Spiegelreflexkamera, Systemkamera

Testbericht: Nikon D50

2005-06-20 Wer kennt den Limbo nicht, bei dem man mit nach hinten gebeugtem Rücken unter einer immer tiefer gelegten Stange durch tanzen muss, ohne diese zu berühren? Im Preiskampf um die Gunst der DSLR-Fans bringen es die Kamerahersteller bis jetzt auch immer wieder fertig, die von der Konkurrenz angesetzte Preislatte zu untertanzen. Mit der D50 hat Nikon die Latte selber sehr tief angelegt, und ob das der Konkurrenz Rückenschmerzen bereiten wird oder nicht, ist eine Frage, der wir in diesem Test nachgehen möchten.  (Yvan Boeres)

Nikon D50  [Foto: MediaNord]Nur 750 EUR kostet die D50, Nikons jüngste digitale Spiegelreflexkamera der Einsteigerklasse. Und die Straßenpreise werden wohl früher oder später die 700-EUR-Marke nach unten durchbrechen. Nicht dass das immer noch viel Geld für den Normalverdiener wäre, aber da kann man sich schon fragen, wie viel Kamera man fürs Geld bekommt. Darauf versuchen wir in diesem ausführlichen digitalkamera.de-Test eine Antwort zu geben. Was die Nikon D50 so alles kann und anbietet, haben wir sowohl im nachfolgenden Text als auch im nebenstehenden Steckbrief, in der Tabelle "Messwerte" am Ende des Tests und in einer aktualisierten Version unseres digitalkamera.de-Datenblattes zu dieser Kamera festgehalten. Als hilfreiche Ergänzung dazu bieten wir das DCTau-Testprotokoll, das diesem Test bei der Beurteilung der Bildqualität zugrunde lag, zum kostenpflichtigen Abruf (bzw. im Abo) an.

Ergonomie/Verarbeitung  Der Trend zur Miniaturisierung geht auch nicht an Nikon vorbei. Zwar ist die D50 nicht ganz so klein wie die Kleinsten der kleinen DSLRs aus der "Bonsai"-Klasse (z. B. Pentax *ist-Serie, Canon EOS 350D, Olympus E-300), aber innerhalb der Familie ist sie mit ihren 133 x 102 x 76 mm die kompakteste aller digitalen Spiegelreflexkameras von Nikon. Zu den 636 Gramm des Gehäuses (samt Akku, Schultergurt und Speicherkarte) muss man – je nach Objektiv – mehrere hundert Gramm bis mehrere Kilos dazurechnen, um herauszufinden, wie schwer die Kamera auf der Schulter lastet. Sowohl in der silbernen als auch in der uns vorliegenden schwarzen Version sieht und fühlt sich die D50 gut an. Klar hat man Kunststoff in der Hand (Metall gibt es stellenweise im Gehäuseinneren und an wichtigen Stellen wie dem Stativgewinde, dem Bajonett und dem Blitzschuh), aber zerbrechlich mutet sie nicht an, und die Verarbeitung ist allgemein sauber. Nicht besonders "gefühlsecht" gibt sich allerdings die Pseudo-Belederung am Handgriff, die eher ein Gefühl der Rutschigkeit als der Sicherheit vermittelt. Ansonsten liegt die D50 fest und gut ausbalanciert in der Hand; selbst wer fünf Daumen an der Hand hat, kann die Nikon bequem und problemlos bedienen.

Nikon D50  [Foto: MediaNord]Dazu trägt maßgeblich auch die Platzierung der Bedienelemente bei, die vom "Layout" her nahezu identisch mit der D70 und D70s ist. Obwohl der D50 die Abblendtaste, die Bracketing-Taste und – vor allem auch – ein zweites Einstellrad fehlen, leidet die Bedienung kaum darunter. Wie schon bei der D70 und D70s hält sich die sonst bei Nikon typische Manie bei der D50 in Grenzen, nahezu jedes Bedienelement (Schalter, Kränze, Knöpfe) durch einen Riegel vor versehentlichem Verstellen zu bewahren und gefährliche Funktionen (Belichtungskorrektur, Formatierungsbefehl, Löschen o. ä.) nur per Tastenkombination zugänglich zu machen. Ein bisschen Fingerakrobatik ist lediglich beim Einstellen der Blende im manuellen Belichtungsmodus, bei der Eingabe einer Belichtungskorrektur und bei der Rückstellung auf die Werkseinstellungen (Reset) angesagt; etwas unbequem ist auch das Handling bei Hochkant-Aufnahmen, da es für die D50 keinen optionalen Batteriegriff mit Hochformat-Auslöser wie bei der D100 gibt.

Der Verzicht auf das eine oder andere Bedienelement bzw. auf manche Tastenfunktionen führt zu einer leicht menülastigeren Bedienung als bei der D70 und D70s. So gibt es zum Beispiel keine Tastenkombination mehr für das Formatieren der Speicherkarte und man muss sich schon ins Menü begeben, um dort den Formatierungsbefehl oder die Einstellung der Belichtungsmessart zu finden. Insgesamt besteht das Menü aus 47 Menüpunkten (unterteilt in die Hauptpunkte Wiedergabefunktionen, Aufnahmefunktionen, Individualfunktionen und Grundeinstellungen) mit um die 170 Einstellungen. Auf Wunsch kann man im Menü der Übersichtlichkeit bzw. Einfachheit zuliebe etliche Menüpunkte ausblenden, so dass nur die wichtigsten Einstellungen angezeigt werden. Die Aufmachung des Menüs ist übrigens an die der D70s angelehnt, und wenn man die D70 firmwaremäßig auf den neuesten Stand bringt (siehe weiterführende Links), bekommt man das Menü in ähnlicher Form präsentiert.

