Spiegellose Systemkamera, Systemkamera
Testbericht: Fujifilm X-M1
2013-07-25, aktualisiert 2013-08-29 Nachdem Fujifilm mit dem neuen X-System bestehend aus der X-Pro1 und X-E1 bereits große Erfolge feiern konnte, schickt sich der japanische Hersteller nun an, mit der X-M1 auch den Einsteigerbereich zu erobern. Wie bei den größeren Schwestern setzt Fujifilm auf den einzigartigen X-Trans-CMOS-Sensor, der eine bessere Bildqualität verspricht als übliche APS-C-Sensoren. Zudem glänzt die X-M1 mit zwei Bedienrädern. Wo Fujifilm dennoch den Rotstift ansetzte und wie viel die X-M1 tatsächlich taugt, soll unser Test im Messlabor sowie der Praxis klären. (Benjamin Kirchheim)
Ergonomie und Verarbeitung Erstaunlich kompakt fällt die Fujifilm X-M1 aus, jedenfalls verglichen mit der X-E1 und erst Recht der X-Pro1. Dies gelang Fujifilm durch Weglassen des elektronischen Suchers, leider lässt sich auch optional keiner anschließen, und durch den Trick, das hintere Bedienrad vertikal einzubauen (ein normales würde mit dem Akku kollidieren oder ein größeres Gehäuse oder einen kleineren Akku erfordern). Auch wenn das Kunststoffgehäuse nicht mit dem hohen Qualitätsanspruch der bisherigen X-Modelle mithalten kann wirkt es gut verarbeitet und ist in drei verschiedenen Farbvarianten erhältlich: Schwarz, Silber-Schwarz und Silber-Braun. Durch die großzügige Applikation von genarbtem Gummi, das Leder zumindest entfernt ähnelt, gelingt dem japanischen Hersteller der Spagat aus moderner Kamera und klassischem Aussehen, ohne dass die X-M1 so einen markanten Retrolook besitzt wie noch die X-Pro1, wobei dies auch von der Farbvariante der X-M1 abhängt, die schwarze Variante wirkt sehr viel unaufdringlicher als die silber-schwarze. Wenn man nicht zu große Hände hat und sich nicht zu den Grobmotorikern zählt, liegt die X-M1 einigermaßen gut in der Hand, jedenfalls so gut das ohne ausgeprägten Handgriff geht.
Kritik muss sich Fujifilm bei der Anordnung des Metallstativgewindes gefallen lassen, denn es liegt außerhalb der optischen Achse und direkt neben dem Akku- und Speicherkartenfach. Immerhin bietet Fujifilm optional einen zusätzlichen Handgriff (HG-XM1) an, der einfach unter das Gehäuse geschraubt wird. Dieser sorgt nicht nur für einen ausgeprägteren Handgriff (um einen funktionalen Hochformatgriff mit Akkueinschub handelt es sich dabei nicht), sondern bringt auch das Stativgewinde in die optische Achse, versperrt aber ebenfalls den Zugang zum Akku- und Speicherkartenfach. Trotz Schrumpfkur gelang den Ingenieuren das Kunststück, den Lithium-Ionen-Akku der X-Pro1 und X-E1 auch in der X-M1 einsetzen zu können, bei der Akkulaufzeit von 350 Aufnahmen gemäß CIPA-Standard bleibt es allerdings. Alternativ lässt sich ein Akku-Dummy samt Netzteilanschluss einsetzen. Das SD-Kartenfach schluckt mühelos auch große Karten nach SDHC- oder SDXC-Standard.
