Kompaktkamera
Testbericht: Canon PowerShot A60 und Canon PowerShot A70
2003-05-12 Digitalkameras in der Preisregion zwischen 300 und 400 Euro erfreuen sich gerade bei Digitalfotografie-Einsteigern großer Beliebtheit. In diesen "Gewässern" tummeln sich hauptsächlich Kameras von so genannten B- bzw. C-Brands (weniger oder gar nicht bekannte Marken) und wenn einer der bekannten Markenhersteller einmal eine Kamera mit guter Ausstattung, wie ausreichend Pixeln und ein Zoom-Objektiv in dieser Preisregion anbietet, entwickelt sich diese gern zum Verkaufrenner. So geschehen beispielsweise bei der Canon PowerShot A40, die sich mit ihrem exzellenten Preis-/Leistungsverhältnis schnell zum Verkaufstipp für all diejenigen entwickelte, denen die Gesamtleistung wichtiger ist, als nur die nackte Auflösung des CCD-Sensors. Diesen "Coup" will Canon dieses Jahr gleich mit zwei Nachfolgemodellen, der PowerShot A60 und der PowerShot A70, wiederholen. Ob die beiden neuen Modelle das Zeug dazu haben, am Erfolg der A40 anzuknüpfen, wollen wir in diesem digitalkamera.de-Erfahrungsbericht herausfinden. (Yvan Boeres)
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Die Canon PowerShot A40 hatte für eine Kamera unter 500 EUR alles, was
das Herz des ambitionierten Einsteigers begehrt, mit Ausnahme einer hohen
Auflösung. Statt auf die Philosophie "möglichst viele Megapixel für
möglichst wenig Geld" der Billig-Anbieter zu folgen, besaß die A40 nur
2 Megapixel, dafür aber zahlreiche Einstellmöglichkeiten (u. a. für
Verschlusszeit und Blende), eine mehr als ordentliche Bildqualität, gewisse
Erweiterungsmöglichkeiten (über einen Objektivadapter mit Konvertern,
Nahlinsen und Filtern) und die Ausstattungsmerkmale einer modernen Kamera,
wie Mehrfeld-Belichtungsmessung, Mehrpunkt-Autofokus, Direktdruck-Funktion
usw. Das gleiche "Erfolgsrezept" wendet Canon auch bei den Nachfolgemodellen
PowerShot A60 und PowerShot A70 an – und legt noch einiges drauf. Das
beginnt bereits beim Aussehen: Die beiden neuen PowerShots sind nicht nur
wesentlich kleiner als die A40, sondern mit der Frontplatte aus Aluminium
auch noch edler und sehen besser aus. Letzteres verdanken die "jungen
Wilden" nicht unmaßgeblich dem mit der PowerShot G3 verwandten Design.
Natürlich kommt – wie auch nicht anders in dieser Preisklasse zu erwarten–
bei der A60 und A70 massiv Kunststoff zum Einsatz, aber sowohl vom optischen
Eindruck als auch vom Anfassen her liegen in Sachen Verarbeitung zwischen
der A60/70 und den Billigkameras aus Taiwan Welten. Lediglich die
Gummi-Abdeckung der Anschluss-Leiste (für USB-Schnittstelle, A/V-Ausgang,
Puffer-Batterie und Netzeingang) macht keine so gute Figur; aber solche
kleinen Schönheitsfehler leisten sich auch nicht wenige wesentlich teurere
Digitalkameras. Die A60 und A70 gleichen sich übrigens wie ein Ei dem
anderem: Abgesehen von der Farbe des Handgriffs (silbergrau bei der A70 und
silberblau bei der A60) und einigen Schriftzügen gibt es keinen sichtbaren
Unterschied. Die beiden Kameras besitzen demnach auch die gleichen Ausmaße
(101 x 64 x 32 mm) und bringen auch das gleiche Gewicht auf die Waage (338
Gramm im betriebsbereiten Zustand).
Die wohl wichtigsten Bedienelemente der A60/70 liegen allesamt auf der
Gehäuseoberseite. Das sind natürlich der Auslöser, die Zoomwippe (die den
Auslöser umringt), der Ein/Aus-Schalter sowie das Programmwählrad.
Die
Reihenfolge, in der man diese Bedienelemente betätigt, sieht logischerweise
wie folgt aus: Einschalten, Programm wählen, Zoomen und Auslösen. Die Kamera
schaltet man über die On/Off-Taste ein. Vom Einschalten bis in den
schussbereiten Zustand vergehen bei der A60 und A70 zirka 2,3 Sekunden. Das
ist ein ausgezeichneter Wert, der nur von wenigen High-End-Kameras (digitale
Spiegelreflexkameras und einige wenige Prosumer-Digitalkameras) unterboten
wird. Berücksichtigt man dabei, dass man den Einschaltknopf mindestens 1
Sekunde lang gedrückt halten muss damit die Kamera überhaupt "anspringt"
(was bei der ersten Inbetriebnahme der Kamera etwas ungewohnt ist), ist
dieser Wert noch viel spektakulärer, da wir diese Sekunde in unsere Messung
mit einbezogen haben. Das Einschalten der Kamera gibt ihr nicht nur den
Befehl, aus ihrem Schlaf aufzuwachen, sondern auch den Vorhang für das
Objektiv aufzumachen. Der Lamellen-Schutzvorhang ist bei ausgeschalteter
Kamera der sichtbare Teil des 3-fach-Zooms, den sich die A60 und A70 teilen.
