Billig-DSLR für Einsteiger

Testbericht: Canon EOS 4000D

2018-06-07 Canon definiert mit der EOS 2000D und der EOS 4000D das Einsteigersegment neu. Mit sehr niedrigen Preisen will Canon Neueinsteiger locken, ins umfangreiche Canon-DSLR-Programm einzusteigen. Dass das nicht ohne Abstriche in vielen Bereichen der Kamera geht, ist zu vermuten. In diesem Testbericht zeigen wir, worauf sich der Fotograf bei der EOS 4000D freuen kann und auf was genau er verzichten muss.  (Harm-Diercks Gronewold)

Ergonomie und Verarbeitung

Wie es sich für die "Einsteigerkamera" der Einsteigerklasse gehört, besitzt die EOS 4000D ein Gehäuse mit einem haptischen Erlebnis, was nur durch billig wirkenden Kunststoff erzeugt werden kann. Der gummierte Handgriff ist gut zu greifen, die Gummierung selber ist aber nicht bündig geklebt, offensichtlich gehört das zum Design der Kamera. Dies fühlt sich seltsam an und ist bei den ansonsten sauber abschließenden Gummierungen von Canon ungewöhnlich. Auf der Rückseite ist gar keine Gummierung mehr vorhanden, sondern nur noch die anatomisch geformte Daumenmulde, um die Kamera besser greifen zu können.

Bei den Bedienelementen hat der Rotstift ebenfalls zugeschlagen. Diesem ist der dedizierte Ein- und Ausschalter ebenso zum Opfer gefallen wie bedruckte Knöpfe. Bei der EOS 4000D sind alle Bezeichnungen der Knöpfe neben diesen auf dem Gehäuse angebracht und nicht wie sonst püblich (etwa bei der 2000D) auf den Knöpfen selber. Das oben auf der Kamera befindliche Moduswahlrad dient neben der Auswahl der Betriebsart auch als Ein- und Ausschalter. Zudem ist es sehr straff, was die Gefahr vermindert, dass es versehentlich umgestellt wird. Der Auslöser besitzt einen gut spürbaren Druckpunkt.

Auf der Rückseite befindet sich ein recht "grob" auflösender und unbeweglicher 2,7" kleiner LCD-Monitor. Dieser erreicht die recht magere Lichtleistung von 363 cd/m², das entspricht etwa 50 Prozent der Leistung, die der Monitor der EOS 2000D bietet. Für eine vernünftige Ablesbarkeit bei hellem Sonnenlicht ist das zu wenig. Wie schon bei der EOS 2000D besitzt auch der Monitor der EOS 40000D keine Touchfunktion. Dennoch gehen die Einstellungen im Menü und bei der Aufnahme schnell und einfach mit den Schnellwahltasten auf der Rückseite und dem Drehrad in der Nähe des Auslösers von der Hand.

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Der Sucher gehört zu den Pentaspiegelsuchern. Diese Art der Sucher sind deutlich günstiger herstellbar, als beispielsweise aufwendig geschliffene Pentaprismensucher. Der Nachteil der Spiegelsucher ist die schlechtere Helligkeit und die reduzierte Bildfeldabdeckung. Im Fall der EOS 4000D beträgt letztere etwa 95%. Besonders Brillenträger müssen sich an diese Sucherart gewöhnen, zumal die Kamera auch keinen Dioptrienausgleich bietet und so nicht in der Lage ist, kleine Sehfehler auszugleichen.

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Während das Stativgewinde auf der Unterseite der Kamera aus Metall besteht, ist das Objektivbajonett aus Kunststoff gefertigt. Ebenfalls aus Metall besteht der Blitzschuh auf der Kameraoberseite. Allerdings hat Canon bei diesem auch die Möglichkeit gestrichen, Blitzgeräte mit reiner Mittenkontaktzündung einzusetzen. TTL Blitzgeräte von Canon können natürlich verwendet werden. Zudem ist ein kleines, manuell herausklappbares Blitzgerät mit einer Leitzahl von zehn (ISO 100, 1 m) vorhanden.

Das "Anschlussterminal" der 4000D ist auf der rechten Seite, also dem Handgriff, zu finden. Die Mini-USB- und die Mini-HDMI-Buchse werden von einer recht billig wirkenden Plastikabdeckung geschützt. Die Kamera verwendet den Lithiumionenakku LP-E10 zur Stromversorgung und als Speicherkarten dienen Karten mit SD-Formfaktor. Die Speicherkarte und auch der Akku teilen sich eine mit Metall verstärkte Abdeckklappe auf der Unterseite der Kamera.  Mit nur 622 Gramm ist die EOS 4000D einige Gramm leichter als ihre "große" Schwester EOS 2000D, besitzt aber fast identische Abmessungen.  

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