Kompaktkamera
Testbericht: Minolta Dimage F300
2003-04-14 Dass die Minolta Dimage F100 mit ihrer 4-Megapixel-Auflösung, ihrem fortschrittlichen Aera-AF-Autofokussystem und ihrem konkurrenzfähigen Preis-/Ausstattungsverhältnis durchaus das Zeug zum "Siegertypen" hatte, wissen unsere Leser spätestens seit dem entsprechenden digitalkamera.de-Erfahrungsbericht. Davon ist man offenbar auch bei Minolta überzeugt und man hat sich dort überlegt, wie man das Dimage-F-Konzept weiterführen könnte. Die Antwort auf diese Überlegungen ist die Dimage F300, die mit gesteigerter Auflösung und einer umfangreichen Funktions-"Aufrüstung" das Terrain betritt. Reicht das, um das Dimage-F-Erbe in die nächste Generation zu tragen? (Yvan Boeres)
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Die Dimage F100 hatte in unserem digitalkamera.de-Erfahrungsbericht vom
25. Oktober letzten Jahres den Eindruck hinterlassen, ein durchaus patentes
"Bürschchen" zu sein. Besonders der Mehrpunkt-Autofokus mit Motivverfolgung
mit dem Namen Aera-AF hatte es uns angetan; aber auch das gesunde
Verhältnis zwischen Funktionsumfang und Nützlichkeit der Funktionen. Die
Kamera gibt sich nicht verspielt, sondern verbirgt durchweg nützliche
fotografische Ausstattungsmerkmale in ihrem Designgehäuse. Die neue Dimage
F300 ist da nicht anders; schließlich ist sie "nur" die logische Fortsetzung
eines Konzeptes, an dem es nichts radikal zu ändern, bestenfalls etwas zu
verbessern gibt. Kein Grund also, noch mal im Detail auf alle Eigenschaften
der Kamera zurückzukommen. Stattdessen verweisen wir Interessenten der F300
auch auf unseren F100-Erfahrungsbericht und wollen hier ausführlich auf das
eingehen, was die Dimage F300 von der F100 unterscheidet.
Design-Feinschliff Das große, frei an der Oberseite der Kamera platzierte
Funktionswahlrad war bei der F100 zu hoch, zu eckig und zu leichtgängig
geraten. Es passte zwar gut zu dem sehr gradlinigen Design der Kamera,
führte aber leider oft zum versehendlichen Verstellen des Wahlrades.
Besonders unangenehm ist dies, wenn sich die Kamera bereits beim
Herausziehen aus der Tasche auf halbem Wege einschaltete und das
herausfahrende Objektiv sich noch in der Tasche befand. Zwar geht dabei
nichts kaputt, da das blockierende Objektiv sich sofort wieder zurückzieht,
aber toll ist so ein Erlebnis nicht – besonders, wenn es keine Ausnahme
bleibt, sondern immer wieder passiert. Das Funktionswahlrad der F300 wurde
deshalb flacher gestaltet und besitzt eine abgeschrägte Flanke, zudem rastet
es fester in den einzelnen Stufen ein. Ein versehentliches Verstellen ist
nun so gut wie ausgeschlossen.
Höhere Auflösung Der wohl wichtigste Unterschied zwischen der Minolta Dimage F300 und der Dimage F100 ist die Auflösung. Die Dimage F300 ist mit
einem 1/1,8"-CCD-Chip mit Primärfarbenfilter ausgestattet, auf dem rund 5
Millionen Pixel "angesiedelt" sind. Damit bietet die F300 rund
eine Million
mehr Pixel als die F100. Doch die Pixelvielfalt hat ihren Preis. Der
1/1,8"-CCD-Chip muss auf einer wesentlich kleineren Fläche als beim 2/3"-CCD
der Dimage 7-Serie die gleiche Pixelzahl unterbringen bzw. bringt auf
der gleichen Fläche wie beim CCD der F100 mehr Pixel unter – und das bezahlt
die F300 mit erhöhtem Bildrauschen. Damit ist die F300 kein Einzelfall: Alle
5-Megapixel-Kameras mit 1/1,8"-CCD (z. B. Olympus C-5050 Zoom, Casio
QV-5700, Kyocera Finecam S5, Konica Digital Revio KD-500Z) haben das erhöhte
Rauschverhalten gemeinsam und es ist davon auszugehen, dass das auch für
ähnliche Modelle, die demnächst auf den Markt kommen (z. B. Sony DSC-P10, Pentax Optio 550), gilt. Angesichts des – trotz größerem CCD – ausgeprägten
Rauschverhaltens der Dimage 7-Serie (im Vergleich zu anderen Kameras ihrer
Klasse) konnte man bei der F300 das Schlimmste erwarten.