Dank gleich großem Bildwandler (1/2,7") ergibt die Brennweite des Objektivs
(5,4-16,2 mm) umgerechnet auf Kleinbild bei der A60 und A70 den gleichen
Bereich von 35 bis 105 mm.
Nach dem Einschalten und der Wahl des Programms (auf die wir später
zurückkommen) ist die Wahl des Bildausschnittes bzw. das Zoomen auch der
nächste logische Schritt beim Bedienen der Kamera. Nachdem das Objektiv mit
einem leisen Surren herausgefahren ist, wartet es auf den Zoom-Befehl.
Dieser wird ihm von der Zoomwippe am Auslöser gegeben. Surrend begibt sich
das Objektiv der A60 bzw. A70 dann auf die Zoomstufe, die man gerne hätte.
Leider ist die Brennweitenverstellung nicht stufenlos: mehr als sieben
Brennweitenstufen bekamen wir auch mit viel Feingefühl nicht hin. Ergänzt
wird das optische Zoom durch ein Digitalzoom (3,2-fach bei der A70 und
2,5-fach bei der A60), bei dem der vergrößerte Bildausschnitt von der Kamera
auf die eingestellte Auflösung interpoliert wird. Die Lichtstärke des
Objektivs beträgt F2.8 in extremster Weitwinkel-Position und F4.8 in
Tele-Stellung. Eine besondere Eigenschaft des Objektivs der A60 und A70 ist
der – ganz ähnlich der großen Schwester PowerShot G3 und der Fujifilm
MX-2900 Zoom von 1999 – über einen Bajonettverschluss abnehmbare
Tubus-Zierring. An dessen Stelle kann man den Objektivadapter LA-DC52C
montieren, der über ein standardisiertes Filtergewinde mit einem Durchmesser
von 52 mm verfügt. Anschluss am Objektivadapter findet sowohl das
Original-Zubehör von Canon als auch Fremdzubehör mit 52 mm Gewindemaß
(Filter/Filterhalter, Nahlinsen u. ä.). Als Original-Zubehör bietet Canon
unter anderem den Weitwinkel-Konverter WC-DC52 (0,7-fach) und den
Tele-Konverter TC-DC52 (2,4-fach) an. Die praktischste – und für Canon wohl
lukrativste – Lösung besteht darin, für jeden Vorsatz jeweils einen
Objektivadapter zu kaufen, den man ständig am Vorsatz angeschraubt lässt.
Auf diese Weise bieten die A60 und A70 fast den gleichen Komfort wie eine
Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven. Mit dem Weitwinkelkonverter
WC-DC52 wird die Verzerrung sichtbar tonnenförmig; eigentlich zu viel für
einen Konverter mit einem Brennweiten-Verkürzungsfaktor von lediglich 0,7
und dieser Preisklasse (rund 130 EUR). Der Telekonverter TC-DC52 kämpft da
weniger mit Verzeichnungen (die Verzerrung wird nur sehr geringfügig in den
kissenförmigen Bereich verstärkt), dafür aber mit einem leichten
Schärfeverlust an den Bildecken. Außerdem ist – wie bei vielen
Digitalkamera-Telekonverter-Kombinationen
– nur rund ein Drittel des gesamten Brennweitenbereiches vignettierungsfrei
nutzbar. Beide Konverter sind weitgehend frei von chromatischen
Aberrationen, verstärken die des kameraseitigen 3-fach-Zoom-Objektivs also
nicht zusätzlich. Ebenfalls im Canon-Zubehörprogramm für die A60/70
vertreten sind u. a. die Nahlinse 250D mit einer Vergrößerungsstärke von +4
Dioptrien sowie das Unterwassergehäuse WP-DC700.
Ist das Objektiv in Stellung gebracht, steht dem "Abfeuern" der Canon(en)
grundsätzlich nichts mehr im Wege. Den "Feuerbefehl" gibt der Auslöser; auf
halbem Wege beginnt das AiAF-Autofokus-System der Kamera, das Bild scharf zu
stellen. Der AiAF-Autofokus (AiAF steht als Akronym für "Artificial
Intelligence Auto-Focus") der A60/70 arbeitet mit fünf Messfeldern, die
kreuzförmig angelegt sind, und ist in der Lage zu erkennen, an welcher
entsprechenden Stelle sich das Hauptmotiv im Bild befindet. Die Position des
Hauptmotivs signalisiert die Kamera auf dem LCD-Farbbildschirm durch das
Aufleuchten von einem oder mehreren grünen Kästchen. Das AiAF-System
arbeitet dabei genauso zuverlässig wie alle anderen Digitalkameras von Canon
mit dieser Technik (u. a. Digital Ixus 400, PowerShot G3, PowerShot S45/50);
nur die Zahl der verfügbaren Messfelder kann von Kamera zu Kamera variieren.
