Gut ausgestatteter Allrounder der Vollformat-Mittelklasse
Sony Alpha 7 III im Vergleichstest
2023-09-28, aktualisiert 2024-09-17 Die spiegellose Systemkamera Sony Alpha 7 III ist die dritte Generation der “Midprice”-Kamera-Serie von Sony. Sie richtet sich an fortgeschrittene Fotografen. Die Kamera bietet umfangreiche Foto- und Video-Funktionen, eine gehobene Bildqualität sowie eine hohe Geschwindigkeit. Außerdem bietet die E-Mount-Biosphäre ein zukunftssicheres System, das in allen Preis- und Leistungsklassen die passenden Produkte anbieten kann. (digitalkamera.de Redaktion)
Die Sony Alpha 7 III will mit ihrem guten Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Für das Geld gibt es viel Ausstattung und Performance sowie Bildqualität. [Foto: MediaNord]
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Ende Februar 2018 wurde die Alpha 7 III von Sony als spiegelloses Vollformat-Basismodell vorgestellt. Die Kamera richtet sich mit ihrem rückwärtig belichteten, 24 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor an fortgeschrittene Fotografen, die sich alle foto- und videografischen Optionen ohne viele Kompromisse offenhalten wollen und in jeder Situation bestmöglich ausgestattet sein möchten.
Das Gehäuse der Alpha 7 III besteht aus einer robusten Magnesium-Legierung, das an den entscheidenden Stellen gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet ist. Im Gegensatz zum Vorgänger (Alpha 7 II) wurde auch an die Dichtung des Akkufachs gedacht. Sony spricht jedoch nur von einer Feuchtigkeitsresistenz und nicht von einem Spritzwasser- und Staubschutz.
Die Ergonomie der Kamera ist trotz ihrer kompakten Abmessungen sehr gut. So besitzt sie einen ausgeformten, großen Handgriff sowie eine ebenfalls gut ausgeformte Daumenmulde. Auch bei den Bedienelementen zeigt sich die Alpha 7 III durchdacht. Neben Drehrädern stehen Funktionstasten, viele davon programmierbar, sowie ein Joystick zur Verfügung. Etwas aufpassen muss man jedoch beim recht exponierten Belichtungskorrekturrad, denn es besitzt keine Verdrehsicherung, wodurch man es womöglich unbeabsichtigt verstellt. Das Menü ist gut navigierbar, wobei aber unverständliche Abkürzungen in den deutschen Bezeichnungen stören.
Der 7,5 Zentimeter messende Touchscreen lässt sich um 90 Grad nach oben und etwa 40 Grad nach unten neigen. Mit einer Auflösung von 921.600 Bildpunkten löst der Touchscreen eher durchschnittlich auf und bewegt sich mit 660 Candela pro Quadratmeter bei der Helligkeit im Mittelfeld. Das ist aber immerhin hell genug, um in normalen Umgebungen auch bei Sonnenschein vollen Überblick zu bieten. Der Touchscreen dient zum Setzen des Fokuspunkts alternativ zum Joystick, aber auch bei der Bildwiedergabe ist er mit seiner Blätter- und Zoomfunktion per Touch nützlich. Nur im Menü kann der Touchscreen nicht verwendet werden.
Alternativ zum Display besitzt die Alpha 7 III einen elektronischen Sucher mit OLED-Panel. Die Auflösung liegt bei lediglich 2,36 Millionen Bildpunkten, was vor allem angesichts des guten Vergrößerungsfaktors von 0,78 etwas wenig ist, aber durchaus ausreicht. Brillenträger können dagegen nicht den gesamten Sucher überblicken und müssen sich entweder bewegen oder auf den Dioptrienausgleich verlassen.
Mit 24 Megapixeln liegt der BSI-CMOS-Sensor der Alpha 7 III im üblichen Auflösungsbereichs des Testfeldes. Er ist auf drei Achsen beweglich gelagert, womit ein Fünf-Achsen-Bildstabilisator mit jedem angesetzten Objektiv realisiert werden kann. Auf dem Sensor sind 693 Phasen-Autofokus-Sensoren untergebracht, die von 425 Kontrast-AF-Messpunkten komplettiert werden. Mit einer AF-Geschwindigkeit von etwa 0,38 Sekunden ist die Fokussierung von unendlich auf zwei Meter inklusive Auslöseverzögerung nicht besonders schnell. Das Autofokus-System bietet eine Gesichtserkennung mit Augenfokus samt Verfolgungs-Funktionen, mit aktueller Firmware werden auch Tiere von der Kamera erkannt.