Nikon D50  [Foto: MediaNord]Wichtiger als für die Anzeige der Menüs ist die relativ große Diagonale des LC-Farbbildschirms von 2" für die Wiedergabe der aufgenommenen Bilder. Architekturbedingt funktioniert der Monitor nur im Wiedergabemodus bzw. bei der Einstellung der Funktionen; die Bildschirmauflösung von 130.000 Pixeln reicht für eine grobe Schärfekontrolle (insbesondere bei Verwendung der Lupenfunktion) aus. Besser dafür geeignet ist der optische Sucher, der bei einem idealen Augenabstand von 18 Millimetern dem Betrachter ein 0,75-fach vergrößertes Bild mit 95-prozentiger Deckung (im Vergleich zum tatsächlich von der Kamera erfassten Bild) zeigt. Eine Anpassung an die individuelle Sehschärfe kann dabei über die Dioptrieneinstellung (-1,6 bis +0,5 dpt.) neben dem Okular vorgenommen werden. Die am Okular befestigte Augenmuschel vom Typ DK-20 ist ein bisschen größer als die DK-16 von der D70 und D70s. Dafür muss man auf die Einblendung eines Gitternetzes auf der Suchermattscheibe verzichten. Eigentlich müsste es sogar "in der Suchermattscheibe" heißen, da die Markierungen auf der Mattscheibe mit Flüssigkristalltechnik (wer den Test machen will, kann mal den Akku herausnehmen und sehen, wie der Sucher augenblicklich dunkel wird) "eingeschaltet" und "ausgeschaltet" werden. Die BriteView Typ B Mark V-Mattscheibe der D50 zeigt nur die AF-Messfeldmarkierungen und einen für die Belichtungsmessung relevanten Messkreis an. Nikon hat sich wohl gedacht, dass D50-Besitzer kein einblendbares Gitternetz brauchen und dieses durch eine auf gleiche Weise funktionierende Warnanzeige ersetzt. Vergisst man nämlich, eine Speicherkarte einzulegen oder neigt der Akku seiner Erschöpfung zu, wird das auf der Mattscheibe signalisiert. So angezeigt, kann man die Warnung kaum übersehen! Weitere Informationen und Einstellungsdaten bekommt man weiterhin in der kleinen grünen LCD-Leiste unten im Sucher und auf dem Status-Display (im Vergleich zur D70/D70s leider nicht mehr beleuchtet) auf der Kameraoberseite angezeigt.

Optik  Was soll man da sagen, außer dass der D50 eine Unmenge an Objektiven zur Auswahl stehen? Bei den Originalobjektiven von Nikon ist die Wahl schon so groß, dass es praktisch für jeden Geldbeutel und für jeden Anspruch etwas gibt. Ältere Nikon-Objektive bzw. "Nikkore" wie die Ai- und Ai-S-Linsen sowie die AF-Objektive erster Generation von Nikon sind zwar mechanisch kompatibel, führen aber mangels Distanz-Chip (mehr dazu im Abschnitt "Bildqualität") und/oder elektronischer Blendenübertragung zu mehr oder weniger starken Funktionsverlusten (3D-Messung, Matrixmessung, Programmautomatik, Zeitenautomatik). Wer den vollen Leistungsumfang seiner Kamera ausschöpfen will, sollte entweder eine entsprechende Kompatibilitätsliste studieren (eine solche findet man u. a. im Handbuch der D50) oder nur Objektive neuerer Bauart kaufen. Gerüchte über so genannte Back-Focus-Probleme (bei denen die Kamera nicht punktgenau scharf stellt) wie bei Canon findet man zwar auch in diesem oder jenem Forum im Zusammenhang mit Nikon-Kameras, doch in den meisten Fällen entpuppen sich diese Schreckensmeldungen als Bedienungsfehler. Alternativ zu den Originalobjektiven von Nikon gibt es Fremdfabrikate von Sigma, Tamron, Tokina & Co.; wer also bei Nikon sein Glück nicht findet, wird u. U. woanders fündig.

Nikon D50  [Foto: MediaNord]Allerdings will das passende Objektiv richtig gewählt sein. Bei digitalen Spiegelreflexkameras ist die Bildqualität stärker an das Objektiv gebunden als bei Kleinbild-Spiegelreflexkameras und nicht jede Linse, die sich mechanisch mit der D50 verträgt, läuft mit der Kamera zu Höchstleistungen auf. Das gilt vor allem für alte Objektive, die man eventuell noch Zuhause herumliegen hat. Ein Neukauf ist zwar keine Garantie für höchste Abbildungsleistungen, aber neuere Objektive sind oft speziell für die Verwendung an digitalen Spiegelreflexkameras gerechnet. Entsprechende Objektive sind bei Nikon mit dem Kürzel DX gekennzeichnet; bei Sigma mit DG/DC, bei Tamron mit Di und bei Tokina wiederum mit DX. Weitere Kürzel geben Auskunft über andere Objektiveigenschaften. Bei Nikon kennzeichnet zum Beispiel das Kürzel AF-S Objektive mit so genannter "Silent Wave"-Technik (das Nikon-Pendant zu den USM-Objektiven von Canon); VR steht für "Vibration Reduction" und verrät, dass ein optischer Bildstabilisator im Objektiv eingebaut ist. Weiterhin sollte man sich noch die Begriffe ED (Objektive mit besonders niedrigem Brechungsindex) und G (Objektive ohne Blendenring, die nicht mit mechanischen Nikon-Kameras zusammen funktionieren) merken; die Lektüre unserer DCTau-Testprotokolle hilft auch, das passende Objektiv zur D50 zu finden. Alles, was man dann noch berücksichtigen muss, ist der Brennweitenverlängerungsfaktor bzw. die Bildwinkelverkleinerung; dank der einheitlichen Sensorgröße bei den Kameras der D-Serie von Nikon braucht man die Brennweitenangabe am Objektiv nur mit 1,5 zu multiplizieren, um das Kleinbild-Äquivalent zu errechnen.

