Spiegelreflexkamera, Systemkamera
Testbericht: Nikon D5200
2013-04-11 Mit der D5200 bringt Nikon seine DSLR-Mittelklasse auf den aktuellen Stand der Technik. Die Modellpflege der D5100 wartet vor allem mit einem höher auflösenden Bildsensor auf, der es nun auf 24 Megapixel im APS-C-Format bringt. Trotz der größeren Bilddatenmengen steigt dank leistungsfähigerem Bildprozessor sogar die Serienbildrate auf fünf Bilder pro Sekunde. Ebenfalls neu: Der mit 2.016 Pixeln auflösende RGB-Belichtungsmesser, der die Motiverkennung der Kamera genauso unterstützt wie den Autofokus, der nun 39 Messfelder besitzt. Grund genug, die Kamera im Labor und in der Praxis ausgiebig zu testen. (Benjamin Kirchheim)
Ergonomie und Verarbeitung Am bewährt gut verarbeiteten Kunststoffgehäuse mit dem für große Hände etwas kleinen Handgriff hat Nikon bei der D5200 nichts verändert. Sie bietet nach wie vor viele Bedienknöpfe, die zuweilen aber auch Verwirrung stiften können, etwa die "info"- und "i"-Taste, die auf den ersten Blick dieselbe Funktion suggerieren. Einhändig lässt sich die D5200 nur schwerlich halten und bedienen, man sollte sie also mit der linken Hand stützen, wie es bei DSLRs im allgemeinen auch üblich ist. Die linke Hand wird alleine schon zur Betätigung des mechanischen Zooms benötigt. Gummierungen am Handgriff sowie in der Daumenmulde sollen für besser Halt sorgen, sie dürften aber gerne noch etwas griffiger und gröber genarbt ausfallen. Ein Abrutschen der Grifffinger wird zusätzlich durch eine ausgeprägte Mulde verhindert. Sehr praktisch wurde der Einschalter als Ringschalter rund um den Auslöser angelegt, letzterer bietet zudem zwei gut spürbare Druckpunkte.
Das Metallstativgewinde auf der Kameraunterseite befindet sich vorbildlich in der optischen Achse. Zudem sitzt es ausreichend weit vom Akkufach entfernt, so dass man diesen jederzeit wechseln kann. Er bietet mit einer Laufzeit von rund 500 Bildern gemäß CIPA-Standard ein ordentliches, wenn auch nicht überragendes Durchhaltevermögen. Alternativ lässt sich hier ein Dummy mit Netzteilanschluss einlegen. Das SD-Speicherkartenfach hat Nikon sinnvollerweise vom Akkufach getrennt. Bequem öffnet man es auf der Griffseite der Kamera, die Klappe springt von einer Feder getrieben nach dem Entriegeln sehr weit auf, was eine bequeme Entnahme des Speichermediums ermöglicht. Nicht ganz so hochwertig fällt die Schnittstellenabdeckung auf der gegenüberliegenden Gehäuseseite aus. Eine große Gummiklappe gibt alle vier Anschlüsse preis. Neben der üblichen AV- und USB-Kombibuchse sind dies ein Stereo-Mikrofonanschluss, ein HDMI-Ausgang sowie eine Kombischnittstelle für GPS und Fernauslöser. Somit bietet die D5200 reichlich Erweiterungsmöglichkeiten, wozu auch der kleine, preisgünstige WLAN-Adapter WU-1a gehört, der in die USB-Schnittstelle gesteckt wird. Er bietet Möglichkeiten wie Kamerafernauslösung mit Livebild-Übertragung sowie das drahtlose Senden von Bildern. Genaueres ist in unserem Fototipp zu lesen, der über die weiterführenden Links abgerufen werden kann.