Mit gut zehn Bildern pro Sekunde und etwa 120 Raw-Aufnahmen in Folge ist die Serienbildfunktion flott und hat eine anständige Ausdauer. Im Dauerlauf schafft die Kamera dann etwa 4,9 Bilder pro Sekunde, während der Pufferspeicher mit 120 Megabyte pro Sekunde auf eine Speicherkarte geschrieben wird. Insgesamt besitzt die Alpha 7 III zwei SD Speicherkartenslots, von denen nur einer mit den schnellen UHS-II-Speicherkarten kompatibel ist. Dafür können in den anderen Speicherkartenslots statt SD-Karten auch Sony MemorySticks verwendet werden.
Neben den umfangreichen fotografischen Ausstattungsmerkmalen fühlt sich die spiegellose Systemkamera auch in Gefilden der Videografie heimisch. So werden Videos mit maximal 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) bei 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Die Kamera nutzt dabei mittels 6K-Oversamplings die gesamte Sensorbreite aus. Auch 4K-HDR-Videos können in der Kamera erzeugt werden, Sony setzt dazu auf den HLG-Standard. Zusätzlich stehen weitere Gradationskurven zur Verfügung.
Beim 2,36 Millionen Bildpunkte auflösenden Sucher sowie dem 921.000 Bildpunkten auflösenden Klapp-Touchscreen bietet die Sony Alpha 7 III für heutige Verhältnisse keine besonderen Auflösungen. [Foto: MediaNord]
Als Testobjektiv an der Sony Alpha 7 III kam bei uns das Sony FE 24-105 mm F4 G OSS (SEL24105G) zum Einsatz. [Foto: MediaNord]
Der 24 Megapixel auflösende Vollformat-BSI-CMOS-Sensor der Sony Alpha 7 III bietet bis ISO 800 eine exzellente und bis ISO 6.400 eine sehr gute Bildqualität mit ISO 12.800 als Reserve mit akzeptabler Bildqualität. [Foto: MediaNord]
Das Belichtungskorrekturrad der Sony Alpha 7 III, hier rechts unten, verstellt sich zu leicht, es fehlt die Sicherung. Das Programmwählrad hingegen rastet satt ein. [Foto: MediaNord]
Das Stativgewinde der Sony Alpha 7 III sitzt in der optischen Achse und weit genug vom Akkufach entfernt. [Foto: MediaNord]
Der Handgriff der Sony Alpha 7 III ist gut ausgeformt und bietet sicheren Halt. [Foto: MediaNord]
Die vielen Schnittstellen der Sony Alpha 7 III sitzen hinter recht einfach gehaltenen Abdeckungen. Über USB-C ist ein Dauerbetrieb der Kamera möglich. [Foto: MediaNord]
Der Ton kann wahlweise über das interne Stereomikrofon aufgenommen werden oder alternativ über ein per 3,5mm-Klinke angeschlossenes externes Mikrofon. Zudem steht für die Tonkontrolle ein Kopfhöreranschluss bereit. Außerdem bietet die Sony einen Clean-HDMI-Ausgang, womit die Videoaufzeichnung extern vorgenommen werden kann.
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Das PDF zum Herunterladen enthält gegenüber dieser Online-Version zusätzlich eine übersichtliche Tabelle mit
detaillierten Einzelbewertungen sowie zwei Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar
visualisiert werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären welche Vor-
und Nachteile diese gegenüber der Sony Alpha 7 III haben. mehr …
Für die schnelle kabelgebundene Datenübertragung stehen eine USB-C- sowie eine Mikro-USB-Schnittstelle zur Verfügung. Die USB-C-Schnittstelle ist allerdings nicht die schnellste. Die Versorgung mit Dauer- und Ladestrom kann über den USB-C-Anschluss erfolgen, über Micro-USB kann nur geladen werden. Der Grund für die doppelte USB-Packung ist der Kabelfernauslöser von Sony, der per Micro-USB angeschlossen wird. Der Akku der Alpha 7 III reicht laut CIPA-Testverfahren für 710 Aufnahmen.
