Spiegellose (obere) Mittelklasse-Systemkamera

Testbericht: Fujifilm X-T4

2020-05-12 Die Fujifilm X-T4 legte bei Ihrer Vorstellung einen Frühstart hin, als die technischen Daten ungewollt im Netz auftauchten. Allerdings muss die Kamera sich dabei nicht schämen. Immerhin besitzt sie erstmals einen internen Sensor-Shift-Bildstabilisator und einen 26 Megapixel X-Trans-CMOS-Sensor im APS-C-Format. Was die vermeintliche “Mittelklasse”-Kamera des Fujifilm-X-Systems sonst noch so bietet und wie es um die Bildqualität mit dem XF 16-80 mm F4 OIS WR bestellt ist, klären wir in diesem Testbericht.  (Harm-Diercks Gronewold)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Fujifilm X-T4 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 33-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Ergonomie und Verarbeitung

Mit der X-T4 bleibt Fujifilm dem Design der Vorgängermodelle treu und so präsentiert sich das Gehäuse im klassischen Design der analogen Fotografie. Auch die großflächig geklebte, genarbte Gummierung der X-T3 ist mit von der Partie und sorgt für angenehme Griffigkeit. Eine exzentrisch herausragende Daumenmulde auf der Rückseite komplementiert den weich geformten Handgriff auf der Vorderseite der Kamera. Der Handgriff ist groß genug, um Männerhände der Größe L bequem aufzunehmen. Der kleine Finger greift nur minimal ins Leere.

Wem das zu unbequem ist, der kann ganz einfach den optionalen Batteriegriff VG-XT4 an die X-T4 montieren. Dann greift der kleine Finger nicht mehr ins Leere. Darüber hinaus verdreifacht sich die Anzahl der einsetzbaren Akkus und damit auch die Reichweite der Kamera. Zudem besitzt der VG-XT4 Bedienelemente und einen geformten Griff, der den Einsatz der Kamera im Hochformat verbessert.

Beim Gehäuse setzt Fujifilm auf Metall, was den robusten Charakter der Kamera zusätzlich unterstreicht. Wie schon die X-T3 ist auch die X-T4 gegen Spritzwasser und Staub gedichtet. Damit wird sie dann zum idealen Begleiter für Wind und Wetter; zumindest, wenn das montierte Objektiv ebenfalls abgedichtet ist, was beim von uns verwendeten und im knapp 2.200 Euro teuren Set mit der Kamera angebotenen Objektiv XF 16-80 mm F4 R OIS WR der Fall ist.

Für die Kamerasteuerung gibt es zwar viele Bedienelemente, aber es wird auf ein Moduswahlrad verzichtet. Das ist allerdings auch nicht notwendig. Jede der grundlegenden Aufnahmeeinstellungen wie Zeit-, Blende- oder ISO-Einstellung besitzt ein mechanisches Bedienelement. Neben den verschiedenen Einstellungen ist auf jedem dieser Elemente ein rotes A zu finden, das die Automatik-Funktion bezeichnet. Steht beispielsweise nur der Blendenring des Objektivs auf A, dann ist die Blendenautomatik aktiv. Stehen Zeit- und Blendeneinstellungen auf A, dann ist die Programmautomatik aktiv, et cetera. Bei dem ISO-Einstellrad gilt das gleiche.

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Wer auf das Rumgefummel mit mechanischen Elementen keine Lust hat, der kann die ganzen Aufnahmeeinstellungen auch bequem über die Multifunktionsdrehräder erledigen. Apropos Multifunktionsdrehrad: Davon besitzt die Kamera zwei Stück und die sind jeweils auf der Vorder- und der Rückseite zu finden. Neben einer Drehbewegung können die Drehräder auch gedrückt werden, um eine Funktion auszuführen. Die ausgelöste Funktion ist dabei von der Betriebsart der Kamera abhängig beziehungsweise der individuellen Konfiguration seitens des Fotografen.

Die Bedienelemente der X-T4 sind umfangreich. Neben einem Knebelschalter, mit dem zwischen Foto- und Videomodus gewechselt wird, kann auch die "Antriebsart" per separetem Knebelschalter geändert werden. Zeit- und ISO-Einstellung sowie die Belichtungskorrektur können über dedizierte Drehräder eingestellt werden. Diese sind zudem mit einer Druckknopfsicherung ausgestattet, mit Ausnahme der Belichtungskorrektur, die muss ohne Sicherung auskommen. Allerdings sind die Drehräder ziemlich straff, so dass ein versehentliches Verstellen unwahrscheinlich ist.

Auf der Rückseite der Kamera haben sich einige Veränderungen im Vergleich zur X-T3 eingeschlichen, auch wenn man diese auf den ersten Blick nicht bemerkt, da die Position und Anzahl der Bedienelemente identisch ist. Präzise gesagt haben die AE-L- und AF-L- sowie die Quick-Menü-Taste (Q-Taste) die Plätze getauscht, so dass die Q-Taste nun rechts neben dem hinteren Multifunktionsdrehrad zu finden ist und nicht mehr oberhalb des Steuerknüppels.

Konfigurierbare Funktionstasten sind bei der X-T4 keine Mangelware. So stehen dem Fotografen zehn Tasten zur freien Verfügung. Zusätzlich kann der Fotograf noch Touchscreen-Wischrichtungen mit jeweils einer Funktion belegen. Insgesamt stehen also 14 konfigurierbare Funktions-Bedienelemente zur Verfügung.

Die Navigation im umfangreichen und manchmal überwältigenden Hauptmenü der Kamera kann über mehrere Wege erfolgen. Neben der offensichtlichen Steuerknüppel- und Cursortasten-Steuerung können auch die Multifunktions-Drehräder eingesetzt werden, um sich durch die Menüs zu arbeiten. Enttäuschenderweise kann die Touchscreen-Funktion des Monitors nicht für die Menünavigation eingesetzt werden. Damit folgt die X-T4 der X-Pro3, der X100V und der X-T200, die können das nämlich genauso wenig.

Auch wenn das Display aussieht, als hätte es ein 16:9 Seitenverhältnis, besitzt das 7,5 Zentimeter (3 Zoll) große Display nur ein 3:2 Seitenverhältnis. Es entspricht also dem Seitenverhältnis des Sensors. Mit einer Auflösung von etwa 1,62 Megapixel löst das Display etwas höher auf als das der X-T3. Die Beweglichkeit des Displays wird über ein herkömmliches Dreh- und Schwenksystem ermöglicht. Das extravagante Monitor-System der X-T3 gehört also der Vergangenheit an. Da sich das Display nun um 180 Grad zur Seite und um insgesamt 270 Grad drehen lässt, können Selfies genauso leicht gemacht werden wie Aufnahmen aus der Frosch- und Vogelperspektive.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Fujifilm X-T4 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 33-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.