Superzoom-Kamera, Bridge-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Konica Minolta Dimage Z3
2004-10-13 Sie heißt wie ein flotter Flitzer aus Bayern, ist schnell wie dieser – und ist trotzdem kein Auto von BMW, sondern eine Kompaktdigitalkamera von Konica Minolta. Die Dimage Z3 ist der jüngste Spross der Z-Serie von (Konica-)Minolta und bringt einige Eigenschaften mit, die sogar die zurückhaltendsten Naturen aufhorchen lässt. Auch wenn die Konica Minolta Dimage Z3 definitiv kein Auto ist, haben wir sie mal auf die "Hebebühne" genommen und wollen gucken, ob wir ihr die "Fahrerlaubnis" erteilen können. (Yvan Boeres)
|
|
Das hohe Arbeitstempo, die selbst noch für Kleinposter ausreichende
Auflösung von 4 Megapixeln, die gewaltige Zoompower und nicht zuletzt der
Preis sind viele Argumente, die für die Konica Minolta Dimage Z3 sprechen.
Dementsprechend groß ist das Interesse zahlreicher digitalkamera.de-Besucher
an dieser nicht direkt aus Bayern stammenden Z3 (auch wenn Konica Minolta
Deutschland den Firmensitz bei München hat), und viele spielen ernsthaft mit
dem Gedanken, sich den kleinen flinken Zoomprotz zuzulegen. Wir hatten die
Gelegenheit, eine "Testrunde" mit der Z3 zu drehen, und unsere Eindrücke
haben wir sowohl im nachfolgenden Text als auch im nebenstehenden
Steckbrief, in der Tabelle "Messwerte" am Ende des Tests und in einer
aktualisierten Version unseres digitalkamera.de-Datenblattes zu dieser
Kamera festgehalten. Als hilfreiche Ergänzung dazu bieten wir das
DCTau-Testprotokoll, das diesem Test bei der Beurteilung der Bildqualität
zugrunde lag, zum kostenpflichtigen Abruf (bzw. im Abo) an.
Ergonomie/Verarbeitung Richtig futuristisch sehen die Dimage-Modelle der
Z-Serie schon seit jeher aus. Während die Z1 und Z2 dabei allerdings mit
ihren aggressiven Formen eher wie "Kampfmaschinen aus dem All" aussahen, hat
Konica Minolta bei der Z3 leichte Designänderungen vorgenommen und der
Superzoom-Kamera etwas "weichere" Gesichtszüge verliehen. Die Handlage
bleibt dabei dank ausgeprägtem Handgriff unverändert gut und wird durch die
großzügige Gummierung noch verbessert. Kritik gab es bei der Z1 und Z2
bezüglich der Beschaffenheit des Gehäusematerials. Die Z3 sieht nun nicht
mehr ganz so nach einem "Plastikbomber" aus, aber auch hier gibt es
(abgesehen vielleicht vom Stativgewinde) kaum ein Teil an der Kamera, das
nicht aus Kunststoff ist. Dieses ist leider nicht sehr kratz- bzw.
abriebfest – ein Phänomen, das wir damals schon beim Test der Dimage 7
feststellen mussten und von dem (Konica-)Minolta offenbar mit der Zeit
nichts gelernt hat.
Andere Kameras aus derselben Preis-/Ausstattungsklasse
wie die Dimage Z3 machen da einen z. T. wesentlich besseren Eindruck. Etwas
weniger als ein halbes Kilo, nämlich 471 Gramm, bringt die Z3 betriebsbereit
auf die Waage, was angesichts der Verwendung von vier handelsüblichen
AA/Mignon/R6-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) – anstatt leichterer Lithiumionenakkus wie beim Großteil der Konkurrenz – ein sehr respektabler
Wert ist.
Gesteuert wird die Konica Minolta Dimage Z3 über am Handgriff und an der
Kamerarückseite angesiedelte Bedienelemente. Am Handgriff findet man demnach
den Auslöser, die Funktionstasten für die Blitzfunktionen und für die
Makro-Einstellungen (Makro, Supermakro) sowie das Betriebsart-Einstellrad
und die Zoomwippe. Das Einstellrad ist ferner in die kreativen
Belichtungsprogramme (Programmautomatik, Zeit- und Blendenautomatik,
manuelle Belichtungssteuerung), in die Vollautomatik und die Motivprogramme
sowie in den Videoaufnahmemodus unterteilt. An der Kamerarückseite findet
man dann noch den Hauptbetriebsschalter mit Positionen für die Aufnahme und
die Wiedergabe (wobei man wählen darf, ob der LC-Sucher oder -Bildschirm
beim Einschalten aktiviert wird), die Menü-Taste, eine Taste für die
Schnellwiedergabe bzw. die Bildlösch-Funktion, die Info-Taste zur
Einblendung der Bildschirminformationen und das rundliche Navigationsfeld.
