Bildqualität
Die Nikon Z 5 ist mit einem 24,3 Megapixel auflösenden Kleinbildsensor (36 mal 24 mm) ausgestattet. Es handelt sich um einen herkömmlichen CMOS-Sensor, bei dem die Leiterbahnen über der lichtempfindlichen Fläche liegen und diese damit etwas schmälern. Zudem besitzt die Z 5 zur Unterdrückung von Moirés einen auflösungsmindernden Tiefpassfilter. Um die Bildqualität der Nikon Z 5 genau zu analysieren, haben wir sie nicht nur in der Praxis getestet, wobei die Z 5, wie bereits die Z 6 und Z 7, eine für unseren Geschmack etwas dunkle Belichtung zeigte, sondern auch in unserem Testlabor. Dabei kam das Setobjektiv Nikon Z 24-50 mm F4-6.3 zum Einsatz.
Großer Vollformatsensor, noch größeres Bajonett: Das ermöglicht bei der Z 5 laut Nikon besonders lichtstarke Objektive. [Foto: MediaNord]
Der kostenpflichtige Labortest sowie die ISO-Aufnahmereihe unseres Testbilds, auf denen die folgenden Betrachtungen beruhen, sind über die weiterführenden Links erreichbar. Der Labortest enthält zahlreiche Diagramme mit allen Messwerten und Erklärungen zu den Diagrammen, die ISO-Aufnahmereihe enthält sowohl die Rohdaten- als auch die JPEG-Aufnahmen direkt aus der Kamera. Der Kauf des Labortests, des Testbilder-Pakets oder einer Prepaid-Labortest-Flatrate (inklusive den Testbildern) für den zeitlich begrenzten Zugriff auf das gesamte Archiv mit über 1.800 Labortests und 200 Testbilder-Paketen unterstützt uns übrigens auch bei der Arbeit an kostenlosen und ausführlichen Kameratestberichten wie diesem. Vielen Dank dafür.
Das Nikon Z 24-50 mm F4-6.3 zeigt bereits bei Offenblende eine hohe Auflösung im Bildzentrum. 58 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) bei 50 Prozent Kontrast werden im Weitwinkel erreicht. Beim Abblenden kann die Auflösung bis F11 teilweise noch im Bildzentrum minimal auf 60,6 lp/mm zulegen, danach reduziert Beugung die Auflösung trotz Beugungskorrektur seitens der Kamera etwas, jenseits von F22 dann deutlich stärker. Am Bildrand löst das Zoom überraschenderweise bei mittlerer Brennweite am schwächsten auf. Während bei kurzer und langer Brennweite bereits bei Offenblende gute 52 lp/mm anliegen, die sich beim Abblenden auf F11 kaum noch auf rund 53-54 lp/mm steigern lassen, muss das Objektiv in Telestellung auf mindestens F11 abgeblendet werden, um die Marke von 50 lp/mm zu knacken. Bei größeren Blendenöffnungen liegt die Randauflösung mit 48 lp/mm aber auch nicht weiter davon entfernt.
Optische Fehler zeigt das Z 24-50 mm F4-6.3 kaum. Die Verzeichnung wird von der Kamera perfekt auskorrigiert, auch Farbsäume in Form chromatischer Aberrationen waren nicht messbar. Anders sieht es bei der Randabdunklung aus. Im Weitwinkel ist diese bei Offenblende mit bis zu 1,3 Blendenstufen Lichtverlust in den Bildecken deutlich sichtbar, auch wenn ihr Verlauf sich mit sanfter Natürlichkeit zeigt. Abblenden auf F5,6 oder Zoomen hilft deutlich.
Die Nikon Z 5 bietet eine ISO-Empfindlichkeit von 100 bis 51.200, die sich auf ISO 50 und bis zu 102.400 erweitern lässt. Diese Erweiterungen gehen allerdings mit diversen Einbußen bei der Bildqualität einher. Der Signal-Rauschabstand bewegt sich bis ISO 1.600 auf einem guten Niveau von über 40 dB, bei ISO 3.200 liegt er nur ganz knapp darunter. Bis ISO 6.400 bleibt dieser mit über 35 dB akzeptabel, ab ISO 12.800 liegt er darunter, bei ISO 51.200 und 102.400 sogar sehr deutlich.
Der mitgelieferte Akku Nikon EN-EL15c reicht für 470 Aufnahmen nach CIPA-Standard und kann über USB-C direkt in der Kamera geladen werden. Die SD-Kartenfächer sind platzsparend leicht versetzt angeordnet. [Foto: MediaNord]
Das Rauschen bleibt zwar stets feinkörnig, zeigt sich ab ISO 25.600 aber mit leichtem Helligkeitsrauschen, das oberhalb davon stark zunimmt (alle Messungen im JPEG-Format). Farbrauschen spielt hingegen praktisch keine Rolle. Bis ISO 800 zeigt die Z 5 eine hohe Texturschärfe, die dann aber langsam abnimmt, oberhalb von ISO 12.800 sogar sehr stark. Während bei ISO 6.400 noch leidlich ausreichend Details vorhanden sind, zeigen die Bilder spätestens über ISO 12.800 deutliche Verluste feiner Strukturen.