Doch Minolta hat
offenbar seitdem die Rauschunterdrückungsalgorithmen seiner Kameras
verfeinert und so hält sich das Bildrauschen bei der F300 in Grenzen. Das
Bildrauschen ist zwar bereits bei ISO 100 auf manchen Bildern deutlich
sichtbar, ist aber nicht stärker betont als bei anderen Kameras mit
1/1,8"-CCD.
Langzeitbelichtungs-Rauschverminderung Besonders bei Langzeitbelichtungen
haben Digitalkameras allgemein Probleme mit dem eben erwähnten Rauschen. Das
ist auch Minolta bekannt und so hat man der F300 eine spezielle
Rauschverminderungsfunktion spendiert. Diese ist standardmäßig aktiviert und
tritt automatisch bei Aufnahmen in Kraft, bei denen die Verschlusszeit länger als
eine Sekunde ist. Die Verarbeitung erfolgt, nachdem das Bild gemacht wurde
und die Verarbeitungszeit variiert von Bild zu Bild; eine Meldung wird
während dieser Zeit angezeigt. Allerdings sollte man nicht zuviel von dieser
Funktion erwarten. Gerne hätten wir an dieser Stelle einen Bildvergleich
(mit und ohne Rauschverminderung) veröffentlicht, doch auf unseren
Testreihen kann man den Unterschied zwischen einem "unbehandelten" und einem
"behandelten" Bild äußerst schwer erkennen. Es lohnt sich also kaum, die
Rauschverminderungsfunktion eingeschaltet zu lassen; besser man schaltet sie
im Setup-Menü gleich aus.
Automatische Monitoraufhellung Die Tatsache, dass bei
Langzeitbelichtungen mit der F300 die Rauschverminderungsfunktion nicht viel
Abhilfe schafft, bedeutet noch lange nicht, dass sich die F300 unter
spärlichen Lichtverhältnissen nicht wohl fühlt. So verfügt die F300 über
eine Funktion zur automatischen Aufhellung des Monitorbildes, sobald das
Licht zu knapp wird. Eigentlich funktioniert die automatische
Monitoraufhellung nach dem gleichen Prinzip wie beim Einstellen höherer
Empfindlichkeiten: Das vom CCD gelieferte Signal wird einfach verstärkt. Das
auf dem LCD-Bildschirm auftretende Rauschen findet man selbstverständlich
nicht mehr (bzw. nicht in dem Maße) auf dem fertigen Bild wieder –
schließlich sind ein Bildsignal für den LCD-Bildschirm und ein Bildsignal
für die Aufnahme zwei verschiedene Sachen, die auch unterschiedlich
behandelt werden wollen.
Nachtfilm-Modus "Nachtaktiv" ist die F300 auch in anderer Hinsicht. Beim
Nachtfilm- bzw. Night-Movie-Modus wird ebenfalls das Bildsignal verstärkt;
es wird also quasi mit einer höheren "Empfindlichkeit" gefilmt als im
Standard-Videomodus. Natürlich muss man auch hier ein erhöhtes Bildrauschen
mit in Kauf nehmen; Einbußen bei der Filmlänge oder bei der
Bildwiederholrate gibt es aber nicht. Bereits die große Schwester der F300,
die Dimage 7i, verfügt über einen Nachtfilm-Modus. Im Gegensatz zur 7i
funktioniert aber diese Funktion bei der F300 sogar in Farbe. Das
Bildrauschen ist im Nachtfilm-Modus deutlich sichtbar – allein schon
dadurch, weil es kein statisches Rauschen wie bei Fotos ist, sondern es
wortwörtlich im Bild "rauscht".
Als unbrauchbar kann man die Nachtfilme der
F300 nicht bezeichnen; ob man das Rauschen nun als störend empfindet oder
nicht, ist Ansichtssache.