Da die künstliche Intelligenz aber noch nicht soweit geht, dass sie einen
Menschen von einem Gegenstand unterscheiden kann, "versagt" manchmal das
System, in dem es auf Objekte im Vordergrund scharf stellt. So bleibt man
auch bei der A60 und A70 nicht von der Pflicht entbunden, einen prüfenden
Blick auf den LCD-Farbbildschirm der Kamera zu werfen, um festzustellen, ob
die Kamera auch wirklich auf das gewünschte Hauptmotiv fokussiert hat –
zumindest wenn man der Eventualität eines Scharfstell-"Ausrutschers"
vorbeugen will. Will die Kamera partout nicht das richtige Motiv erfassen,
lässt sich der AiAF ausschalten und die Kamera peilt dann ausschließlich die
Bildmitte an. Anhand der Schärfespeicherung kann man dann das Hauptmotiv
anvisieren, den Auslöser halb niedergedrückt halten und den Bildausschnitt
verändern. Der Autofokus funktioniert dank orangefarbenem AF-Hilfslicht auch
bei Dunkelheit bzw. schwachen Lichtverhältnissen; der Diskretion zuliebe
lässt sich das AF-Hilfslicht auch abschalten. Der gesamte Fokussiervorgang
dauert bei der PowerShot A70 je nach Lichtverhältnissen, Motivkontrast und
eingestellter Brennweite zwischen 1,1 und 1,8 Sekunden; die PowerShot A60
ist mit Zeiten zwischen 0,9 und 1,3 Sekunden geringfügig schneller. Das
erklärt sich dadurch, dass bei der Mehrheit aller Digitalkameras der CCD
neben seiner Aufgabe als Bildwandler auch als AF-Sensor fungiert und die
niedrigere Auflösung der PowerShot A60 in dieser Hinsicht (größere und
demnach lichtempfindlichere Pixel, Entlastung des Signalprozessors durch
kleinere Datenmengen) plötzlich vom Nachteil zum Vorteil umschlägt. Durch
Abschalten des AiAF lässt sich der Autofokus auch geringfügig (um ca. 5 %)
beschleunigen, da die Zeit, in der die Kamera überlegt, welche Sensoren sie
als maßgeblich ansehen will, wegfällt. Die Fokussierzeiten der A60 und A70
sind im absoluten Vergleich zu anderen Digitalkameras eher mittelmäßig; auf
die Preisklasse der A60/70 bezogen, sind die Werte jedoch erstklassig. Und
das besonders im Vergleich zu den Multi-Megapixel-Kameras aus dem
Discount-Handel, die gerne mal bis zu 4 Sekunden brauchen, um scharf zu
stellen.
Bei der Scharfstellung sollte man auch nicht nur kontrollieren, ob sich
das oder die (falls mehrere) von der Kamera gewählten Fokussierfelder mit
dem Hauptmotiv decken, sondern auch, ob die Scharfstellung erfolgreich
abgeschlossen wurde. Denn der Auslösevorgang bei der A60/70 hat bedingte
Schärfepriorität. Das bedeutet, dass zwar erst ausgelöst wird, wenn der
Fokussiervorgang abgeschlossen ist, aber nicht berücksichtigt wird, ob die
Scharfstellung erfolgreich war oder nicht. Drückt man also den Auslöser ganz
durch und konnte die Kamera nicht scharf stellen, weil z. B. das Motiv zu
nahe oder der Motivkontrast zu gering war, löst die Kamera trotzdem aus. Das
kann erklären, warum einige Anwender, die das entsprechende Warnlicht
(blinkende orangefarbene Leuchtdiode links neben dem Sucher) nicht beachtet
haben, sich über unscharfe Bilder mit der A60/70 beklagen. Der
Auslösevorgang selbst ist bei der A60/70 noch kürzer als bei der – ohnehin
schon rasant schnellen Schwester – Digital Ixus 400: Während wir die
Auslöseverzögerung bei der Ixus mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln
gerade noch zumindest annähernd ermitteln konnten, wären bei der A60/70
hochpräzise Messinstrumente (die im Millisekundenbereich arbeiten)
erforderlich. Schade, dass der Fokussiervorgang nicht annähernd so schnell
wie die Auslöseverzögerung ist; sonst wären verpasste Schnappschüsse sowie
misslungene Sport- und Action-Fotos mit Kompaktdigitalkameras endgültig kein
Thema mehr. Die ultrakurze Auslöseverzögerung hat die A60/70 wohl zum Teil
dem neuen
DIGIC-Signalprozessor
zu verdanken, der in allen neueren Digitalkameras von Canon zum Einsatz
kommt. Zu den mannigfaltigen Aufgaben des DIGIC-Prozessors gehören auch die
Verwaltung der Speicherkarte und die JPEG-Komprimierung. Beides kann DIGIC
recht zügig, da bei der PowerShot A70 ein Bild in höchster Auflösung und
niedrigster Kompression (durchschnittliche Dateigröße: 1.150 KByte) in rund
1,7 Sekunden auf die mitgelieferte Speicherkarte geschrieben ist. Die
PowerShot A60 generiert aufgrund ihrer niedrigeren Auflösung kleinere
Dateien (durchschnittlich 750 KByte groß), die sie erwartungsgemäß auch
schneller (in 0,8 s) abspeichert. Sowohl der A60 als auch der A70 liegt
übrigens serienmäßig eine 16 MByte-Karte bei. Während dies bei der A60
gerade noch ausreicht, wäre bei der A70 eine 32 MByte-Karte angebrachter.