Bei den Schnittstellen hat Fujifilm gespart, anders als bei den größeren Schwestern lässt sich kein klassischer Drahtauslöser einschrauben. Hinter einer per Gummilasche befestigten Klappe verbergen sich je ein HDMI- sowie USB-Anschluss. Letzterer nimmt auch einen Kabelfernauslöser (RR-90) auf, so dass man auf dieses Feature bei der X-M1 nicht verzichten muss. Dafür, dass die X-M1 keinen Sucher besitzt, hat Fujifilm beim Bildschirm aufgerüstet: Dieser bietet jetzt 920.000 Bildpunkte Auflösung bei drei Zoll (7,5 Zentimeter) Diagonale. Das Seitenverhältnis von 3:2 sorgt dafür, dass im Fotomodus der Bildschirm maximal als Sucher genutzt werden kann, denn der APS-C-Sensor weist dasselbe Seitenverhältnis auf. Ebenfalls ein Flexibilitäts-Pluspunkt an der X-M1: Der Bildschirm lässt sich sowohl um 90 Grad nach oben als auch nach unten klappen, was flexiblere Aufnahmepositionen erlaubt. Für eine bessere Ablesbarkeit im Sonnenlicht lässt sich im Menü ein Helligkeits-Boost aktivieren, dennoch sind der Erkennbarkeit des Motivs, vor allem der dunkleren Motivteile, auf dem Bildschirm im hellen Sonnenlicht Grenzen gesetzt.
Die Bedienung orientiert sich stark an den größeren Schwestermodellen. So erkennt man etwa das Menü mit seinen Reitern und ohne unübersichtliches zusätzliches vertikales Scrollen wie auch das Q-Menü wieder. Das Vierwegekreuz ist sinnvollerweise zusätzlich mit Direktwahlfunktionen belegt, außerdem gibt es eine programmierbare Taste, die man aber wahrscheinlich mit der ISO-Funktion vorbelegt lässt. Positiv hervorzuheben sind auch die zwei Bedienräder, wobei die Funktion allerdings fest vorgegeben ist. Im A-Modus beispielsweise liegt die Belichtungskorrektur auf dem dominanten oberen Rad, das sich indes leicht versehentlich verstellt. Die Blende hingegen wird, sofern kein Objektiv mit Blendenring angesetzt ist, mit dem vertikal angeordneten hinteren Rad bedient. Tauschen lässt sich die Funktion der beiden Räder leider nicht.
Apropos Blendenring: Die neuen XC-Objektive sowie das 27-Millimeter-Pancake besitzen keinen Blendenring mehr, die Blendeneinstellung übernimmt dann die Kamera mittels Bedienrad. Steht ein Objektiv mit Blendenring auf "A" und die Kamera ebenfalls (Zeitautomatik), so wird die Blende ebenfalls über das Bedienrad an der Kamera verstellt. Das XC 16-50 mm F3.5-5,6 OIS ist das neue Setobjektiv für die X-M1, es ist 250 Euro günstiger als das XF 18-55 mm F2.8-4.0 und bietet dafür etwas weniger Lichtstärke und nur ein Kunststoff- statt eines Metallbajonetts. Dafür fällt das Objektiv kompakter und leichter aus, das Filtergewinde ist dasselbe (58 mm) und sogar eine Streulichtblende gehört zum Lieferumfang. Das Setobejtkiv bietet mit einer Brennweite im Kleinbildäquivalent von 24 bis 75 Millimeter etwas mehr Weitwinkel und leicht weniger Telebrennweite als übliche Setobjektive, was aber eher zu begrüßen ist. Der Autofokus arbeitet lautlos, gleiches gilt für den Bildstabilisator. Die Fokussierung dürfte indes gerne etwas schneller sein, mit den rund 0,6 Sekunden gewinnt die X-M1 keinen Blumentopf, sie fokussiert von unendlich auf zwei Meter sogar etwas langsamer als die X-E1 nit dem 18-55 oder die X-Pro1 mit dem 35mm. Der Fokusring arbeitet rein elektronisch, der Zoomring manuell. Er sitzt relativ stramm, aber selbst wenn er leichtgängiger wäre, könnte man nicht ruckelfrei damit zoomen, was für Videoaufnahmen wichtig wäre.