Erweiterte Aufnahmezeit im Filmmodus Bei der F100 durften die
Videosequenzen maximal 35 Sekunden lang sein und hatten eine Auflösung von
320 x 240 Bildpunkten. Das entspricht von der Länge her ungefähr einem
Werbespot auf dem Fernsehen. Mit der XR-Funktion (Extended Recording) geht
Minolta bzw. die F300 einen Schritt weiter: Nun erreichen die Filmchen mit
einer maximalen Aufnahmezeit von rund 3 Minuten schon die Länge eines
Nachrichtenbeitrages oder eines Videoclips (wie auf MTV, VIVA und Co.). Neu
an der F300 ist auch eine weitere Auflösungsstufe von 160 x 120 Pixel im
Videomodus, mit der man bis zu 20 Minuten lang Regisseur bzw. Kameramann spielen
kann. Das entspricht schon Kurzfilmlänge. Schön wäre es, wenn die
Aufnahmezeit überhaupt nicht zeitgebunden, sondern von der Speicherkapazität
der verwendeten Speicherkarte abhängig wäre, aber eine solche Möglichkeit
findet man erst bei der Dimage F200, die als jüngste Vertreterin der Dimage
F-Familie auch mit den neuesten "Errungenschaften der Technologie" versehen
ist. Während der Aufnahme kann das stufenlose 4-fach-Digitalzoom der Kamera
verwendet werden; allerdings ist die Schärfe fest gespeichert, so dass nicht
neu fokussiert werden kann. Die Filmaufnahme erfolgt übrigens – wie schon
bei der F100 – mit Ton; die Bildfrequenz bleibt mit 15 Bildern bzw. 340 KByte pro Sekunde
ebenfalls gleich. Ist die Aufnahmezeit abgelaufen, macht
sich die F300 ans Speichern und entleert den Pufferspeicher auf die
Speicherkarte.
Verdoppelter Pufferspeicher Der eben erwähnte Pufferspeicher ist bei der
F300 – im Vergleich zur F100 – von 16 auf 32 MByte angewachsen. Das ist
nicht nur dadurch bedingt, dass die F300 als 5-Megapixel-Kamera größere
Datenmengen zu bewältigen hat, sondern machte auch solche Funktionen wie den UHS-Serienbildmodus möglich.
UHS-Serienbildmodus Der Ultra-High-Speed-Serienbildmodus erlaubt bei
einer auf 1.280 x 960 Pixel reduzierten Auflösung eine wesentlich höhere
Bildfrequenz (11 Bilder/s) als bei voller Auflösung (1,5 Bilder/s). Der UHS-Serienbildmodus ist ebenfalls eine Funktion, die die F300
von der größeren Schwester Dimage 7i/7Hi übernimmt. Nach Ablauf der Sekunde
ist dann auch vorübergehend (bis der Pufferspeicher wieder frei ist) Schluss
mit dem "Schnellfeuern", denn mehr als 11 Bilder schafft der Pufferspeicher
der F300 sowieso nicht. Unter Umständen kann sogar früher Schluss sein; bei
unseren Tests waren die 11 Bilder schon mal in weniger als einer Sekunde
(ca. 0,7 s) geschossen. Im UHS-Serienbildmodus können Verschlusszeiten, die
länger als 1/30 Sekunde sind, nicht eingestellt werden. Inaktiv bleibt der UHS-Modus auch, wenn nicht mehr genügend Batterieleistung zur Verfügung
steht; erscheint das Batteriewarnsymbol, kann der Auslöser nicht betätigt
werden.
Erweiterte Aufnahmelänge bei Sprachaufnahmen Bei den Dimage F-Modellen
gibt es drei mögliche Varianten der Tonaufnahme: Innerhalb eines Videos
(sozusagen als "Tonspur"), als Bildanlage für eine 15-sekündige Sprachnotiz
oder einzeln. Nimmt man die Sprache einzeln auf, verhalten sich die Dimage
F-Modelle wie ein Diktiergerät. Dank des erweiterten Pufferspeichers kann
die F300 in diesem Modus rund 180 Minuten lang Ton aufnehmen; bei der F100
waren es "nur" 30 Minuten. Da die Batterie im Kamera-Dauerbetrieb u. U.
keine 3 Stunden lang durchhält, muss man – falls man tatsächlich 3 Stunden Ton
aufnehmen will – ein Netzgerät (und natürlich eine ausreichend
dimensionierte Speicherkarte) verwenden. Dieses gehört aber nicht zum
Lieferumfang der F300. Die Audiodatenrate während der Tonaufnahme beträgt
ca. 8 KByte/s.