Eingespart wurde bei der D50 die Abblendtaste. Das ist eher eine marketingtechnische Entscheidung als eine wirkliche Kostenersparnis, da die Blendenschließung sowieso nur noch elektronisch erfolgt und das Abblenden so theoretisch auch vom Menü aus gesteuert werden könnte. Keine Sparmaßnahmen gibt es hingegen beim AF-Modul. Die D50 macht nach wie vor vom selben Multi-CAM 900-Modul Gebrauch, wie es auch etliche andere Modelle der D-Serie tun. Charakteristisch für dieses Bauteil sind der Empfindlichkeitsbereich von IL -1 bis IL 19 bei ISO 100 (was bedeutet, dass der AF selbst bei hellerem Kerzenlicht noch anspricht), die 5 AF-Messfelder und deren Anordnung (1 Kreuzsensor in der Mitte für die Erkennung von vertikalen und horizontalen Strukturen, umgeben von 4 Zeilensensoren). Reichen das Licht bzw. die Motivkontraste für die Scharfstellung nicht aus, kann der Autofokus auf das eingebaute grell-weiße Hilfslicht der Kamera oder den Rotlicht-Strahler eines aufgesteckten Blitzgerätes zurückgreifen; eine einwandfreie Funktion des Autofokus ist erst ab einer Objektivlichtstärke von F5,6 gewährleistet.

   Nikon D50 Messfeldanordnung   [Grafik: Nikon]
 

In der Regel arbeitet der Autofokus, wie man es von einer digitalen Spiegelreflexkamera erwarten würde: nämlich präzise und äußerst schnell (siehe Messwert-Tabelle). Dass der AF der D50 u. U. ein paar Millisekunden weniger schnell ist als der Autofokus einer D70 oder D70s, hat weniger etwas mit dem AF-Modul als mit den verwendeten Scharfstellungs-Algorithmen zu tun. Mit der D50 feiert eine Funktion bei Nikon Einzug, die es bei anderen Marken wie z. B. bei Canon (unter dem Namen AI-Focus) schon länger gibt. Die AF-Betriebsartautomatik, die man im Menü unter dem Kürzel AF-A findet, lässt die "künstliche Intelligenz" der Kamera entscheiden, ob sie es mit einem statischen oder bewegten Hauptmotiv zu tun hat und schaltet dann selbständig zwischen der Einzelbildfokussierung und der Schärfenachführung um. Wer diese Entscheidung lieber selbst trifft, kann an der gleichen Stelle im Menü den AF-Betriebsmodus (AF-S für Einzelbildfokussierung und AF-C für Schärfenachführung) selbst auswählen. Bei der D50 hat man es übrigens mit einer prädikativen Schärfenachführung zu tun; es wird also nicht nur die Schärfe ständig nachgestellt, sondern es wird auch die Richtung und Geschwindigkeit bewegter Motive berücksichtigt, um die Fokussierung aufgrund der vorausberechneten Bewegung zu korrigieren.

Mit dem Steuerkreuz an der Kamerarückseite kann man die Stelle im Bild vorgeben, an der die Kamera die Scharfstellung vornehmen soll. Dank der LCD-Technik in der Suchermattscheibe "leuchtet" die entsprechende AF-Messfeldmarkierung auf. Das funktioniert auch dann, wenn die Kamera das Messfeld automatisch anwählt. Aber nur bei der Einzelbildfokussierung (AF-S) und bei Anpeilung des nächstgelegenen Objektes (Messfeldsteuerung im Menü auf "Nächtes Obj."). Allerdings kriegt man nicht mit, welches Messfeld gerade aktiv ist, wenn der Schärfevorausrechnungs- bzw. Motivverfolgungsmodus eingeschaltet ist. Es wird alleine dasjenige AF-Feld hervorgehoben, mit dem ursprünglich das Motiv erfasst wurde; wechselt das Motiv dann die Position und deckt sich mit einem anderen AF-Feld, bleibt die Hervorhebung an der ursprünglichen Position hängen. Wer dem Autofokus gar nicht vertraut, kann den AF-Betriebsschalter unter dem Objektiventriegelungsknopf von AF auf M umlegen und per Hand scharf stellen. Verwendet man ein AF-S-Objektiv, kann man auch im Autofokus-Betrieb direkt am Fokussierring drehen (und das sowohl im Einzelbild-Modus als auch bei eingeschalteter Schärfenachführung); ein Umlegen des AF-Betriebsschalters ist in diesem Fall nicht nötig.

