abblenden auf 57 lp/mm (41 mm F11) und 56 lp/mm (70 mm F5,6) steigern lassen.

Am Bildrand löst das Zoom bei kurzer und mittlerer Brennweite bei Offenblende um die 42 lp/mm auf und bei langer Brennweite sogar 49 lp/mm. Spätestens auf F8 abgeblendet erreicht die Randauflösung bei allen Brennweiten mindestens 50 lp/mm. Der relative Randabfall bewegt sich im Weitwinkel bei moderaten 14-28 Prozent. Bei mittlerer Brennweite sind es maximal 20 Prozent Randabfall, ab F8 aber unter zehn Prozent. Im Tele sind es immer zehn Prozent oder weniger, ab F8 gibt es praktisch keinen Randabfall mehr. Damit lösen sowohl das Objektiv als auch der Bildsensor für ihre jeweilige "Klasse" gut auf.

Optische Fehler zeigt das Z 24-70 mm F4 S kaum. Die Verzeichnung wird von der Kamera nahezu perfekt auskorrigiert, auch Farbsäume waren kaum messbar. Im Weitwinkel und im Tele ist die Randabdunklung jedoch bei Offenblende mit bis zu rund 1,5 Blendenstufen Lichtverlust in den Bildecken deutlich sichtbar. Beim Abblenden nimmt sie auf 0,5 bis 0,7 Blendenstufen ab.

Die Nikon Z6III bietet eine ISO-Empfindlichkeit von 100 bis 64.000, die sich auf ISO 50 und bis zu 204.800 erweitern lässt. Der Signal-Rauschabstand bewegt sich bis ISO 6.400 auf einem guten Niveau von über 40 dB (bei der Z 6II nur bis ISO 400), bis ISO 51.200 bleibt dieser mit über 35 dB akzeptabel (Z 6II bis ISO 6.400), darüber sinkt er deutlich ab. Dabei bleibt das Rauschen bis ISO 51.200 feinkörnig, darüber steigt das Helligkeitsrauschen sichtbar an (Z 6II ab ISO 25.600). Farbrauschen zeigt sich erst ab ISO 128.000, spielt aber keine große Rolle.

Bis ISO 1.600 zeigt die Z6III eine sehr hohe Texturschärfe (höher als bei der Z 6II), aber auch bei ISO 6.400 gibt es kaum Texturverluste. Darüber nehmen die Details aber langsam sichtbar ab, wobei die Detailrate bei ISO 12.800 (wie bei der Z 6II) noch in Ordnung geht, wenn man nicht gerade 100 Prozent ins Bild zoomt.

Der Dynamikumfang ist bei der Z6III in JPEG, in dem unser Labortest erfolgt, durchgehend höher als bei der Z 6II. Von ISO 50 bis 6.400 bewegt er sich im Bereich von etwa 10,9 bis 11,4 Blendenstufen (Z 6II max. 10,8). Bei höheren ISO bricht er jedoch deutlich ein. Die Tonwertkurve der Z6III verläuft minimal flacher als bei der Z6 II, aber immer noch schön angesteilt für gefällige Bilder.

Beim Ausgangs-Tonwertumfang und den Farben unterscheiden sich die Z6III und die Z 6II deutlicher – zugunsten der Z6III. Bis ISO 3.200 zeigt die Z6III einen sehr guten Tonwertumfang von über 226 von 256 möglichen Helligkeitsstufen (Z 6II nur bis ISO 400), bis ISO 6.400 bleibt der Wert mit über 160 im guten Bereich (bis hierhin haben sich die Kameras wieder angenähert).

Auch wenn die Nikon Z6III immer noch nicht ganz das Niveau der Kameras mit den genauesten Farben erreicht (Fujifilm ist hier beispielsweise nach wie vor Spitze), zeigt sie mit einer mittleren Abweichung von sechs Delta-a-b doch recht genau Farben (Z 6II ca. 8). Die ungenauesten Farbtöne weichen um bis zu 16 Delta-a-b vom Original ab (Z 6II 24-26), wobei hier vor allem Rottöne mit einer stärkeren Sättigung und Blau- bis Cyantöne mit einer Abweichung Richtung Violett beziehungsweise tieferen Blau auffallen. Die tatsächliche Farbtiefe bewegt sich bei der Nikon Z6III bis ISO 12.800 im sehr guten Bereich von über vier Millionen Farbnuancen (Z6 II ISO 3.200), aber selbst bei ISO 51.200 ist der Wert mit knapp unter zwei Millionen noch gut (Z 6II ISO 12.800).

Fortsetzung auf Seite 4

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