Stärkeres Digitalzoom Mit steigender Auflösung wächst bei vielen
Digitalkameras auch die Stärke des Digitalzooms. Schließlich bringen mehr
Pixel ja auch mehr Reserven beim elektronischen Zoomen. So konnte die F100
als 4-Megapixel-Kamera das Bild um bis zu 2-fach digital vergrößern; die
F300 als 5-Megapixel-Kamera um bis zu 4-fach. Dies geschieht in Schritten
von 0,1-Stufen. Das Digitalzoom muss im Kameramenü aktiviert sein; der
Übergang zwischen dem optischen Zoom und dem Digitalzoom ist stufenlos. Wenn
mit dem Digitalzoom eine Aufnahme gemacht wurde, ist die resultierende
Bildgröße von der Auflösungs-Einstellung der Kamera abhängig. Das Bild wird
beschnitten und anschließend wird die Gesamtsumme der Pixel interpoliert, um
ein Bild mit der eingestellten Auflösung zu erzeugen, wodurch natürlich bei
starkem Digitalzoom zunehmend die Bildqualität leidet. Zusammen mit dem
optischen 3-fach-Zoom ergibt das 4-fache-Digitalzoom einen Gesamt-Zoomfaktor
von 12-fach.
Zusätzliche Belichtungsmessart Als Kamera, die auch anspruchsvolle
Foto-Amateure ansprechen wollte, verfügte die F100 schon neben der Matrix-
bzw. Mehrfeldmessung (mit 256-Messfeldern) über eine Spot-Messung. Die F300
bietet zusätzlich eine mittenbetonte Integralmessung an. Diese Messart wird
besonders von erfahrenen Fotografen bevorzugt, da bei der Matrixmessung die
Verteilung der Belichtung von Motiv zu Motiv anders ausfällt (und demnach
die Resultate nicht immer hundertprozentig vorhersehbar sind) und bei der
Spotmessung sehr punktuell gearbeitet werden muss. Bei der mittenbetonten
Integralmessung kann man mit etwas Übung bzw. Erfahrung das Verhalten der
Kamera unter bestimmten Lichtbedingungen herausfinden und dann gezielt mit
Belichtungskorrekturen arbeiten. Das setzt aber natürlich entsprechende
Foto-Kenntnisse voraus.
Blitzbelichtungskorrekturfunktion Mit etwas Übung bzw. Erfahrung kann man
auch beim Blitzen gewisse "Verhaltensmuster" einer Kamera ausmachen, denen
man u. U. mit Feinkorrekturen begegnet. Es gibt aber auch Fälle, in denen man
einfach das Blitzlicht stärker betonen will oder umgekehrt den
Blitzeffekt noch diskreter erscheinen lassen möchte. Für solche Fälle bedarf
es einer Blitzbelichtungskorrektur.
Bei der F100 (siehe entsprechenden digitalkamera.de-Erfahrungsbericht) hatten wir eine solche Funktion
vermisst. Minolta hatte offenbar ein offenes Ohr für unsere Wünsche/Kritiken
und bei der F300 ist nun eine Blitzbelichtungskorrektur-Funktion vorhanden.
Abgerufen wird sie im Kamera-Menü; die Blitzbelichtungskorrektur erhöht oder
verringert die Blitzbelichtung um 2 EV in Drittelstufen.
Verschiebung der Empfindlichkeitsstufen Die F100 und die F300 haben
insgesamt vier Lichtempfindlichkeitsstufen. Während der F100
Empfindlichkeitsstufen von ISO 100, 200, 400 und 800 zur Verfügung standen,
kann man bei der F300 auf Empfindlichkeiten von ISO 64, 100, 200 und 400
zurückgreifen. Die Entscheidung von Minolta, bei der F300 auf die ISO 800-Stellung zu verzichten, ist angesichts des ohnehin schon ausgeprägten
Rauschverhaltens der Kamera verständlich. Die ISO 64-Stellung erfreut
hingegen alle Qualitäts-Fetischisten, denen die Kamera selbst bei ISO 100
noch zuviel rauscht. Tatsächlich ist bei sehr genauem Betrachten bzw. bei
starken Ausschnittsvergrößerungen weniger Rauschen auf den Bildern zu
erkennen, wenn man ISO 64 als Empfindlichkeit einstellt. Hier fühlt man sich
als "Veteran" ein bisschen in analoge Zeiten zurückversetzt, in
denen qualitätsbewusste Fotografen mit niedrigempfindlichen Filmen (z. B. Fujifilm
Velvia, Agfapan, Kodak Technical Pan) arbeiteten, um so wenig Korn wie
möglich auf ihren Abzügen zu finden.