Dank DIGIC-Prozessor und intelligenter Speicherverwaltung braucht man bei
der A60 und A70 im Gegensatz zu Billigkameras aus dem Discount-Handel auch
nicht eine halbe Ewigkeit zu warten, bis man das nächste Bild machen kann;
der Auslöser wird wieder freigegeben, sobald genug Zwischenspeicher für das
nächste Bild vorhanden ist. Für zirka neun Bilder ist im Pufferspeicher der
A70 Platz, erst danach meldet ein "Busy" bzw. ein "Daten werden verarbeitet"
auf dem LCD-Bildschirm, dass es Zeit für eine kurze Verschnaufpause ist. Die
A60 ist wohl mit einem kleineren Pufferspeicher ausgestattet und legt trotz
kleinerer Datenmenge schon nach sechs Bildern eine kurze Pause ein.
Ebenso schnell sind die A60 und A70 bei der Wiedergabe von Bildern. Zirka
1,2 Sekunden dauert es, bis das erste Bild auf dem LCD-Bildschirm angezeigt
wird, wenn man mit dem entsprechenden Schalter vom Aufnahme- in den
Wiedergabemodus wechselt. Der Wechsel von einem Bild zum nächsten dauert
rund 1 Sekunde bei der A60 und 1,4 Sekunden bei der A70. Der Wiedergabemodus
bietet einige Möglichkeiten. Dazu gehört u. a. die Möglichkeit, sich die
Bilder einzeln oder in 9er-Gruppen anzusehen, sie zu löschen (einzeln oder
alle), sie vor versehentlichem Löschen zu schützen, sie für den Druck zu
markieren (DPOF-Bildbestellungsfunktion), sie fortlaufend als Dia-Schau
anzeigen lassen oder sie manuell um 90 Grad zu drehen bzw. sogar zu
spiegeln. Eine nachträgliche Bildgrößen- (Resize-Funktion) oder
Ausschnitts-Veränderung (Crop-Funktion) ist leider nicht vorhanden; dafür
verfügen die A60 und A70 über drei andere, nicht weniger interessante
Funktionen. Die eine ist die Sprachnotizfunktion, die es erlaubt, die Bilder
mit einem bis zu 1-minütigen Sprachkommentar zu versehen. Das Sprachmemo
wird in das eingebaute Mikrofon der Kamera gesprochen und im WAV-Format auf
der Speicherkarte abgespeichert. Die zweite interessante Funktion besteht
darin, die Reihenfolge bestimmen zu können, in der die Bilder auf den
Rechner übertragen werden. Hier macht sich die Kamera bzw. die beiliegende
Übertragungssoftware (ZoomBrowser EX für PC bzw. Image Browser für
Macintosh) die DPOF-Bildbestellungsfunktion zunutze und lädt die Bilder in
der Anzahl und in der Reihenfolge auf den Rechner, wie man sie in der Kamera
markiert hat. Die letzte der drei Sonderfunktionen, die Direct
Print-Funktion, ist vermutlich die Interessanteste. Über die genaue
Funktionsweise der Direct Print-Funktion wollen wir demnächst in einem
gesonderten digitalkamera.de-Erfahrungsbericht zurückkommen, doch es sei
schon mal gesagt, dass die Direct Print-Funktion die direkte Anbindung der
Kamera an einen entsprechend kompatiblen Drucker und die Ansteuerung des
Druckers von der Kamera aus ermöglicht. Natürlich besteht bei der Wiedergabe
auch die Möglichkeit, in das Bild hinein zu zoomen – und zwar in 10
Vergrößerungsstufen. Der vergrößerte Bildausschnitt kann dabei innerhalb des
Monitorbildes bewegt werden. Weitere Wiedergabefunktionen besitzen die A60
und A70 in Form grundlegender Videoeditierfunktionen (Anzeige mit Vor- und
Rückwärtslauf, Schnitt); eine Histogrammanzeige gibt es weder im Wiedergabe-
noch im Aufnahmemodus. Die Wiedergabe erfolgt wahlweise auf dem
LCD-Bildschirm der Kameras (1,5" Bildschirmdiagonale bei 78.000 Bildpunkten)
oder – bei angeschlossenem Audio/Video-Kabel – auf einem Fernsehgerät o. ä.
Im Setup-Menü ist dann unter anderem wählbar, ob die Wiedergabe im PAL- oder
NTSC-Format erfolgt. Wie schon bei anderen Digitalkameras aus gleichem Hause
gibt es bei der A60 und A70 keine Schnellwiedergabefunktion; jedoch wird das
gerade geschossene Foto so lange auf dem LCD-Bildschirm "eingefroren", wie
man den Auslöser nach der Aufnahme weiterhin niedergedrückt hält.
Dieses
Verfahren ist sehr praktisch, weil der Fotograf so ganz einfach selbst
bestimmt, wie lange er die gerade gemachte Aufnahme betrachten möchte. Der
bei Videos und bei Sprachnotizen aufgenommene Ton ist übrigens auch im
Wiedergabemodus abspielbar, da die A60 und A70 neben dem Mikrofon auch einen
kleinen Lautsprecher enthalten.
Doch bevor man in den Wiedergabemodus geht, müssen zuerst mal Bilder
gemacht werden. Hier geht der erste Schritt über das zentrale Einstellrad
auf der Kameraoberseite mit dem man die Kamera in den jeweiligen
Belichtungs- bzw. Aufnahmemodus versetzt. Die Anordnung der einzelnen
Programme/Modi ist dabei seit fast einem Jahrzehnt bei Canon die gleiche:
Oberhalb der Vollautomatik-Stellung findet man die "kreativen"
Belichtungsmodi; unterhalb der Vollautomatik-Stellung sind die
Motivprogramme und die erweiterten Modi (Panorama-Assistent und Videomodus)
zu finden. Im Vollautomatikmodus nimmt die Kamera alle nötigen Einstellungen
vor und gewährt auch nur Zugriff auf die nötigsten Einstellungen
(Blitzfunktionen, Makro-Modus, Bildfolgemodi und Auflösungs/Kompressions-Einstellungen).