Ausstattung Anders als bei den größeren Schwestermodellen wird das Moduswahlrad der Fujifilm X-M1 nicht von den klassischen Programmen Programmautomatik (P), Zeitautomatik (A), Blendenautomatik (S) und manuellem Modus (M) dominiert, auch wenn sich diese neben einem frei programmierbaren Modus auf dem Wahlrad befinden. Die drei wichtigsten Motivprogramme Porträt, Landschaft und Sport haben es als Direktwahlprogramme ebenfalls auf das Rad geschafft, daneben verbergen sich hinter SP weitere Motivprogramme etwa für Feuerwerk, Strand und Schnee oder Aufnahmen von Blumen – um nur einige zu nennen. Wer dagegen lieber der Kamera sämtliche Einstellung überlassen möchte, stellt sie einfach auf SR+, in diesem Modus erkennt die X-M1 wie eine Kompaktkamera Motive und man braucht nur noch das Zoom sowie den Auslöser bedienen, um Fotos aufzunehmen. Im Gegensatz zu den größeren Schwestern nimmt die X-M1 Videos mit 30 statt 24 Bildern pro Sekunde auf, als Auflösungen stehen Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) sowie normales HD (1.280 x 720 Pixel) zur Auswahl. Gespeichert wird mit H.264-Kompression (MPEG-4) im MOV-Format (Quicktime). Ebenfalls neu und sehr begrüßenswert ist die Videoaufnahmetaste an der Kamerarückseite, die nun ohne umständliches Umschalten Videoaufnahmen ermöglicht. Zwar besitzt die X-M1 ein integriertes Stereomikrofon, aber keinen externen Anschluss für besseren Ton. Den Autofokus führt die X-M1 lautlos und kontinuierlich nach, wobei sie jedoch gelegentlich zum Pumpen neigt.
Eingespart hat Fujifilm die Panoramafunktion, bei den Weißabgleichseinstellungen fehlen Unterwasser und die manuelle Kelvineingabe, bei der Feinkorrektur und der manuellen Messwertspeicherung hingegen ist es geblieben. Auch HDR-Bilder kann die X-M1 nicht aufnehmen, die erweitere Dynamik für Einzelfotos gibt es aber nach wie vor. Dafür beherrscht sie Mehrfachbelichtungen, Belichtungsreihen, bietet eine Serienbildfunktion mit bis zu 5,6 Bildern pro Sekunde und auch die obligatorischen Effektprogramme. Selbst die Filmsimulationsmodi fehlen nicht und bei manueller Fokussierung hilft neben der Lupe die Peaking-Funktion, die scharfe Kontrastkanten farblich hervorhebt. Sogar bei aktiviertem Autofokus lässt sich eine Balken-Entfernungsanzeige einblenden. Der digitale Horizont (Wasserwaage) wurde hingegen eingespart, immerhin erkennt die Kamera Hoch- und Querformat. Das einblendbare Live-Histogramm hilft bei manueller Belichtung leider nicht, denn die Belichtungsvorschau aktiviert sich bei halb gedrücktem Auslöser, gleichzeitig wird aber das Live-Histogramm ausgeblendet.
Selbst ein kleines Blitzgerät, mit einer allerdings mickrigen Leitzahl, konnte Fujifilm ins Gehäuse integrieren. Dabei gelang den Ingenieuren die Konstruktion eines noch höher aufklappenden Mechanismus, um die geringere Bauhöhe der Kamera zu kompensieren. So springt der Miniaturblitz erstaunlich hoch auf, was das Risiko von Abschattungen sowie das Auftreten von roten Augen mindert. Im Weitwinkel sollte man dennoch die Sonnenblende abnehmen. Der Blitz bietet eine Belichtungskorrektur, eine Langzeitsynchronisation, das Blitzen am Ende der Belichtung (zweiter Verschlussvorhang) und kann alternativ als "Commander" für externe Blitzgeräte fungieren, was nicht mit Drahtlos-TTL-Blitzen zu verwechseln ist, welches die Fujifilm nicht bietet. Immerhin besitzt sie einen ISO-Systemblitzschuh, kann also sowohl einfache Mittenkontaktblitze (ohne TTL-Messung) als auch Fujifilm-Systemblitzgeräte (mit TTL) aufnehmen.