Erweiterte Blitzreichweite Trotz niedrigerer Anfangs- bzw.
Grundempfindlichkeit soll die F300 – gemäß den offiziellen Angaben von
Minolta – weiter blitzen als die F100. War bei der F100 eine Blitzreichweite
von maximal 2 Metern mit Objektiv in Weitwinkel-Position und von maximal 1,7 Metern mit Objektiv in Tele-Position gegeben, blitzt die F300 bis zu 3,4
bzw. 2 Meter (in WW-/Tele-Position) weit. Da die F300 (wie praktisch jede
Digitalkamera) keinen verstellbaren Blitzreflektor besitzt und sich wohl an
der Leitzahl des Blitzes sowie an der Lichtstärke des Objektives nichts
geändert hat, muss man davon ausgehen, dass die F300 beim Blitzen die Stärke
der
Lichtempfindlichkeit/Bildsignalverstärkung anders einstellt
als die F100.
Unterstützung von USB-Direct Print Diese neue Funktion erlaubt es, die
F300 über das USB-Kabel direkt an einen Drucker anzuschließen und den Druck
von der Kamera aus zu steuern. Hierzu müssen die zu druckenden Bilder mit
der Option "Drucken" im "Custom 2"-Register des Wiedergabemenüs ausgewählt
werden. Ein Indexprint kann dort ebenfalls ausgewählt werden. Bilder im
TIFF-Format können im USB-Direktdruck nicht ausgegeben werden; jedenfalls
erwähnt das Handbuch der F300, dass die Superfein-Qualitätseinstellung nicht
benutzt werden kann. Sobald die Kamera mit dem Drucker verbunden ist und
eingeschaltet wurde, erscheint auf dem LC-Display der Kamera ein
Hinweisfenster mit der Anzahl der zu druckenden Bilder und eine Ja-/Nein-Abfrage
zur Bestätigung bzw. zum Starten des Druckvorgangs. Indexprints werden
übrigens als ein Bild gezählt. Nachdem der Druck begonnen hat, kann der
Vorgang durch Drücken der zentralen Steuertaste beendet werden. Die Meldung
"Druck ist beendet" zeigt das Ende des Druckvorgangs an; danach braucht man
nur die Kamera auszuschalten und das USB-Kabel zu entfernen.
Einen
Wermutstropfen hat die ganze Sache doch: Der Direktdruck funktioniert
angeblich nur mit USB-Direct Print-kompatiblen Druckern von Epson.
Mittlerweile wurde zwar der DPS-Standard zum markenübergreifenden
Direktdruck ins Leben gerufen (siehe digitalkamera.de-Meldung vom 5. Dezember 2002); wie weit aber dieser Standard zum Epson-Standard kompatibel
ist und ob sich die F300 so auch an Direktdruck-kompatible Drucker von Canon
oder HP anschließen lässt, ist noch nicht klar. Dies wollen wir aber bei der
nächsten Gelegenheit prüfen und werden ggf. diesen Abschnitt unseres
Erfahrungsberichtes aktualisieren.
Leistungssteigerung Die Frage, die sich wohl alle stellen, ist, ob sich
bei der F300 etwas an der Bildqualität, an der Geschwindigkeit und am
Stromverbrauch geändert bzw. verbessert hat. Was die Bildqualität betrifft,
bekommt man – wie weiter oben geschrieben – zwar eine höhere Auflösung, die
man aber mit erhöhtem Rauschen bezahlt. Doch im Vergleich zu anderen
5-Megapixel-Kameras mit 1/1,8"-CCD rauscht die F300 nicht mehr und nicht
weniger als die meisten ihrer Mitbewerberinnen. Im Vergleich zur F100
schneidet sie allerdings etwas schlechter ab – wenn auch der Unterschied
minimal ausfällt. In puncto Geschwindigkeit hat sich bei der F300 im
Vergleich zur F100 nichts getan. Beide Kameras liefern sich beim
Einschalten, Zoomen, Fokussieren und Auslösen ein Kopf-an-Kopf-Rennen; die
Unterschiede bei den Messwerten sind so gering, dass diese Abweichungen eher
als Messtoleranzen anzusehen sind.
