Superzoom-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Fujifilm FinePix S5000
2003-10-05 Die Fujifilm FinePix S5000 ist einer Spiegelreflexkamera zum Verwechseln ähnlich – und dennoch sucht man die typischen Merkmale einer SLR wie einen Wechselobjektivanschluss, einen Spiegelkasten und einen Prismensucher bei der S5000 vergeblich. Denn Fujifilm hat im Gehäuse einer SLR ein 10-fach-Zoomobjektiv, einen SuperCCD-Sensor und einen LCD-Sucher untergebracht. Wer bei der FinePix S5000 eine echte Spiegelreflexkamera erwartet, bekommt stattdessen eine so genannte All-in-One-Kamera "aufgetischt". Ob das jetzt ein Grund für eine Enttäuschung ist oder nicht, wollen wir im folgenden digitalkamera.de-Test auf den Grund gehen. (Yvan Boeres)
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Man muss schon genauer hinsehen, um zu bemerken, dass die Fujifilm
FinePix S5000 keine SLR-Kamera ist, so echt täuscht das von Fujifilm getaufte
Mini-SLR-Design dem ahnungslosen Kunden eine Spiegelreflexkamera vor. Erste
Zweifel kommen auf, wenn man die Größe (113 x 81 x 79 mm) und das Gewicht
(473 Gramm inkl. Batterien, Speicherkarte und Sonnenblende/Objektivadapter)
der S5000 mit dem einer echten SLR vergleicht. Die letzten Zweifel sind
endgültig ausgeräumt, wenn man durch den vermeintlichen SLR-Sucher blickt.
Statt der erwarteten Mattscheibe begrüßen einen 110.000 Pixel; was zwar auf
den ersten Blick nicht besonders viel ist, aber fast eine Verdoppelung
gegenüber der S5000-Vorgängerin S304 (62.000 Pixel) darstellt. Dass die
S5000 bzw. auch ihr LCD-Sucher nicht in der gleichen Liga spielen wie
erheblich teurere Prosumer-Kameras, ist klar. Deshalb sollte man über
die Tatsache, dass der 0,33"-LCD-Sucher (mit Dioptrienausgleich) der S5000
bei Dunkelheit schon ein bisschen rauscht, einen leichten Blaustich aufweist
und dazu neigt, helle Bildpartien zu überstrahlen (ein Problem vieler
elektronischer Sucher) angesichts des geringen Kamerapreises hinwegsehen.
Störender ist da der Umstand, dass der Sucher nur ungefähr 83 % des
tatsächlichen Bildausschnittes zeigt; ein Problem, das auch dem alternativ
zum LCD-Sucher zur Verfügung stehenden 1,5"-LCD-Bildschirm anhaftet
(zwischen beiden LCDs wird per Knopfdruck umgeschaltet).
Dieser
kämpft in geringerem Maße ebenfalls mit den gleichen Abbildungsschwächen (Rauschen,
mangelnde Farbneutralität, Überstrahlung) wie der LCD-Sucher, wobei
der Farbstich beim LCD-Bildschirm diesmal in die roten Töne geht.
