Handlicher Vollformat-Foto-Video-Hybrid

Panasonic Lumix DC-S9 im Test

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)
Seite 3 von 5, vom 2024-10-28 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Die Panasonic Lumix DC-S9 ist mit einem 24 Megapixel auflösenden Kleinbildsensor ausgestattet, der von ISO 50 bis 204.800 eine große Empfindlichkeitsbandbreite bietet. Dabei handelt es sich um einen Dual-Native-ISO-Sensor, der ab ISO 640 Verstärkerschaltkreise aktiviert, was das Rauschen mindern soll.

Beim getesteten S 20-60 mm F3.5-5.6 (S-R2060) handelt es sich um ein kostengünstiges Standardzoom mit ungewöhnlich großem Weitwinkel, das dafür aber nur bis in den Normalbrennweitenbereich hineinreicht, also keine richtige Telebrennweite bietet. Immerhin besitzt das 350 Gramm schwere Kunststoffobjektiv ein Metallbajonett, einen Spritzwasser- und Staubschutz sowie neben dem Zoomring auch einen Fokusring und einen AF-MF-Schalter. Ein Bildstabilisator ist hingegen nicht verbaut. Eine Streulichtblende gehört zum Lieferumfang.

Der ausführliche Labortest der S9 mit dem 20-60 mm, auf dem die folgenden Betrachtungen beruhen, kann über die weiterführenden Links gegen ein kleines Entgelt abgerufen werden. Außerdem bieten wir eine Testbildreihe in Raw und JPEG bei allen ISO-Empfindlichkeiten als Bezahldownload an, womit man sich einen eigenen Eindruck der Bildqualität, auch im Vergleich mit anderen Kameras, für die wir diesen Service anbieten, verschaffen kann.

Die optischen Fehler des Objektivs fallen, auch dank der Korrektur seitens des Bildprozessors im getesteten JPEG-Format, insgesamt gering aus. Die Randabdunklung erreicht nicht einmal eine halbe Blendenstufe und die Verzeichnung ist im Weitwinkel mit 0,9 Prozent nur minimal tonnenförmig. Sie verschwindet beim Zoomen komplett. Die Farbsäume hat Panasonic nicht ganz so gut unter Kontrolle. Sie liegen im Mittel zwar bei unter einem Pixel Breite, können aber im Weitwinkel an harten Kontrastkarten im Randbereich mit über 2,5 Pixeln deutlich sichtbar werden. Beim Zoomen werden diese Maxima etwas geringer, liegen bei mittlerer 35mm-Brennweite aber immer noch bei gut sichtbaren 2 Pixeln und bei maximaler Brennweite bei bis zu 1,5 Pixel.

Die Auflösungsmessung bei 50 Prozent Kontrast meistert das Objektiv gut, zumindest in der Bildmitte. Hier wird ein Auflösungsmaximum von bis zu 66 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) erreicht. Das ist für einen 24 Megapixel auflösenden Bildsensor gut. Zudem werden bei allen Brennweiten in der Bildmitte bereits bei Offenblende mindestens 60 lp/mm aufgelöst. Jenseits von F11 setzt die Beugung ein, die jedoch nicht dramatisch ist. Selbst bei F22 werden nur knapp unter 50 lp/mm aufgelöst.

Am Bildrand löst das Objektiv deutlich schlechter auf. Im Weitwinkel beträgt der Auflösungs-Randabfall bei Offenblende fast 40 Prozent, lediglich 41 lp/mm werden bei Offenblende am Bildrand erreicht. Bis F8 und F11 lässt sich die Randauflösung auf maximal 48 lp/mm steigern, der Randabfall beträgt dann aber immer noch über 20 Prozent. Beim Zoomen steigert sich die Randauflösung, vor allem abgeblendet auf F8 lässt sich eine Randauflösung von 57 lp/mm erzielen, was einen Randabfall von nur noch rund 10 Prozent bedeutet.

Beim Signal-Rauschabstand kann die Lumix S9 punkten. Bis ISO 200 bewegt er sich im guten Bereich von über 40 dB, bei ISO 400 liegt er nur knapp darunter. Bis ISO 1.600 bewegt sie sich im akzeptablen Bereich von über 35 dB und liegt bis ISO 6.400 nicht dramatisch darunter. Die Dual-Native-ISO-Funktion macht sich jedoch messtechnisch kaum bemerkbar, allenfalls bei ISO 800 ist kein ganz so starker Abfall des Messwerts abzulesen.

Das stets feinkörnige Rauschen wird ab ISO 3.200 leicht sichtbar, oberhalb von ISO 6.400 zieht stärker an und wird deutlich störend. Farbrauschen hingegen zeigt sich praktisch erst ab ISO 102.400. Diese Empfindlichkeit ist wie ISO 204.800, aber auch 51.200 mehr ein Papiertiger, als dass hier irgendwas aus der Kamera kommen würde, was man noch als Bild-"Qualität" bezeichnen könnte.

Die Rauschunterdrückung beginnt oberhalb von ISO 800 langsam, feine Details zu vernichten. ISO 1.600 ist noch ziemlich unkritisch, auch ISO 3.200 und 6.400 sind noch gut verwendbar. Darüber wird es aber rapide kritisch. Faktisch kann die S9 laut Messwerten oberhalb von ISO 6.400 nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten, während sie bis ISO 800 teilweise eher sogar leicht besser ist.

Die Tonwertkurve verläuft nicht allzu stark angesteilt. Der Ausgangs-Tonwertumfang ist bis ISO 200 sehr gut mit über 224 der 256 möglichen Helligkeitsabstufungen. Bei ISO 1.600 wird die Grenze vom guten zum akzeptablen Bereich von 160 Stufen knapp unterschritten, danach sinkt der Ausgangs-Tonwertumfang aber langsamer und hält sich bis ISO 6.400 bei über 128 Stufen. Darüber sinkt er jedoch wieder rapide.

Bei der Eingangsdynamik kann die Panasonic wieder punkten. Im Bereich von ISO 50 bis 6.400 erreicht sie über 11 Blendenstufen und bietet damit eine gute Durchzeichnung von kontrastreichen Motiven. Vor allem oberhalb von ISO 25.600 bricht der Dynamikumfang jedoch drastisch ein. Während es bei ISO 25.600 noch über 10,5 Blendenstufen sind, werden bei ISO 51.200 nur noch unter 10 Blendenstufen erreicht und bei ISO 102.400 sogar nur noch 8.

Gut, wenn auch nicht spitzenmäßig, ist dann wieder die Farbwiedergabe. Die Abweichungen liegen im Mittel bei etwas über 6, aber immer unter 7 Delta-A-B. Sehr gute Kameras sind hier nochmal etwas genauer. Die maximalen Abweichungen liegen bei um die 21 Delta-A-B ebenfalls etwas höher als bei Spitzenkameras, betreffen jedoch hauptsächlich die Sättigung, was für gefälligere JPEG-Bilder sorgt.

Auch die tatsächliche Farbtiefe kann sich sehen lassen. Sie ist bis ISO 100 mit über acht Millionen Farbnuancen äußerst gut. Bis ISO 1.600 differenziert die Panasonic noch über vier Millionen Farben, was ebenfalls sehr gut ist. Bis ISO 25.600 sind es noch gute zwei Millionen Farben. Darüber sackt aber auch dieser Messwert mehr als deutlich in den Keller.

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