Einsteiger-Systemkamera mit guter Foto-Ausstattung zum günstigen Preis

Sony Alpha 7 II im Vergleichstest

2022-01-02, aktualisiert 2023-09-26 Die Sony Alpha 7 II ist der Methusalem unter den Einsteiger-Vollformatkameras, schließlich kam sie bereits Anfang 2015 auf den Markt. Seitdem ist ihr Preis deutlich gefallen, während die Fotoqualität nach wie vor State of the Art ist, was die Kamera sehr attraktiv macht. Auch der schnelle Hybrid-Autofokus und der Sensor-Shift-Bildstabilisator können sich sehen lassen. Zwar müssen Videografen auf 4K-Auflösung verzichten, dennoch hat die Alpha 7 II bei FullHD-Videos einiges mehr zu bieten als manche modernere Kamera dieses Preisbereichs.  (digitalkamera.de Redaktion)

Nicht mehr lieferbar Diese Seite war bis Ende September 2023 Teil unseres Vergleichstests "Die besten Vollformat-Kameras für Einsteiger". Die Sony Alpha 7 II ist mittlerweile ausgelaufen und nur noch bei sehr wenigen Händlern erhältlich. Das direkte Nachfolgemodell ist die Sony Alpha 7 III.

Die Sony Alpha 7 II wird bereits seit Anfang 2015 verkauft. Trotz ihres für Digitalkameraverhältnisse betagten Alters bietet sie noch immer eine vor allem für Fotografen attraktive Ausstattung und eine gute Bildqualität zu einem über die Jahre deutlich gefallenen, mittlerweile besonders günstigen Preis. Sie brachte schon bei ihrer Vorstellung 2014 Ausstattungsmerkmale und eine Bildqualität mit, die nach wie vor State of the Art sind. Weil das spiegellose Alpha-System von Sony bereits seit 2010 existiert, anfangs umfasste es nur APS-C-Kameras, später auch Kleinbildmodelle, umfasst das System inzwischen (Stand 01/2022) 58 Objektive und 37 Kameras, davon 20 mit APS-C-Sensor und 17 mit Vollformatsensor.

Für eine Vollformatkamera war die Sony Alpha 7 II schon 2014 sehr kompakt. Ihr Gehäuse besteht aus einem Mix von Magnesium- und Kunststoffteilen. Zudem kommen einige Dichtungen zum Einsatz, die Staub und Spritzwasser abhalten sollen. Jedoch sind diese nicht überall zu finden, so dass die Kamera insgesamt nicht ganz so robust ist wie manch modernere Kamera. Der Handgriff ist zwar nicht allzu ausgeprägt, aber für kleine bis mittlere Hände ausreichend groß und dank der Gummierung auch griffig.

Der 7,5 Zentimeter große Bildschirm besitzt keine Touchfunktion und lässt sich auch nur nach oben und unten neigen, nicht jedoch schwenken. Für Hochformataufnahme aus hohen oder tiefen Perspektiven sowie für Selfies eignet er sich damit nicht. Dafür bietet er aber dank zusätzlichen weißen Subpixeln eine sehr hohe Helligkeit. Während die Auflösung des OLED-Suchers von 2,36 Millionen Bildpunkten heutzutage nur noch Minimalstandard ist, kann sich die 0,71-fache Vergrößerung sehen lassen und ordnet sich im Mittelfeld ein.

Der Vollformatsensor ist mit 24 Megapixeln Auflösung immer noch aktuell. Trotz des hohen Alters bietet er sogar integrierte Phasen-Autofokus-Sensoren, die zusammen mit dem Kontrast-Autofokus als Hybrid-Autofokus arbeiten. Anhand der Anzahl von Sensoren merkt man dem Autofokus jedoch ein wenig sein Alter an. Der Phasen-Autofokus arbeitet mit 117 Sensoren, der Kontrast-AF sogar nur mit 25 Messfeldern. Er bietet zwar eine Gesichts- aber keine Augenerkennung. Inklusive Auslöseverzögerung und Fokussierung von unendlich auf zwei Meter macht die Alpha 7 II das Foto 0,3 Sekunden nach drücken des Auslösers, was für heutige Verhältnisse nur noch mittelmäßig schnell ist. Mittelmäßig schnell ist das richtige Stichwort: Die Serienbildfunktion nimmt nur fünf Bilder pro Sekunde inklusive Nachführung des Autofokus auf.