Vorteil des Mini-SLR-Designs ist, dass die Bedienung einem sofort
vertraut vorkommt und man die Bedienelemente der Kamera dort vorfindet, wo man
sie intuitiv erwartet. Auf der Kameraoberseite befinden sich – wie bei einer (D)SLR
– die wichtigsten Bedienelemente wie der Hauptschalter (Aus, Wiedergabe,
Aufnahme), der Auslöser, das Programmwählrad (Vollautomatik,
P/S/A/M-Kreativmodi, Motivprogramme, Videomodus) sowie Funktionsknöpfe für
Belichtungskorrektur (+/- 2 LW in Drittelstufen), Bildtransport (Top5- und
Final5-Modus, Belichtungsreihe, Dauerserienbild-Modus), Blitz-Entriegelung
und Autofokus-Betriebsart (Einzelbild-AF, Schärfenachführung, Manuell). Um
den LCD-Bildschirm herum gruppieren sich die Steuertaste (4-Wege-Cursortaste
mit zusätzlichem Menü/OK-Knopf in der Mitte), die Zoom-Wippe (W/T-Links/Rechts-Schalter)
sowie vier weitere Funktionstasten (F-Taste, Sucher/Bildschirm-Umschaltung,
Zurück-Knopf, Bildschirmanzeige-Modus). Dabei übernimmt die Steuertaste auch
die Funktion der Blitzbetriebsart-Wahl (Automatik-Modus, erzwungener Blitz,
Rot-Augen-Korrektur mit/oder Blitz-Langzeitsynchronisation) bei
ausgeklapptem Blitz und der Aktivierung des Makro-Modus. Die Zoomwippe
bedient das 10-fach-Zoom der Kamera, die den gesamten Brennweitenbereich von
37-370 mm (entspr. KB) bzw. die ca. 18 Zoomstufen bei anhaltendem Zoomen in
ca. 2,1 Sekunden durchfährt. Trotz aus der Kamera herausfahrendem Objektiv
ist die Einschaltzeit der S5000 mit 4,9 Sekunden für eine Superzoom-Kamera
erfreulich kurz. Den definitiv professionellen Look gibt man der S5000
übrigens, wenn man den mitgelieferten AR-FX5-Objektivadapter am
Objektivtubus aufschraubt, der sowohl den Zweck eines Objektivadapters (mit
55 mm-Filtergewinde zur Aufnahme von Filtern, Nahlinsen oder Konverter) als
auch einer Sonnenblende erfüllt und dauerhaft an der S5000 montiert
bleiben kann, da er keine zusätzlichen Randabschattungen verursacht. Man
beachte dabei die Formulierung "keine zusätzlichen", weil das Fujinon-Objektiv der S5000 bereits im "nackten" Zustand vignettiert (mit
bloßem Auge auf gleichmäßigen Bildflächen sichtbar).
Besser
im Griff hat Fujifilm optisch bedingte Farbsäume (so genannte 'chromatische
Aberrationen') und die Verzeichnung; Randunschärfen sind bei der S5000 mit
bloßem Auge auch nicht zu erkennen. Unter Berücksichtigung des enormen
Brennweitenbereiches und der verhältnismäßig hohen Lichtstärke im
Tele-Bereich (F3,2) des Fujinon-Zooms kann man die Abbildungsleistungen als
"ordentlich" bewerten.
Für die Fokussierung des 10-fach-Zooms zeigt sich bei der Finepix S5000
ein Mehrfeld-Autofokus-System zuständig. Falls nicht anders eingestellt,
sucht sich die Kamera selbst das Hauptmotiv aus und signalisiert die
entsprechende Stelle (innerhalb einer Matrix von 7 x 7 Feldern) mit zwei
eckigen Klammern auf dem LCD-Farbbildschirm. Man kann jedoch auch die
Vario-AF-Funktion im Menü einschalten und mit den Navigationstasten an der
Kamerarückseite die Position des AF-Feldes vorgeben (in der gleichen
7 x -Matrix). Die Mitten-AF-Funktion im Kameramenü lässt die Scharfstellung
ausschließlich in der Bildmitte erfolgen; will man manuell die Schärfe
einstellen, muss man – etwas umständlicher – zuerst in den
Motivprogramm-Modus ("SP") hinein gehen, dann die AF-Betriebsart
mit dem entsprechenden Schalter auf MF stellen und anschließend bei niedergedrückter
Belichtungskorrekturtaste mit den Zoomtasten den Fokussierantrieb der Kamera
betätigen – letzteres ganz ohne visuelle Hilfe (keine Entfernungsanzeige, kein
vergrößerter Bildabschnitt). Unter normalen Lichtbedingungen bzw. bei
normalen Motivkontrasten und eingeschaltetem Einzelbild-Autofokus (S-AF)
stellt die Finepix S5000 meistens in 0,7 bis 0,8 Sekunden scharf. Durch
Umschaltung auf Nachführautofokus (C-AF) kann man u. U. die Scharfstellungen
beschleunigen; riskiert aber, dass beim Auslösen die Scharfstellung noch
nicht abgeschlossen ist und die Kamera ein unscharfes Bild aufnimmt.
