Spiegellose Systemkamera, Systemkamera

Testbericht: Fujifilm X-E1

2012-12-18 Die spiegellose Systemkamera im Messucherdesign Fujifilm X-Pro1 hat mit der X-E1 eine kleine Schwester bekommen. Diese soll mit einem etwas günstigeren Preis und kleineren Abmessungen, aber ohne Verzicht auf hohe Verarbeitungsqualität und den "Retro-Look" eine breitere Anwenderschaft erobern. Passend dazu gibt es ein 18-55-Millimeter-Zoom, das man aber keinesfalls mit den üblichen Billigobjektiven verwechseln sollte. Es ist mit F2,8-4 lichtstärker, deutlich hochwertiger verarbeitet und basiert auf einer aufwändigen optischen Rechnung. Wir haben das Gespann im Labor und in der Praxis einem Test unterzogen.  (Benjamin Kirchheim)

Fujifilm X-E1 [Foto: MediaNord]Ergonomie und Verarbeitung Das kantige Gehäuse der Fujifilm X-E1 mit ihrem Retro-Design wirkt äußerst robust. Es besteht aus Metall und scheint wie aus einem Block gefräst zu sein. Durch das eckige Design wirkt das Gehäuse größer als es ist. Als besonders kompakt kann man es dennoch nicht bezeichnen. Knapp 350 Gramm drückt es inklusive Lithium-Ionenm-Akku auf die Waage, im Verhältnis zur Größe ein angenehmes, nicht zu leicht wirkendes Gewicht. Zusammen mit dem Objektiv XF 18-55 mm F2.8-4 R LM OIS wird die Marke von einem Pfund locker geknackt, denn das Objektiv selbst wiegt mit rund 310 Gramm fast so viel wie die Kamera. Das Gehäuse ist großzügig beledert, allerdings ist die genarbte Struktur vom Material her recht glatt. Etwas rutschfester fühlt sich der flache Handgriff an. Auf der Rückseite findet der Daumen durch eine Wulst unter dem Belichtungskorrekturrad einen guten Gegenhalt. Dennoch liegt die Kamera etwas verkrampft in der Hand, man sollte die X-E1 besser mit der zweiten Hand stützen.

Ungewöhnlich ungünstig hat Fujifilm das Stativgewinde auf der Kameraunterseite platziert. Dort ist reichlich Platz, dennoch befindet es sich direkt neben dem Akku/Speicherkartenfach statt in der optischen Achse oder wenigstens auf der anderen Seite daneben, um im Stativbetrieb notfalls an den Akku und die Speicherkarte zu kommen. Die Akkulaufzeit beträgt nämlich nur rund 350 Aufnahmen, was gerade noch akzeptabel ist. Immerhin schluckt das SD-Kartenfach auch die Formate SDHC und SDXC, so dass die Karte erst zu Hause entleert werden braucht. Zudem Fujifilm X-E1 Speicherkartenfach und Akkufach [Foto: MediaNord]lässt sich statt des Akkus ein Dummy mit Netzkabelanschluss einlegen. Auch die Möglichkeit, wahlweise einen klassischen Drahtauslöser am Gewinde des Auslösers oder einen Kabelfernauslöser in der Klinkenbuchse anzuschließen, ist vorbildlich. Die 2,5-Millimeter-Buchse ist gleichzeitig der Stereomikrofonanschluss. Des Weiteren befinden sich unter der Klappe an der linken Gehäuseseite noch eine USB- sowie eine Mini-HDMI-Schnittstelle.

Der rückwärtige Bildschirm fällt mit 2,8 Zoll Diagonale minimal kleiner aus als üblich, mit 460.000 Bildpunkten löst er ausreichend auf. Eine wahre Wonne ist dagegen der elektronische Sucher. Auf den optischen Hybridsucher der X-Pro1 muss der Fotograf also verzichten, was angesichts der 2,36 Millionen Bildpunkte des OLED-Displays aber verschmerzbar ist. Zudem sorgen die 23 Millimeter Augenabstand für eine ausreichende Suchereinsicht auch mit aufgesetzter Brille. Wer mag, kann aber auch den Dioptrienkorrekturbereich von immerhin -4 bis +2 dpt. nutzen. Ein Näherungssensor sorgt dafür, dass sich der Sucher automatisch aktiviert, wenn man die Kamera ans Auge führt. Der Bildschirm schaltet sich dabei ab, wahlweise kann man ihn auch immer abgeschaltet lassen und nur den Sucher verwenden – das spart Strom. Bedienen lässt sich die Kamera jedenfalls auch via Sucher, dieser zeigt die Menüs genauso an wie der Bildschirm.

