Kompaktkamera
Testbericht: Canon Digital Ixus 700
2005-04-29 Ganze 7 Megapixel bringt die Canon Digital Ixus 700 mit in die Nachfolge der Ixus 500. Sie unterscheidet sich gleich auf Anhieb durch ihre sanften, runden Formen von ihren Vorgängermodellen und vertritt insgesamt eine neue Linie. Damit wirkt sie wie die ausgewachsene Schwester zur ebenfalls neuen Ixus 50 (wir testeten bereits die weitestgehend identische Ixus 40) und fällt etwas bulliger aus als diese. Im Folgenden unser ausführlicher Bericht über den Gesamteindruck, den die Ixus 700 mit ihrer enormen Auflösung und dem nicht ganz so hohen Miniaturisierungsgrad im digitalkamera.de-Test hinterlassen hat. (Mario Stockmann)
Beinahe
schaut es so aus, als würden die Grenzen zwischen Canons edlen Kleinen
verschwimmen: schick sind sie alle und winzig genug, um sie überall dabei
haben zu können. Die Auflösungsgrenze für Fotos in den Standardformaten bis
13 x 18 cm hat man mittlerweile allgemein klar hinter sich gelassen. Durch
die lediglich marginalen Unterschiede in Sachen Funktionsumfang und
Kameraelektronik im Vergleich zur Ixus 50 wird die Gunst der Käufer über das
individuelle Design, die Bildqualität und natürlich auch den Preis
entschieden. Wir beleuchten in diesem Test die Ixus 700 unter unseren
umfassenden Kriterien und zeigen Ihnen, was diese Kamera ausmacht. Dazu
gehören wie immer der ausführliche Steckbrief und die Messwerttabelle,
außerdem das digitalkamera.de-Datenblatt und unser kostenpflichtiges Angebot
in Form des DCTau-Testprotokolls zum Nachvollziehen der detaillierten
Laborergebnisse zur Bildqualität (siehe weiterführende Links).
Ergonomie/Verarbeitung Subjektiv
wirkt die Ixus 700 gegenüber der 500er auf den ersten Blick kompakter
und handlicher. Mit gemessenen 89 x 57 x 26 mm ist sie das jedoch kaum.
Der trügerische Eindruck ist dagegen auf das Design zurückzuführen.
Canons Kameraschmiede hat dem jungen Spross ein geschmeidig abgerundetes
Äußeres verliehen, welches solide und wie aus einem Guss wirkt.
Ummantelt von einer stilvoll mattierten, titangrauen Oberfläche gleitet
sie elegant in jede Hosen- oder Jackentasche, aber unter Umständen
ebenso leicht aus den Händen. Von daher ist die Anbringung der
beigefügten Handschlaufe sehr empfehlenswert, samt derer die Ixus 700
betriebsbereit 194 Gramm zu verbuchen hat – was einen komprimierten
Eindruck hinterlässt. Die Ixus 700 ist, was sie ist: Ein kleines
Kraftpaket in sanfter Schale, welches insgesamt sehr edel wirkt, aber
leider etwas anfällig für Kratzer ist, so dass wir zur schonenden
Aufbewahrung zu einer Kameratasche raten.