Als Spiegelreflexkamera darf ein entsprechender Sucher natürlich nicht fehlen. Er bietet eine Dioptirenkorrektur, die man auch verwenden sollte, denn mit Brille schatten die Ränder links und rechts leicht ab. Eine Statuszeile zeigt dem Fotografen die wichtigsten Aufnahmeparameter an, die aktiven Autofokuspunkte werden direkt ins Sucherbild eingeblendet. Nur wenn man den Sucher verwendet, lassen sich die Neuerungen wie der 39-Punkt-Autofokus und der 2.016-Pixel-RGB-Belichtungsmesser nutzen. Letzterer erkennt nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Farbe des Motivs. Dies sorgt nicht nur für eine exaktere Belichtungsmessung, sondern unterstützt auch den Weißabgleich, die Motiverkennung sowie den Autofokus. Die Kamera kann in der Automatik besser entscheiden, wo motivwichtige Details liegen, die es zu fokussieren gilt, etwa Gesichter. Vor allem aber beim kontinuierlichen Autofokus machen sich der neue Belichtungsmesser und auch die vielen Autofokuspunkte bemerkbar. Die D5200 kann ein sich bewegendes Motiv viel exakter verfolgen. Die reine Autofokusgeschwindigkeit indes hat sich gegenüber der D5100 nicht großartig geändert. Mit rund 0,6 Sekunden gehört er inzwischen sogar schon eher zu den langsameren, jedenfalls solange man das 18-55mm-Setobjektiv verwendet.
Als einzige DSLR im Line-Up des japanischen Herstellers bietet die D5200 einen klapp und schwenkbaren Bildschirm, der mit drei Zoll Diagonale ausreichend groß ausfällt und mit 921.000 Bildpunkten fein genug auflöst. Durch die freie Beweglichkeit erlaubt der Bildschirm das Fotografieren mittels Live-View aus ungewöhnlichen Perspektiven. Allerdings taugt das überhaupt nicht für sich bewegende Motive oder überhaupt bei Motiven, wo es auf einen exakten Auslösezeitpunkt ankommt. Im Labor mit fest stehender Kamera und statischem Motiv genehmigt sich die D5200 rund zwei Sekunden zur Fokussierung von unendlich auf zwei Meter. In der Praxis bei wackelnder Kamera und sich ändernden Motiven sieht es mitunter noch viel schlimmer aus. Auch die Auslöseverzögerung von 0,3 Sekunden ist für eine schnelle Reaktion auf eine Motivsituation völlig unzureichend. Ebenfalls unbrauchbar ist der Nachführ-Autofokus bei Videoaufnahmen, er wirkt einfach nur überfordert. Schade auch, dass es sich beim Bildschirm nicht um einen Touchscreen handelt. Das würde wenigstens das Fokussieren bei Stillleben und Makroaufnahmen vereinfachen, wo man mit dem Cursor mühevoll den Fokuspunkt an die richtige Stelle schieben muss.
Durch seine zahlreichen Optionen verteilt auf mehrere Reiter mit Scrollisten und Untermenüs wirkt das Menü reichlich überfrachtet, da hilft auch die angenehme Gestaltung nicht allzu viel. Ein Blick ins Handbuch bleibt mitunter nicht aus, auch wenn man bei der D5200 kaum etwas findet, was sich nicht einstellen oder anpassen lässt. Nikon gibt sich immerhin Mühe, etwas Übersichtlichkeit in die Bedienung zu bringen. Dazu gehören das Menü, das die zuletzt verwendeten Einstellungen zeigt, das Schnellmenü für die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen und natürlich die vielen Knöpfe, die einen schnellen Zugriff auf Parameter erlauben.
Ausstattung Im Grunde möchte Nikon mit der D5200 eine Brücke bauen zwischen absoluten DSLR-Einsteigern, die bei der D3200 noch eine ausführliche Aufnahmehilfe erhalten, und fortgeschrittenen Fotografen, die sich selbst zu helfen wissen. So dominieren die Automatik- und Motivprogramme noch das üppige Programmwählrad der D5200. Auf Auto gestellt braucht der Fotograf nicht weiter über die Aufnahmeparameter, ja nicht einmal über das Motiv, nachzudenken, und kann einfach das knipsen, was ihm vor die Linse springt. Motive erkennt die Nikon selbstständig und sogar der Blitz springt automatisch auf und schaltet sich zu, sofern es die Kameraautomatik für nötig erachtet. Außer der Bildqualität (Größe und Komprimierung), der Autofokusfeldsteuerung (Automatik, 3D-Motivverfolgung, 1-, 9-, 21- oder 39-Feldsteuerung) und dem Blitzmodus (automatisch mit und ohne Reduzierung roter Augen sowie aus) bleiben dem Fotografen keinerlei Einflussmöglichkeiten. In den Motivprogrammen schaut es kaum anders aus, hier kommt aber die Einflussnahme auf die ISO-Empfindlichkeit hinzu, falls der Fotograf von der Automatik abweichen möchte. Die so wichtige Belichtungskorrektur hingegen bleibt gesperrt.