Blitz  Zum Rundum-Sorglos-Paket der D50 gehört ein kleiner eingebauter Blitz, der im Vollautomatik-Modus und in manchen Motivprogrammen automatisch aufpoppt, sobald es die Kamera für nötig hält. Wem das zu aufdringlich ist, braucht das Programmwählrad auf der Kameraoberseite lediglich auf einen der "erweiterten" Modi (damit sind die Programme P, S, A oder M gemeint) zu drehen, um dann den Blitz per Knopfdruck zu entriegeln. Die Leistung des eingebauten Blitzes ermittelten wir mit Leitzahl 12 – was ziemlich genau der Herstellerangabe aus dem Handbuch bei ISO 100-manuell entspricht. Für ISO 200 gibt Nikon eine Leistung von LZ 15 bzw. LZ 17 (automatisch, manuell) an, aus der sich dann mit dem von uns verwendeten Objektiv (AF-S DX 18-70 mm f/3,5-4,5 G IF ED) eine maximale Blitzreichweite von 4,1 bis 4,8 Metern ergibt. Die Blitzsynchronzeit darf bei der D50 maximal 1/500 s kurz sein; nimmt man einen Verlust der Blitzleistung in Kauf, kann man auf die Highspeed-Blitzsynchronisationsfunktion verschiedener Systemblitzgeräte zurückgreifen, die auch kürzere Verschluss- bzw. Synchronzeiten (bis zu 1/4.000 s mit der D50) erlauben.

Nikon D50  [Foto: MediaNord]Insgesamt gibt der "Kraftzwerg" ein gutes Bild ab. Der im Sucherkasten verborgene Lichtspender nimmt im ausgefahrenen Zustand genügend Abstand von der optischen Achse, um einerseits Abschattungseffekte zu vermeiden (zumindest bei Verwendung normal großer Objektive) und andererseits das Phänomen roter Augen auf einem Minimum zu halten. Das ist auch gut so, da der "Scheinwerfer" (Lampe zwischen Objektiv und Handgriff), der als Rote-Augen-Verminderungsvorrichtung dient, nicht gerade als diskret bezeichnet werden kann. Eine Funktion zur elektronischen Wegretuschierung des "Dämonenblicks" wie bei den kleinen Schwestern der Coolpix-Serie gibt es nicht. Der Blitz leuchtet zufrieden stellender Weise gleichmäßig aus und Farbstiche produziert er – soweit wir beurteilen können – auch nicht.

An Funktionen und Einstellungen fehlt es der D50 auch nicht. Zu den üblichen Funktionen (Blitzautomatik, erzwungener Blitz, Blitz-Zwangsabschaltung, Rot-Augen-Verringerung) gesellen sich noch eine Blitzbelichtungskorrektureinstellung und eine Langzeitsynchronisationsfunktion – letztere natürlich wahlweise mit Synchronisation auf dem 1. oder 2. Verschlussvorhang. Auf die drahtlose Ansteuerung externer Blitzgeräte muss man aber zum Teil verzichten. Dem Rotstift zum Opfer gefallen ist nämlich die Steuerelektronik, die es der D70 und D70s erlaubt, mit dem eingebauten Blitz unter Beibehaltung sämtlicher Automatiken frei im Raum aufgestellte Blitzgeräte (so weit sie mit der Technik kompatibel sind) kabellos auszulösen. Auf Wunsch sogar mit Verteilung der Blitzkraft und Auslösung auf verschiedenen Kanälen. Um in den Genuss dieser Funktion zu kommen, muss man bei der D50 ein iTTL-kompatibles Systemblitzgerät auf den Blitzschuh der Kamera montieren. Hier verfolgt Nikon denselben Ansatz wie Canon, wo man sich die drahtlose TTL-Blitzsteuerung übers optionale Zubehör erkaufen muss. Ansonsten ist die D50 aber voll iTTL-kompatibel. Die i-TTL-Belichtungsmessung und -steuerung steht vor allem für ein Plus an Präzision bei der Blitzbelichtung. Bereits zu "analogen Zeiten" hat Nikon die von Objektiven mit Entfernungschip (alle mit D gekennzeichneten Linsen) übermittelte Distanzinformation in die Ermittlung der Belichtung mit einbezogen. Vor iTTL-Zeiten war dem Blitz eine gesonderte Messzelle gewidmet. Bei der iTTL-Technologie wird die Blitzmesszelle überflüssig; die Elektronik ist jetzt leistungsstark genug, damit das natürliche Umgebungslicht und das Blitzlicht von einer einzigen Messzelle gemessen werden. Dazu sendet die Kamera unmittelbar vor dem Hauptblitz einen ultrakurzen (für das menschliche Auge unsichtbaren) Messblitz aus. Die eigentlich der Messung des Umgebungslichtes gewidmete 3D-Farbmatrix-Messzelle, die kurz zuvor noch das Umgebungslicht gemessen hat, misst dann das vom Motiv reflektierte Blitzlicht, ermittelt die richtige Blitzbelichtung und stimmt diese mit der Belichtung für das Umgebungslicht ab – und das alles noch, bevor die eigentliche Belichtung beginnt. Das Resultat ist eine viel natürlichere Abstimmung zwischen den beiden Lichtquellen.