Bei der X-M1 hat Fujifilm erstmals eine WLAN-Funktionalität in eine Systemkamera integriert. Die X-M1 kann Videos und Fotos auf ein Smartphone oder Tablet übertragen, wahlweise nur eine Datei oder gleich mehrere. Per WiFi-direct werden die Daten verschickt. Eine Fernbedienung der Kamera ist auf diesem Wege hingegen nicht möglich, auch einen direkten Zugang zu Bildergalerien oder sozialen Netzwerken gibt es nicht, hier muss immer das Smartphone oder Tablet umständlich als Zwischenstation dienen. Immerhin beherrscht die X-M1 die Direktübertragung auf PCs im Netzwerk, die mit einer entsprechenden kostenlosen Software von Fujifilm ausgestattet sind. Dies dient für eine automatische Backup-Funktion, die die X-M1 für Smartphones und Tablets oder etwa Cloudspeicher wiederum nicht bietet. Als einziger Vorteil bleibt die WLAN-Funktion durch die Funktionsarmut übersichtlich und leicht bedienbar.
Aufgenommene Fotos können in Grenzen bearbeitet werden, jedenfalls solange es sich um JPEG-Aufnahmen handelt. Aufwändige Filter und Verfremdungseffekte hingegen sucht man vergeblich. Rote Augen lassen sich retuschieren oder etwa die Bildkanten beschneiden oder die Bildgröße ändern. Immerhin bietet die X-M1 die Möglichkeit, Raw-Aufnahmen nachträglich in JPEG-Bilder umzuwandeln und dabei zahlreiche Parameter wie etwa den Weißabgleich anzupassen. Dies gilt auch dann, wenn parallel zum Raw bereits ein JPEG aufgezeichnet wurde. Des Weiteren hat Fujifilm einen Fotobuch-Assistenten integriert, so dass der Anwender direkt in der Kamera ein Fotobuch erstellen und über ein entsprechendes Terminal in einer Drogerie oder über das Internet bestellen kann.
Bildqualität Wie auch die beiden größeren Schwestermodelle X-Pro1 und X-E1 hat Fujifilm die X-M1 mit demselben X-Trans-CMOS-Sensor und EXR II Bildprozessor ausgestattet. Der 16 Megapixel auflösende CMOS-Sensor in APS-C-Größe besitzt ein besonderes Farbfiltermuster, das dem analogen Filmkorn mehr ähnelt, indem die Farbfilter zufälliger verteilt erscheinen. Dadurch kann der schärfereduzierende Tiefpassfilter eingespart werden, was eine höhere Auflösung verspricht. Ein weiterer Vorteil ist, dass in jeder Zeile und Spalte Pixel aller Farbinformationen zu finden sind, was beim üblichen Bayer-Muster nicht der Fall ist. Dies bringt gleich zwei Vorteile: Einerseits eine höhere Farbauflösung, da weniger Interpolation nötig ist, und andererseits kann dadurch die Rauschunterdrückung effektiver arbeiten. In der Summe verspricht Fujifilm gar die Leistung eines Vollformatsensors. Der ausführliche Test erfolgte wie üblich im digitalkamera.de-Labor, die detaillierten Ergebnisse, auf denen die folgenden Betrachtungen beruhen, mit allen Diagrammen und Erklärungstexten sind gegen ein kleines Entgelt erhältlich.