Erst wer die Kreativprogramme P, A, S und M verwendet, erhält volle Kontrolle über die Kamera. Die Programmautomatik bietet eine Shift-Funktion, falls man mit der gewählten Blenden-Belichtungszeitkombination nicht einverstanden ist. Die Belichtungsmessmethode, Blitzbelichtungskorrektur, Bracketing, HDR, Active D-Lighting und Weißabgleich sind weitere Parameter, die man direkt über den Info-Bildschirm verstellen kann. Die ISO-Automatik steht sogar bei manueller Belichtung zur Verfügung, muss allerdings über das Menü aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden. Das ermöglicht Fotografien mit vorgewählter Blende und Belichtungszeit bei dennoch korrekter Belichtung.
Die Bracketingfunktion nimmt drei Bilder auf und erlaubt neben Belichtungsreihen mit bis zu 2 EV Belichtungsunterschied auch Weißabgleichsreihenaufnahmen sowie Active-D-Lighting Aufnahmereihen. Besonders interessant ist auch die HDR-Funktion, die automatisch zwei unterschiedlich belichtete Fotos aufnimmt und zusammen rechnet. Die Stärke des Effekts lässt sich in vier Stufen regeln oder man überlässt dies der Automatik. Die Ergebnisse glänzen mit besser durchgezeichneten Tiefen und Lichtern, eignen sich jedoch nur für statische Motive. Serienbilder nimmt die D5200 mit schnellen fünf Bildern pro Sekunde auf, im JPEG-Modus sogar einige Sekunden in Folge, bevor die Serienbildrate einbricht. Bei Aufnahmen im Raw-Format hingegen bricht die Serienbildrate schon nach einer Sekunde ein, die großen Dateien und der recht kleine Pufferspeicher verhindern längere Serien bei diesem Dateiformat. Immerhin lassen sich Raw-Bilder direkt in der Kamera zu JPEG-Aufnahmen entwickeln, wobei neben Standardparametern auch viele Filtereffekte und sogar eine Perspektivenkorrektur zur Verfügung stehen. Letzteres gilt auch für die Bearbeitung von JPEG-Dateien. Gespeichert werden bearbeitete Fotos als Kopie, das Original bleibt dabei stets erhalten. Ebenso stehen aber auch zahlreiche Effekte schon während der Aufnahme zur Verfügung, wofür Nikon eigens einen Platz auf dem Programmwählrad vorgesehen hat. Mit dem Daumenrad wird der gewünschte Effekt ausgewählt.
Nach Aktivierung des Live-Views über den unter dem Programmwählrad angeordneten Hebel können mit der dedizierten Videoaufnahmetaste in allen Programmen Videos aufgezeichnet werden. Auch die Anwendung der Fotofilter ist möglich, jedoch je nach Filter mit einer deutlich reduzierten Bildwiederholrate, was dann eher wie Stop-Motion wirkt. Die maximale Bildauflösung beträgt 1.920 x 1.080 Pixel, was Full-HD entspricht. Die Bildwiederholrate kann zwischen 50i, 25p und 24p gewählt werden. Reduziert man die Auflösung auf 1.280 x 720 Pixel, nimmt die D5200 mit 50p auf. Bei 640 x 424 Pixel sind es wiederum 25p. Das integrierte Mikrofon zeichnet in Stereo auf, die automatische Pegelaussteuerung lässt sich optional auch auf eine manuelle umstellen. Wie bereits erwähnt kann über eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ein externes Stereomikrofon angeschlossen werden. Den Autofokus führt die Nikon während der Aufzeichnung auf Wunsch automatisch nach. Dies geschieht aber nicht sonderlich zuverlässig, flüssig und schnell, sonder gleicht eher einem Notbehelf. Zudem sind die Fokusgeräusche zumindest des AF-S 18-55 VR auf der Tonspur zu vernehmen. Auch das Zoomen während der Aufnahme sollte man vermeiden, da das manuelle Zoom nicht flüssig genug bedient werden kann und außerdem Schabgeräusche auf der Tonspur verewigt werden.