Fujifilm X-E1 [Foto: MediaNord]Fujifilm hat die X-E1 mit zwei hochwertigen Drehrädern auf der Kameraoberseite ausgestattet. Eines verstellt die Belichtungszeit inklusive Automatikstellung, das andere dient zur Belichtungskorrektur in Drittelschritten, allerdings nur im Bereich von +/-2 EV. Wem die vollen EV-Schritte des Belichtungszeitrads zu grob sind, kann die Belichtung in Drittelschritten über die Tasten mit Kontrolle auf dem Bildschirm oder im Sucher ändern. Die Blende hingegen wird mit einem satt rastenden Ring am Objektiv eingestellt. Zusätzlich besitzt die X-E1 noch zahlreiche weitere Schalter und Tasten, die eine umfangreiche Bedienung ohne Menüausflug ermöglichen. Ein Fn-Knopf erlaubt den individuellen Zugriff auf eine bevorzugte Einstelloption, hier bietet sich die ISO-Empfindlichkeit an. Weitere Einstellungen sind über ein Quick-Menü zugänglich, wo sich sogar sieben Benutzerspeicher verbergen, so dass das Hauptmenü kaum noch zum Einsatz kommen muss. Nur manchmal ist eine Funktion sehr gut versteckt, um etwa ein Video aufzunehmen, muss man erst die Drive-Taste drücken, um dann den Videomodus zu aktivieren. Eine dedizierte Videoaufnahmetaste gibt es nicht.

Ausstattung Motivprogramme sucht man bei der Fujifilm X-E1 vergeblich. Automatik heißt an der X-E1: Belichtungszeitenrad auf Automatik, Blendeneinstellung am Objektiv auf Automatik. Auch die Empfindlichkeit kann die Kamera automatisch einstellen. Sie startet bei ISO 200, die Obergrenze lässt sich zwischen ISO 400 und ISO 6.400 vorgeben. Bei manueller Empfindlichkeitswahl stehen die erweiterten Werte 100, 12.800 und 25.600 zur Verfügung. Die X-E1 ist aber als Kamera konzipiert, die man klassischerweise manuell oder halbautomatisch bedient. Für Langzeitbelichtungen bietet sie sogar zwei Bulb-Modi an: Fujifilm X-E1 [Foto: MediaNord]Bei B bleibt der Schlitzverschluss so lange geöffnet, wie man den Auslöser gedrückt hält. Im T-Modus hingegen startet die Belichtung mit der ersten Betätigung des Auslösers und stoppt mit der zweiten – sehr praktisch, wenn man keinen arretierbaren Fernauslöser besitzt. Leider bietet die X-E1 keine Belichtungsvorschau. Egal was man am Blenden- und Zeitenrad einstellt, das Livebild bleibt gleich hell, damit ist auch das eingeblendete Live-Histogramm zumindest bei manueller Belichtung nutzlos. Nicht einmal bei angetipptem Auslöser gibt es eine Belichtungsvorschau. Nur das Belichtungskorrekturrad hat eine leichte Auswirkung auf das Livebild. Einzig die Belichtungsmesswaage gibt zumindest im Bereich von +/-2 EV an, wie sehr man vom Belichtungsmesser abweicht.