Bereits in diesem Modus kann man mit ausgezeichneten Bildresultaten rechnen,
da schon hier die iSAPS-Technologie zum Einsatz kommt, die auch in allen
neueren Digitalkameras von Canon gute Dienste verrichtet. Anhand der
Motiventfernung, der eingestellten Brennweite und der Motivhelligkeit ist
DIGIC bzw. iSAPS (steht für: Intelligent Scene Analysis Programme) in der
Lage, ein "Profil" des Motivs zu erstellen und dieses mit den
charakteristischen Eigenschaften typischer Motiv-Situationen, die in einer
kamerainternen "Datenbank" gespeichert sind, zu vergleichen. Aufgrund dieser
Informationen kann die A60/70 dann die Bildparameter (Belichtung,
Weißabgleich, Farbwiedergabe usw.) den Gegebenheiten anpassen. Die wohl
leichteste Aufgabe dieser Technologie dürfte z. B. das Erkennen von
Gegenlicht-Situationen sein; auch andere "Fallen" wie Schneelandschaften,
stark reflektierende Objekte oder allgemein schwierige Motive sollten für
die A60/70 kein Problem darstellen. Tatsächlich arbeitet das iSAPS-System in
der Praxis perfekt: Alle unsere Versuche, mit der A60/70 im Automatikbetrieb
eine Fehlbelichtung zu provozieren, schlugen fehl.
Unter den "kreativen" Modi versteht Canon die semi-automatischen und
manuellen Belichtungsprogramme. Das sind konkret die Blendenautomatik (Tv),
die Zeitenautomatik (Av) und die manuelle Belichtungssteuerung (M).
Grundsätzlich sind Verschlusszeiten von 1/2.000 bis 15 Sekunden (in 46
Stufen) sowie Blendenwerte von F2,8 bis F8 (in 11 Stufen) wählbar.
Allerdings gibt es einige Einschränkungen. So ist beim Blitzbetrieb die
kürzeste Verschlusszeit, die man einstellen kann, mit 1/500 Sekunden
gegeben. Man kann zwar höhere Verschlusszeiten im Blitzbetrieb einstellen,
aber die Kamera "drosselt" die Verschlusszeit dann auf 1/500 Sekunden. Auch
ist die schnellstmögliche Verschlusszeit von der eingestellten Blende und
von der Brennweite abhängig. Je nachdem, welche Blende eingestellt ist und
ob man im Weitwinkel- oder Tele-Bereich arbeitet, kulminiert die
Verschlusszeit bei 1/1.250, 1/1.600 oder 1/2.000 Sekunden. Wie viele
Blendenstufen zur Verfügung stehen, hängt – wie bei allen Objektiven ohne
durchgehende Lichtstärke/Blende – von der Brennweite ab. Während in den
semi-automatischen Modi noch die Kamera dafür sorgt, die Belichtung der
vorgewählten Verschlusszeit bzw. Blende anzupassen (natürlich im Rahmen des
Möglichen), ist man bei der manuellen Belichtungssteuerung auf sich allein
gestellt. Die Kamera gibt einem nur den Hinweis, wie weit (in EV-Werten) man
von der Belichtung abweicht, die die Belichtungsmesszelle der A60/70
ermittelt hat. In den kreativen Modi kann man dann auch wählen, nach welchem
Muster (Matrix/Mehrfeld, mittenbetont integral, Spot) die Belichtungsmessung
erfolgen soll. Angaben über die Zahl der Messfelder bei der Mehrfeld- bzw.
Matrixmessung macht Canon weder im Handbuch noch im Internet; es wird
lediglich darauf hingewiesen, dass bei der Matrix-/Mehrfeldmessung die
Belichtungsmessung mit dem aktiven Fokussierpunkt verknüpft ist. Ergänzt
werden die Belichtungsfunktionen in den kreativen Modi durch verschiedene
Feinkorrekturmöglichkeiten und gewisse "Extras". Unter anderem gibt es eine
Belichtungskorrekturfunktion (+/- 2 EV in Drittelstufen), verschiedene
Weißabgleichs- (Automatik, Tageslicht sonnig, Tageslicht bewölkt,
Glühlampenlicht, 2 Voreinstellungen für Leuchtstofflampenlicht, manuelle
Weißpunkt-Messung) und Empfindlichkeits-Einstellungen (Automatisch, ISO 50,
100, 200 und ISO 400) sowie einstellbare Bildparameter bzw. Spezialeffekte.