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Von vorne bietet sich dem Betrachter der wohl attraktivste Anblick
der Ixus 700. Das Objektiv ist von einer auf Hochglanz polierten, leicht
geschwungenen Fläche eingefasst, welche durchaus bei Selbstporträts der
Treffsicherheit dient. Hinter einem unscheinbaren Löchlein ist das
Mikrofon verborgen. Neben dem optischen Sucher erstrahlt bei Bedarf das
AF-Hilfslicht. Traditionell umgesetzt wurde der Bereich rund um den
Auslöser, welcher von einem Zoomring umgeben ist und links vom
Ein-/Ausschalter mit eingebauter Leuchtdiode begleitet wird. Ganz Links
auf der Oberseite ist hinter einer Reihe von Löchern der Lautsprecher
verbaut. Die Rückseite besticht allerdings nicht gerade durch besonders
auffällige Finessen. Auch hier ist alles rundlich, glatt und dabei recht
schlicht gehalten, was auf den Benutzer übersichtlich und funktional
wirkt. Das Layout ist insgesamt sehr nahe an die Serie rund um die Ixus 40
angelehnt. Der jetzt ebenfalls 2,0" große LCD-Farbmonitor verdrängt alle
Bedienelemente in das rechte Drittel, wo sie beim Halten in
Einhandbedienung zwangsläufig vom Daumen verdeckt werden. Eine
versehentliche Betätigung wird durch den klar definierten Druckpunkt
allerdings gut unterbunden. Treu geblieben ist Canon in dieser
Kamerafamilie dem Rädchen zum Wählen des Betriebsmodus zwischen
Wiedergabe und den vier Aufnahmemodi (Vollautomatik, "manueller" Modus,
Motivprogramme, Videoaufnahme); an das abgerundete Design angepasst,
befindet es sich in der rechten oberen Ecke auf der Kamerarückseite.
Die zentrale Steuerung erfolgt über einen 4-Wege-Navigationsring mit
innen liegender Funktions- bzw. Set-Taste, welche zum Bestätigen dient
sowie das an den jeweiligen Aufnahmezustand angepasste Menü mit den
elementaren Funktionen aufruft. Im manuellen Modus zählen dazu unter
anderem Belichtungskorrektur (-2 bis +2 EV), manueller Weißabgleich,
ISO-Empfindlichkeit, Effekte (Sättigung, Schärfe, Sepia oder
Schwarz/Weiß), Kompression und Bildauflösung (5 Stufen, maximal
3.072 x 2.304 Pixel). Über den separaten Menü-Knopf sind die tieferen
Gefilde an Einstellungsmöglichkeiten zugänglich, welche aufgeteilt sind
in die Kategorien Aufnahme oder Wiedergabe (je nach Modus),
Setup-Einstellungen und "Meine Kamera" zur Festlegung individueller
Geräusche bei bestimmten Aktionen und des Startbildes beim Einschalten
der Kamera.
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Der
oben rechts vom Monitor platzierte Print- und Share-Knopf startet bei
Verbindung mit Computer oder kompatiblem Drucker die Bildübertragung und
zeigt den entsprechenden Status durch die integrierte blaue Leuchtdiode
an. Mit der Display-Taste lässt sich der Monitor umschalten. Während der
Aufnahme wird so entweder nur das Bild angezeigt, werden zusätzliche
Informationen mit eingeblendet oder lässt sich der Monitor komplett
ausschalten. Zur Wahl des richten Bildausschnitts steht dann der
optische Sucher zur Verfügung, welcher zwar das Bild merklich
beschneidet, sich aber ansonsten gut als Strom sparender Ersatz eignet.
Lässt man den Display-Knopf einen Moment gedrückt, so wird die
Monitorhelligkeit direkt auf volle Leistung gesteigert, um z. B. bei
vorübergehender Sonneneinstrahlung mehr zu erkennen. Unter diesem
Gesichtspunkt schlägt sich der LCD-Monitor sehr gut. Lediglich dessen
Auflösung fällt mit 118.000 Bildpunkten für die Größe recht mager aus,
was die Beurteilung der Bildschärfe einschränkt. Leider ist dies kein
besonders origineller Kritikpunkt, sondern Hersteller übergreifend weit
verbreitet.
Die Anschlüsse von A/V-Ausgang und USB-2.0 Schnittstelle sind auf der
rechten Seite unter einer Gummilasche im Metallic-Look verborgen. Am
Kameraboden ist das Stativgewinde äußerst ungünstig platziert, denn
unmittelbar neben dem robusten Akkufach unterbindet es bei Stativmontage
jeglichen Zugang zu Akku- und SD-Speicherkarte. Ein Einführen des Kabels
vom optionalen Netzadapter – wie es sich bei stationärem Einsatz
anbieten würde – wird so ebenfalls verhindert. Auch die Verwendung für
Panoramaaufnahmen wird dadurch verkompliziert, dass das Stativgewinde
nicht mittig zur optischen Achse liegt.