Die Anordnung der Bedienelemente ist übersichtlich und ergonomisch
durchdacht, wobei jedoch alle Funktionen und Einstellungen, die über die
grundlegenden Aufnahmefunktionen hinausgehen, im Menü untergebracht sind. So
ist selbst für den Selbstauslöser keine eigene Taste vorgesehen; zum Ein-
und Ausschalten des Bildstabilisators muss man sogar bis in die 4. Ebene des
Setup-Menüs (das selbst schon in der Menüstruktur auf 5. Ebene liegt)
vordringen. Glücklicherweise kann man aber die Blitztaste neu belegen, so
dass man bei Bedarf anstelle der Blitzfunktionen auch die Bildfolge-,
Weißabgleichs-, Auflösungs-, AF-Funktions-, Farbmodus- oder
Empfindlichkeits-Einstellungen mit dieser Taste vornehmen darf.
Man merkt
der Z3 jedoch an, dass sie auf die bescheideneren Bedürfnisse von
Gelegenheitsfotografen zugeschnitten ist, die nur selten Änderungen an den
Einstellungen ihrer Kamera vornehmen. Für einen "Hardcore"-Hobbyfotografen
ist die Z3 dann doch etwas zu umständlich zu bedienen.
Innovativ war bei der Z1 und Z2 die interne Kippmechanik, bei der man
mit einem Hebel an der Kamerarückseite das Bild des LC-Farbbildschirmes in
den Sucher umleiten konnte. Die Z3 macht hingegen von zwei getrennten
LC-Bildschirmen Gebrauch. So steckt im Sucher ein Miniatur-LCD mit 118.000
Bildpunkten, während ein 1,5"-TFT-Monitor auf der Kamerarückseite prangt.
Letzterer ist allerdings von der Bilddiagonale (1,5" entspr. 3,8 cm) und von
der Auflösung (78.000 Bildpunkte) her etwas überholt; ist man doch
mittlerweile von anderen Superzoomkameras derselben
Preis-/Ausstattungsklasse her an etwas mehr Luxus gewöhnt. Die
Abbildungseigenschaften (Rauschverhalten, Nachzieheffekte,
Kontrastbewältigung, Farbneutralität, Bildfeldabdeckung) der beiden Farb-LCDs sind ihrerseits gut, und auch die Lesbarkeit bei direkter
Sonneneinstrahlung ist korrekt. Nichtsdestotrotz eignet sich weder der
Sucher noch der Bildschirm für die Darstellung feiner Bilddetails wie z. B.
bei der visuellen Überprüfung der Scharfstellung und dient letztendlich nur
der Kontrolle des Bildausschnitts, der Menüeinblendung und u. U. noch der
Farbwiedergabe (z. B. Weißabgleich). Für mehr sind die beiden Anzeigen wohl
kaum zu gebrauchen.