Nikon D50  [Foto: MediaNord]Das setzt natürlich eine perfekte Synchronisierung von Kamera und Blitz sowie einen entsprechend schnellen Prozessor voraus, der in der Lage ist, alle zusammenkommenden Informationen Millisekunden vor der Belichtung auszuwerten. Die Anforderungen an die Elektronik des Blitzgerätes sind entsprechend hoch, doch der eingebaute Miniaturblitz und die Systemblitzgeräte SB-800 und SB-600 (sowie kompatible Produkte von Fremdherstellern wie z. B. Metz) sind dieser Aufgabe gewachsen. Während aber die Profi-DSLRs von Nikon sich noch den Luxus leisten, weiterhin eine Blitzmesszelle zu integrieren, um so auch mit der "alten" D-TTL-Technik kompatibel zu sein, setzt man bei den Einsteigermodellen aus Kostengründen voll auf die iTTL-Technologie und verzichtet so auf die Rückwärtskompatibilität. Das hat zur Folge, dass nur noch iTTL-kompatible Blitzgeräte zusammen mit der D50, D70 und D70s funktionieren. Besitzt man noch ein Blitzgerät, das nicht auf dem aktuellen Stand der Nikon-Technik ist, muss man es zwangsläufig in der Eigenautomatik betreiben und gewisse Einstellungen per Hand vornehmen. Wer von der Präzision und Bequemlichkeit der iTTL-Technologie profitieren will, kommt bei den Einsteiger-DSLRs von Nikon nicht um einen Neukauf herum und muss z. T. tief in die Tasche greifen.

Bildqualität  Den Markennamen "Nikon" verbinden viele Leute mit Qualität. Das galt bei analogen Kameras vor allem für die Verarbeitungsqualität (die F3 hat z. B. den Ruf einer unverwüstlichen Kamera) – aber auch für die Objektive. Bei den digitalen Kameras hat die Elektronik den Film ersetzt, und so kommt noch die Abstimmung der elektronischen Komponenten (Bildsensor, Signalprozessor usw.) mit der Optik als weiterer Qualitätsfaktor hinzu. Dabei sind die Anforderungen der Elektronik an die Optik – und umgekehrt – sehr hoch. Dass die Optik diesen Anforderungen durchaus nachkommen kann, zeigt das AF-S Nikkor 18-70 mm 1:3,5-4,5G ED aus der DX-Serie, auf das sich die Beurteilung der Qualität im Zusammenspiel mit der D50 im Folgenden bezieht. Die Kombination dieses Zooms mit der Kamera sorgt so für ausgezeichnete Auflösungswerte. Bei kurzer und mittlerer Brennweite ist die Auflösung jedenfalls extrem hoch und fällt zu den Bildrändern hin kaum ab. Am Tele-Ende ist die Leistung in der Bildmitte und auf halbem Weg ebenfalls ausgezeichnet, fällt aber zu den Bildecken etwas deutlicher ab. Allerdings ist die Auflösung nicht immer ganz gleichmäßig hoch, da sie – je nach eingestellter Brennweite – mal davon abhängig ist, in welche Richtung verschiedene Bildstrukturen verlaufen, mal in einem Farbkanal höher ist als in den anderen.

Nikon D50  [Foto: MediaNord]Den Bildern sieht man dennoch schon mit bloßem Auge an, wie gut die Kamera die vom Objektiv und CCD zur Verfügung gestellten Auflösungsreserven ausschöpft. Der Wirkungsgrad ist je nach eingestellter Brennweite extrem hoch bis hervorragend, und sowohl auf dem Monitor als auch auf Papier sehen die Bilder superfein aus. Dass das auch so von Nikon gewollt ist und man die Aufnahmen zu einem nicht unerheblichen Teil in der Kamera elektronisch "nachbehandelt" hat, um dem Auge zu schmeicheln, zeigt die aggressive Detailaufbereitung. Das stört den Gelegenheitsfotografen, der einfach nur "gebrauchsfertig schöne" Bilder will, herzlich wenig; wer sich jedoch mit einem Bildverarbeitungsprogramm an die Fotos heranmachen will, hätte es vielleicht gerne, wenn die Bilder nicht ganz so stark "aufgedonnert" aussehen würden.

In Verbindung mit unserem Objektiv traten auf den Bildern sowohl an waagerecht als auch an senkrecht und diagonal verlaufenden Strukturen mehr oder weniger stark ausgeprägte Moiré-Effekte auf. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich und u. a. auf die Tiefpassfilterung und Farbinterpolation zurückzuführen. Bildstörungen aufgrund zu starker Scharfzeichnung gibt es hingegen kaum. Die D50 hat sogar eine außerordentlich gut abgestimmte Scharfzeichnung, die den Schärfeeindruck nur da entstehen lässt, wo es das Auge auch nicht als störend empfinden würde. Und zwar im mittleren Helligkeitsbereich. In den Lichter- und Schattenpartien des Bildes ist die Scharfzeichnung wesentlich zurückhaltender, was zur Folge hat, dass kaum bzw. keine Übersteuerungseffekte (so genanntes "Clipping") entstehen. Man muss nämlich wissen, dass Scharfzeichnung durch lokale Kontrastanhebung funktioniert, und wenn der Kontrast an Stellen des Bildes erhöht wird, die schon hell oder dunkel genug sind, kann es zu Bildstörungen kommen. Nicht aber bei der D50, wo die Scharfzeichnungsalgorithmen an kritischen Stellen "schonend" arbeiten.