Optik Das
dreifache Zoomobjektiv stellt mit seinem Brennweitenbereich von 37 bis
111 mm (entsprechend Kleinbild) bei einer Lichtstärke von F2,8 in
Weitwinkel- bis F4,9 in Teleeinstellung keine Rekorde auf, deckt jedoch die
grundsätzlichen Anforderungen ab. Bei ausgeschalteter Kamera ist das
Objektiv vollständig ins Gehäuse eingefahren und durch zwei Lamellen vor
alltäglichen äußeren Einflüssen ausreichend geschützt. Einmal ausgefahren,
verschiebt sich beim Zoomen das vordere Segment dezent, was mit einem
merklichen Zoomgeräusch unterstrichen wird, welches besonders in Richtung
längerer Brennweiten etwas unauffälliger ausfallen dürfte. Den kompletten,
7-stufigen Brennweitenbereich durchzoomt man in zügigen 1,4 Sekunden.
Beschleunigt durch Canons DiGIC-II-Signalprozessor geht der
9-Punkt-AiAF-Autofokus flott zur Sache und stellt in der Regel innerhalb
einer halben Sekunde automatisch auf die per iSAPS-Motivanalyse selbst als
Hauptmotiv erkannten Bereiche scharf. Da er bei der Motivwahl gerne anderer
Meinung als der Fotograf ist, lässt sich der Autofokus per Menü auf das
mittlere Feld eingrenzen, wobei auf die herkömmliche Art vorgegangen werden
kann: Motiv anvisieren, Auslöser zum Speichern der Schärfe halb drücken,
Bildausschnitt festlegen und Durchdrücken zum Auslösen. Betätigt man im
manuellen Modus und bei halb gedrücktem Auslöser den linken
Navigationsknopf, so wird die aktuelle Schärfe dauerhaft gehalten. In
Dunkelheit und bei schwachem Licht unterstützt ein orangefarbenes Hilfslicht
den Autofokus bis zu einer Entfernung von maximal ca. 2 Metern. Wer
Nahaufnahmen machen möchte, darf dem Motiv im Makromodus und
Weitwinkelposition bis auf 5 cm auf den Leib rücken, bei längster Brennweite
sind es etwa 30 cm.
Blitz Der
Schrecken aller unvorbereiteten Fotomodelle bei wenig vorhandenem Licht
kann ordentlich zuschlagen. Im besten Fall hat der kleine Lichtspender
eine Reichweite von bis zu fünf Metern (bei kürzester Brennweite). Auf
der anderen Seite sollte man sich seinem Motiv nicht viel mehr als auf
30 cm nähern, sonst ist eine Überbelichtung unvermeidbar. Die Ixus 700
besitzt fünf Blitzmodi: Automatik mit oder ohne Reduktion roter Augen,
Blitz aus, erzwungener Blitz und Langzeitblitzsynchronisation zum
Einbeziehen von schwächerem Umgebungslicht. Die Anfälligkeit für rote
Augen bewegt sich auf dem für derart kompakte Kameras üblichen Niveau.
Bedingt durch den geringen Abstand zwischen Blitz und Objektiv wird
einem dieses Phänomen regelmäßig begegnen. Dagegen kann auch das
AF-Hilfslicht, welches im entsprechenden Blitzmodus auch zum Zweck der
Minderung roter Pupillen zugeschaltet wird, nur sehr bedingt etwas
ausrichten. Die Blitzausleuchtung erfolgt selbst bei Weitwinkelaufnahmen
erfreulich gleichmäßig mit geringem Verlust in den Bildecken. Manuellen
Einfluss auf die Blitzstärke kann man über die übliche
Belichtungskorrektur ausüben. Wem der eingebaute Blitz zu schwach ist,
dem bietet Canon optional den externen Blitz HF-DC1 mit Leitzahl 18 an.