Optik Minolta, damals noch "allein stehend", war mit der Dimage Z1 zwar
nicht der erste Anbieter von 10-fach-Zoom-Kameras der Einsteigerklasse
(vorher gab es schon z. B. die Olympus C-700 Ultra Zoom oder die HP
Photosmart 850), doch man kann schon sagen, dass Minolta mit der Z1 die
"Lawine" losgetreten hat. Auf die Z1 folgten nämlich zahlreiche Kameras
derselben Gattung, und mittlerweile tummeln sich sogar bei den
Lebensmitteldiscountern erste Superzoom-Kameras. Zeit für Konica-Minolta
aufzutrumpfen, um sich von der Masse abzusetzen. Folgerichtig verfügt die Dimage Z3 über ein Objektiv der Zoomstärke 12 und hat so nur noch die
Panasonic Lumix DMC-FZ3 in ihrer Preiskategorie als direkte Konkurrenz. Das
GT APO-Objektiv der Z3 erstreckt sich über denselben Brennweitenbereich
(35-420 mm entspr. Kleinbild), unterliegt aber mit seiner variablen
Lichtstärke von F2,8 bis F4,5 (je nach eingestellter Brennweite) der Lumix DMC-FZ3 mit ihrer durchgehenden Lichtstärke von F2,8. Dafür besitzt die Z3
aber z. B. einen Blitzschuh. Der Zoommechanismus wird bei der Z3 über eine
Rechts-/Linkstaste bzw. WW-/Tele-Wippe in Bewegung gesetzt. Nach Ausfahren
des Zooms in die Ausgangsposition erfolgt die Brennweitenverstellung sehr
zügig (von einem Brennweiten-Ende zum anderen in nur 1,6 s oder stufenweise
in bis zu 50 Zwischenstufen), mit "geschmeidigem" bzw. diskretem Summen und
ohne weitere Verlängerung des Objektivtubus. Wem die Zoompower der Z3 immer
noch nicht gewaltig genug ist, kann auf den Digitalzoom (max. 4-fach) oder
auf das Weitwinkelkonverter-Kit ZCW-300 (Adapter + Konverter) zurückgreifen,
das die kürzeste Brennweite dann auf 26 mm (KB-äquivalent) herunterbringt.
Den Adapter gibt es auch einzeln unter der Bezeichnung ZCA-300 zu kaufen,
und er ermöglicht den Anschluss u. a. von Filtern und Nahlinsen mit einem
Gewindedurchmesser von 52 mm.
Der Autofokus der Dimage Z1 und Z2 gehörten schon zu den schnellsten
ihrer Klasse. Bei der Z3 legt Konica Minolta noch eins drauf und stellt
durchschnittlich in cirka einer halben Sekunde (siehe Messwerttabelle)
scharf. In diesem Punkt steht die Z3 mit ihrem Rapid-AF Hybrid-Autofokus
ihrer großen Schwester Dimage A2 in nichts nach. Allerdings geht die
Schnelligkeit zu Lasten der Genauigkeit: Nicht selten kommt es vor, dass der
Autofokus der Z3 mit seiner Messung völlig daneben liegt – und das selbst
unter günstigen Lichtbedingungen bzw. Motivkontrasten. Da der AF auch noch
ausschließlich nach Auslösepriorität arbeitet und ungeachtet vom Erfolg oder
Misserfolg der Scharfstellung die Kamera zum Auslösen frei gibt, wird man
für seine Unachtsamkeit bestraft. Denn wer die Schärfe nicht im Sucher oder
auf dem LC-Farbbildschirm kontrolliert, was angesichts der Größe und/oder
Auflösung der LCDs ohnehin schon schwierig ist, muss mit viel Ausschuss bzw.
mit unscharfen Bildern rechnen. Eine andere Möglichkeit der Schärfekontrolle
besteht über das Fokussierbestätigungssymbol (weißer oder roter Punkt) oder
über das akustische Signal. Ansonsten ist die Z3 von den
Fokussiereinstellungen her gut ausgestattet und bietet sowohl eine
automatische oder manuelle Messfeldwahl (über 5 Felder, leider nur
horizontal), eine Schärfenachführungsfunktion Prädiktionskontrolle (=
Vorausrechnung der Schärfe bei bewegten Motiven) und die manuelle
Scharfstellung stufenlos über eine Entfernungsskala an. Wie leider bei
Konica Minolta üblich, fehlt jedoch ein AF-Hilfslicht.
Blitz Betrachtet man die Z3 von vorne, formen Objektiveinheit und
integrierter Blitz in Ruhestellung eine 8. Das ist auch in etwa die von
Konica Minolta angegebene Blitzleistung für den kleinen "Lichtspender", der
unseren Messungen zufolge aber nur knapp über Leitzahl 7 liegt. Wer den
Blitz aktivieren will, muss diesen per Hand aufklappen. Es gibt keinen Entriegelungsknopf, und der Blitz springt auch nicht automatisch heraus,
wenn die Lichtverhältnisse es erfordern. Obwohl der eingebaute
Bildstabilisator der Z3 eine gewisse Sicherheit gegen Verwacklungen bietet,
ist der Blitz dennoch in vielen Situationen unverzichtbar, und es gilt dann
entweder zu wissen, wann man den Blitz hochklappt und zuschaltet, oder man
klappt den Blitz systematisch hoch und lässt die Blitzautomatik entscheiden,
ob dieser gezündet werden soll oder nicht.
