High-Performance-Spiegellose

Testbericht: Fujifilm X-H1

Seite 3 von 5, vom 2018-10-10 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Dieser Abschnitt unseres kostenlosen Testberichts basiert auf unserem Labortest der Fujifilm X-H1 und stellt nur eine Zusammenfassung der umfangreichen Testdaten dar. Der ausführliche Labortest kann gegen eine kleine Gebühr abgerufen werden und enthält umfangreiche Diagramme und Erläuterungen. Zudem bieten wir kostengünstige "Flatrates" für unsere gesamten Kamera- und Objektivtests an. Die Fujifilm X-H1 besitzt einen APS-C-CMOS-Sensor mit einer Auflösung von etwas mehr als 24 Megapixeln. Wir haben die Kamera mit dem Set-Objektiv XT 16-55 mm 2,8 R LM WR getestet und kommen zu folgenden Einschätzungen:

Der Schärfenabfall des Objektivs ist in allen Brennweitenbereichen zum Rand hin sehr gering. Auch bei höheren Blendeneinstellungen nimmt die Schärfe nur wenig ab, allerdings werden die Bilder vom Bildprozessor nachgeschärft. Fujifilm hat dies aber so gut angepasst, dass die Schärfe über die Blendeneinstellungen stabil bleibt und nicht plötzlich stark zu oder abnimmt. Die Vignettierung ist bei offener Blende in allen Brennweiten minimal sichtbar. Die ermittelten Kurven zeigen allerdings einen kleinen "Hubbel" am Bildrand. Diese lässt darauf schließen, dass die Kamera eine leichte Vignettierungskorrektur aktiviert hat. Den maximalen Lichtabfall hat das Objektiv bei F2,8 und 55 mm Brennweiteneinstellung. Dieser beträgt 0,4 EV, also noch nicht einmal eine halbe Blendenstufe. Auch die Verzeichnung im Randbereich ist noch gut. Chromatische Aberrationen sind lediglich in der mittleren Brennweite leicht sichtbar.

Bei der Auflösung hat die X-H1 für eine positive Überraschung gesorgt. Die Kamera schafft es, im Kleinbildäquivalent bei 50 Prozent Kontrast knapp 61 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) in der Bildmitte bei offener Blende aufzulösen. Die Auflösung sinkt bei gleicher Blende zum Rand hin auf etwa 44 lp/mm ab. Bei Blende 5,6 liegen die Auflösungewerte von Bildmitte zum Bildrand in allen drei Brennweiten am engsten zusammen.

Das Bildrauschen wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. Einer der wichtigsten ist der Signal-Rauschabstand, der in Dezibel gemessen wird. Werte von über 35 dB sind zu bevorzugen. Die X-H1 erreicht hier gute Werte von etwa 40 dB. Erst bei ISO 3.200 wird die kritische Grenze von 35 dB unterschritten. Das Aussehen des Bildrauschens ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. So wird Helligkeitsrauschen von Menschen als weniger störend wahrgenommen als Farbrauschen. Das Rauschen der Kamera ist durch die Bank feinkörnig und das störende Farbrauschen ist in allen ISO-Stufen kaum sichtbar. Das Helligkeitsrauschen wird erst ab ISO 6.400 sichtbar. Die Texturschärfe wird vom Bildprozessor recht lange oberhalb von 1,1 gehalten. Werte von über 1 zeigen an, dass der Bildprozessor an der Schärfe gedreht hat. Feinste Details sind bis ISO 3.200 erkennbar, danach werden diese von der Rauschunterdrückung fälschlicherweise als Rauschen erkannt und eliminiert.

Die Eingangsdynamik zeigt, wie viele Blendenstufen die Kamera bewältigen kann. Bei der X-H1 beträgt sie Eingangsdynamik knapp elf Blendenstufen und das ist ordentlich. Die Eingangsdynamik bleibt bis ISO 25.600 erstaunlich hoch und sinkt dann auf einen normalen Wert ab. Auch an den Ausgangstonwerten gibt es nichts auszusetzen. Bei ISO 100 erreicht die Kamera fast 256 Helligkeitsstufen und das entspricht etwas weniger als 8-Bit. Die kritische Grenze von 7-Bit, also 128 Tonwertabstufungen, unterschreitet die Kamera bei etwa ISO 6.400.

Die Farbwiedergabe der X-H1 ist sehr gut. Die Kamera gibt das Testchart mit nur geringen Anpassungen wieder und "entschärft" lediglich etwas allzu drastische Magenta-, Cyan- und Grüntöne. Die Farbtiefe ist bis ISO 25.600 im guten Bereich und erreicht maximal 23-Bit, also etwa 8,39 Millionen Farben.

Fortsetzung auf Seite 4

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