Dieser wird mechanisch über eine Halterungsschiene am Stativgewinde
befestigt. Als Slave-Blitz wird er über den internen Blitz fernausgelöst
und unterstützt diesen bei der Arbeit.
Bildqualität
Für
ein derart kompaktes Objektiv fallen die Ergebnisse bezüglich
Randabdunklung und Verzeichnung erwartungsgemäß aus: In
Weitwinkeleinstellung müssen hier unter Testlabor-Bedingungen Einbußen
hingenommen werden, welche bei realen Aufnahmen jedoch weniger ins
Gewicht fallen. Der Lichtverlust an den Bildrändern beträgt bis zu
1,5 Blenden, und die Verzeichnung ist sichtbar tonnenförmig. Beides
reduziert sich bei mittlerer Brennweite auf noch gute Werte. Hat man
maximal herangezoomt, so ist eine Verzeichnung zu gut wie nicht mehr
messbar.
Unsere sonstigen Kriterien durchläuft die Ixus 700, ohne sich einen
Ausrutscher zu leisten. Besonders das Rauschverhalten ist bei dieser
hohen Pixeldichte als äußerst positiv hervorzuheben. Weder Helligkeits-
noch Farbrauschen sind allzu dominant und fallen niedrig aus. Aufnahmen
mit ISO 200 sind noch sehr akzeptabel, und sogar mit ISO 400 lässt es
sich im Notfall leben. Als niedrigste Empfindlichkeitsstufe wird ISO 50
angeboten. Die Tonwerte werden neutral wiedergegeben, lediglich die
Schattenbereiche sind etwas weich. Einer recht guten Eingangsdynamik
steht ein mittelmäßiger Ausgabetonwertumfang gegenüber. An der
Farbwiedergabe gibt es nichts auszusetzen, was auch im realen Einsatz
durch neutrale und gleichzeitig lebhafte Farben auffällt. Die drei
Kompressionsstufen sind gut verteilt (1:8, 1:15 und 1:38), wobei die
höchste Kompression in der Einstellung "Normal" im Hinblick auf die
Bildqualität vermieden werden sollte.
Im Alltagseinsatz kann man der Ixus 700 getrost die Vollautomatik
überlassen. In aller Regel sorgt sie mit ihrer "intelligenten"
Mehrfeld-Belichtungsmessung, bei der das Motiv sozusagen analysiert
wird, für exakt belichtete Aufnahmen. Eine manuelle Einflussnahme
bewährt sich bei extremen Lichtbedingungen. Ein gutes Beispiel dafür
sind Szenen mit starken Kontrasten wie Gegenlichtaufnahmen. Ohne die
hellen Bildbereiche bewusst mit in die Belichtungsmessung mit
einzubeziehen – sei es durch manuelle Belichtungskorrektur, Ändern der
Messart (mittenbetonte Integral- oder Spotmessung) und/oder Speichern
der Belichtung mit dem oberen Knopf des Steuerrings – erzeugt die Ixus 700
regelmäßig überbelichtete Aufnahmen, in denen die Lichter ausreißen,
obwohl der Tonwertumfang in den Schattenpartien nicht ausgereizt wurde.
Ist man sich dessen bewusst, lässt sich das mit den genannten
Bordmitteln effektiv kompensieren.
Sonstiges/besondere Funktionen Passend
zum flotten Aussehen verhält sich die Ixus 700 im Betrieb. Dafür sorgt
der aktuelle DiGIC-II-Signalprozessor, welcher sowohl Canons Ixus- als
auch DSLR-Serie auf Trab bringt. So ist die Ixus 700 ebenfalls äußerst
flüssig im gesamten Betrieb. Dies beginnt beim Einschalten innerhalb von
weniger als einer Sekunde und geht über eine ansehnliche
Aufnahmeperformance bis hin zum rasanten Bildwechsel beim Durchlaufen
der Bilder in der Wiedergabe. Man fühlt sich somit zu keiner Zeit
ausgebremst, ist immer direkt am Geschehen und kann sich ganz dem Spaß
am Fotografieren hingeben.