So kann man wählen, ob die Farbsättigung neutral oder kräftig sein soll, ob
man die Bilder gerne in Schwarzweiß oder mit einem Sepia-Effekt bekommen
möchte oder die Kamera die Bilder nur gering schärfen soll. Leider hat Canon
– wie schon bei der Digital Ixus 400 – nicht daran gedacht, dass man
umgekehrt die Bilder zu weich finden könnte, denn eine Einstellung für eine
stärkere Scharfzeichnung findet man bei der A60 und A70 nicht. Als "Extra"
kann man schließlich auch die Rauschunterdrückung bezeichnen: Ab 1,3
Sekunden Belichtungszeit greift ein Rauschunterdrückungsalgorithmus
automatisch ein, so dass die Nachtaufnahmen nicht zu "Schneesturm"-Aufnahmen
ausarten. Es sei an dieser Stelle nochmals speziell darauf hingewiesen, dass
bei Langzeitbelichtungen ein Stativ unabdingbar ist. Spätestens dann, wenn
auf dem LCD-Bildschirm der A60/70 das Verwacklungs-Warnsymbol erscheint, ist
es Zeit, für schnellere Verschlusszeiten zu sorgen oder die Kamera auf ein
Stativ zu setzen.
Zum
Anschluss an ein Stativ bietet die A60/70 dann auch ein entsprechendes
Gewinde am Kameraboden an, das zwar nicht aus Metall (sondern aus
Kunststoff), aber wenigstens positionsrichtig in unmittelbarer Nähe der
optischen Achse (ungefähr in der Kameramitte) platziert ist.
So viele Einstellmöglichkeiten bzw. Wege, seiner Kreativität freien Lauf
zu lassen, gibt es bei den Motivprogrammen nicht. Hier überlässt man der
Kamera die Selbstkontrolle. Insgesamt fünf Motivprogramme sind vom
Einstellrad aus wählbar: für Porträts, Landschaften, Nachtaufnahmen bzw.
Porträts bei Nacht, Action- bzw. Sportaufnahmen und Mitzieh-Effekte. Je nach
Motivprogramm bevorzugt die Kamera kurze oder lange Verschlusszeiten, große
oder kleine Blenden, schaltet den Blitz zu oder nicht und schießt die Bilder
in Reihe oder Serie. Vom eingestellten Motivprogramm sind noch andere
Kameraparameter abhängig; die wichtigsten sind aber im vorigen Satz
angeführt. Die Motivprogramme und die Vollautomatik sind für den
unerfahrenen Benutzer der Schlüssel zum Erfolgserlebnis – vorausgesetzt, man
geht mit diesen Programmen sachgerecht um, nimmt einem die Kamera jegliche
Arbeit ab. All das sagt aber nur wenig über die zu erwartende Bildqualität
aus. Dass die A60 und A70 durchaus in der Lage sind, scharfe und einwandfrei
belichtete Bilder zu liefern, ist eine Sache, doch wie steht es sonst mit
der Bildqualität? An dieser ist weder bei der A60 noch bei der A70 etwas
auszusetzen. Dabei spielt die unterschiedliche Auflösung der beiden Kameras
nur eine Rolle beim Ausgabeformat, das man mit den Bildern erzielen möchte –
ansonsten gibt es keine sichtbaren Qualitätsunterschiede zwischen den
Bildern, die eine A60 oder eine A70 liefert. In beiden Kameras geht ein
1/2,7"-CCD ans Werk. Während dieser aber bei der A60 rund 2 Millionen Pixel
beherbergt, die für Abzüge bis zum 13 x 18 cm-Format (u. U. auch 15 x 21 cm)
reichen, kann man mit den 3 Millionen Pixel der A70 auch schon mal
Kleinposter (18 x 24 cm-Fotoabzug, DIN A4-Ausdruck) in Angriff nehmen. Die
nutzbare Höchstauflösung beträgt bei der A60 klassentypische 1.600 x 1.200
Bildpunkte; die A70 generiert 2.048 x 1.536 Pixel große Bilddateien. Die
Sensoren sind nun schon längere Zeit auf dem Markt und Canon hat beide auch
voll im Griff. So ist bei der A70 trotz kleinerer Pixelelemente mit bloßem
Auge auch nicht mehr oder weniger Bildrauschen auf den Bildern zu entdecken
als bei der A60. Auch an der restlichen Kombination von Optik und Elektronik
ist weder an der A60 noch an der A70 viel auszusetzen. Die leichte
tonnenförmige Verzeichnung im Weitwinkelbereich, die nicht hundertprozentig
gleichmäßige Blitzabdeckung und den Hauch an Farbsäumen haben die A60 und
A70 mit der Digital Ixus 400 gemeinsam – genauso wie die
verbesserungsbedürftige Weißabgleichkorrektur bei Kunstlichtaufnahmen (der
rötlich-gelbe Farbstich wird nicht immer genügend korrigiert). Aber auch bei
wesentlich teureren Digitalkameras treten mitunter solche Phänomene auf.
Einem durchschnittlich anspruchsvollen Anwender wird vermutlich sowieso
höchstens die Verzeichnung des Objektivs auffallen; die Farbsäume und der
Lichtabfall beim Blitzen (in den Bildecken bei uniformen Flächen sichtbar)
vermag nur ein geschultes Auge zu erkennen.