Neben der Blitzautomatik und der
erzwungenen Blitzzündung gibt es dann noch eine Einstellung zur Zuschaltung
des Anti-Rote-Augen-Vorblitzes und für die Blitzlangzeitsynchronisation; eine
Einstellung zum vorsätzlichen Abschalten des Blitzes gibt es nicht, da man
dafür nur den Blitz zuzuklappen braucht. Die ohnehin schon ausgeprägte
Neigung der Z3 zu überstrahlenden Bildstellen (siehe Abschnitt
"Bildqualität"), wird durch die etwas zu starke Blitzdosierung noch etwas
verstärkt. Hier empfiehlt es sich, bei Aufnahmeentfernungen von bis zu ca.
1,5 Metern die Supermakro-Funktion einzuschalten, bei der das Blitzlicht
nicht so stark dosiert wird, oder von der vorhandenen
Blitzbelichtungskorrekturfunktion Gebrauch zu machen.
Stark ist auch die Ausprägung zum "Dämonen-Blick". Nicht nur, wie zu
erwarten, bei starkem Tele, aber auch bei kurzen Brennweiten produziert die
Z3 beim Blitzen Rote Augen. Auch wenn ihre Effizienz oft zu wünschen übrig
lässt, ist man dabei gut beraten, die entsprechende Vorblitz- bzw.
Verringerungsfunktion zuzuschalten. Sonst ist an der Bildqualität beim
Blitzen nichts zu beanstanden. Die Lichtverteilung erzeugt keine sichtbaren
Randabdunkelungseffekte, und dank des korrekten Abstandes zwischen
Blitzreflektor und Objektivtubus gibt es auch keine Abschattungseffekte –
außer man setzt den Weitwinkel-Konverter an. Die Ideallösung gegen Rote
Augen und gegen jegliche Abschattungseffekte stellt ein externer
Aufsteckblitz dar. Die Dimage Z3 lässt dank Systemblitzschuh das Montieren
der Original-Blitzgeräte 3600 HS (D) und 5600 HS (D) bzw. kompatibler
Fremdblitzgeräte zu und unterstützt dabei die vollautomatische TTL-Steuerung
des Blitzes samt automatischer Anpassung des Reflektorzooms an die
eingestellte Brennweite. Die erweiterten Blitzfunktionen (Rotlicht-Strahler
zur Unterstützung des AF und drahtlose TTL-Blitzsteuerung) funktionieren
allerdings nicht im Zusammenspiel mit der Dimage Z3. Bei Blitzaufnahmen gibt
es sowohl mit dem externen Blitz als auch mit dem eingebauten
Blitz keine
eklatanten Farbstiche zu befürchten; auch wenn hier die
Weißabgleichsautomatik ziemlich zuverlässig arbeitet, kann man zur
Sicherheit die passende Voreinstellung für Blitzlicht aus den
Weißabgleichseinstellungen auswählen.
Bildqualität Fangen wir mal zur Abwechslung mit der optischen
Abbildungsqualität an, da es wohl viele brennend interessiert, wie gut das
extrem zoomstarke GT-APO-Objektiv der Z3 abschneidet. Und dem kann man
angesichts des enormen Brennweitenbereiches durchaus die Note "Gut" geben.
Am Weitwinkel-Ende sind zwar die Verzeichnung (= Verzerrung) und die
Vignettierung (= Randabdunkelung) noch etwas ausgeprägt und können u. U.
noch als störend empfunden werden, aber ab der mittleren Brennweite fallen
beide Abbildungsfehler selbst dem kritischsten Auge kaum noch auf. Bei der Vignettierung hilft es alternativ, das Objektiv um
eine Blende zu schließen. Ob
man es nun dem apochromatisch korrigierten Objektiv und/oder der geringeren
Anfälligkeit des CCDs gegenüber Überladung (= so genanntes Blooming) zu
verdanken hat: Farbsäume treten mit zunehmender Brennweite zwar noch
gelegentlich auf, aber in einem – für ein Objektiv dieses "Kalibers" –
erfreulich geringem Maße.