Bildqualität Die Nikon D5200 ist mit einen 24 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor in APS-C-Größe ausgestattet, gegenüber dem 16 Megapixel auflösenden Vorgängermodell D5100 ein deutlicher Schritt nach vorn. Indes handelt es sich bei dem 24-Megapixel-Sensor um einen alten Bekannten, der schon in einigen anderen DSLRs von Nikon und auch anderer Hersteller zum Einsatz kommt. Seine Empfindlichkeit reicht von ISO 100 bis 6.400, darüber hinaus lässt sich die Empfindlichkeit auf ISO 12.800 und 25.600 erweitern. Zum Labortest standen uns neben dem Standardzoom AF-S 18-55 VR auch das derzeit größte Superzoom AF-S 18-300 mm 3.5-5.6G ED VR sowie das DX-Makroobjektiv 85 mm 3.5 G ED zur Verfügung. Die ausführlichen Labortestergebnisse mit vielen detaillierten Diagrammen und Erklärungen stehen wie gewohnt nach Zahlung einer kleinen Gebühr bereit (siehe weiterführende Links) und lassen sich in PDF-Form speichern und ausdrucken. Die folgenden Betrachtungen beruhen auf genau diesen Labortests.
Der Sensor besitzt bei ISO 100 und 200 einen sehr guten Signal-Rauschabstand von über 40 dB, der jedoch mit steigender Empfindlichkeit kontinuierlich sinkt. Bei ISO 1.600 wird die kritische Marke von 35 dB knapp unterschritten, das Bildsignal wird also immer mehr von störendem Rauschen überlagert. Dieses zeigt sich vor allem in Form von Luminanzrauschen, das ab ISO 3.200 sichtbar wird. Ab ISO 12.800 wird es sehr stark. Hier mischt sich auch langsam das unangenehmere Farbrauschen hinzu, das vor allem bei der höchsten Empfindlichkeit von ISO 25.600 sichtbar wird. Zum Glück spielt es bei mittleren Empfindlichkeiten keine Rolle. Die Störpixel gruppieren sich leicht zu einer mittleren Größe von rund zwei Pixeln, ein Nebeneffekt der Rauschunterdrückung. Sie sorgt auch dafür, dass mit steigender Empfindlichkeit weniger feine Details aufgelöst werden können. Sichtbar wird dies ab ISO 1.600 als weichere Detailwiedergabe. Mit weiter steigender Empfindlichkeit werden feinste Strukturen immer weicher bzw. werden nicht mehr aufgelöst, jedoch verbleibt die D5200 selbst bei höchster Empfindlichkeit im Bereich der sichtbaren Unschärfe, der stark unscharfe Bereich wird nicht erreicht.