Unterstützt wird der AF der S5000 bei ungünstigen Aufnahmebedingungen von
einem (grün leuchtenden) AF-Hilfslicht, so dass ggf. eine automatische
Scharfstellung (bei einer Motivdistanz ab 2 Metern) selbst bei
völliger Dunkelheit möglich ist. Schade, dass die – für eine aktuelle
Digitalkamera nicht mehr zeitgemäße – reine Auslöseverzögerung der S5000 von
fast 0,2 s die gesamte Auslöseverzögerung (also inkl. AF) auf knapp 1
Sekunde steigen lässt; ansonsten wäre nämlich die Reaktionszeit der S5000
für eine Superzoom-Kamera dieser Preisklasse schon fast rekordverdächtig.
Das Hauptmenü wird von der MENU/OK-Taste in der Mitte des
Navigationssteuerfeldes aufgerufen. Das Navigationssteuerfeld kann in vier
Richtungen (links, rechts, oben, unten) bewegt werden und steuert – wie
bereits erwähnt – bei ausgeschaltetem Menü die Makro-Funktion und die
Blitz-Einstellungen. Bei aktivierter Makro-Funktion sinkt die Nahgrenze
(d. h. die kürzeste einnehmbare Entfernung zum Motiv) von 90 cm auf 10 cm.
Bei eingeschaltetem Menü stehen (zumindest in den P/A/S/M-Modi) folgende
Menüpunkte zur Auswahl: Selbstauslöser, Weißabgleich, Fokussierung,
Belichtungsmessart, Optionen, Belichtungsreihen, Schärfe bzw.
Scharfzeichnung und Blitzbelichtungskorrektur. Eine
Blitzbelichtungskorrektur ist nur dann nötig, wenn einem der etwas zu
diskrete Blitzeffekt nicht gefällt (leichte Unterbelichtung bei
Blitzbildern). Überblitzeffekte (selbst bei Nahaufnahmen) und Rote Augen
treten bei der S5000 mit dem eingebauten Blitz nur äußerst sporadisch auf.
Leider bietet die S5000 keinen externen Blitzanschluss – obwohl ein solches
Ausstattungsmerkmal mittlerweile auch schon bei anderen Superzoom-Kameras
ihrer Preis-/Ausstattungsklasse (z. B. Olympus C-750 UZ, Minolta Dimage Z1,
Kodak DX 6490 Zoom) zu finden ist. Dafür ist der eingebaute Blitz aber
einigermaßen leistungsstark (auch wenn wir die Leitzahl des Blitzes nicht
genau ermitteln konnten), bietet eine korrekte Bildabdeckung und zeigt sich
weitgehend farbneutral. Vom Menüpunkt "Weißabgleich" aus kann man die
Weißabgleichs-Automatik verlassen und auf Voreinstellungen (Glühlampenlicht,
Tageslicht-Leuchtstofflampen, Warmton-Leuchtstofflampen,
Kaltton-Leuchtstofflampen, Tageslicht bewölkt, Tageslicht sonnig)
zurückgreifen; eine Möglichkeit zum manuellen Weißabgleich (per
Weißpunkt-Messung) ist leider nicht gegeben. Frühere FinePix-Kameras hatten
unter Kunstlichtbedingungen beim automatischen Weißabgleich gelegentlich
Probleme und lieferten farbstichige Bilder, was durch Verwendung manueller
Weißabgleichs-Voreinstellungen verhindert werden konnte. Bei der S5000
verhält es sich genau umgekehrt. Der automatische Weißabgleich liefert
selbst bei tückischen Motiven (mit gemischten Lichtquellen) gut korrigierte
Bilder, während der Zugriff auf die Weißabgleichs-Voreinstellungen nicht
immer das gewünschte Resultat bringt. Überhaupt ist absolute Vorsicht beim
Gebrauch der Weißabgleichs-Voreinstellungen geboten: Die Farbgebung des
angezeigten Bildes entspricht bei der Schnellwiedergabe (also unmittelbar
nach dem Drücken des Auslösers) nicht immer dem aufgenommenen Bild. Erst
wenn man die Kamera in den Wiedergabemodus umschaltet, bekommt man die
Farben auf dem LCD-Bildschirm so angezeigt, wie sie auf dem endgültigen Bild
aussehen werden.
