Ausstattung
Reisezoomkameras sind besonders flexibel, da macht auch die TZ202D keine Ausnahme. Dies stellt die Kamera am deutlichsten bei dem großen Brennweitenumfang zur Schau. Darüber hinaus ist auch die Vielzahl der Funktionen, die die Lumix bereitstellt, ein deutlicher Indikator für diese Flexibilität. Neben halbautomatischen, manuellen und vollautomatischen Betriebsarten kann man bei der TZ202D passende Motivprogramme wählen oder man lässt die Motivautomatik der Kamera entscheiden, welche Einstellungen jetzt gerade für das erkannte Motiv die richtigen sind.
Bei dieser auch iA (intelligente Automatik) genannten Funktion wird aber mehr als nur das Motiv erkannt. Die Kamera berechnet Informationen zu Verwacklungsgefahr, Gesichtserkennung, Bewegunsgerkennung und vieles mehr in die optimalen Aufnahme- und Bildaufbereitungseinstellungen mit ein. Dabei liegt die Beurteilung der Motive erstaunlich oft richtig und die Bildergebnisse überzeugen.
Fast schon selbstverständlich für Kameras dieser Klasse sind Individualisierungen für Aufnahmeeinstellungen. Bei der TZ202D kann man insgesamt drei Speicherplätze für Konfigurationen nutzen. Des Weiteren stehen einige kreative Bildeffekte wie “Retro”-Look oder der berühmt-berüchtigte Spielzeugkameraeffekt zur Verfügung.
Bei kleinster Brennweite ist die Panasonic Lumix DC-TZ202D etwa 82 Millimeter tief. [Foto: MediaNord]
Mit vollem Zoom wächst die Tiefe der Panasonic Lumix DC-TZ202D auf 120 Millimeter an. [Foto: MediaNord]
Auch Panoramen sind für die TZ202D kein Problem. Sobald man die entsprechende Einstellung auf dem Moduswahlrad aktiviert, reichen ein Druck auf den Auslöser sowie ein Kameraschwenk. Intern werden die aufgenommenen Bilder dann zu einem Panorama zusammengefügt. Sollte die Kamera zu schnell geschwenkt werden, bricht die Funktion die Aufnahme mit einem Warnhinweis ab.
Neben dem recht schnellen mechanischen Verschluss (1/2.000 bis 60 Sekunden) besitzt die TZ202D einen elektronischen Verschluss (1/16.000 bis 1 Sekunde). Die Verschlussart lässt sich im Menü umstellen oder man lässt die Kamera entscheiden, welcher Verschluss genutzt werden soll. Es sind allerdings nicht alle Funktionen mit dem elektronischen Verschluss kompatibel, beispielsweise der Einsatz des Blitzlichts. Darüber hinaus besitzt die Kamera eine T-Funktion. Diese ermöglicht sehr lange Belichtungszeiten für Nachtaufnahmen oder kreative Effekte.
Die Serienbildgeschwindigkeit der TZ202D ist etwas weniger ausdauernd als die der TZ202. Die Kamera erreicht bei JPEG-Aufnahmen die Herstellerangaben problemlos. Bei Rohdatenaufnahmen lag die Serienbildfrequenz etwas unter der Herstellerangabe, aber noch im tolerablen Rahmen. In der Premium-Version des Tests gehen wir genauer darauf ein.
Der Autofokus arbeitet mit der Panasonic-eigenen DFD-Technik. Sie bezieht charakteristische Unschärfemerkmale des Objektivs mit ein und errechnet anhand zweier unterschiedlich fokussierter Aufnahmen, die verglichen werden, ob der Fokus vor oder hinter dem Motiv liegt und wie weit es entfernt ist. Damit spart sich das AF-System den Messweg in die "falsche Richtung", kann mit höherem Drehmoment den AF-Motor ansteuern und präziser stoppen. Wie verschiedene Autofokus-Systeme genau funktionieren, haben wir in einem Fototipp zusammengefasst (siehe weiterführende Links).
Das 1/4 Zoll Stativgewinde der Panasonic Lumix DC-TZ202D ist nicht ganz in der optischen Achse montiert und sehr dicht an der Akkufachklappe. [Foto: MediaNord]
Das Autofokussystem ist mit einer Fokuszeit von 0,12 Sekunden im Weitwinkel und 0,25 Sekunden im Telebereich schnell. Die reine Auslöseverzögerung liegt sogar bei kurzen 0,03 Sekunden im Tele und 0,04 Sekunden im Weitwinkel. Die Gesamte Auslösezeit inklusive AF beläuft sich auf 0,16 Sekunden bei geringster Brennweite und 0,28 Sekunden im Tele.
Die 4K-Fotofunktionen wurden zwar bei neueren Panasonic-Kameras wegrationalisiert, in der TZ202D sind sie aber noch enthalten. Bei der 4K-Serienbildfunktion sinkt die Auflösung zwar auf 8,3 Megapixel pro Bild, dafür zeichnet die Kamera aber 30 Bilder pro Sekunde mit Nachführung des Autofokus auf. Dabei steht beispielsweise die PreBurst-Funktion zur Verfügung. Bei dieser kann man wählen, ob 30 Bilder vor und 30 nach dem Drücken des Auslösers aufgenommen werden sollen. Damit soll sichergestellt werden, dass der richtige Moment nicht verpasst wird.