Deutlich weniger Lob verdient die Z3 bei der Qualität der
Signalverarbeitung. Die Auflösung und die Detailschärfe sind da noch das,
was am positivsten heraus sticht. Wobei das hauptsächlich auf ein gutes
Objektiv, das kaum lokale Unschärfen produziert, und auf eine aggressive
Aufbereitung feiner Bilddetails durch die Elektronik zurückzuführen ist. Das
wirklich Störende sind das verhältnismäßig hohe Rauschen und die äußerst
bescheidene Fähigkeit, hohe Motivkontraste zu bewältigen. Deren negativen
Einfluss sieht man insbesondere auf dunkleren bis mittelhellen Bildpartien,
wo das Bildrauschen am deutlichsten ist, und bei Motiven mit viel Licht und
Schatten, wo vor allem helle Bildpartien zum Überstrahlen neigen. Da hilft
auch die zuverlässige Belichtung der Z3 nicht viel, wenn der Motivkontrast
den Belichtungsumfang sprengt. Bei den Artefakten ergibt sich ein gemischtes
Bild. Während Kompressionsartefakte nur bei der höchsten "Einstampf"-Stufe
zu vermerken sind und Sägezahn- bzw. Treppenstufeneffekte an horizontalen
und vertikalen Kanten dank einer gemäßigten Scharfzeichnung der Kanten auch
kaum auftreten, machen sich Farb-Moiré, Helligkeits-Moiré und durch den
Tiefpassfilter bedingte Farbartefakte bei näherem Hinsehen leicht bis
deutlich bemerkbar. Auch gab die Z3 die Farbtafel unseres Testlabors etwas
zu warm wieder, was zwar bei trübem Wetter den Motiven etwas "Sonnenbräune"
gibt, aber nicht von jedem erwünscht ist.
Die Weißabgleichsautomatik
funktioniert hingegen zuverlässig – wenn man eben in Kauf nimmt, dass Weiß
wegen der warmtönigen Farbwiedergabe nicht als pures Weiß, sondern leicht
bernsteinfarbig angehaucht rüber kommt.
Sonstiges/besondere Funktionen Das wohl charakteristischste Merkmal der
Dimage Z3 ist, neben dem 12-fach-Zoom, der eingebaute Bildstabilisator. Der
mit der Dimage A1 eingeführte "Anti Shake"-Mechanismus ist einzigartig in
dieser Form und findet sogar in der neuen digitalen Spiegelreflexkamera
Dynax 7D von Konica Minolta Verwendung. Die Anti-Shake-Technik unterscheidet
sich von der optischen Bildstabilisierung – wie sie bei Canon, Nikon,
Panasonic und älteren Olympus-Modellen eingesetzt wird – dadurch, dass man
auf bewegliche Linsenelemente verzichtet und stattdessen den CCD-Sensor
beweglich aufgehängt hat. Der CCD-Sensor ist dabei in einer Art Rahmen
montiert, der bei Bedarf durch einen "Smooth Impact Drive Mechanism" in
Bewegung gesetzt wird. Dieser so genannte CCD-Shift-Mechanismus kompensiert
dann die Verwacklungen durch Bewegen des CCDs in die entgegen gesetzte
Richtung zu den Zitterbewegungen des Benutzers. Letztere werden im Vorfeld
von zwei Beschleunigungsmessern ermittelt und von der Bordelektronik
analysiert. Dass das Anti-Shake-System funktioniert, merkt man am sanft
"gleitenden", statt ruckelnden Bild auf dem LCD-Bildschirm bzw. im
LCD-Sucher sowie an einem kaum wahrnehmbaren Surrgeräusch. (Konica-)Minoltas
Bildstabilisierungstechnik hat den Vorteil, Platz und Gewicht sparend zu
sein. Da bei dieser Technik keine schweren Linsengruppen bewegt werden
müssen, ist die Lösung auch energiesparender als eine im Objektiv eingebaute
Bildstabilisierung. So eindrucksvoll sich die Anti-Shake-Technologie in der
Theorie anhören mag, so beeindruckend ist auch ihr praktischer Nutzen.