Arbeitet der automatische Weißabgleich der S5000 ziemlich zuverlässig
(nur in seltenen Fällen neigt die Weißabgleichautomatik der S5000 unter
Kunst- bzw. Mischlicht zu einem leichten Rot/Rosa-Stich), kann man das
Gleiche von der Belichtungsmessung behaupten. Standardmäßig ist als
Belichtungsmessart die Matrix- bzw. Mehrfeldmessung (mit 64 Messfeldern)
eingestellt; alternativ kann man auf eine Spotmessung oder auf die
mittenbetonte Integralmessung zurückgreifen. Grundsätzlich kann man die
Mehrfeldmessung getrost eingeschaltet lassen, da sie sehr zuverlässig
arbeitet und die Belichtung in den meisten Fällen sehr differenziert
ausfällt. Schade nur, dass die längstmögliche Verschlusszeit bereits bei 2
Sekunden erreicht ist; das macht die S5000 nur eingeschränkt für
Nachtaufnahmen tauglich. Sind die Weißabgleichs- und Belichtungsfunktionen
vom Hauptmenü aus abrufbar, wurde anderen bildwichtigen Parametern wie der
Auflösung und der Lichtempfindlichkeit ein eigenes Menü gewidmet, das über
die blaue F-Taste links oberhalb des LCD-Farbbildschirms aufgerufen wird. Wie
immer stellt sich bei den mit SuperCCDs ausgestatteten Kameras von Fujifilm
die Frage, ob man die der Anzahl der Pixel auf dem CCD am nächsten kommende
Auflösung (in diesem Fall drei Megapixel) oder die höchste Auflösung (in
diesem Fall sechs Megapixel) auswählen sollte. Und wie immer antworten wir,
dass aufgrund der besonderen Architektur des SuperCCDs eine effizientere
Interpolation erreicht werden kann als bei Kameras mit gewöhnlichem CCD und
dass die 6-Megapixel-Auflösung zwar nicht den Vergleich mit
"echten" 6 Megapixeln standhält, aber irgendwo zwischen drei und sechs
Megapixeln liegen dürfte. Jedenfalls sind die mit der 6-MP-Einstellung
gemachten Bilder sehr detailreich und von der visuellen Beurteilung her
können die Bilder einer S5000 es in Sachen Bilddetails mit den Bildern so
mancher 5-Megapixel-Kamera aufnehmen. Bei der Bildschärfe und dem
Bildrauschen muss die S5000 allerdings ihre Ansprüche zurückschrauben; hier
merkt man ihr an, dass sie in einer anderen "Gewichtsklasse" als die
Prosumer-Modelle spielt. Benutzt man nämlich die höheren Empfindlichkeiten,
zwingen die etwas zu aggressiven Rauschunterdrückungsverfahren die
Bildschärfe in die Knie; umgekehrt arbeitet die kamerainterne
Scharfzeichnung bei niedrigen Empfindlichkeiten zu aggressiv. Sehr nützlich
ist übrigens beim Wählen der Auflösung die Anzeige der Anzahl von Bildern,
die – den Kamera-Hochrechnungen zufolge – noch auf die Speicherkarte passen.
Keine Entscheidungshilfe gibt es bei der Wahl der Lichtempfindlichkeit. Zur
Auswahl stehen Empfindlichkeitsstufen von ISO 200, 400 und 800 (im
Automatikbetrieb und bei ausgeschaltetem Blitz stellt die S5000 die
Empfindlichkeit in einem Bereich von ISO 160-200 selbstständig ein), wobei
die höchste Empfindlichkeitsstufe nur bei eingestellter 1-MP-Auflösung
(1.280 x 960 Pixel) freigegeben ist. Eine Eigenschaft des SuperCCDs ist
nämlich, vier aneinandergrenzende Pixel zu einem großen, und demnach
lichtempfindlicheren, Pixel zusammenfügen zu können (so genannte "Pixel Data
Coupling"-Technik) – was aber auch einer Viertelung der Auflösung
entspricht.
Wer neben der Auflösung und der Empfindlichkeit noch weiter am
Erscheinungsbild der Bilder herumfeilen will, findet im gleichen Menü
bestimmte "Film"- bzw. Farb-Einstellungen. So kann man wählen, ob man wie
bei einem S/W-Film monochrome Bilder oder wie bei einem Dia-Film hohe
Bildkontraste, gepaart mit einer hohen Farbsättigung, bekommen möchte.
