Modellgepflegte, spiegellose APS-C-Systemkamera

Testbericht: Canon EOS M6 Mark II

2019-12-11 Mit der EOS M6 Mark II stellte Canon eine 32,5 Megapixel auflösende spiegellose Systemkamera vor, die fast ein Zwilling der digitalen Spiegelreflexkamera EOS 90D sein könnte. Neben dem Aufnahmesensor und einigen Funktionen sind es vor allem die Labor-Testergebnisse der beiden Kameras, die sich sehr ähneln. Was sich bei den beiden Kameras unterscheidet und wie sich die EOS M6 Mark II in der Praxis gezeigt hat, haben wir in diesem Testbericht festgehalten.  (Harm-Diercks Gronewold)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS M6 Mark II haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 30-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)

Ergonomie und Verarbeitung

Der von Canon für die EOS M6 Mark II und EOS 90D neu entwickelte APS-C-Aufnahmesensor (22,5 mal 15 Millimeter) besitzt mit seiner effektiven Auflösung von 32,5 Megapixeln die Pixeldichte eines 83 Megapixel auflösenden Kleinbild-Sensors. Laut Canon soll das Bildrauschen dank neuer Fertigungstechnologien gegenüber früheren Sensoren nicht gestiegen sein. Wie die EOS 90D bereits bewiesen hat, trifft das auch zu und ob dies auch bei der EOS M6 Mark II so ist, klären wir in der Labortestzusammenfassung im Abschnitt "Bildqualität" weiter unten in diesem Test.

Der seit einigen Jahren immer häufiger eingesetzte Namenszusatz "Mark" bezeichnet entweder eine Variante oder eine überarbeitete Version eines Produktes. Bei der EOS M6 Mark II wurde einiges verändert, was schon bei den Abmessungen anfängt. Mit 120 mm Breite, 70 mm Höhe und 49 mm Tiefe ist die Kamera etwas höher und breiter als ihr Vorgänger. Das Gewicht im betriebsbereiten Zustand beläuft sich auf etwa 530 Gramm inklusive dem Set-Objektiv EF-M 15-45 mm 3,5-6,3 IS STM. Während das Objektiv ein Kunststoffbajonett mit sich bringt, hat Canon der Kamera eins aus Metall spendiert.

Haptisch ist die M6 Mark II für ihre geringe Größe gut greifbar. Das liegt vor allem dem sehr gut ausgeformten Griff, auch wenn der kleine Finger bei großen Händen eher ins Leere greift. Um die Traktion auf dem Gehäuse zu erhöhen, hat Canon der EOS M6 Mark II eine angenehme Gummierung in genarbter Lederoptik spendiert. Diese befindet sich am Handgriff und auf dessen gegenüber liegender Seite. Auch auf der Rückseite der Kamera findet sich die Gummierung wieder und komplettiert die gut ausgeformte Daumenmulde zum Halten der Kamera. Sowieso hat Canon es mal wieder geschafft, eine gelungene Haptik in das kleine Gehäuse zu bringen.

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Insgesamt besitzt die Kamera drei leicht erreichbare Drehräder. Während sich das vordere, um den Auslöser positionierte Rad bequem mit dem Zeigefinger betätigen lässt, liegt das zweite Drehrad in optimaler Entfernung, um vom Daumen erreicht zu werden. Das dritte und letzte Rädchen ist auf der Rückseite der Kamera zu finden, es umschließt das kleine Steuerkreuz. Zudem zeigt ein großes Moduswahlrad auf der Kameraoberseite alle zur Verfügung stehenden Betriebsarten sowie die beiden Speicherplätze für die programmierbaren individuellen Vorgaben an.

Die Rückseite der Kamera wird von einem 7,5 cm (3") großen, kippbaren Touchscreen dominiert. Die Beweglichkeit erlaubt es, den Monitor um 180 Grad nach oben und um bis zu etwa 45 Grad nach unten zu klappen. Der Monitor schafft mit etwa 850 Candela pro Quadratmeter einen sehr hohen Wert. Er kann also auch problemlos bei hellem Umgebungslicht eingesetzt werden, ohne dass auf den optionalen elektronischen Sucher EVF-DC2 zurückgegriffen werden muss. Die Touchbedienung ist sehr schnell und präzise. Sie erkennt auch Fingergesten wie wischen oder "pinch in/out". Die EOS M6 Mark II besitzt von Haus aus keinen elektronischen Sucher. Dieser kann aber in Form des bereits erwähnten optionalen Suchers EVF-DC2 auf den Blitzschuh der Kamera geschoben werden. Der Sucher wird dann vom Kameraakku mit Strom versorgt.

Für die Menü- und Aufnahmeeinstellungs-Navigation stehen dem Fotografen verschiedene Wege zur Verfügung. Zum einen lässt sich die Kamera über den Touchscreen einrichten und auch die Aufnahmeeinstellungen lassen sich über den Touchscreen verändern. Um das zu vereinfachen, zeigt die Kamera immer einen kleinen weißen Rahmen um die Einstellungselemente, die auch verändert werden können. Natürlich werden auch die Drehräder in das Bedienkonzept eingebunden. Zudem besitzt die EOS M6 Mark II die traditionelle Quickmenü-Taste, kurz Q-Taste. Mit dieser wird das Schnellmenü auf dem Bildschirm aktiviert, so dass man Funktionseinstellungen vornehmen kann. Welche Optionen hier zur Verfügung stehen, ist maßgeblich davon abhängig, welche Betriebsart gewählt wurde.

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