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Erstaunlich ist schon, was ein paar Zentimeter mehr Abstand zwischen
eingebautem Blitz und Objektiv bzw. optischer Achse bewirken können. Während
die Digital Ixus 400 aufgrund ihrer sehr kompakten Bauweise und trotz aller
"Gegenmaßnahmen" (Rote-Augen-Korrektur) sehr häufig leuchtend rote
Kaninchenaugen produziert, sind die A60/A70-Besitzer viel seltener von
diesem Effekt geplagt. Die A60/70 geht zwar wie die Digital Ixus 400 mit dem
grellen AF-Hilfslicht gegen die Roten Augen vor, doch schlussendlich macht
eben die Bauweise der Kamera den Unterschied. Weniger gut als die Digital
Ixus 400 haben die A60 und die A70 die Blitzbelichtung im Griff ; der
Blitzeffekt ist bei der A60/70 ausgeprägter als beim – ohnehin beim Blitzen
nicht besonders diskreten – digitalen Edelmini von Canon. Ausgeprägte
Bleichgesichter gibt es zwar auch bei der A60/70 nicht, doch der Trick, auf
kurzen Distanzen die Makro-Funktion einzuschalten, um den Blitzeffekt zu
reduzieren, funktioniert bei der A60/70 weniger gut als bei der Digital Ixus 400.
Die Hoffnung, bei der A60/70 eine Blitzkorrekturfunktion aufzufinden,
erfüllt sich nicht: Bei der manuellen Belichtungssteuerung findet man zwar
im Funktionsmenü ein Blitzbelichtungskorrektursymbol; die dazugehörige
Funktion entpuppt sich aber lediglich als Einstellung der Blitzleistung. So
kann man nicht auf die Helligkeit des angeblitzten Motivs reagieren, sondern
nur wählen, ob der Blitz ungeregelt mit voller, 2/3 oder 1/3 seiner ganzen
Power losfeuert. Das ermöglicht aber immerhin, die A60 und A70 im
Zusammenspiel mit einem Slave-Blitz (servogezündeter Handblitz oder
Studioblitz) zu benutzen – was ja auch schon interessant ist. Um diesen
auszulösen, reicht dann die 1/3-Einstellung der Blitzleistung, dann
übernimmt der von der Kamera entfernte Slave-Blitz die Lichtführung und der
interne Blitz dient parallel nur zur Aufhellung.
Was gibt es noch bei der Canon PowerShot A60/70 anzusprechen? Neben einem
Standbildmodus sind zum Beispiel auch ein Serienbildmodus, ein
Panorama-Assistent und ein Video-Aufnahmemodus vorhanden. Die von Canon
angegebenen Bildfrequenzen von 2,6 Bildern pro Sekunde bei der A60 und 2,2
Bildern pro Sekunde bei der A70 gelten nur unter optimalen Lichtbedingungen
und bei auf "Fein" eingestellter Bildkompression. Bei bester
Qualitätseinstellung (höchste Auflösung, "Superfein"-Kompression) kamen wir
auf Bildfolgeraten von 1,8 Bilder pro Sekunde (PowerShot A70) bzw. 2,2
Bilder pro Sekunde (PowerShot A60). Wichtig ist vielleicht auch der Hinweis,
dass diese Geschwindigkeiten nur bei ausgeschaltetem LCD-Bildschirm erreicht
werden. Bei der Anzahl der Bilder, die man in Folge machen kann,
unterscheiden sich die A60 (ca. 9 Bilder) und die A70 (ca. 10 Bilder) nur
geringfügig. Einen Highspeed-Serienbildmodus wie bei der Digital Ixus 400
oder anderen PowerShot-Modellen gibt es bei der A60 und A70 nicht; dafür
sind sie in der Lage, Videosequenzen auch in VGA-Auflösung aufzuzeichnen.
Die Bildqualität erreicht dabei nicht das Niveau der besten Digitalkameras
mit VGA-Filmfunktion (z. B. die Fujifilm FinePix S602 Zoom, die Fujifilm
FinePix M603 oder verschiedene Sanyo-Modelle), als unbrauchbar kann man den
VGA-Filmmodus der A60/70 aber auch nicht bezeichnen. Sowohl im VGA-Modus als
auch bei den beiden anderen zur Verfügung stehenden Videoauflösungen
(320 x 240 Pixel und 160 x 120 Pixel) werden die Filme mit einer
Bildfrequenz von 15 Bildern pro Sekunde aufgenommen; die Länge eines
Videoclips ist auf max. 30 Sekunden bei VGA und max. 3 Minuten bei
niedrigeren Videoauflösungen gegrenzt. Da auch beim Filmen der Autofokus
sich nicht nachstellt und auch innerhalb einer Videosequenz nicht gezoomt
werden kann, zeigt sich,dass Canon der Videoaufzeichnung trotz VGA-Auflösung
offenbar keine besondere Bedeutung beimisst. Sonst verfügt die A60/70 u. a.
noch über einen Selbstauslöser mit zwei wählbaren Vorlaufzeiten (2 oder
10 s), über den so genannten "My Camera"-Modus zum Personalisieren der
Kamera (verschiedene Bilder und Töne können für einzelne Aktionen der Kamera
wie der Begrüßungsbildschirm oder das Auslösegeräusch gewählt/aufgespielt
werden), über 12 Menüsprachen und über die Möglichkeit, die Dateinummern
zurückzustellen.