Grundlegende Kameraeinstellungen findet man über den Menüpunkt "Optionen"
aus dem Kamera-Hauptmenü. Will man nicht die Helligkeit des LCD-Bildschirms
zu regeln, kommt man von hier aus auch in das Setup-Menü der S5000. Dieses
Menü umfasst folgende Punkte: Bildvorschau (Ein/Aus/Ansicht),
Energiesparfunktion (Aus, automatisches Abschalten der Kamera nach zwei oder
fünf Minuten), Speicherkarte formatieren, Lautstärke für Kamerasignale,
Lautstärke für das Auslösegeräusch, Datum/Uhrzeit stellen, Bildnummerierung
(fortlaufend, neu), USB-Modus (Datenübertragung/WebCam-Betrieb), RAW-Modus
(Ein/Aus), Menüsprache (DEU/SPA/JAP/CHI/FRA/ENG), Videosignal (PAL/NTSC),
Entlade-Funktion, Wiederherstellung der werkseitigen Kameraparameter (Reset).
Gelangt man wieder von den Tiefen des Kameramenüs zurück an die (Gehäuse-)Oberfläche
der S5000, findet man dort neben den zuvor in diesem Bericht angeführten
Bedienelementen noch weitere "Körperteile" der S5000 vor. So verbirgt sich
z. B. hinter einer Klappe der Speicherkartenschacht der Kamera. Dieser nimmt
ausschließlich Speicherkarten des Typs xD-Picture Card auf und benutzt diese
zur Speicherung der erzeugten Bild- (JPEG, RAW, AVI) und Ton-Dateien (WAV).
Im JPEG-Format sind die Bilder durchschnittlich nur rund 815 KByte (im
3-Megapixel-Modus) bis durchschnittlich 1.486 KByte (im 6-Megapixel-Modus)
groß. Wie schon bei der kürzlich von uns getesteten Finepix F700 müssen wir
auch hier die zu starke Kompression sowie die fehlende Möglichkeit diese
einzustellen, kritisieren. Im RAW-Modus beschert die S5000 einem 6,51 MByte
"fette" Bilder; besser man ist da mit einer kapazitätsstarken xD-Card
ausgerüstet. Wenigstens zeigt sich die S5000 beim Speichern ziemlich schnell:
Das Speichern einer JPEG-Datei nimmt ca. 1,6 bis 2,1 Sekunden (3M/6M-Modus)
in Anspruch, während ein Bild im RAF/RAW-Format in ca. 6,8 Sekunden auf der
xD-Card "verewigt" ist. Dem sei noch hinzuzufügen, dass beim Transferieren
der Bilder auf einen PC (Windows-PC oder Macintosh) – je nach Betriebssystem
– eine Treiberinstallation nicht unbedingt erforderlich ist und die S5000 in
einer Windows-Umgebung (leider nicht bei Macintosh-Computern) mit der
mitgelieferten PictureHello-Software sogar als WebCam zweckentfremdet werden
kann. Neben Speicherkarten finden in der S5000 handelsübliche
AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) Platz; während die
mitgelieferten Alkali-Einwegzellen nach ca. 180 bis 220 Bildern aufgebraucht
sind, kommt man mit NiMH-Akkus (wir benutzten 2.100mAh-Akkus von Sanyo) grob
auf das Doppelte der Bildausbeute.