Neben den kabelgebundenen Anschlüssen bietet die Alpha 7 III WLAN und Bluetooth zur Drahtloskommunikation. Mit diesen lassen sich Daten übertragen, Positionsdaten bei der Aufnahme direkt in die Metadaten des Fotos schreiben und eine Fernsteuerungs- sowie Fernauslösungsfunktion per App nutzen.
Die Sony Alpha 7 III überzeugt mit einer guten Bildqualität bis ISO 6.400. Die Auflösung erreicht knapp 71 Linienpaare pro Millimeter, was für einen 24-Megapixel-Sensor äußerst gut ist. Das liegt an der aggressiven Bildaufbereitung in JPEG. Das eignet sich damit weniger gut für die Nachbearbeitung, aber dafür ist ohnehin das Rohdatenformat die bessere Grundlage.
Das Bildrauschen wird erst ab ISO 12.800 als Helligkeitsrauschen sichtbar. Farbrauschen stellt dagegen gar kein Problem dar. Der Dynamikumfang ist mit maximal zwölf Blendenstufen sehr hoch und sinkt erst ab ISO 12.800 unter zehn Blendenstufen. Die Farbgenauigkeit ist hoch. Nur in bestimmten Farbbereichen fällt die Abweichung stärker aus, um das Bild für den Betrachter gefälliger wirken zu lassen.
In unserem Labortest kam an der Alpha 7 III das 4,3-fach-Zoom Sony FE 24-105 mm F4 G OSS zum Einsatz, das sich mit bis zu 71 Linienpaaren pro Millimeter als sehr hochauflösend erwies. Zum Bildrand nahm die Auflösung allerdings um bis zu 36 Prozent ab. Farbsäume zeigt es kaum. Die Verzeichnung ist zwar im Weitwinkel am stärksten, fällt mit weniger als einem Prozent Tonnenform jedoch insgesamt gering aus. Das Objektiv ist mit etwa 660 Gramm und einer Länge von 11,3 sowie einem Durchmesser von 8,3 Zentimetern nicht besonders klein, passt aber von den Proportionen gerade noch gut zur Alpha 7 III.
Im Set mit dem FE 24-105 mm F4 G OSS kostet die Sony Alpha 7 III (Stand September 2024) etwa 2.300 Euro, mit dem FE 28-70 mm F3.5-5.6 OSS (SEL2870) liegt das Set bei 1.600 Euro und komplett ohne Objektiv ist die Kamera für etwa 1.400 Euro zu haben.
Das Sony-FE-Objektivprogramm (nur die FE-Objektive leuchten den vollen Kleinbildkreis aus, die E-Objektive dagegen lediglich APS-C) umfasst derzeit üppige 50 Objektive und wird von Sony stetig weiter ausgebaut. Da das Bajonett bereits seit 2010 am Markt ist, gibt es zudem besonders viele Objektive von Drittherstellern wie beispielsweise Sigma, Tamron, Zeiss und Tokina. 187 Vollformat-Fremdobjektive mit E-Bajonett haben wir derzeit in unserer Datenbank, knapp über die Hälfte davon verfügt sogar über einen Autofokus.
Fazit
Die Alpha 7 III vereint eine hochwertige, solide Verarbeitung mit einer guten Ergonomie. Die technische Ausstattung ist mehr als würdig. Die Alpha 7 III ist reaktionsfreudig und schießt sehr schnelle Bildserien inklusive Fokusverfolgung. Auch die Bildqualität weiß über einen großen Empfindlichkeitsbereich zu überzeugen. Dank der offensiven Bildaufbereitung der JPEGs, die keine weitere Bildbearbeitung benötigen, ist auch die Auflösung erstaunlich hoch, was nicht zuletzt dem guten Sony FE 24-105 mm F4 G OSS (SEL24105G) zu verdanken ist.
Kurzbewertung
- Gute Ergonomie
- Robustes Magnesiumgehäuse
- Sehr gute Bildqualität bis ISO 800, gute bis ISO 12.800
- Hohe Serienbildrate
- Großes Objektivangebot
- Belichtungskorrekturrad zu exponiert
- Zum Teil unverständliche Menüabkürzungen
- Trotz UHS-II langsame Schreibrate