Der Signal-Rauschabstand fällt über den gesamten ISO-Bereich gemessen wie mit einem Lineal gezogen kontinuierlich ab, was dafür spricht, dass nicht ab einer bestimmten ISO-Stufe eine deutlich stärkere Bildbearbeitung eingreift als bei den niedrigeren Stufen. Bei ISO 100 startet der Signal-Rauschabstand bei sehr guten 45 dB und fällt mit jeder ISO-Stufe um etwa 2-3 dB ab. Erst bei ISO 800 wird der noch gute Wert von 40 dB unterschritten, erst über ISO 3.200 sinkt der Wert schließlich unter die kritische Grenze von 35 dB, so dass das Bildsignal zunehmend vom Störsignal überlagert wird. Mit rund zwei Pixeln bleibt das Rauschen aber angenehm feinkörnig. Während Farbrauschen selbst bei sehr hohen ISO 25.600 praktisch keine Rolle spielt, wird das weniger störende Helligkeitsrauschen ab ISO 6.400 leicht sichtbar. Die Rauschunterdrückung greift bis ISO 1.600 nur sehr gering ein und feiste Details bleiben nahezu ungemindert erhalten. Ab ISO 3.200 werden die Bilder jedoch etwas weicher und bei der höchsten Empfindlichkeit gehen deutlich Bilddetails verloren. Dem vollmundig versprochenen Niveau eines Vollformatsensors wird die X-M1 also nicht gerecht, wohl aber ist sie auf sehr gutem APS-C-Niveau. Einschränkend wirkt hier jedoch der Dynamikumfang. Während die größere Schwester X-E1 spielend die Grenze von 11 Blendenstufen knackt, kommt die X-M1 kaum über neun Blendenstufen hinaus, hält dieses Niveau aber bis einschließlich ISO 6.400. Dass die X-M1 bei ISO 100 etwa eine Blendenstufe weniger schafft liegt an der Signaldämpfung, der Sensor besitzt eine Grundempfindlichkeit von ISO 200. Bei der höchsten Empfindlichkeit von ISO 25.600 erreicht die X-M1 schließlich weniger als acht Blendenstufen Dynamikumfang.
Auch die Tonwertkurve zeigt die Signaldämpfung bei ISO 100 mehr als deutlich. Hier verläuft sie sehr linear, während bei allen anderen Empfindlichkeiten zwecks einer knackigen Wiedergabe die Tonwerte vor allem in den Mittentönen kontrastreicher wiedergegeben werden. Etwas zurückhaltender zeigt sich die Nachschärfung, so dass es nicht zu störenden Schärfeartefakten kommt. Die JPEGs sind knackig, aber nicht künstlich wirkend. Allerdings sinkt mit steigender Empfindlichkeit die Ausgangs-Tonwertumfang. Es werden nicht mehr alle zur Verfügung stehenden Helligkeitsstufen genutzt, was sich vor allem ab ISO 6.400 bemerkbar macht, wo nur noch weniger als die Hälfte der Abstufungen genutzt werden. Die Farbtiefe ist bei ISO 6.400 noch gut, aber darüber sinkt hier ebenfalls die Feinheit der Abstufungen unter die noch guten zwei Millionen Farbstufen. Bis einschließlich ISO 400 sind es hingegen sogar noch sehr gute über acht Millionen Farben. Bei der Farbwiedergabe arbeitet die X-M1 nicht unbedingt bei allen Farbtönen besonders präzise, sondern neigt zu einer schöneren Farbwiedergabe. Rot- und Orangetöne sind stärker gesättigt (leuchten mehr) und Blautöne tendieren in Richtung Violett, haben als einen erhöhten Rotanteil. Bei Grün, Gelb und Violett arbeitet die X-M1 hingegen ziemlich exakt.
Auch das Setobjektiv XC 16-50 mm F3.5-5,6 OIS schlägt sich im Labortest erstaunlich gut. Verzeichnung und Randabdunklung sind kein Problem, Farbsäume zeigt es auch nur sehr leichte. Lediglich beim Abblenden im Weitwinkel können sie zum Bildrand hin etwas störender wirken. Die Bildschärfe reicht bei allen Blenden und Brennweiten für von der Mitte bis zum Rand gleichmäßig Scharfe Bilder im Format 20 x 30 Zentimeter. Die absolute Auflösungsmessung hingegen offenbart durchaus Schwächen am Bildrand. Während in der Bildmitte leicht abgeblendet bei kurzer und mittlerer Brennweite fast die 50 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) erreicht werden, knackt die XM-1 mit dem XC 16-50 diese Marke in Telestellung sogar. Damit löst diese Kombination sehr gut auf. Bei Offenblende im Weitwinkel ist das Objektiv mit knapp 40 lp/mm etwas weicher, aber immer noch gut auflösend. Am Bildrand hingegen liegt die Auflösung bis zu 20 lp/mm unter der im Bildzentrum. Im Weitwinkel werden etwa 27 bis 35 lp/mm erreicht, wobei das Maximum bei F4 liegt. Bei mittlerer Brennweite krebst die Auflösung bei 30 lp/mm umher, nur in Telestellung liegt sie über einen weiten Blendenbereich bei über 35 lp/mm. Dieser Auflösungsabfall macht sich aber erst bei größeren Posterausdrucken bemerkbar. Insgesamt kann sich die Abbildungsleistung des Setobjektivs sehen lassen.