Das untermauert ebenfalls der
Serienbildmodus, welcher lediglich eine halbe Sekunde pro Bild benötigt
und die Bildfolge beim Einsatz einer schnellen SD-Karte beliebig lange
aufzeichnet, bis die Speicherkarte gefüllt ist. Noch mehr Bilder pro
Sekunde inklusive Tonaufnahme schafft die Ixus 700 im Videobetrieb. Die
höchste Bildrate von 60 Bildern/s erreicht sie dort bei einer Auflösung
von 320 x 240 Pixeln und einer maximalen Videolänge von einer Minute. In
den üblichen Videomodi mit 15 oder 30 Bildern/s bei erstklassiger VGA-
(640 x 480 Pixel) oder QVGA-Auflösung (320 x 240 Bildpunkte) sind die
Videodateien auf eine Größe von maximal 1 GByte begrenzt, was für eine
durchgängige Aufnahmedauer von knappen 8 bzw. bis praktikableren
50 Minuten ausreicht. Die kleinsten Videodateien von bis zu drei Minuten
Spielzeit sind mit 160 x 120 Pixeln und 15 Bildern/s zu erzielen. Noch
Platz sparendere Filmsequenzen bei vergleichsweise hoher Qualität wären
möglich gewesen, hätte Canon beispielsweise eine moderne
MPEG-4-Kompression eingesetzt. Was aber nicht heißen soll, dass die
VGA-Videos der Ixus 700 nicht eine überzeugende Bild- und Tonqualität
aufwiesen.
Um sich selbst etwas komfortabler auf Fotos mit verewigen
zu können, hat Canon der Ixus 700 eine um den "Custom Timer" erweiterte
Selbstauslöserfunktionalität spendiert: Neben den üblichen beiden
Einstellungen mit 10 oder 2 Sekunden Vorlaufzeit kann dieser über das
Menü ausgewählt und konfiguriert werden. Die Vorlaufzeit bis zur ersten
Aufnahme kann dabei individuell zwischen 0 und 30 Sekunden eingestellt
und zudem festgelegt werden, wie viele Bilder in direkter Folge gemacht
werden sollen. Das ist durchaus praktisch, will man zwischen mehreren
Aufnahmen nicht stets zur Kamera laufen müssen, um erneut den Auslöser
zu drücken.
Hat man ein Foto geschossen, so wird es direkt danach auf
dem Monitor angezeigt. Die Anzeigedauer dieses Rückblicks lässt sich im
Menü zwischen 1 bis 10 Sekunden definieren, deaktivieren oder auf
"Halten" setzen, so dass für den weiteren Aufnahmebetrieb der Auslöser
kurz angedrückt werden muss. Wie auch im normalen Wiedergabemodus lässt
sich während des Rückblicks in das Bild hineinzoomen, das gemachte Foto
löschen und die Anzeige von Daten zur Aufnahme hinzu- bzw. wegschalten,
welche auch ein Histogramm enthält, jedoch weder Verschlusszeit noch
Blende preisgibt. An dieser Stelle ist ein Punkt anzumerken, welcher
nicht dokumentiert ist: Da die Berechnung der Histogrammanzeige
vermutlich einen signifikanten Anteil an Rechenleistung fordert,
erreicht der Serienbildmodus seine höchste Bildrate in unseren Tests
nur, wenn man zuvor den Rückblick (d. h. die kurze Einblendung des
aufgenommen Bildes unmittelbar nach dem Auslösen) ohne die Einblendung
dieser zusätzlichen Informationen ausgewählt hat oder aber Rückblick und
Monitor zusammen deaktiviert hat.
Speziell
dem manuellen Fotoaufnahmemodus hat Canon noch einige mehr oder weniger
essentielle Features hinzugefügt. Dazu zählen insbesondere die
Möglichkeiten zur Farbmanipulation über die "Meine Farben"-Funktion.