Im Gegensatz zur X-Pro1 bietet die X-E1 einen kleinen Bordblitz. Allerdings muss auch dieser manuell ausgefahren werden. Die Kamera gibt selbst in der Automatik keinen Hinweis darauf, dass man den Blitz hinzuschalten könnte. Die Mechanik des Blitzes klappt überraschend hoch auf, was das Risiko von roten Augen minimiert. Allerdings ist er mit einer Leitzahl von etwa 5 (bei ISO 100) nicht besonders leistungsstark (LZ 7 bei ISO 200 laut Fujifilm-Datenblatt). Immerhin besitzt die X-E1 einen ISO-Blitzschuh mit TTL-Kontakten, so dass man auch leistungsstärkere Blitzgeräte aufstecken kann. Die Blitzfunktionen sind mit Automatik (sofern aufgeklappt), Aufhellblitz, Langzeitsynchronisation, Rote-Augen-Reduktion, Synchronisation auf den zweiten Vorhang und sogar einer Drahtlosblitzsteuerung ziemlich komplett. Die Blitzbelichtungskorrektur reicht allerdings nur von -2/3 bis +2/3 EV. Da die Kamera einen mechanischen Schlitzverschluss aufweist, der übrigens nicht besonders leise arbeitet, aber durchaus Fujifilm X-E1 [Foto: MediaNord]angenehm klingt, liegt die kürzeste Blitzsynchronzeit bei 1/180 Sekunde.

Auch wenn die X-E1 wie eine klassische Kamera aussieht, bietet sie doch moderne Ausstattungs- und Komfortmerkmale. Dazu gehört beispielsweise ein Orientierungssensor inklusive Wasserwaage. Sie dient allerdings ausschließlich als Horizontanzeige, eine Ausrichtung gegen das Verkippen der Kamera nach oben oder unten gibt es nicht. Hier muss also der Fotograf aufpassen, dass er sich keine ungewollten stürzenden Linien einfängt. Hinter dem "Drive"-Knopf verbergen sich nicht nur die Serienbildfunktionen mit drei oder sechs Bildern pro Sekunde und diverse Bracketing-Aufnahmefunktionen (ISO-Reihen, Dynamikreihen, Belichtungsreihen, Filmsimulationsreihen), sondern auch eine Schwenkpanorama- und eine Videofunktion. Erstere nimmt beim Schwenken der Kamera per Serienbildfunktion viele Bilder auf und montiert diese automatisch zu einem festen Panorama. Die Videofunktion ist mit einer Auflösung von maximal 1.920 x 1.080 Pixeln auf aktuellem Full-HD-Niveau. Allerdings beträgt die Bildwiederholrate nur 24 Bilder pro Sekunde. Das ist zwar im Kino üblich, führt aber bei Schwenks zu sichtbaren Rucklern. Gespeichert wird im MOV-Format mit moderner H.264-Komprimierung. Wer den Stereoton des integrierten Mikrofons nicht mag, kann per 2,5-Millimeter-Miniklinke ein externes Stereomikrofon anschließen. Der Fokus wird während der Aufnahme, wenn auch Fujifilm X-E1 [Foto: MediaNord]etwas zögerlich, nachgeführt. Das Fokussiergeräusch ist dabei ganz leise vernehmbar. Leider kann man bei Videoaufnahmen nur die Blende einstellen, Belichtungszeit und ISO hingegen nicht.

Bildbearbeitungsfunktionen bietet die X-E1 kaum, immerhin können Raw-Aufnahmen in der Kamera in JPEG-Dateien gewandelt werden. Einzige kreative Möglichkeit für den Fotografen bezüglich digitalen Filtern sind die Filmsimulationsmodi, die Fujifilm den hauseigenen Analogfilmen nachempfunden hat. Man kann mit der X-E1 also beispielsweise Schwarzweiß-Aufnahmen anfertigen. Erstmals hat Fujifilm sein noch recht junges spiegelloses Kamerasystem mit einem Bildstabilisator ausgestattet. Dieser arbeitet optisch und ist im 18-55-Millimeter-Objektiv integriert. Er versieht seinen Dienst sehr zuverlässig und leise, abschaltbar ist er über einen Schalter am Objektiv, der Bildstabilisatormodus wird hingegen im Menü eingestellt. Der Autofokus arbeitet mittelmäßig schnell, etwa 0,5 Sekunden braucht die X-E1 zum Fokussieren und Auslösen, und zwar erfreulicherweise unabhängig von der Brennweite. Die reine Auslöseverzögerung beträgt kurze 0,05 Sekunden, womit die X-E1 so manche DSLR schlägt.