Nikon D50  [Foto: MediaNord]Ähnlich der Scharfzeichnung ist auch das Rauschen sehr gezielt abgestimmt. Bei der Rauschunterdrückung bzw. -dämpfung haben die Nikon-Ingenieure ganze Arbeit geleistet, und vor allem in den Schattenpartien im Bild ist das Rauschen erstaunlich niedrig. Am ausgeprägtesten ist das Bildrauschen in einem Helligkeitsbereich kurz vor der mittleren Helligkeit, wobei es zu keiner Zeit so richtig störend ins Auge fällt. Bei niedriger Empfindlichkeitsstufe kann es stellenweise zu einer leichten Bildung von einzelnen hellen und dunklen Pixelbereichen (lokales Helligkeitsrauschen) kommen; doch auch diese "Rausch-Nester" sind visuell kaum wahrnehmbar. Sehr augenfreundlich ist auch die Tonwertwiedergabe der D50. Die Kamera verkraftet Helligkeitsunterschiede von bis zu 8,9 Blendenstufen (bei ISO 200) und verteilt die 248 (von 256 möglichen) Helligkeitsstufen sehr präzise sowie außergewöhnlich gleichmäßig im Bild. Lichter und Schatten werden so schön differenziert wiedergegeben. Und weil eine präzise Belichtung bei der Tonwertwiedergabe auch eine große Rolle spielt, kommt bei der D50 wieder mal die bewährte 3D-Farbmatrixmessung zum Einsatz. Dieses Mal aber in einer leicht "abgespeckten" Form, da die Belichtungsmessung nicht mehr über eine 1.005-Pixel-CCD-Messzelle, sondern über eine Messzelle mit "nur" noch 420 Pixelelementen erfolgt. Das ändert aber nichts an der Funktionsweise der Belichtungsmessung. So werden weiterhin neben den üblichen Informationen (Lichtverteilung) auch Farbdominanten ermittelt. Zusammen mit der Entfernungsinformation, die ein Chip in den Objektiven der D-, G- und DX-Serie liefert, kann die "künstliche Intelligenz" der Kamera mit diesen Daten ein "Profil" des Motivs erstellen, welches mit den Informationen in einer Art "Motiv-Datenbank" verglichen wird. Diese Form der "Motiverkennung", die bei Nikon 3D-Farbmatrixmessung genannt wird, funktioniert jedenfalls auch mit 420 Pixeln sehr zuverlässig und in der kurzen Zeit, wo uns die D50 für den Test zur Verfügung stand, konnten wir kein Motiv finden, das "fies" genug war, um die Belichtungsmessung der jüngsten Nikon-DSLR in die Irre zu führen.

An der Farbwiedergabe, dem Weißabgleich und der Komprimierung gibt es auch nichts zu bemängeln. Wohl aber bei der Vignettierung, die zumindest bei unserem Testobjektiv so deutlich sichtbar war, dass man sie nicht nur auf den Aufnahmen, sondern sogar schon vor der Aufnahme im Sucher sehen konnte. Allerdings nur in Weitwinkelstellung und bei offener Blende. Hier zeigt sich, wie die Bildqualität bei digitalen Spiegelreflexkameras stark vom verwendeten Objektiv abhängig ist und wie es selbst für aufeinander abgestimmte Komponenten (die Objektive der DX-Serie sind speziell auf die Kameras der D-Serie abgestimmt) schwer ist, die Abbildungsleistungen durchweg auf einem hohen Niveau zu halten. Verstellt man die Brennweite, ist die Verzeichnung zwar immer noch sichtbar, aber ab der mittleren Zoomposition nicht mehr ganz so stark (sie fällt von ca. -1 auf ca. -0,5 Blenden ab); alternativ kann man das Objektiv auch abblenden, um den Vignettierungseffekt zu reduzieren. Nicht besonders gut schneidet das AF-S Nikkor 18-70 mm 1:3,5-4,5G ED DX in Verbindung mit der D50 auch bei der Verzeichnung ab. In der kurzen Brennweite werden gerade Linien sehr stark bis extrem verkrümmt (nach innen in Tonnenform) wiedergegeben, und auch im Tele-Bereich ist eine leichte Verzerrung (diesmal kissenförmiger Art) auf den Bildern zu verzeichnen. Im mittleren Brennweitenbereich ist ebenfalls eine kissenförmige Verzeichnung vorhanden, die aber nur noch leicht sichtbar ist. Das 18-70er-Zoom ist also nichts für Puristen; wer auf eine unverfälschtere Abbildung der Realität steht, kann anhand der DCTau-Protokolle (derzeit beschränkt sich die Auswahl bei der D50 aber auf nur zwei Kamera/Objektiv-Kombinationen) eine Linse aussuchen, die in dieser Hinsicht besser zu der D50 passt.

   Nikon D50 Kamera Einstellungs-Menü 1 [Foto: MediaNord]
   Nikon D50 Kamera Einstellungs-Menü 2 [Foto: MediaNord]
   Nikon D50 Kamera Setup [Foto: MediaNord]
   Wiedergabe Menü [Foto: MediaNord]