Hierüber können die Bilder z. B. einen Diafilm-Look erhalten, hellere
oder dunklere Hauttöne erzeugt werden oder die blauen, grünen oder roten
Bildbereiche kräftiger reproduziert werden. Noch spannender wird es beim
Einsatz der Funktionen "Farbton" und "Farbwechsel". Mit Hilfe eines
kleinen Rahmens pickt man sich aus der Umgebung eine Farbe bzw. zwei
Farben heraus. Dieser (erste) Farbton wird im späteren Foto entweder als
einziger in einem sonst schwarz-weißen Bild farbig wiedergegeben bzw. in
einem normalen Farbbild mit der zusätzlich ausgewählten Farbe
vertauscht. Diese Effekte können recht verblüffend ausschauen, zumal man
sie simultan auf dem Monitor betrachten kann. Perfekte Ergebnisse, wie
sie mit einer nachträglichen Bildverarbeitung am Computer erreichbar
wären, darf man natürlich nicht erwarten. Über "Custom Farbe" lassen
sich schließlich gezielt die roten, grünen und blauen Farbtöne sowie
Hauttöne fünfstufig in der Sättigung variieren.
Wer die Vollautomatik
umgehen, sich aber nicht um Einstellungen zu Weißabgleich,
Empfindlichkeit und Farben kümmern möchte, der findet im so genannten "Spezialszene"-Modus
("SCN" am Wählrad) eine Fülle an Motivprogrammen für die
unterschiedlichsten Aufnahmesituationen vor. Hierzu zählen auch eher
exotische Vorschläge wie Laub, Strand, Kinder & Tiere oder Unterwasser.
Nach üblicheren Programmen für z. B. Sport oder Landschaft sucht man
vergebens. Zur Ausstattung gehört wiederum der brauchbare
Stitch-Assistent. Er erleichtert die Aufnahme mehrerer aneinander
passender Bilder, welche später mit Hilfe des beigefügten Programms "PhotoStitch"
zu einem Panorama zusammengesetzt werden können. Die Aufnahmevorschau
mit Überlappungsbereich ist jedoch recht klein.
Zusätzlich zu den
bisher erwähnten Möglichkeiten zeichnet sich die Wiedergabe der Fotos
durch einige Besonderheiten aus. So lässt sich nicht nur schnell von
Bild zu Bild wechseln, sondern per "JUMP" gleich 10 bzw. 100 Bilder
weiter oder direkt bis zur Aufnahme mit dem nächst folgenden Datum
springen. Dazu gibt es selbstverständlich die Ansicht mit
9 Indexbildern, welche sich direkt seitenweise weiterblättern lässt. Im
Hochformat aufgenommene Fotos werden per Orientierungssensor erkannt und
- sofern im Aufnahmemenü nicht deaktiviert - automatisch gedreht.
Selbstverständlich
beherrscht die Ixus 700 die gängigsten Direktdruckfunktionen, im
Einzelnen DPOF, PictBridge und EXIF 2.2 Print. Vorbildlich sind die
mitgelieferten gedruckten Dokumentationen in Form der Kurzanleitung, des
ausführlichen Handbuchs, des Handbuchs zum Direktdruck und einer
Systemübersicht. In letzterer findet man sämtliches passendes Zubehör
aufgelistet, wie z. B. auch das Unterwassergehäuse WP-DC70. Außerdem im
Paket enthalten sind alle notwendigen Kabel, eine 32 MByte große
SD-Karte sowie das Ladegerät mit dem passenden Lithiumionen-Akku vom Typ
NB-3L mit 790 mAh. Dieser reicht im Normalbetrieb mit regem Monitor- und
teilweisem Blitzeinsatz für rund 150 Aufnahmen oder mehr, was eine
mittelmäßige Ausdauer darstellt. Eine Rückmeldung zum Akkustand erhält
der Benutzer erst mit der Warnmeldung, dass sich die Energie dem Ende
nähert. Dafür ist der Akku in etwa einer Stunde schnell wieder
aufgeladen.
