Hochauflösende, kompakte Vollformat-DSLM
Sony Alpha 7C R im Test
Seite 3 von 5, vom 2023-12-05 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Mit 61 Megapixeln auf einem Kleinbildsensor bietet die Sony Alpha 7C R zusammen mit der 7R IV und 7R V sowie der Sigma fp L derzeit die höchste Auflösung im Kleinbildformat. Die Pixeldichte entspricht dabei einem 26 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor oder dem 100 Megapixel auflösenden Mittelformatsensor der Fujifilm GFX100-Modelle. Fujifilm erreicht mit der X-H2 und X-T5 im APS-C-Format indes genauso wie Olympus und Panasonic mit 20 und 25 Megapixeln bei Micro Four Thirds derzeit bereits höhere Pixeldichten, sodass zukünftig auch höhere Auflösungen denkbar sind.
Doch ist das überhaupt sinnvoll? Einerseits werden Objektivfehler mit zunehmender Pixeldichte immer stärker sichtbar beziehungsweise die Anforderungen an die Objektive steigen. Je größer der Bildkreis des Objektivs, desto schwieriger und teuer ist es, Objektivfehler zu minimieren. Zum anderen bietet die Sony Alpha 7R III mit 42 Megapixeln eine hervorragende Balance aus hoher Auflösung und guter High-ISO-Performance.
Das Speicherkartenfach der Sony Alpha 7C R besitzt eine Dichtung zum Schutz vor Staub und Spritzwasser. Es nimmt nur eine SD-Speicherkarte auf, unterstützt aber SDHC, SDXC, UHS I und auch UHS II. [Foto: MediaNord]
Die geht so weit, dass die 7R III bei höchster Empfindlichkeit auf zwölf Megapixel herunterskaliert immer noch mehr Details bei weniger Rauschen auf den Sensor bannt als die nativ zwölf Megapixel auflösende Alpha 7S II, die zwar darüber hinaus noch höhere Empfindlichkeiten erreicht, dabei aber keine brauchbare Bildqualität mehr abliefert. Auch einem 24-Megapixel-Sensor ist die 7R III überlegen, siehe weiterführende Links.
Sony verkauft die Alpha 7C R ohne Setobjektiv, also haben wir uns für das FE 24-105 mm F4 G OSS entschieden, das als "Standardobjektiv" unserer Redaktionskamera 7R III im Einsatz ist. Aber auch das kompakte 2,1-fach-Zoom Sony FE 28-60 mm F4-5.6 haben wir am 61-Megapixel-Sensor der Alpha 7C R gemessen – mit im Vergleich zum teureren 24-105 mm überraschendem Ergebnis.
Den gesamten Labortest der Alpha 7C R mit 24-105 mm, inklusiver aller Diagramme, auf denen die folgenden Betrachtungen beruhen sowie erklärenden Texten kann man gegen ein kleines Entgelt in Höhe von 1,49 € als PDF bei uns herunterladen. Zudem bieten wir eine Aufnahmereihe eines Testbilds bei allen zwölf ISO-Empfindlichkeiten in Raw und JPEG für 1,09 € zum Download an, so dass sich jeder selbst die Bildqualität anschauen kann. Der Objektiv-Labortest des 28-60 mm an der Alpha 7C R kostet 69 Cent. Alles das ist in der digitalkamera.de-Premium ab 2 € pro Monat bereits enthalten (und übrigens auch die PDF-Premium-Version dieses Tests mit zusätzlichen Diagrammen, Tabellen und Messwerten).
Dank digitaler Korrekturen durch den Bildprozessor zeigt das 24-105 nur eine ganz leichte, sanft ansteigende Randabdunklung. Die chromatischen Aberrationen bewegen sich im Mittel zwar mit unter einem Pixel auf niedrigem Niveau, können bei kürzester und längster Brennweite aber in den Randbereichen leicht sichtbar werden. Die Verzeichnung ist dagegen perfekt digital (nicht abschaltbar) auskorrigiert.
Die Sony Alpha 7C R erreicht mit dem 24-105 eine Maximalauflösung von lediglich 82 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) bei 50 Prozent Kontrast. Das ist angesichts der 61 Megapixel Sensorauflösung etwas mager. Hinzu kommt ein ausgesprochen hoher Auflösungs-Randabfall von bis zu knapp über 60 Prozent, vor allem bei Offenblende im Weitwinkel. Je nach Blende und Brennweite ist der Randabfall zwar deutlich geringer bis hin zu unter 20 Prozent, aber auch erst stark abgeblendet, wenn die Auflösung im Bildzentrum deutlich unter 70 lp/mm fällt. In der Premium-Version des Tests gehen wir nicht nur auf die Auflösungs-Problematik noch deutlich detaillierter ein, sondern auch auf die anderen Bildqualitäts-Parameter.
Die Sony Alpha 7C R gibt es alternativ auch in Silber-Schwarz. [Foto: Sony]
Die beste Bildqualität erreicht die Alpha 7C R bei ISO 100 bis 400. Nur bis hier bewegt sich der Signal-Rauschabstand auf einem hohen Niveau und es gibt kaum Detailverlust durch die Rauschunterdrückung. Bei ISO 3.200 liegt der Signal-Rauschabstand bereits leicht unterhalb der kritischen Marke und fällt über ISO 12.800 auf dramatisch schlechte Werte. Während feine Texturen bei ISO 3.200 nur leicht weicher wirken, verlieren sie darüber deutlich sichtbar an Detailgrad. Bei ISO 6.400 sind aber durchaus noch leidlich Bilddetails auszumachen.
Der Dynamikumfang erreicht nur bei ISO 100 und 200 ein sehr gutes Niveau und bleibt bis ISO 3.200 gut. Hier ist bereits die Grenze der akzeptablen Bildqualität erreicht, darüber sind viele Messwerte deutlich schlechter. Helligkeitsrauschen wird ab ISO 3.200 leicht und oberhalb von ISO 12.800 deutlich sichtbar, bei ISO 102.400 zeigt sich sogar leichtes Farbrauschen. Immerhin bleibt das Rauschen bei allen ISO-Empfindlichkeitsstufen feinkörnig, es bilden sich also keine großen Pixelcluster. Der Ausgangs-Tonwertumfang erreicht nicht einmal bei ISO 100 ein sehr gutes Niveau und ist nur bis ISO 800 gut. Oberhalb von ISO 12.800 zeigen Helligkeitsverläufe sogar deutlich sichtbare Abstufungen.
Hervorragend ist nur die Farbgenauigkeit der Sony Alpha 7C R. Die Abweichung von der Vorlage ist im Mittel gering. Die wenigen stärkeren Abweichungen betreffen überwiegend die Farbintensität, nicht den Farbton selbst. Auch die tatsächliche Farbtiefe ist bis ISO 1.600 sehr gut.
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