Die Post-Fokus-Funktion erlaubt es hingegen, den Fokuspunkt nachträglich festzulegen (siehe den Fototipp in den weiterführenden Links). Die Kamera führt hierbei eine Aufnahmeserie durch und wechselt bei jeder Aufnahme den Fokuspunkt. Mit einer Aufnahmeserie werden die bis zu 49 Autofokusfelder angesteuert und mit jedem Fokuspunkt ein Bild aufgenommen. Später kann man dann per Berührung auf dem Touchscreen entscheiden, wo man gerne die Schärfe hätte oder aber die Aufnahmen so zusammenrechnen, dass alles oder ein bestimmter Bereich scharf abgebildet wird.
Im Videomodus kann die Kamera mit 4K-Auflösung (3.840 x 2.160) mit maximal 30 Bildern pro Sekunde glänzen. Allerdings wird die Aufnahme nach maximal 15 Minuten beendet. Anders sieht es bei FullHD-Aufnahmen (1.920 x 1.080) mit 60 Bildern pro Sekunde aus. Diese haben eine maximale Aufnahmedauer von 29 Minuten und 59 Sekunden. Dank dedizierter Aufnahmetaste lassen sich jederzeit Videoaufnahmen starten.
Der Videomodus auf dem Programmwählrad erlaubt weitergehende Einstellungen über Filter bis hin zur manuellen Videobelichtung. Als Videoformat steht neben MP4 auch AVCHD zur Verfügung. Die hohe Serienbildgeschwindigkeit sowie die 4K-Videofunktion setzen schnelle Speicherkarten voraus. Zum Glück unterstützt die TZ202D schnelle SDHC-Speicherkarten bis UHS I Klasse 3. Eine UHS-II-Unterstützung gibt es hingegen nicht, auch wenn UHS-II-Speicherkarten problemlos benutzt werden können.
Das Akkufach der Panasonic Lumix DC-TZ202D ist auch Heimat für die SD-Speicherkarte. [Foto: MediaNord]
Der eingebaute, ausklappbare Blitz liegt leicht versetzt zur optischen Achse des Objektivs und besitzt einen recht großen Abstand von der linken Seite. Damit wird die Gefahr vermindert, dass man beim Fotografieren mit den Fingern den Blitz verdeckt oder den Mechanismus blockiert. Der Blitz lässt sich auf den zweiten Vorhang (also das Ende der Belichtung) synchronisieren, setzt dabei aber immer einen Messblitz vor der Aufnahme ab. Die Blitzleitzahl beträgt etwa 4,6 bei ISO 100 und einem Meter Abstand. Eine drahtlose Steuerungsoption für weitere Blitzgeräte bietet die TZ202D leider ebenso wenig an wie einen Blitzschuh.
Auch im Wiedergabemodus zeigt die TZ202D einen großen Funktionsumfang. Neben einfachen Bildbearbeitungsfunktionen wie Bildgrößenänderungen können Bilder bewertet und mit Tags versehen werden oder in eine Diashow eingefügt werden. Im Wiedergabemodus lassen sich auch Einzelaufnahmen aus der Zeitraffer- und Stop-Motion-Funktion zu einem Video zusammenführen. Zur Aufnahme steht eine umfangreiche Intervallfunktion beziehungsweise ein Stop-Motion-Assistent zur Verfügung.
Bei den drahtlosen Verbindungsoptionen macht die TZ202D, wie schon ihr Vorgänger, keine halben Sachen. Sie ist mit einer einfach konfigurierbaren Drahtlosfunktionalität ausgestattet. Bei dieser muss man jedoch auf den Komfort einer NFC-Kopplung verzichten. Neben der Verbindung zu einem Smartgerät per WLAN kann die Kamera auch in ein bestehendes Drahtlosnetzwerk integriert werden.
Auch eine Bluetooth-Konnektivität ist in der TZ202D enthalten. Wird die Kamera per Bluetooth verbunden, kann man sein Smartgerät als einfache Fernbedienung nutzen. Zudem können Positionsdaten vom Smartphone bei einer Aufnahme in die Metadaten des Bildes geschrieben werden.
Auf der rechten Seite der Panasonic Lumix DC-TZ202D ist die Klappe zu finden, unter der sich die MicroUSB- und MicroHDMI-Schnittstelle verstecken. [Foto: MediaNord]
Wenn eine Fernbedienung mit Funktionseinstellung und Livebild gewünscht ist oder große Bilddaten übertragen werden sollen, schaltet die App die Kamera auf den WLAN-Betrieb um. In der Praxis hat es sich als einfacher dargestellt, wenn zunächst die WLAN- und dann die Bluetooth-Verbindung eingerichtet wird.
Ist die Hürde der Einrichtung genommen, stellt sich der Einsatz der Verbindung über die App als sehr einfach dar. Voraussetzung ist allerdings, dass die kostenlose Panasonic Image App auf dem Android- beziehungsweise iOS-Gerät installiert und die Kamera mit dem Smartgerät gekoppelt ist. Die Bluetooth-Funktion setzt Bluetooth 4.0 und Bluetooth Low Energy (BLE) voraus und ist mit aktuellen iOS- und Android-Betriebssystemen kompatibel.