Die Eingangsdynamik glänzt vor allem bis ISO 800, wo die Nikon jeweils über zehn Blendenstufen (EV) Dynamikumfang erreicht, der Höchstwert liegt naturgemäß bei der niedrigsten Empfindlichkeit von ISO 100 bei 10,6 Blendenstufen. Bei ISO 1.600 werden mit 9,9 Blendenstufen die 10 EV nur knapp unterschritten, sichtbar schlechter wird die D5200 aber erst beim Sprung von ISO 3.200 auf ISO 6.400, wo sie fast eine Blendenstufe an Dynamikumfang verliert. Die Tonwertkurve verläuft stark angesteilt, vor allem bei dunkleren Tönen. Dies sorgt für eine subjektiv gute Bildwiedergabe, eignet sich jedoch weniger für die anspruchsvolle Nachbearbeitung, so dass man hier auf das Raw-Format zurück greifen sollte. Überhaupt ist die Differenzierung von Tonwerten durchaus ein Problem, zumindest bei höheren ISO-Empfindlichkeiten. Am besten arbeitet man hier bei ISO 100 und 200, wenn man fein nuancierte Helligkeitsabstufungen wüsncht. Bei ISO 1.600 nutzt die D5200 nur noch weniger als 160 der 256 Stufen. Ähnlich, wenn auch etwas besser, schaut es bei der tatsächlichen Farbtiefe aus. Bis ISO 800 differenziert die Nikon über vier Millionen Farbnuancen, bei ISO 3.200 sind es noch gute zwei Millionen, darüber jedoch weniger. Während der manuelle Weißabgleich tadellos arbeitet, zeigt sich die Farbwiedergabe je nach Farbton nicht ganz so exakt. Hier bevorzugt die D5200 und subjektiv angenehmere Wiedergabe mit vor allem bei Rottönen leuchtenderen Farben.
Das Setobjektiv 18-55 VR offenbart im Labortest durchaus einige Schwächen. Zwar reicht die Schärfe stets für 20 x 30 Zentimeter große Abzüge, bei genauerer Betrachtung lässt vor allem die Randauflösung jedoch zu Wünschen übrig. Während in der Bildmitte die Auflösung von 50 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) locker geknackt wird, muss man es für eine hohe Randauflösung deutlich auf F11 abblenden. Immerhin spielt die Verzeichnung nur im Weitwinkel mit ihrer starken Tonnenform eine Rolle, die Vignettierung bleibt insgesamt gering. Farbsäume hingegen treten vor allem zum Bildrand hin störend auf, allerdings nur im Weitwinkel.
Wer sich denkt, ein Superzoom wie das 18-300 G wäre das ideale Objektiv für Wechselfaule, täuscht sich – jedenfalls sofern man eine ordentliche Bildqualität erwartet. Immerhin eignet es sich von der Schärfeleistunmg wie auch das 18-55 problemlos für 20 x 30 Zentimeter große Abzüge. Im Weitwinkel treten jedoch bei Offenblende starke Randabschattungen auf, man sollte auf F5,6 abblenden, damit diese verschwinden. Gegen sie sehr starke Verzeichnung, im Weitwinkel vier Prozent Tonnenform, bei mittlerer und langer Brennweite nicht minder auffällige 1,7 bis 2,5 Prozent Kissenform, hilft dagegen das Schließen der Blende nicht. Auch die chromatischen Aberrationen sind stark und im Mittel höher als beim 18-55, nur dass beim 18-300 vor allem die mittlere Brennweite besonders unangenehm auffällt. Die 50 lp/mm werden nur im Weitwinkel im Bildzentrum geknackt, der Bildrand schwankt zwischen 33 und 36 lp/mm, sieht man einmal von den beugungsbedingt schlechten Blenden von F16 und höher ab. Bei mittlerer Brennweite werden am Bildrand keine 27 lp/mm erreicht, in Telebrennweite liegt das Maximum am Bildrand sogar bei nur rund 23 lp/mm, im Bildzentrum werden bis zu 42 lp/mm erreicht.
Selbst das 85er Makroobjektiv kann an der D7100 nicht so recht überzeugen. Zwar besitzt es sowohl eine nur geringe Randabdunklung und fast keine Verzeichnung, von allen drei gemessenen Objektiven besitzt es jedoch die stärksten Farbsäume, woran auch ein Abblenden nichts ändert. Bei der Auflösung enttäuscht es mit einem Maximum von lediglich knapp 42 lp/mm, auch die abfallende Randauflösung bei offener Blende weiß für ein Objektiv dieser Brennweite nicht zu überzeugen. Auf F11 abgeblendet erhält man aber eine sehr gleichmäßige Auflösung von rund 40 lp/mm im Bildzentrum und am Bildrand. Doch nicht nur bei der Bildqualität kann das Makro nicht so recht überzeugen, auch die Verarbeitung mit dem Plastikgehäuse wirkt nicht so, als sei das Objektiv insgesamt besonders hochwertig. Bei einem Preis von rund 450 Euro muss man sich schon ein bisschen wundern. Insgesamt besitzt die D5200 zwar eine gute Bildqualität, aber kleines der drei getesteten Objektive kann auf ganzer Linie überzeugen, wobei das 18-55 noch das beste Objektiv ist.
