Einsteiger-DLSR
Testbericht: Nikon D3500
Seite 3 von 5, vom 2018-11-16 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Wir haben die D3500 bit dem AF-P 18-55 mm 1:3,5-5,6G VR getestet. Der ausführliche Labortest mit allen Diagrammen ist wie üblich über die weiterführenden Links für 1,40 Euro im Einzelabruf oder im Rahmen einer Prepaid-Flatrate ab umgerechnet monatlich 2,08 Euro zusammen mit dem gesamten Labortestarchiv (über 1.700 Tests) abrufbar. Wer gerne diesen kostenlosen Testbericht honorieren und damit unsere Arbeit unterstützen möchte, kann dies am einfachsten über den Kauf des Labortests machen, auch wenn dieser vielleicht gar nicht benötigt wird.
Das AF-P-Objektiv besitzt ein Kunststoffbajonett, ist aber gut verarbeitet und durch den Einfahrmechanismus beim Transport etwas kompakter als normale 18-55er. Möchte der Fotograf mit dem Set Aufnahmen für maximal DIN A4 machen, dann bekommt er genug Bildschärfe von der Bildmitte bis zum Bildrand. Die Randabdunklung ist bei offener Blende in allen Brennweitenbereichen deutlich sichtbar, lässt sich allerdings durch das Schließen der Blende um zwei Stufen reduzieren.
Die Verzeichnung ist mit 3,5 Prozent kräftig tonnenförmig im Weitwinkel. Mit zunehmender Brennweite nimmt die tonnenförmige Verzeichung ab und im Telebereich zeigt sich eine minimale kissenförmige Verzeichnung. Farbsäume sind zwar nur im Weitwinkel zu sehen, dafür aber besonders am Bildrand sehr deutlich.
Die Auflösung des Objektivs im Zusammenspiel mit der Kamera ist gut und so erreicht die Kombination ihre höchste Auflösung bei Blende F8 im Weitwinkel mit 57 Linienpaaren pro Millimeter in der Mitte und etwa 51 am Bildrand. Weiter als F16 sollte man hingegen nicht abblenden, da hier die Beugung die Auflösung deutlich reduziert. Störende Schärfeartefakte bleiben wie bei der D3400 nahezu aus und bewegen sich deutlich unterhalb von zehn Prozent. Die Auflösung reicht für Bilder jenseits von DIN-A3-Größe.
Das Akku- und Speicherkartenfach sind bei der D3500 glücklicherweise getrennt. [Foto: MediaNord]
Der Signal-Rauschabstand liegt bis ISO 800 im akzeptablen Bereich und bei ISO 1.600 nur knapp darunter. Bildrauschen zeigt sich erst ab ISO 6.400 leicht und steigt selbst bis ISO 25.600 nicht allzu stark an. Dabei handelt es sich lediglich um Helligkeitsrauschen, Farbrauschen spielt praktisch keine Rolle. Die Rauschunterdrückung sorgt zwar bei zunehmender ISO-Empfindlichkeit für einen gewissen Detailverlust, dieser ist jedoch bis ISO 1.600 unkritisch. Darüber werden die Bilder weicher, was aber erst ab ISO 6.400 deutlich sichtbar wird, denn bei ISO 3.200 bleiben mit kleinen Abstrichen noch ausreichend Details erhalten. Der Dynamikumfang erreicht von ISO 100 bis 800 etwas mehr als zehn Blendenstufen.
Die steile Tonwertkurve sorgt für einen knackigen, kontrastreichen Bildeindruck. Der Ausgangs-Tonwertumfang ist in Ordnung und zeigt sich bis ISO 1.600 unkritisch, bis hierher werden über 160 von 256 möglichen Helligkeitsabstufungen dargestellt. Auffällig ist dabei jedoch der starke Unterschied zwischen den Farbkanälen, vor allem Rot und Blau zeigen deutlich weniger feine Helligkeitsabstufungen als der Grün- und Helligkeitskanal.
Die Farbgenauigkeit ist im Mittel tolerierbar, einige Farben zeigen jedoch deutlich stärkere Abweichungen. Die Bilder sollen damit subjektiv schön aussehen, zeigen aber eben dadurch weniger exakte Farben. Vor allem die Sättigung ist bei Grüntönen leicht, bei Rottönen stärker und bei Violetttönen besonders kräftig erhöht. Cyan hingegen zeigt eine deutlich Richtung gesättigtes Blau verschobene Farbe, was im Endeffekt für einen strahlend blauen Himmel sorgt, während bunte Blüten von Blumen kräftig leuchten und das Gras frisch aussieht. Der Farbreichtum selbst ist sehr gut. Bis ISO 200 werden über vier Millionen, bis ISO 6.400 über zwei Millionen Farben differenziert.
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