Sonstiges/besondere Funktionen Es ist schwer zu glauben, dass Nikon beim Funktions- und Einstellungsumfang den Rotstift nicht dick angesetzt hat, doch die D50 steht auch hier ihren großen Schwestern in kaum etwas nach. Was eine D70/D70s nicht hat (z. B. Sprachnotizfunktion) oder eine digitale Spiegelreflexkamera im Allgemeinen nicht hat (z. B. Videofunktion), hat die D50 zwar auch nicht, aber sonst kann sie funktionsmäßig ganz gut mithalten. Als Einsteigerkamera verfügt die D50 über eine Vollautomatik und über sechs Motivprogramme (Porträt, Landschaft, Kinder, Sport/Action, Nahaufnahmen, Porträt bei Nacht) und erweiterte Aufnahmefunktionen u. a. in Form einer Belichtungsreihenfunktion, wählbaren Messcharakteristika (Matrix/Mehrfeld, mittenbetont Integral, Spot), variablen Lichtempfindlichkeitsstufen (ISO 200-1.600), verschiedenen Weißabgleich-Einstellungen (Automatik, Voreinstellungen, manuell) und einer Fernauslösefunktion. Die Fernauslösung funktioniert allerdings nur mit der optional erhältlichen Infrarot-Fernbedienung ML-L3; eine Anschlussmöglichkeit für einen mechanischen Drahtauslöser oder für einen elektrischen Kabelfernauslöser (wie bei der D70s) gibt es bei der D50 nicht.
Die Einstellung der Verzögerung beim drahtlosen Auslösen der D50 kann man über eine der insgesamt 20 Individualfunktionen (25 bei der D70/D70s) vornehmen. Die Individualfunktion Nummer 10 finden wir sehr pfiffig. Sie ermöglicht die automatische Anpassung der Lichtempfindlichkeitsstufe in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen. Dabei geht diese Funktion etwas weiter als die ISO-Automatik anderer Digitalkameras, da man eine Verschlusszeit zwischen 1 und 1/125 s als "Limit" einstellen kann. Die Kamera versucht dann, diesen Wert nicht zu unterschreiten, indem sie die Empfindlichkeit in einem Bereich zwischen ISO 200 und ISO 1.600 automatisch erhöht.

Im Serienbildmodus ist die D50 geringfügig langsamer als die D70 und D70s. Die Bildfolgerate fällt offiziell von 3 auf 2,5 Bilder pro Sekunde; unsere Messwert-Tabelle gibt Aufschluss über die von uns ermittelte Serienbildgeschwindigkeit. Mit der von uns verwendeten Speicherkarte (SanDisk Ultra II mit 512 MByte) wurde der – großzügig dimensionierte und effizient verwaltete – Pufferspeicher so schnell entleert, dass immer genügend Platz für neue Bilder übrig blieb; und das bei jeder Auflösung. Nur bei Aufnahmen im RAW-Format musste die Kamera nach dem vierten Bild eine kleine "Verschnaufpause" einlegen, wobei die D70 und D70s das nicht besser können. Wer aber keine RAW-Bilder schießt und eine ausreichend schnelle Speicherkarte besitzt, kann theoretisch bis zur Erschöpfung der Kartenkapazität draufhalten.

Nikon D50 Kamera Einstellungs-Menü 1 [Foto: MediaNord]Sehr nützlich sind die Sonderfunktionen zum Justieren und/oder Auswählen der Bildparameter (Scharfzeichnung, Bildkontrast, Farbraum, Farbsättigung, Farbton) und zum Einschalten der Rauschunterdrückung. Falls nicht anders eingestellt, ist die Spotmessung mit dem aktiven AF-Feld verknüpft, so dass das Licht punktgenau dort gemessen wird, wo auch der Schärfepunkt ist. Mit einer weiteren Einstellung wird veranlasst, dass bei der Aufnahme eines Bildes im RAW/NEF-Format automatisch ein JPEG-Abbild (BASIC-Qualitätsstufe) mit erzeugt wird. Da die technischen Möglichkeiten wegen der SLR-Architektur im Aufnahmemodus ziemlich eingeschränkt sind, findet man die meisten Funktionen im Wiedergabemodus vor. Ein nahezu stufenloses Wiedergabezoom ermöglicht die nähere Betrachtung bestimmter Bildpartien; die aufgenommenen Bilder lassen sich auch auf Wunsch drehen (automatisch), löschen, schützen, als Diaschau anzeigen, beschriften (über eine virtuelle Tastatur) und drucken bzw. für den Druck vormarkieren. Neu ist übrigens die Möglichkeit, im Wiedergabemodus von einem Bild eine niedrig auflösende Kopie anzufertigen. Ferner unterstützt die D50 den USB-Direktdruckstandard PictBridge, so dass man die Kamera direkt an einen entsprechend kompatiblen Drucker anschließen und von der Kamera aus den Druck steuern kann. Weiterhin lassen sich im Wiedergabemodus noch diverse Bildinformationen (Aufnahmeparameter, Histogramm, Hervorhebung der Lichter/Schatten) auf dem LC-Bildschirm anzeigen und – ebenfalls über die virtuelle Tastatur – Ordner umbenennen. Bisher noch nicht erwähnt ist die Tatsache, dass die D50 die erste digitale Spiegelreflexkamera von Nikon ist, die Speicherkarten vom Typ SecureDigital verwendet. Nikon macht im Handbuch gar keine Angabe darüber, ob die D50 auch mit MultiMedia-Cards kompatibel ist, aber mit unserer MMC von Hama hatte die D50 keinerlei Probleme. Zur Bilddatenübertragung verfügt die D50 über eine USB 2.0-Highspeed-Schnittstelle. Die theoretische Maximalgeschwindigkeit von 480 Mbit/s bzw. 60 MByte/s wird zwar nicht mal annähernd erreicht (das tun die wenigsten USB 2.0-kompatiblen Geräte), doch der Datentransfer ist auf jeden Fall wesentlich schneller als mit USB 1.1. Dank PTP- und USB Mass Storage Class-Kompatibilität ist dabei auf Rechnern mit halbwegs aktuellem Betriebssystem keine Treiberinstallation vorausgesetzt. Abgerundet wird die Ausstattung durch einen kapazitätsstarken Lithiumionenakku vom Typ EN-EL3a; dieser unterscheidet sich von seinem Vorgänger EN-EL3 (wie er mit der D70 geliefert wurde) durch die etwas höhere Kapazität (1.500 vs. 1.400 mAh).