Das größte Manko der Alpha 7 II dürfte die fehlende 4K-Auflösung der Videofunktion sein. Davon abgesehen hat sie aber durchaus einiges zu bieten. In FullHD-Auflösung nimmt sie nämlich flüssige 60 Bilder pro Sekunde auf und bietet mit S-Log2 sogar eine flache Tonwertkurve für eine nachträgliche Gradation der Tonwerte und Farben. Via Clean-HDMI lassen sich extern sogar unkomprimierte Videos aufnehmen, während andere Kameras dieser Preisklasse nur komprimierte Clean-HDMI-Aufnahmen, wenn auch in 4K-Auflösung, erlauben. Dank Klinkenbuchsen lassen sich an der Alpha 7 II zudem ein Mikrofon und ein Kopfhörer anschließen.

Der wechselbare Lithium-Ionen-Akku bietet eine mäßige Laufzeit von 350 Aufnahmen nach CIPA-Standard. Er lässt sich in der Kamera per Micro-USB nachladen beziehungsweise lässt sich überhaupt nur auf diese Weise laden, weil keine externe Ladeschalte zum Lieferumfang gehört. Das funktioniert jedoch nur bei ausgeschalteter Kamera, eine Dauerstromversorgung gibt es nicht. Was es auch nicht gibt ist Bluetooth, aber WLAN ist verbaut und dank NFC lässt sich die Verbindung sehr einfach herstellen, um Bilder auf ein Smartphone zu übertragen oder die Kamera via App samt Livebildübertragung fernzusteuern.

Bei der Bildqualität kann die Sony Alpha 7 II wieder punkten. Sie steht neueren Kameras mit 24-Megapixel-Sensor in kaum etwas nach. Die maximal von uns gemessenen 55 Linienpaare pro Millimeter siedeln sich zwar eher im unteren Bereich der Konkurrenz an, für die Sensorauflösung liegt dieser Wert aber noch völlig im grünen Bereich. Wenn es um die Bildqualität bei höheren ISO-Empfindlichkeiten geht, kann die Alpha 7 II sogar punkten. Bis ISO 1.600 ist ihre Bildqualität sehr gut und hinauf bis zu ISO 6.400 ist sie gut. Vor allem bei ISO 1.600 schneidet sie etwas besser ab als manche Konkurrenzkamera. Das kann man vom günstigen Setobjektiv FE 28-70 mm F3.5-5.6 OSS (SEL2870) nicht in allen Belangen behaupten. Zwar sind die optischen Fehler des Kamera-Objektivgespanns nicht zuletzt aufgrund der effektiven Korrektur durch die Kamera-Bildaufbereitung gering, aber die Auflösung lässt zum Telebereich hin etwas nach und zum Bildrand sogar deutlicher, so dass je nach Vergrößerung leichte Randunschärfen sichtbar werden.

Im Set mit dem FE 28-70 mm F3.5-5.6 ist die Sony Alpha 7 II für unter 1.300 Euro zu haben. Auch das ab ca. 1.500 Euro erhältliche Set mit dem FE 24-70 mm F4 OSS Zeiss ist eine Überlegung wert, bietet das Objektiv doch eine durchgehende Lichtstärke und vor allem mehr Weitwinkel und eine bessere Verarbeitung. Das Sony-FE-Objektivprogramm (nur die FE-Objektive leuchten den vollen Kleinbildkreis aus, die E-Objektive dagegen lediglich APS-C) umfasst derzeit üppige 39 Objektive und wird von Sony stetig weiter ausgebaut. Da das Bajonett bereits seit 2010 am Markt ist, gibt es zudem besonders viele Objektive von Drittherstellern wie beispielsweise Sigma, Tamron, Zeiss und Tokina. 124 Vollformat-Fremdobjektive mit E-Bajonett haben wir derzeit in unserer Datenbank, knapp die Hälfte davon verfügt über einen Autofokus.

Fazit

Die Sony Alpha 7 II bietet ein robustes, ergonomisches Gehäuse, dem jedoch die letzte Konsequenz bei der Abdichtung fehlt. Ein herausragendes Merkmal ist ihr integrierter Sensor-Shift-Bildstabilisator, der jedes angesetzte Objektiv stabilisiert. Während der Autofokus schnell arbeitet, ist die Serienbildfunktion etwas langsam. Die Bildqualität der Alpha 7 II ist ohne Fehl und Tadel und lässt problemlos eine Empfindlichkeit von ISO 6.400 zu, auch wenn sie bis ISO 800 die beste Bildqualität liefert. Das Setobjektiv FE 28-70 ist zwar etwas klapprig, liefert aber eine ordentliche Bildqualität.

Kurzbewertung

  • Robustes Magnesiumgehäuse mit Teilabdichtung
  • Sensor-Shift-Bildstabilisator
  • Heller Bildschirm
  • Sehr gute Bildqualität bis ISO 1.600
  • Gute Bildqualität bis ISO 6.400
  • Kein 4K Video
  • Kein Touchscreen
  • Kein Bluetooth
  • Langsame Serienbildfunktion

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