Tatsächlich gelingt es einem mit ein bisschen Übung, selbst in extremer
Tele-Stellung mit sonst kritischen Verschlusszeiten wie z. B. 1/60 s noch
aus der Hand scharfe Bilder zu schießen. Der bekannten Faustregel zufolge
wäre eigentlich eine Verschlusszeit von mindestens 1/400 s notwendig, um auf
der sicheren Seite zu sein. Jedenfalls kann man in den meisten Fällen sein
Stativ getrost zu Hause lassen. Wer den "Vorher/Nachher"-Effekt gerne
ausprobieren möchte bzw. wie der heilige Thomas nur das glaubt, was er
sieht, kann tief im Einstellungsmenü das von den Grundeinstellungen her
immer eingeschaltete AS-System ausschalten und sich dann selbst vom Nutzen
dieser Technik überzeugen. Es sei noch darauf hingewiesen, dass der
Bildstabilisator natürlich lediglich die vom Benutzer verursachten
Kameravibrationen "dämpft" bzw. eliminiert; gegen motivbedingte
Bewegungsunschärfen helfen weiterhin nur kurze Verschlusszeiten oder der
"einfrierende" Effekt von Blitzlicht.
|
|
Typisch für Digitalkameras von (Konica-)Minolta ist der üppige
Funktionsumfang. Hier macht die Z3 keine Ausnahme von der Regel. Dass ein
Videomodus vorhanden ist, kann man nur als Selbstverständlichkeit abtun, und
selbst die Möglichkeit, in VGA-Auflösung und mit Ton bei einer
Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde filmen zu dürfen, bis die
Speicherkarte voll ist, stellt nichts Außergewöhnliches mehr dar. Zwar kann
die Z3 kein MPEG4, dafür kann man aber auch im Videomodus die Farbwiedergabe
auswählen (Natürliche Farben, Satte Farben, Monochrom, Sepia), den optischen
und digitalen Zoom betätigen, die Bildwiederholrate und/oder die Auflösung
verringern (auf 320 x 240 Pixel bzw. 15 B/s) und den Weißabgleich
einstellen. Die Schärfenachführung funktioniert ebenfalls beim Filmen, und
man kann sogar bei der Wiedergabe einer Videosequenz das Bild anhalten und
die dargestellte Szene in ein JPEG-Bild umwandeln. Eine weitere Filmfunktion
ist der Nachtfilmmodus, bei dem die Empfindlichkeit angehoben bzw. das
Videosignal verstärkt wird. Der Nachtfilmmodus der Z3 arbeitet übrigens – im
Gegensatz zum Nachtfilmmodus früherer Dimage-Kameras – in Farbe. Ebenso
vielfältig wie die Filmfunktionen sind die Bildtransport-Einstellungen.
Neben dem Selbstauslöser mit 2 oder 10 Sekunden Vorlaufzeit und der
Belichtungsreihenautomatik gibt es noch diverse Serienbildmodi. Im
Standard-Serienbildmodus nimmt die Z3 laut Konica Minolta bei höchster
Auflösung zwischen zwei und fünf Bilder (je nach Kompressionsstufe) bei einer
Bildfolgerate von 2,5 Bildern pro Sekunde auf. Konnten wir im Testbetrieb
die angegebene Serienbildgeschwindigkeit nachvollziehen, brachten wir es
sogar fertig, acht Bilder in Folge zu schießen. Den Standard-Serienbildmodus
ergänzt ein UHS-Modus (Ultra High Speed), wobei bis zu 15 Bilder mit einer
Bildgröße von 1.280 x 960 Pixeln und mit einer Bildrate von 10 Bildern/s
aufgenommen werden. Hier entsprechen unsere Messwerte den Herstellerangaben.
Doch der Standard- und UHS-Serienbildmodus funktioniert auch umgekehrt.
Beide Serienbildmodi gibt es in einer "Progressiv"-Variante, wobei die
Bildfolgerate zwar beibehalten wird, aber die Aufnahme so lange weiter geht,
bis der Auslöser losgelassen wird; es werden dann die letzten sechs Bilder
gespeichert.
Das sind – zusammen mit der automatischen Motivprogrammwahl –
die eindruckvollsten bzw. charakteristischsten Funktionen der Dimage Z3.
Weitere Funktionen und Einstellungen bietet die Z3 in Hülle und Fülle; auch
wenn wir sie nicht alle aufzählen können, sind zumindest die automatische
Monitor- bzw. Sucherbildverstärkung für Aufnahmen bei wenig Licht, die
Histogrammanzeige, die PictBridge-Kompatibilität, der Zeit-/Datumstempel,
die Einstellung der Bildparameter
(Scharfzeichnung/Farbsättigung/Bildkontrast) und die
Rauschunterdrückungsfunktion erwähnenswert.