Allerdings fällt auf, dass die F300 beim Fokussieren im Durchschnitt
1,2 Sekunden braucht, während die F100 zwischen 1,2 und 1,8 Sekunden zum
Scharf stellen brauchte. Die F300 ist also nicht unbedingt schneller
geworden; nur präziser. Beim Speichern braucht die F300 erwartungsgemäß mehr
Zeit als die F100. Schließlich ist die zu speichernde Datenmenge bei einem
5-Megapixel-Bild ja auch größer als bei einem 4-Megapixel-Bild. In ca. 3,4
Sekunden ist bei der F300 ein Bild im JPEG-Format (höchste Auflösung,
niedrigste Kompressionsstufe) abgespeichert; ein Bild im TIFF-Format
benötigt ca. 18 Sekunden, um auf die Speicherkarte zu gelangen. Bleibt noch
der Stromverbrauch: Hier kann man aufatmen; es hat sich nichts
"verschlimmbessert". Hätte man erwarten können, dass die F300 angesichts des
Mehraufwands an Rechenpower, die die interne Bearbeitung von grob einer Million
zusätzlicher Pixel beansprucht, mehr Strom verbrauchen würde, wird man bei
der F300 eines Besseren belehrt.
Die F300 saugt einen Akkusatz zwar genauso
schnell wie eine F100 aus, aber wenigstens auch nicht schneller. Verwendet
man zwei NiMH-Akkus der neuesten Generation (mit 2.000 oder 2.100 mAh) oder
eine CR-V3-Lithium-Einwegzelle, ist es durchaus möglich, die
200-Bilder-Grenze zu überschreiten. Für eine Kamera, die mit nur zwei Zellen
(bzw. einem CR-V3-Block) arbeitet, ist das nicht schlecht.
Fazit Die F300 bietet schon eine Menge an Neuerungen bzw. Verbesserungen
im Vergleich zur F100, aber es handelt sich hier eher um
Detailverbesserungen. Die drei Hauptkritikpunkte an der F100 waren der
verhältnismäßig (im Bezug auf andere Kameras ihrer
Preis-/Ausstattungsklasse) langsame Autofokus, die fehlende
Blitzbelichtungskorrektur und der verhältnismäßig (ebenfalls im Bezug auf
andere Kameras ihrer Preis-/Ausstattungsklasse) hohe Stromverbrauch. Von
diesen Kritikpunkten wurde aber nur einer so richtig aufgegriffen. Bei der
F300 ist die Blitzbelichtungskorrekturfunktion zwar nun da, aber der
Autofokus ist nicht schneller (nur präziser) geworden und der Stromverbrauch
ist ungefähr gleich geblieben. Doch auch wenn die F300, abgesehen von der
höheren Auflösung, nicht der F100-"Killer" ist, den man hätte erwarten
können, sind die Tage der F100 trotzdem gezählt. Denn am Horizont taucht die
F200 auf, die die gleiche Auflösung wie die F100 bei einem Mehrangebot an
Funktionen (und eventuell sogar an Leistung) bietet. Beim Kauf eines Dimage-F-Modells wird also die Frage nicht sein, ob es eine F100 oder eine
F300 sein wird, sondern ob man eine 5-Megapixel-F300 oder eine
4-Megapixel-F200 mit nach Hause nimmt.
Kurzbewertung
Technische Daten
Modell |
Minolta Dimage F300 |
Sensor |
CCD-Sensor 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm (Cropfaktor 4,8) 5,3 Megapixel (physikalisch), 5,0 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
2.560 x 1.920 (4:3) |
Video (max.) |
320 x 240 15p |
Objektiv |
38-114 mm / F2,8-4,7 (3-fach Zoom) |
Sucher |
optischer Sucher |
Monitor |
1,5", 0,110 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung über 256 Felder, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
automatisch, ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 1,5 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/1.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
SD |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 64 bis 400, manuell ISO 64 bis 400 |
Abmessungen |
111 x 52 x 32 mm (B x H x T) |
Gewicht |
245 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/WWLRM (mit Preisvergleich) |