Fazit Mit der X-M1 liefert Fujifilm eine hervorragende Einsteigerkamera ab, die allerdings aufgrund der gehobenen Technik mit dem X-Trans-Sensor nicht in der untersten Preisliga spielt. Die Kamera zwar gut verarbeitet, wirkt aber doch ein wenig wie ein Plastikbomber, mit der hohen Qualität der größeren X-Modelle kann sie nicht mithalten. Immerhin liegt sie für ein Modell ohne ausgeprägten Handgriff gut in der Hand. Dies lässt sich mit dem optionalen Handgriff sogar noch steigern, was nebenbei auch das Stativgewinde in die optische Achse rückt. Ebenfalls selten in dieser Klasse zu finden sind die zwei Bedienräder, auch wenn sich ihre Belegung leider weder programmieren noch tauschen lässt. Gegenüber der X-E1 wurde moderat der Rotstift angesetzt, wobei vor allem der fehlende elektronische Sucher manchen Zeitgenossen stören wird, zumal sich auch kein externer EVF aufstecken lässt. Dafür bietet die X-M1 einen hoch auflösenden, großen Bildschirm im 3:2-Format, der sich zudem nach oben und unten klappen lässt. Auch die Bildqualität weiß vor allem bis ISO 1.600 zu überzeugen, wenn auch die Dynamik etwas gering ausfällt. Selbst das XC 16-50mm zeigt, vor allem für ein Setobjektiv, eine gute Bildqualität. Die Auflösungsschwächen am Bildrand werden erst bei Posterausdrucken größer als 20 x 30 Zentimeter sichtbar. Alles in Allem ist die Fujifilm X-M1 eine empfehlenswerte Einsteigerkamera.
Kurzbewertung
- Sehr gute Bildqualität vor allem bis ISO 1.600, selbst mit Setobjektiv noch gut
- Klappbildschirm mit hoher Auflösung
- Gute Ergonomie durch zwei Bedienräder
- Weit aufklappender Blitz sowie Systemblitzschuh
- Eingebaute WLAN-Funktion
- Funktion der Einstellräder fest vorgegeben und nicht tauschbar
- Stativgewinde außerhalb der optischen Achse und zu nahe am Akku- und Speicherkartenfach
- Kein eingebauter elektronischer Sucher, auch nicht als Zubehör nachrüstbar
Technische Daten
Modell |
Fujifilm X-M1 |
Sensor |
CMOS APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5) 16,3 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
4.896 x 3.264 (3:2) |
Video (max.) |
1.920 x 1.080 30p |
Objektivanschluss |
|
Monitor |
3,0", 0,920 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
eingebauter Blitz |
ja |
Blitzanschuh |
Fujifilm, Standard-Mittenkontakt |
Konnektivität |
WLAN |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Mini (Typ C) |
Serienbildfunktion |
max. 5,6 Bilder/s und max. 30 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Autofokus |
ja |
Speicher |
Speicherkartenfach 1: SD |
Empfindlichkeit |
automatisch ISO 200 bis 6.400, manuell ISO 100 bis 25.600 |
Abmessungen |
117 x 66 x 39 mm (B x H x T) |
Gewicht |
330 g (betriebsbereit, ohne Objektiv) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/OOAQY (mit Preisvergleich) |