Bildqualität Wie üblich musste die Fujifilm X-E1 zusammen mit ihrem 18-55-Millimeter-Setobjektiv ihre Bildqualität im digitalkamera.de-Labor unter Beweis stellen. Die ausführlichen Ergebnisse sind inklusive aller Diagramme und Erklärungstexte gegen eine geringe Gebühr abrufbar (siehe weiterführende Links). Der CMOS-Sensor in APS-C-Größe besitzt eine ganz besondere Farbfiltermatrix, die dem analogen Filmkorn ähnlicher sein soll. Fujifilm nennt dies X-Trans-Technologie, Fujifilm X-E1 [Foto: MediaNord]insbesondere kommt sie ohne Tiefpassfilter aus, der bei den üblichen Sensoren Moirés verhindern soll, das Bild aber auch leicht unschärfer macht. Somit sollte die X-E1 höher auflösen als die üblichen APS-C-Sensoren. Fujifilm behauptet sogar vollmundig, mit Kleinbild-Vollformatsensoren mithalten zu können. Dies allerdings können wir im Labortest nicht ganz nachvollziehen, so viel sei vorweg genommen.

Der Signal-Rauschabstand bewegt sich jedenfalls auf erstaunlich hohem Niveau. Er startet bei hohen 45 dB bei ISO 100 und bleibt bis einschließlich ISO 800 im guten Bereich von über 40 dB. Erst bei hohen ISO 6.400 wird die kritische Marke von 35 dB unterschritten. Dabei ist das Rauschen über alle ISO-Stufen mit weniger als 2 Pixeln recht feinkörnig. Helligkeitsrauschen wird ab ISO 6.400 sichtbar, das unangenehmere Farbrauschen wird über alle Empfindlichkeiten hinweg gut unterdrückt und ist praktisch nicht vorhanden. Trotz des geringen Rauschens über einen weiten ISO-Bereich zeichnet die X-E1 feinste Details bis ISO 1.600 praktisch ohne Verlust auf. Bei ISO 3.200 sind die Bilder bei sehr genauem Hinsehen etwas weicher, richtig sichtbar wird dies aber erst ab ISO 6.400. Die Eingangsdynamik bewegt sich vor allem von ISO 200 bis 1.600 auf einen sehr hohen Niveau von über 11 Blendenstufen (EV). Bei ISO 100 und 3.200 liegt sie bei immer noch guten 10 EV. Ab Fujifilm X-E1 [Foto: MediaNord]ISO 6.400 sinkt die Dynamik zwar deutlich ab, bleibt aber im noch akzeptablen Bereich, vor allem in Anbetracht der hohen Empfindlichkeit.

Die Tonwertkurve ist mit Ausnahme von ISO 100, wo sie gedämpft verläuft, für eine kontrastreiche, knackige Wiedergabe deutlich angesteilt. Der Ausgangs-Tonwertumfang ist bis ISO 800 hervorragend und bis ISO 3.200 im guten Bereich von mehr als 160 von 256 möglichen Grauwertstufen. Auch Farben zeichnet die Fujifilm sehr fein differenziert auf, bis ISO 800 sind es über sechs Millionen Abstufungen, bis ISO 6.400 über vier Millionen und erst bei ISO 25.600 wird die Grenze von zwei Millionen Farben unterschritten. Während der manuelle Weißabgleich hinreichend genau arbeitet, interpretiert die Fujifilm einige Farbtöne auf ihre eigene Weise, so dass leichte Abweichungen auch für das menschliche Auge sichtbar werden, wenn man das Foto mit dem Original vergleicht. Orange ist etwas gelblicher, Gelb etwas grünlicher und Cyan tendiert in Richtung Blau. Insgesamt kann man der X-E1 eine Bildqualität auf sehr gutem APS-C-Niveau attestieren.