Während die Eingangsdynamik bei ISO 50 aufgrund der Signaldämpfung nur gut zehn Blendenstufen beträgt, erreicht diese bei ISO 100 knapp gut 10,7 Blendenstufen. Bis ISO 1.600 nimmt die Eingangsdynamik praktisch gar nicht und bei ISO 3.200 nur minimal ab, auch bei ISO 6.400 bleibt sie auf einem hohen Niveau von über zehn Blendenstufen. Bis ISO 25.600 nimmt sie auf immer noch beachtliche knapp neun Blendenstufen ab, knickt aber bei ISO 102.400 auf knapp über sieben Blendenstufen ein.
Die Tonwertübertragung zeigt, mit Ausnahme der signalgedämpften ISO 50 mit einem flacheren Verlauf, eine deutliche Steigerung der Kontraste vor allem im mittleren Helligkeitsbereich, was zu einer knackigen Bilddarstellung führt. Der Ausgangs-Tonwertumfang ist bis ISO 200 mit gut 250 von 256 möglichen Helligkeitsabstufungen ausgesprochen gut und hält sich bis ISO 1.600 mit über 224 Helligkeitsstufen auf einem sehr hohen Niveau. Oberhalb von ISO 3.200 sind der Tonwertumfang recht linear mit der ansteigenden Empfindlichkeit steil ab. Während es bei ISO 6.400 noch knapp gute über 160 Abstufungen sind, werden bei ISO 25.600 bereits weniger als 128 und ab ISO 51.200 nur noch 96 und weniger Helligkeitsabstufungen erreicht, was nicht mehr im akzeptablen Bereich liegt.
Die Farbabweichung ist bei Nikon oft hoch, da stellt auch die Z 5 keine Ausnahme dar. Die Farben sind teilweise recht poppig, vor allem im roten Farbbereich. Während die Farbabweichung im Mittel bei noch geringen acht Delta-a-b liegt, sind es im Maximum 24. Das sorgt für einen subjektiv schönen, farbenfrohen Bildeindruck, ist aber alles andere als neutral. Dabei kann man sich über die vielfältigen Weißabgleichseinstellmöglichkeiten inklusive einer konfigurierbaren Automatik eigentlich nicht beschweren, zumal der manuelle Weißabgleich äußerst exakt arbeitet.
Wie bereits eingangs erwähnt, belichtet die Nikon Z 5 etwas konservativ-vorsichtig. Man könnte sagen, sie meidet die Lichter wie der Teufel das Weihwasser. Sorgt man nicht bereits vor der Aufnahme für eine leichte Belichtungskorrektur von +0,3 Blendenstufen, so wirken die Bilder etwas dunkel, bieten aber eine gute Tiefenzeichnung, sobald man sie mit der Bildbearbeitung herausarbeitet. Vor allem bei JPEG-Aufnahmen, die man eigentlich nicht bearbeiten möchte, sollte man das beachten. Im Raw-Format hingegen ist die vorsichtige Belichtung durchaus von Vorteil, kann man die nötige Zeichnung doch perfekt herausarbeiten, zumal eine viel höhere Farbtiefe von bis zu 14 statt 8 Bit pro Farbkanal zur Verfügung steht.
Das Gehäuse der Nikon Z 5 besteht teilweise aus Kunststoff und teilweise aus einer Magnesiumlegierung. Dank zahlreicher Dichtungen, auch am Akku- sowie Speicherkartenfach, weist das Gehäuse einen Spritzwasser- und Staubschutz auf. [Foto: Nikon]
Das Gehäuse der Nikon Z 5 besteht auf der Ober- und Vorderseite aus einer Magnesiumlegierung. [Foto: Nikon]
Der 5-Achsen-Sensor-Shift-Bildstabilisator der Nikon Z 5 soll nach CIPA-Standard fünf Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen als ohne Stabilisator.. [Foto: Nikon]
Alles in Allem bietet die Nikon Z 5 vor allem bei niedrigen Empfindlichkeiten bis ISO 800 eine sehr gute Bildqualität, was nicht zuletzt dem überraschend guten Zoomobjektiv Z 24-50 mm F4-6.3 zu verdanken ist. Bis ISO 3.200 halten sich die Einschränkungen bei der Bildqualität im Rahmen. Bei ISO 6.400 wird bereits ein gewisser Detailverlust sichtbar, bei ISO 12.800 etwas stärker, was aber bei kleineren Prints oder Fotos in "Internetauflösung" nicht ins Gewicht fällt. Weiter darüber sollte man aber nicht gehen.