Fazit  Bei der D50 hat die Entwicklungsabteilung von Nikon es fertig gebracht, den Vorgaben der Marketingabteilung nachzukommen, ohne dass die Kamera wie eine "Billigausführung" höherwertigerer Modelle wirkt. Die Unterschiede zur D70 und D70s sind sehr subtil gehalten, und für den Einsteiger gibt es kaum Gründe, die zum Kauf eines teureren Modells aus der D-Serie berechtigen würden. Gespannt darf man aber auch sein, wie lange es dauern wird, bis irgendeiner der Konkurrenten es wagt, die D50 preislich zu unterbieten. Das dürfte nicht allzu lange dauern, denn Wegrationalisieren kann man noch viel. Erst wenn wir die ersten digitalen Spiegelreflexkameras mit Kunststoffbajonett, ohne eingebauten Blitz und ausschließlich mit automatischer Belichtung (Programmautomatik + Motivprogramme) sehen werden, wird wohl das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Das gab es nämlich alles schon mal zu analogen Zeiten. Bis dahin können sich die DSLR-Fans über Kameras mit noch ausgewogenem Preis-/Leistungsverhältnis freuen, und die Nikon D50 ist zweifelsohne eine solche!

Messwerte
Einschaltzeit ca. 0,3 s
Brennweitenverstellung
  Anzahl Stufen
  Zeit Weitwinkel bis Tele
Manuell am Objektiv

Autofokus-Geschwindigkeit min. 0,3 s / ca. 0,4 s / max. 0,8 s  (abhängig von Motiv und Aufnahmebedingungen)
Auslöseverzögerung <0,1 s
Blitz
  Leitzahl
 
12  bei ISO 100 (ISO-Einstellung am Messgerät)
Batterielaufzeit > 400 Aufnahmen
Speicherzeiten
  RAW
  JPEG
  TIFF
 
ca. 1,7 s (5,6 MByte)
ca. 1,1 s (2,6 MByte)

Auslösung während Speicherung möglich
Serienbilder
   Verwendete  Auflösung
   Geschwindigkeit
   Anzahl
   mit Blitz

3.008 x 2.000
ca. 2,5 Bilder/s
max. 4 Bilder bei RAW/NEF-Aufnahmen
nur mit externem Blitz

** im langsameren Standard-Serienbildmodus

Kurzbewertung

  • kaum eingeschränkter Funktionsumfang
  • schnelle Reaktionszeiten (AF, Auslöseverzögerung, Einschaltzeit usw.)
  • iTTL-Blitzbelichtungs-messung und -steuerung
  • enorme Objektivauswahl
  • ausgezeichnete Auflösungswerte (zumindest mit unserem Testobjektiv)
  • sehr gut abgestimmte Scharfzeichnung und Rauschunterdrückung
  • "gebrauchsfertige" Bilder (einsteigergerechte Abstimmung der Bildaufbereitung)
  • exzellentes Preis-Leistungsverhältnis
  • sehr gut umgesetztes "Sparkonzept" (Einschränkungen im Vergleich zur D70/D70s kaum wahrnehmbar)
  • USB 2.0 High Speed nicht besser ausgereizt
  • z. T. eingeschränkte Rückwärtskompatibilität (insbesondere beim Blitzen)
  • keine Spiegelvorauslösung
  • grelles AF-Hilfslicht
  • kein Batteriegriff als Originalzubehör erhältlich
  • Abblendtaste und Gitternetz wegrationalisiert
  • starke Vignettierung im Weitwinkel-Bereich mit manchen Objektiven
  • zum Teil  ausgeprägte Moiré-Bildung (auch bei der D70/D70s ein Problem)
  • Konkurrenz z. T. schon mit 8-Megapixel-Modellen auf dem Markt

Technische Daten

Modell Nikon D50
Sensor CCD APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5)
6,2 Megapixel (physikalisch), 6,1 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 3.008 x 2.000 (3:2)
Objektivanschluss
Nikon F
Spiegelreflex-Sucher Prismensucher, 95 % Abdeckung, 18 mm Augenabstand, Dioptrienausgleich -1,6 - 0,5 dpt, wechselbare Mattscheibe
Monitor 2,0", 0,130 Mio. Bildpunkte
Belichtungsmessung Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung (420 Felder)
Belichtungsreihe automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator nein
eingebauter Blitz ja
Blitzanschuh Nikon, Standard-Mittenkontakt
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: ja
Serienbildfunktion max. 2,5 Bilder/s
kürzeste Verschlusszeit 1/4.000 s
Autofokus Phasenvergleich
Speicher
Speicherkartenfach 1: SD
Empfindlichkeit automatisch ISO 200 bis 1.600, manuell ISO 200 bis 1.600
Abmessungen 133 x 102 x 76 mm (B x H x T)
Gewicht 636 g (betriebsbereit, ohne Objektiv)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/G3AS4 (mit Preisvergleich)

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