Was gibt es noch über die FinePix S5000 zu sagen? Eine besondere Stärke
vieler FinePix-Kameras ist der Videomodus – allerdings muss sich die S5000
im Vergleich zu ihren großen Schwestern mit einer Videoauflösung von
320 x 240 Bildpunkten begnügen. Immerhin sorgt aber die hohe
Bildwiederholfrequenz (30 Bilder/s) für flüssige Bewegungsabläufe und die
Aufnahmezeit ist nahezu unbegrenzt (die Kapazität der eingesetzten
Speicherkarte ist maßgebend). Aufgenommen werden die Videosequenzen im
AVI-Format (Open DML Motion JPEG-Format) und mit Ton; der Zoom-Mechanismus
und der Autofokus sind während der Aufnahme jedoch gesperrt. Tonaufnahmen
kann die S5000 übrigens auch in Form einer Sprachnotiz im WAV-Format machen;
die maximale Länge einer Sprachnotiz liegt bei 30 Sekunden. Sonst
unterstützt die S5000 noch das DPOF-Bildbestellungsformat und die
Druckoptimierungstechnologie EXIF 2.2/Print; auf dem LCD-Bildschirm können
für die exakte Bildkomposition auch Gitterlinien über dem Bild eingeblendet
werden. Zu guter Letzt bedarf die Serienbild-Funktion der S5000 noch einer
Erklärung: Im so genannten Top-5-Serienbildmodus nimmt die S5000 bis zu 5
Bilder in Folge bei einer von uns ermittelten Bildfrequenz von max. 4,3
Bildern pro Sekunde (Herstellerangabe: 5 Bilder/s) auf. Gefolgt wird der
Top-5-Modus von der Belichtungsreihenfunktion (3 Bilder in Folge mit
Belichtungsabständen von 1/3, 2/3 oder 1 LW). Dem schließt sich der
Final-5-Serienbildmodus an, in dem man bis zu 25 Bilder in Folge bei einer
von uns ermittelten Bildfrequenz von ca. 4 Bildern pro Sekunde aufnehmen
kann (Herstellerangabe: 5 Bilder/s); gespeichert werden allerdings
nur die 5
letzten Bilder der Sequenz. Nur im Vollautomatik-Modus aufrufbar ist der
Langzeit-Serienbildmodus, bei dem bis zu 40 Bilder in Folge bei einer
Bildfolgezeit von ca. 1,7 Bildern pro Sekunde (durch eigene Messung
bestätigte Herstellerangabe) aufgenommen werden; in diesem Fall mit der Einschränkung,
dass die Auflösung dann 1.280 x 960 Pixel beträgt.
Fazit: Die Fujifilm Finepix S5000
bietet alle für den Einsteiger notwendigen Funktionen
und Ausstattungsmerkmale und zeigt keine größeren Schwächen. Sie hätte sogar
das Potenzial dazu, andere Superzoom-Kameras aus ihrer
Preis-/Ausstattungsklasse auszustechen; ihr schneller Autofokus und ihr
ausgezeichnetes Handling hätten dabei keinen unwesentlichen Beitrag
geleistet. Und selbst wenn eine Olympus C-750 UZ oder eine Kodak DX 6490
echte 4 Megapixel anbieten, kann die S5000 dank der
Interpolationsfreudigkeit des SuperCCDs eine mindestens vergleichbare Bildqualität
liefern. Nur hat Fujifilm es versäumt, die S5000 in den Details zu pflegen.
Trotz Mini-SLR-Design fehlt ihr der SLR-typische Blitzanschluss und die
Freude über die Zügigkeit des Autofokus wird durch eine – für eine moderne
Markenkamera – nicht mehr zeitgemäße Auslöseverzögerung wieder geschmälert.
Auch könnten die Scharfzeichnungs- und Rauschunterdrückungsalgorithmen noch
etwas diskreter ans Werk gehen (allerdings macht die direkte Konkurrenz der
S5000 es in dieser Hinsicht kaum besser). Alles in allem ist die Fujifilm
Finepix S5000 aber eine durchaus gelungene Superzoom-Kamera der
Einsteigerklasse, die jedoch nicht "einsame Spitze" ist und der
Konkurrenz einige Vorteile lässt.
Kurzbewertung
Technische Daten
Modell |
Fujifilm FinePix S5000 |
Sensor |
SuperCCD-Sensor 1/2,7" 5,4 x 4,0 mm (Cropfaktor 6,4) 3,1 Megapixel (physikalisch), 3,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
2.048 x 1.536 (4:3) |
Video (max.) |
320 x 240 30p |
Objektiv |
37-370 mm / F2,8-3,2 (10-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher |
Monitor |
1,5", 0,110 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Matrix/Mehrfeld-Messung über 64 Felder |
Belichtungsreihe |
keine Automatik, ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
ja |
kürzeste Verschlusszeit |
1/2.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
xD-Picture Card |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 160 bis 400, manuell ISO 160 bis 800 |
Abmessungen |
113 x 81 x 79 mm (B x H x T) |
Gewicht |
420 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/Q3WBK (mit Preisvergleich) |