Fazit Mit der D5200 ist Nikon eine gute Modellpflege gelungen. Die Hobby-DSLR glänzt mit einer guten Ausstattung und trotz Kunststoffgehäuse einer hochwertigen Verarbeitung. Zwar dürfte der Handgriff gerne etwas ausgeprägter sein, sie lässt sich vor allem mit kleineren Händen dennoch sicher tragen. Für die Bedienung bietet die D5200 durchaus viele Knöpfe, fast schon zu viele, um übersichtlich zu bleiben. Beispielsweise verwirren die "info"- und "i"-Taste, suggerieren sie doch eine identische Funktion. Der bei der Motivverfolgung, nicht jedoch bei der Geschwindigkeit leistungsstärkere Autofokus gepaart mit der deutlich feineren Belichtungsmessung machen sich nur bei Verwendung des klassischen Spiegelreflexsuchers bemerkbar. Die D5200 ist bei Nikon das einzige DSLR-Modell mit klapp- und schwenkbarem Bildschirm, was die Live-View-Funktion noch interessanter macht. Leider reagiert der Autofokus äußerst langsam, auch die Auslöseverzögerung ist mit Live-View viel zu hoch. Schade auch, dass Nikon nach wie vor keinen Touchscreen verbaut, gerade bei Makroaufnahmen sind Live-View und Touch-Autofokus äußerst nützlich. Abgesehen vom Setobjektiv, das einige typische Schwächen wie Verzeichnung, schwache Randauflösung und starke Farbsäume am Bildrand besitzt, zeigt die D5200 eine subjektiv und messtechnisch ansehnliche Bildqualität bis ISO 800. Am besten schneidet sie jedoch bei ISO 100 und 200 ab. Oberhalb von ISO 3.200 muss man allerdings mit starken Einbußen leben.
Kurzbewertung
- Viele Anschlussmöglichkeiten inklusive Stereo-Mikrofon für Videoaufnahmen
- Abgesehen vom Set-Objektiv gute Bildqualität
- Umfangreiche Ausstattung sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene
- Flexibler Bildschirm erlaubt Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven
- Vor allem im Live-View sehr langsamer Autofokus und hohe Auslöseverzögerung
- Setobjektiv mit sehr schwacher Randauflösung bei allen Brennweiten sowie starken Farbsäumen im Weitwinkel
- Kleiner Sucher mit Abschattungen bei Brillenträgern
- Etwas klein geratener Handgriff
Technische Daten
Modell |
Nikon D5200 |
Sensor |
CMOS APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5) 24,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
6.000 x 4.000 (3:2) |
Video (max.) |
1.920 x 1.080 30p |
Objektivanschluss |
|
Spiegelreflex-Sucher |
Spiegelsucher, 95 % Abdeckung, 17 mm Augenabstand, wechselbare Mattscheibe |
Monitor |
3,0", 0,921 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung (2.016 Felder) |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1/2 EV Schrittweite), mit interner HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
eingebauter Blitz |
ja |
Blitzanschuh |
Nikon, Standard-Mittenkontakt |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Mini (Typ C) Mikrofoneingang |
GPS |
extern |
Serienbildfunktion |
max. 3,0 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Autofokus |
Phasenvergleich |
Speicher |
Speicherkartenfach 1: SD |
Empfindlichkeit |
manuell ISO 100 bis 25.600 |
Abmessungen |
129 x 98 x 78 mm (B x H x T) |
Gewicht |
555 g (betriebsbereit, ohne Objektiv) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/2Z3RG (mit Preisvergleich) |