Fazit Rein
äußerlich ist es ganz eindeutig das schicke, individuelle Design, was
die Canon Digital Ixus 700 ausmacht. Zusammen mit dem vorbildlich
gelösten Bedienkonzept bei sehr zügiger Arbeitsweise vermittelt sie das
typische Ixus-Feeling mit Kultstatus. Im Vergleich zur
5-Megapixel-Klasse ist die Auflösung zwar nicht immens viel höher, der
Unterschied spiegelt sich aber durchaus in der Bildqualität wieder –
auch wenn die Ixus 700 hier nicht ganz ohne Optimierungspotenzial
bleibt. Großen Fotoabzügen und Ausschnittswahl steht jedenfalls nichts
im Wege. Mit der Ixus 700 gelingen jedenfalls spielerisch hochwertige
Digitalfotos, zudem erlaubt und fördert sie Kreativität sowie Mitdenken
seitens des Benutzers. Freude am Fotografieren ist garantiert.
Messwerte |
Einschaltzeit |
ca. 0,8 s (Herstellerangabe durch Messung bestätigt) |
Brennweitenverstellung
Anzahl Stufen
Zeit Weitwinkel bis Tele |
7
1,4 s |
Autofokus-Geschwindigkeit |
min. 0,4 s / ca. 0,5 s / max. 1 s (abhängig von Motiv und
Aufnahmebedingungen) |
Auslöseverzögerung |
<0,1 s |
Blitz
Leitzahl |
5,8 (Messung) |
Batterielaufzeit |
> 150
Aufnahmen |
Speicherzeiten
RAW
JPEG
TIFF |
–
ca. 0,8 s (2,2 MByte)
– |
Serienbilder
Verwendete Auflösung
Geschwindigkeit
Anzahl
mit Blitz |
3.072 x 2.304
ca. 2,1 Bilder/s (Herstellerangabe durch Messung bestätigt)
unbegrenzt bzw. von Speicherkapazität und deren Geschwindigkeit abhängig
ja (bei verlangsamter Bildfolgezahl) |
** im langsameren Standard-Serienbildmodus |
Kurzbewertung
- USB 2.0 High-Speed Schnittstelle
- Vielfältige Bildeffekte
- AF-Hilfslicht
- zurückhaltende Scharfzeichnung
- manueller Weißabgleich
- sehr schöne Farbreproduktion
- relativ geringes Rauschen
- Histogrammanzeige
- Monitor mit klarem Bild
- gute Serienbild- und Videofunktion
- sehr gute Reaktionszeiten
- bvorbildliche Menüführung und Bedienung
- attraktives modernes Design
- hohe Bildauflösung
- wird nicht als Standard-Wechseldatenträger erkannt
- Akku hält nicht sehr lange durch
- keine Anzeige von Verschlußzeit und Blende
- keine Zeit- und Blendenautomatik
- weiche Tonwertwidergabe in Schattenpartien
- Artefakte bei feinen Bilddetails
- starke Vignettierung im Weitwinkel
- anfällig für Kratzer
- geringe Auflösung des 2" Monitors
- Auflösung schwankt mit der Brennweite
- AiAF liegt zu häufig daneben
Technische Daten
Modell |
Canon Digital Ixus 700 |
Sensor |
CCD-Sensor 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm (Cropfaktor 4,8) 7,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
3.072 x 2.304 (4:3) |
Video (max.) |
640 x 480 30p |
Objektiv |
37-111 mm / F2,8-4,9 (3-fach Zoom) |
Sucher |
optischer Sucher |
Monitor |
2,0" |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
keine Automatik, ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 2 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/1.500 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
SD |
Empfindlichkeit |
Automatik, manuell ISO 50 bis 400 |
Abmessungen |
89 x 57 x 26 mm (B x H x T) |
Gewicht |
170 g (ohne Akku und Speicherkarte) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/JGI3I (mit Preisvergleich) |