Spiegellose Systemkamera der gehobenen Einsteigerklasse
Testbericht: Canon EOS M50 Mark II
2021-06-10 Lange Zeit war nicht klar, ob Canon die EOS M50 Mark II auch auf den europäischen Markt bringen will. Knapp vier Monate nach der Vorstellung für den US-Markt vermeldete Canon schließlich, dass die Kamera auch in Deutschland auf den Markt kommen würde. Der Unterschied der EOS M50 Mark II zum Vorgänger ist vergleichsweise gering. Wir haben die gut ausgestattete Spiegellose in der Praxis und dem Labor unter die Lupe genommen und zeigen, inwieweit sich die Kamera von der EOS M50 unterscheidet und beurteilen, was sich Sachen Bildqualität getan hat. (Benjamin Kirchheim, Harm-Diercks Gronewold)
Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang.
Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten
Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar
dargestellt werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären,
welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS M50 Mark II haben. Der sehr ausführliche Test kann
direkt online gelesen oder als 34-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in
digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw.
1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).
Die Canon EOS M50 Mark II ist auch mit weißem Gehäuse und silbernem Set-Objektiv erhältlich. [Foto: MediaNord]
Die Canon EOS M50 Mark II teilt sich sehr viele Ausstattungsmerkmale mit dem Vorgängermodell EOS M50. Aus diesem Grund haben wir uns entscheiden, einige Textpassagen aus dem Test der EOS M50 zu verwenden.
Ergonomie und Verarbeitung
Wie schon bei der EOS M50 besitzt auch die EOS M50 Mark II ein Kunststoffgehäuse. Mit etwas mehr als 510 Gramm, inklusive dem 15-45mm-Standardobjektiv, ist die Kamera recht leicht. Auch wenn es sich außen rum überall nach "Plastik" anfühlt, ist das Gehäuse doch sehr sauber verarbeitet. Die Spaltmaße sind minimal und gleichmäßig, die Überhänge sauber. Auf der Griffseite geben großzügig verklebte Gummierungen den nötigen Halt.
Zudem gibt es einen kleinen Wulst am Griff, der sich erstaunlich gut in die Hand schmiegt, diese aber mit der kleinen Größe keineswegs ausfüllt. Insgesamt liegt die M50 Mark II sicher in der Hand, nicht zuletzt aufgrund der gut ausgeformten Daumenmulde als Gegenpart zum Griff. Der Auslöser lässt sich leicht erreichen, außerdem besitzt er gut differenzierbare Druckpunkte.
Um den Auslöser herum ist das einzige Multifunktionsrad angeordnet, über das sich je nach Tastendruck unterschiedliche Parameter einstellen lassen. Mit seiner Griffigkeit und der leichten Rastung lässt es sich gut bedienen. Das Programmwählrad bietet straff rastende neun Positionen, ein versehentliches Verstellen ist da unwahrscheinlich. Der Einschalthebel befindet sich direkt daneben und lässt sich hervorragend mit dem Daumen oder Zeigefinger erreichen. Außerdem sind auf der Oberseite noch der Videoauslöser und eine programmierbare Multifunktionstaste (M-Fn) zu finden.
Die Rückseite wird größtenteils vom 7,5 Zentimeter großen Touchscreen eingenommen, sodass rechts daneben nur noch Platz für ein relativ kleines Bedienkreuz mit mittlerer Bestätigungstaste sowie fünf weitere Tasten bleibt. Zwar fallen diese relativ klein aus und bieten nicht besonders viel Hub, die Bedienung geht aber durchaus in Ordnung. Alle Tasten sind gut lesbar beschriftet und mit einer eindeutigen Funktion versehen, sodass sie keine Rätsel aufgeben.
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Auch die Menüs sind gut strukturiert, bieten aber dennoch viele Einstellungen. Das Aufnahmemenü teilt sich in neun durchnummerierte Registerkarten, die jeweils drei bis sechs Einstelloptionen bieten. Ein My-Menu mit bis zu fünf Registerkarten mit jeweils maximal sechs Menüeinträgen erlaubt zudem eine eigene Sortierung der Menüstruktur beziehungsweise ein Abspeichern von bis zu 30 bevorzugten Menüpunkten.
Hinzu kommt ein Quick-Menu, das sich im Aufnahmemodus direkt aufrufen lässt und elf wichtige Aufnahmeparameter zum Einstellen anzeigt. Das Quick-Menu lässt sich auf Wunsch direkt über eine Touch-Schaltfläche aufrufen. Im Wiedergabemodus ist das Vergrößern der Anzeige zur Kontrolle der Schärfe möglich, im Aufnahmemodus hingegen nicht.
Der rückwärtige Touchscreen lässt sich um 180 Grad zur Seite klappen und um 270 Grad drehen, was Aufnahmen aus allen möglichen und unmöglichen Perspektiven erlaubt. Mit einer maximalen Leuchtdichte von etwa 700 cd/m² ist der Bildschirm recht hell, aber nicht ganz so leuchtstark wie der Monitor der EOS M50. Dennoch kommt der Monitor gut gegen direkte Sonneinstrahlung an.
Die Touchfunktion erlaubt nicht nur das Fokussieren auf ein angetipptes Detail, sondern auf Wunsch auch die direkte Auslösung. Zudem ist die Bedienung der Kamera fast komplett über den Touchscreen möglich, wenn man möchte. Nur das Hauptmenü muss über die Taste aufgerufen werden, die Navigation und das Aufrufen der Menüpunkte ist jedoch per Fingertipper als Alternative zur Tastenbedienung möglich.
Verwendet man den elektronischen Sucher, kann währenddessen ebenfalls der Touchscreen zum Festlegen des Autofokusfelds verwendet werden. Damit dabei die Nase auf dem Bildschirm nicht stört, lässt sich zudem der aktive Bereich im Menü konfigurieren. Der Sucher selbst aktiviert sich dank Näherungssensor automatisch und bietet mit 2,36 Millionen Bildpunkten ein ausreichend feines Bild. Zudem macht das Sucherbild einen großen Eindruck, allerdings gibt Canon den Vergrößerungsfaktor nicht an. 0,6-fach im Kleinbildäquivalent dürfte es sicherlich sein.