High-End Foto-Video-Hybrid
Panasonic Lumix DC-GH7 im Test
Seite 3 von 5, vom 2024-09-15 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Dank Dual-ISO-Funktion soll der 25 Megapixel auflösende Four-Thirds-Sensor der Lumix DC-GH7 auch bei höheren Empfindlichkeiten nicht zu stark rauschen. Dual-ISO bedeutet, dass direkt auf dem Sensor integrierte Signalverstärkerschaltungen aktiviert werden können, sodass die native Empfindlichkeit ansteigt. Es wäre zu erwarten, dass man dies in den Labormessungen sieht.
Um die Bildqualität zu ermitteln, haben wir die GH7 mit einem Panasonic Leica 12-60 mm 2.8-4 in unserem Labor auf Bildqualität getestet. Die ausführlichen Ergebnisse in Form von Diagrammen sind über die weiterführenden Links gegen ein kleines Entgelt herunterladbar. Zudem bieten wir ein Testbildpaket mit Raw- und JPEG-Fotos bei allen zehn ISO-Empfindlichkeiten an. In digitalkamera.de-Premium ist beides bereits enthalten.
Das Stativgewinde der Panasonic Lumix DC-GH7 liegt samt "Videopin" in der optischen Achse und ist weit genug entfernt vom Akkufach. Mangels Kontaktleiste lässt sich kein Zusatzgriff anschließen. [Foto: MediaNord]
Das Objektiv zeigt lediglich bei 12 mm und Offenblende eine leicht sichtbare Randabdunklung von maximal 0,7 Blendenstufen. Beim Zoomen geht diese etwas zurück und beim Abblenden auf F5,6 nimmt sie deutlich auf nur noch 0,3 Blendenstufen ab. Der Verlauf ist ohnehin sehr sanft. Dadurch fällt die Randabdunklung nicht störend ins Gewicht.
Die Verzeichnung ist nur im Weitwinkel relevant, fällt mit 1,5 Prozent Tonnenform aber ebenfalls nicht kritisch aus. Bei mittlerer und langer Brennweite zeigte sich im Labor keine Verzeichnung mehr. Farbsäume in Form chromatischer Aberrationen fallen lediglich im Tele leicht auf, wo sie im Maximum etwas über 1,5 Pixel erreichen können.
Bei 50 Prozent Kontrast haben wir eine Auflösung von maximal 71 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) im Kleinbildäquivalent gemessen, was für einen 25-Megapixel-Sensor ein sehr gutes Ergebnis ist. Allerdings wurde diese nur auf F4 abgeblendet in der Bildmitte des Weitwinkels erreicht.
Zum Bildrand fällt die Auflösung jedoch teilweise deutlich ab. Am stärksten macht sich das bei mittlerer Brennweite von Offenblende bis F4 bemerkbar, wo der Randabfall fast 50 Prozent erreicht. Nur um die 33 lp/mm werden dort aufgelöst, während es im Zentrum um die 60 lp/mm sind. Die höchste Randauflösung haben wir im Weitwinkel bei F5,6 mit 51 lp/mm gemessen, das ist aber immer noch fast 25 Prozent weniger als die 68 lp/mm im Bildzentrum. Hier bekleckert sich das Leica-gebrandete Objektiv also nicht gerade mit Ruhm.
Die Bildaufbereitung kommt nach wie vor mit einer geringen Nachschärfung aus, die Schärfeartefakte sind mit gut unter zehn Prozent außerordentlich gering. Auch die Tonwertkurve ist nicht zu stark angesteilt. Das sorgt für einen natürlichen Bildeindruck und dadurch sind auch die JPEGs noch für eine leichte Bildverarbeitung zu gebrauchen, ohne dass dies eine Pflicht wäre.
Der Signal-Rauschabstand bewegt sich bis ISO 100 im guten Bereich von über 40 dB, bis ISO 3.200 bleibt er im akzeptablen Bereich von über 35 dB. Von der Dual Native ISO ist im Messwertverlauf praktisch nichts zu sehen. Nur zwischen ISO 1.600 und 3.200 zeigt sich ein Knick nach oben in den Messwerten, was aber an einer stärker greifenden Rauschunterdrückung liegen dürfte.
Der 17,3 mal 13 mm kleine Micro-Four-Thirds-Sensor wirkt im Bajonett der 138 x 100 x 100 mm großen Panasonic Lumix DC-GH7 fast verloren. [Foto: MediaNord]
Das Bildrauschen zeigt sich mit maximal zwei Pixeln in Relation zur Auflösung feinkörnig, überhaupt wird Helligkeitsrauschen erst ab ISO 6.400 leicht sichtbar, während Farbrauschen praktisch keine Rolle spielt. Das deutet auf eine nicht unerhebliche Rauschunterdrückung hin und hier zeigt sich, dass die GH7 bereits bei niedrigen Empfindlichkeiten minimal Details verliert. Bis ISO 800 ist das aber ziemlich unkritisch und auch bei ISO 1.600 werden noch ausreichend Details wiedergegeben, während sich ISO 3.200 schon hart an der Grenze bewegt. Bei ISO 6.400 wirken die Bilder dagegen schon etwas verwaschen.
Der Ausgangs-Tonwertumfang ist bei ISO 50 und 100 mit über 224 der 256 möglichen Helligkeitsstufen sehr hoch und sinkt dann langsam linear bis ISO 1.600 auf sehr knapp unter 160 Stufen, der Grenze des guten Bereichs, ab. Bei ISO 3.200 steigt er dagegen nochmal leicht, nur um dann linear deutlich steiler abzufallen.
Beim Dynamikumfang ist dagegen bei ISO 1.600 ein deutlicher Sprung nach oben zu sehen, der von den Bildaufbereitungsalgorithmen her rühren dürfte (beispielsweise stärkeres Unterdrücken von Rauschen in sehr dunklen Bildbereichen). Ungeachtet dessen bewegt sich der Dynamikumfang von ISO 100 bis 6.400 in einem sehr guten Bereich von gut über elf Blendenstufen.
Farben gibt die Panasonic GH7 insgesamt recht originalgetreu wieder, stärkere Abweichungen sind nur in den Rottönen und bei Blau-Magenta mit einer gesteigerten Sättigung zu beobachten. Die tatsächliche Farbtiefe beträgt von ISO 50 bis 800 sowie bei ISO 3.200 sehr gute über vier Millionen Farbnuancen, bei ISO 1.600 sind es etwas weniger, aber immer noch deutlich über dem guten Bereich von mindestens zwei Millionen Farbnuancen, dem Niveau des durchschnittlichen menschlichen Auges.
Fortsetzung auf Seite 4
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