Fujifilm X-E1 [Foto: MediaNord]Zur Bildqualität gehört aber auch ein Objektiv, in diesem Fall das XF 18-55 mm F2.8-4 R LM OIS. Bei der Verzeichnung (nur im Weitwinkel mit einem Prozent minimal tonnenförmig), den praktisch nicht vorhandenen Farbsäumen, der kaum messbaren Randabdunklung und der einwandfreien Schärfe auf 20 x 30 Zentimeter von der Bildmitte bis zum Bildrand über alle Blenden und Brennweiten hinweg zeigt sich das Setobjektiv von seiner allerbesten Seite. Bei der reinen Auflösungsmessung bei 50 Prozent Kantenkontrast hingegen werden doch einige Schwächen zu Tage gefördert. So muss man das 18-55er im Weitwinkel kräftig abblenden, denn erst bei F8 wird die Marke von 40 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) überschritten. Der Bildrand bleibt demgegenüber deutlich zurück, man muss für eine gleichmäßige Auflösung noch weiter abblenden. Bei mittlerer Brennweite von rund 43 Millimeter entsprechend Kleinbild zeigt sich das Objektiv hingegen von seiner besten Seite. Bei Offenblende von F3,2 löst es mit 50 lp/mm im Bildzentrum am höchsten auf, der Bildrand steht dem mit knapp 48 lp/mm kaum nach. Abblenden reduziert die Auflösung langsam, aber selbst bei F16 liegt das Bildzentrum noch über 40 lp/mm. Am langen Brennweitenende löst das 18-55er wieder etwas weniger auf, vor allem aber gibt es hier wieder einen deutlicheren Randabfall der Auflösung. Bei F11 ist es hier am besten. Wenn man so will gelten beim Zoomobjektiv die klassischen Tugendenden, das heißt bei mittlerer Brennweite löst es am höchsten auf. An den Brennweitenenden hingegen sollte es für eine hohe Auflösung deutlich abgeblendet werden, während es bei mittlerer Brennweite offenblendtauglich ist.

Fazit Die Fujifilm X-E1 richtet sich ganz klar an Fotoenthusiasten oder solche, die es werden wollen. Sie ist keine Sorglos-Knipskamera mit Vollautomatik, sondern will über die vielen Hebel, Ringe und Knöpfe vom Fotografen bedient und eingestellt werden. Wer genau das sucht, wird viel Spaß mit der spiegellosen Systemkamera haben. Nur ein dicker Fauxpas trübt das Vergnügen: die fehlende Belichtungsvorschau. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, auch technisch ist die X-E1 auf aktuellem Stand. Vor allem der hoch auflösende Sucher weiß zu begeistern, wohingegen der Bildschirm fast einen Tick zu klein ausfällt. Einige moderne Funktionen wie etwa die Videoaufnahme sind etwas umständlich zu erreichen, die manuelle Belichtung hingegen umso direkter. Auch das 18-55-Millimeter-Zoomobjektiv macht einen guten Eindruck und hebt sich deutlich von der Billig-18-55-Konkurrenz ab. Die Bildqualität der X-E1 bewegt sich auf einem hohen Niveau, vor allem bis ISO 1.600. Auch hier gilt, dass das 18-55er Objektiv besser ist als übliche Kit-Objektive. Wer Bildqualität auf höchsten Niveau möchte, sollte aber weiterhin zu den Festbrennweiten von Fujifilm greifen.

Kurzbewertung

  • Sehr gute, rauschfreie Bildqualität bis ISO 1.600
  • Angenehme Bedienung durch viele Tasten, Knöpfchen und Rädchen
  • Hervorragender, hoch auflösender Videosucher mit automatischer Aktivierung
  • Hochwertiges Gehäuse
  • Bei manueller Belichtung keine Belichtungsvorschau und damit sogar nutzloses Live-Histogramm
  • Großes, schweres Gehäuse und kleiner Griff sorgen für eine etwas verkrampfte Kamerahaltung
  • Umständlich erreichbare Videofunktion
  • Ungünstige Platzierung des Stativgewindes