Die Übertragung der Bilder erfolgt – wie sonst bei Digitalkameras üblich
– über die USB-Schnittstelle mit dem mitgelieferten Kabel. Auch wenn im
Gegensatz zu anderen Digitalkameras von Canon kein entsprechender Menüpunkt
vorhanden ist, soll die Datenübertragung bei der A60/70, den offiziellen
Angaben von Canon Japan zufolge, auf Basis des
PTP-Bildübertragungsprotokolls vor sich gehen. Jedenfalls ist unter Windows XP
und unter MacOS X (v 10.1/10.2) keine Treiberinstallation erforderlich;
Besitzer anderer Betriebssystemversionen müssen u. U. die auf der
mitgelieferten Software-CD befindlichen Treiber auf dem Rechner
installieren. Ganz praktisch wird es, wenn man die Batterien in der A60/70
"installiert":
Die
beiden PowerShots kommen nämlich mit handelsüblichen AA/Mignon-Zellen
(Einweg-Batterien oder Akkus) aus, die man an jeder Straßenecke
(Zeitungskiosk, Tankstelle, Souvenirladen, Supermarkt usw.) findet. Dabei
muss man nicht mal auf NiMH-Hochleistungsakkus zurückgreifen. Denn mit den
im Lieferumfang der Kameras enthaltenen Alkali-Einwegzellen schossen wir mit
der Powershot A70 nicht weniger als 214 Bilder! Und das mit ständig
eingeschaltetem LCD-Farbbildschirm und bei jedem fünften Bild benutzten
Blitz. Die PowerShot A60 ist sogar noch ein bisschen genügsamer im
Stromverbrauch und bringt es auf ca. 250 Bilder. Man wagt es kaum sich
vorzustellen, wie viele Bilder man aus einem Satz NiMH-Akkus mit hoher
Kapazität (z. B. 2.100 mAh) "herauskitzeln" könnte … Jedenfalls sind die
PowerShot-Modelle A60 und A70 die ersten Kameras, bei denen man nicht
grundsätzlich von Alkali-Einwegbatterien abraten muss.
Fazit: Auf dem Markt bekommt man eine PowerShot A60 für unter 300 EUR und
eine PowerShot A70 schon für deutlich unter 400 EUR. Sicherlich bekommt man
zu dem Preis auch schon mal eine 4-Megapixel-Kamera beim Lebensmittel- oder
Unterhaltungselektronik-Discounter, die auch ganz akzeptable Bilder liefert,
aber sobald man mal auf die dafür angebotene Ausstattung guckt, sehen die
meisten Billigkameras ganz alt aus. Die PowerShot A60 und A70 bieten zu
einem günstigen Preis eine erstklassige Ausstattung, einen nicht unbrauchbar
langsamen Autofokus, eine 1A-Bildqualität (sowohl von der Belichtung als
auch von der allgemeinen Bildqualität her), lange Batterielaufzeiten, kurze
Speicher- und Verarbeitungszeiten, eine ultrakurze Einschaltzeit und sogar
gewisse Aufrüstmöglichkeiten mit optischem Zubehör an. Die beiden PowerShots
integrieren sich auch gut in das Gesamtkonzept (Anbindung an die hauseigenen
Drucker, Software-Umgebung usw.) von Canon und überzeugen mit einem
reichhaltigen Service-, Zubehör- und Leistungsangebot. Alles Sachen, die die
B- und C-Brand-Kameras nicht zufriedenstellend oder gar nicht anbieten. Die
PowerShot A60 und A70 sind ideale Einsteigerkameras, die durchaus in der
Lage sind, mit den wachsenden Ansprüchen eines ambitionierten Einsteigers
eine gute Zeit lang mitzuhalten – vorausgesetzt man ist bereit, das
Potenzial der Kamera auszuschöpfen und den Umgang damit zu erlernen. So
lernt man dann auch, nicht die Kamera für irgendwelche Bedienungsfehler
verantwortlich zu machen. Wer zum Beispiel versäumt, auf das
Verwacklungswarnsymbol auf dem LCD-Bildschirm zu achten oder sicher zu
gehen, dass die Fokussierung auch erfolgreich abgeschlossen wurde, wird sich
über eine mangelnde Bildschärfe beklagen. Sicherlich gibt es auch einiges,
was der A60 und A70 fehlt, z. B. eine Blitzbelichtungskorrekturfunktion,
eine Histogrammanzeige, eine Dioptrieneinstellung am Sucher oder eine
Einstellung zur Verstärkung der Scharfzeichnung. Auch gibt es noch ein Paar
vorhandene Funktionen, die Canon an den beiden Kameras noch verbessern
könnte (noch schneller fokussieren, diskreter blitzen, feinstufiger zoomen),
doch man darf dabei nicht den verhältnismäßig günstigen Preis der beiden
Kameras aus den Augen verlieren. Insofern bieten die PowerShot A60 und die
PowerShot A70 ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis und sind auf
dem besten Weg, am Erfolg der PowerShot A40 anzuknüpfen.
Kurzbewertung
Technische Daten
Modell |
Canon PowerShot A60 |
Sensor |
CCD-Sensor 1/2,7" 5,4 x 4,0 mm (Cropfaktor 6,4) 2,1 Megapixel (physikalisch), 2,0 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
1.600 x 1.200 (4:3) |
Video (max.) |
320 x 240 15p |
Objektiv |
35-105 mm / F2,8-4,8 (3-fach Zoom) |
Sucher |
optischer Sucher |
Monitor |
1,5", 0,078 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
keine Automatik, ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 2,6 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/2.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
CF (Type I) |
Empfindlichkeit |
Automatik |
Abmessungen |
101 x 64 x 32 mm (B x H x T) |
Gewicht |
335 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/GB2EH (mit Preisvergleich) |