Fazit Eine Kamera wie die Konica Minolta Dimage Z3, die ein ähnlich
brennweitenstarkes Objektiv mit guter Abbildungsleistung, einen
superschnellen Mehrpunkt-Autofokus, einen Bildstabilisator, gute
Erweiterungsmöglichkeiten (dank Blitzschuh und Objektivadapter), opulente
Einstellmöglichkeiten und Funktionen sowie eine allgemein erstklassige
Ausstattung zu einem Listenpreis unter der magischen Grenze von 500 EUR
unter einen Hut bringt, gibt es keine zweite. Ob die Dimage Z3 bei der
ganzen Eile, die sie beim Fokussieren und beim Auslösen hinlegt, nun aus dem
Tritt gerät oder ob Konica Minolta da einfach an der Signalverarbeitung
gespart hat – das sonst exzellente Gesamtbild leidet darunter. Die Z3 bietet
jedenfalls keinen ausreichenden Schutz gegen die gelegentlichen AF-Ausreißer,
und ihre Bildqualität könnte – ohne wirklich schlecht zu sein – besser
ausfallen. Vor allem in diesen beiden Punkten besteht noch Nachholbedarf;
und bei einem eventuellen Nachfolgemodell sollte man dann außerdem noch an
einen größeren LCD-Bildschirm, an ein etwas wertigeres Gehäusematerial und
an ein AF-Hilfslicht denken. Konica Minolta hat immerhin alle Zutaten für
eine Kamera der Extraklasse in der Hand, und die Dimage Z3 ist ein
gelungener Versuch, ein solche zu schaffen, aber bis zur Vollendung haben
ihre Schöpfer noch ein bisschen Arbeit zu leisten.
Messwerte |
Einschaltzeit |
ca. 2,7 s |
Brennweitenverstellung
Anzahl Stufen
Zeit Weitwinkel bis Tele |
motorisch über Links/Rechts-Wippe
50
1,6 s |
Autofokus-Geschwindigkeit |
min. 0,3 s / ca. 0,4 s / max. 0,6
s (abhängig von Motiv und Aufnahmebedingungen) |
Auslöseverzögerung |
< 0,1 s |
Blitz
gemessene Leitzahl |
7 |
Batterielaufzeit |
> 200 Aufnahmen |
Speicherzeiten
RAW
JPEG
TIFF |
–
ca. 1,7 s (ca. 1,6 MByte)
– |
Serienbilder
Verwendete Auflösung
Geschwindigkeit
Anzahl
mit Blitz |
2.272 x 1.704
ca. 2,5 Bilder/s
ca. 8 Bilder
ja (bei verlangsamter Bildfolgezahl) |
Kurzbewertung
- großer Funktionsumfang
- hohes technisches Niveau
- exzellentes Preis-/Ausstattungsverhältnis
- eingebauter Bildstabilisator
- gutes und zoomstarkes Objektiv
- gute Erweiterbarkeit (über Blitzschuh u.
Objektivadapter)
- sehr schneller Autofokus
- schlechte Blitzdosierung, Rote Augen
- menülastige Bedienung
- kratzempfindliches Gehäuse
- mäßige Bildqualität (vor allem bei hohen
Motivkontrasten)
- kein AF-Hilfslicht
- keine Schärfepriorität
- bescheidene Größe und Auflösung des LC-Farbbildschirms
Technische Daten
Modell |
Konica Minolta Dimage Z3 |
Sensor |
CCD-Sensor 1/2,5" 5,8 x 4,3 mm (Cropfaktor 6,0) 4,2 Megapixel (physikalisch), 4,0 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
2.272 x 1.704 (4:3) |
Video (max.) |
640 x 480 30p |
Objektiv |
35-420 mm / F2,8-4,5 (12-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher |
Monitor |
1,5", 0,078 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung über 256 Felder, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
keine Automatik, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
Sony Alpha (auch Minolta) Blitzschuh |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 2,5 Bilder/s und max. 2 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/1.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
Multi Media Card SD |
Empfindlichkeit |
Automatik, manuell ISO 50 bis 400 |
Abmessungen |
109 x 80 x 84 mm (B x H x T) |
Gewicht |
425 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/IGD34 (mit Preisvergleich) |