Technische Daten

Modell Fujifilm X-E1
Sensor CMOS APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5)
16,3 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 4.896 x 3.264 (3:2)
Video (max.) 1.920 x 1.080 24p
Objektivanschluss
Fujifilm XF
Sucher 2,36 Mio. Bildpunkte, Vergrößerung 0,9-fach (Sensor-bezogen)
Monitor 2,8", 0,460 Mio. Bildpunkte, nicht beweglich
Belichtungsmessung Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung
Belichtungsreihe automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator nein
eingebauter Blitz ja
Blitzanschuh Fujifilm, Standard-Mittenkontakt
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Mini (Typ C)
Serienbildfunktion max. 6,0 Bilder/s
kürzeste Verschlusszeit 1/4.000 s
Autofokus ja
Speicher
Speicherkartenfach 1: SD
Empfindlichkeit automatisch ISO 200 bis 6.400, manuell ISO 100 bis 25.600
Abmessungen 129 x 75 x 38 mm (B x H x T)
Gewicht 350 g (betriebsbereit, ohne Objektiv)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/2KYNY (mit Preisvergleich)
Kommentare

4 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

godfrey 2012-12-19

In der Beurteilung steht:

"Nur ein dicker Fauxpas trübt das Vergnügen: die fehlende Belichtungsvorschau."

Diese Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Auf dem Bildschirm kann man das Live-Histogramm einblenden. Allerdings muss man zuerst die Taste Disp/Back drücken und danach den Menüpunkt 'Benutzerdefiniert' auswählen.

Bis ISO 1600 werden die Bilder wirklich gut. Allerdings scheint die Entwicklung von RAW-Bildern noch nicht ganz ausgereift zu sein. In Lightroom sind High Iso-Bilder in Jpeg durchweg besser als Bilder in RAW.

Die Bedienung der Kamera macht Spass und der Blendenring erinnert an längst vergangene Zeiten.

Gruss und danke für den Testbericht.

Werner

Benjamin Kirchheim 2012-12-20

[quote user="godfrey"]

"Nur ein dicker Fauxpas trübt das Vergnügen: die fehlende Belichtungsvorschau."

Diese Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Auf dem Bildschirm kann man das Live-Histogramm einblenden.

Das Live-Histogramm funktioniert aber im manuellen Belichtungsmodus eben gerade nicht live. Es zeigt das Histogramm vom Livebild. Belichte ich über oder unter passen sich das Livebild und damit auch das Histogramm nicht an.

 

Ikso 2012-12-27

@Benjamin Kirchheim

wie siehst du den Vergleich mit der Olympus OM-D E-M5??

Welche würdest du du vorziehen?

Danke!

Benjamin Kirchheim 2012-12-29

Der Vergleich ist nicht ganz einfach, da man auch Systeme - MFT gegen XF - vergleicht. Bei Olympus gibt es derzeit die deutlich größere Objektivauswahl, erst Recht wenn man die kompatiblen Panasonic-Objektive mitzählt. Den Bildstabilisator der Olympus halte ich ebenfalls für besser, gleiches gilt für den Autofokus. Das Mehr an Einstelloptionen bei der Olympus gibt eine etwas größere Flexibilität, die Live-Bulb-Funktion ist ebenfalls sehr interessant, wenn man Langzeitbelichtungen macht. Außerdem gibt es bei der Olympus einen Batterie/Hochformatgriff.

Die Sucher kenne ich leider nicht im direkten Vergleich. Von der Auflösung ist der der Fujifilm besser. Aber wie letztlich das Bild (Kontraste, Farben) im Vergleich ist und ob einer der Sucher besser für Brillenträger geeignet ist und ob einer ein größeres Bild zeigt, kann ich nicht sagen.

Bei der Bildqualität sehe ich beide Kameras ungefähr gleichauf. Die Olympus wartet vor allem mit knackigen JPEG auf - das mag ich persönlich sehr, denn ich verbringe nicht so gerne viel Zeit mit Bildbearbeitung am PC. In RAW sollte sich aus der Fujifilm bei höheren ISO vermutlich mehr heraus kitzeln lassen als aus der Olympus.

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