Kompaktkamera
Testbericht: Olympus C-3040 Zoom
2001-05-22 Obwohl die Olympus C-3040 Zoom und die C-3030 Zoom das gleiche Gehäuse und die gleiche Elektronik besitzen, hat sie das Anrecht auf einen eigenen digitalkamera.de-Praxistest. Denn einen bedeutenden Unterschied gibt es zwischen den beiden Modellen: Die C-3040 Zoom besitzt ein neu entwickeltes, äußerst lichtstarkes Zoomobjektiv, das den besonderen Reiz der Kamera ausmacht. Dass zudem noch ein bisschen an der Firmware "rumgefeilt" wurde, fällt dagegen weniger ins Gewicht. In diesem Praxistest untersuchen wir ob bzw. weshalb sich der Kauf einer Olympus C-3040 Zoom lohnt und wie sich die Kamera in der Praxis verhält. (Yvan Boeres)
Ergonomie und Verarbeitung
Die Olympus C-3040 Zoom sieht äußerlich der C-3030 Zoom
sehr ähnlich. Der Namenszug und der Schriftzug am Objektiv deuten darauf
hin, dass man es mit einer anderen Kamera zu tun hat. Wer beide genau
vergleicht, bemerkt geringfügig abweichende Proportionen des
feststehenden Teils des Zoomobjektivs. Die rauhe, griffige Lackierung des
Kunststoffs im Griffbereich wurde beibehalten und macht einen
interessanten und hochwertigen Eindruck. Weniger "edel" ist da
der Eindruck, den die Kamera gleich nach dem Einschalten macht: Das
Objektiv fährt wie bei den Vorgängermodellen mit einer nicht gerade
diskreten Geräuschkulisse heraus und zeigt sich bei Berührung auch etwas
wackelig – dies hat jedoch keine Konsequenz auf das spätere
Bildresultat und auch von einer erhöhten Reparaturanfälligkeit der
Mechanik ist uns nichts bekannt.
Der Zugangsdeckel zum Batteriefach sowie der seitliche Einschub für
Wechselspeicherkarten und die verschiedenen Anschlüsse sind so angelegt,
dass sie sich nicht gegenseitig behindern. Kabelsalat und/oder
wiederholtes Auf- und Abmontieren der Kamera bei Stativbetrieb bleibt dem
Benutzer also erspart. Das ist auch gut so, da am Stativgewinde gespart
wurde. Dieses besteht neuerdings aus Kunststoff – ein ständiges Auf-
und Abmontieren würde wohl auf Zeit dem Gewinde schaden. Wegen seiner
Kompaktheit kämpft die Olympus C-3040 Zoom allerdings mit einem ganz
anderen Problem: Wer durch den sehr klaren und mit Dioptrienkorrektur an
die Augenstärke anpassbaren optischen Sucher (Bildabdeckung ca. 85 %)
blickt, stößt oft mit der Nase an den LCD-Farbbildschirm auf der
Rückseite der Kamera. Ein anderer Kritikpunkt sind die unzureichenden
Markierungen im Sucher: Parallaxenmarkierungen gibt es überhaupt keine
und das Fadenkreuz in der Bildmitte ist auch kein Ersatz für eine
richtige Autofokus- und Spot-Messfeld-Markierung.
Bedienungsanleitung Der
Kamera liegt sowohl eine gedruckte Kurzanleitung als auch eine
ausführliche Fassung auf CD-ROM bei. Die Druckversion liegt als
handliches Heft im DIN-A6-Format vor und ist (zumindest für die in
Deutschland ausgelieferten Geräte) dreisprachig in deutsch, englisch und
französisch. Auf 38 Seiten je Sprache enthält es die wichtigsten
Informationen in Kurzform: Eine komplette Anatomie (leider ohne Verweis
auf die Seite mit der weiteren Beschreibung) benennt alle Kamerateile
sowie die möglichen Symbole auf den LCD-Anzeigen. Außerdem sind alle
Funktionen und Einstellungen beschrieben, die für die Installation und
die ersten Aufnahmen nötig sind. Es fehlen sowohl Inhalts- als auch
Stichwortverzeichnis, so dass eine gezielte Suche nach bestimmten
Funktionen unmöglich ist.
Auf der CD-ROM befinden sich (ebenfalls in jeweils drei Sprachen) der
Adobe Acrobat Reader sowie je eine ausführliche Bedienungsanleitung im
PDF-Format. Die deutsche Version umfasst 229 Seiten, auf denen alle
Kamerafunktionen ausführlich und verständlich, durch viele
Illustrationen ergänzt, beschrieben sind. Allerdings fehlt auch hier das
Stichwortverzeichnis, was angesichts des Umfanges absolut unakzeptabel
ist; ein Inhaltsverzeichnis ist zwar vorhanden, enthält jedoch keine
Hyperlinks, um direkt zu einem Kapitel zu springen. Auch auf die
Möglichkeit, in der elektronischen Version Farbe einzusetzen, hat man
verzichtet und die Seiten liegen im wenig bildschirmgerechten Hochformat
vor. Das PDF-Handbuch ist also eigentlich ein für den Druck vorgesehenes
Dokument, das stattdessen auf CD gepresst wurde. Der Ausdruck auf dem
eigenen Tintenstrahl- oder Laserdrucker ist zwar grundsätzlich möglich.
Aufgrund des kleinen DIN A6-Formats kann die Anleitung jedoch nicht
sinnvoll formatfüllend gedruckt werden, so dass entweder reichlich
Schneidarbeit folgt oder man sich mit 229, nur zu einem Viertel
gefüllten, Seiten abfinden muss. Trotz gutem Inhalt fällt die
Olympus-Dokumentation in diesem Test also glatt durch.
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Menüführung, Kameraeinstellung Ist man einmal bis in die Kameramenüs vorgedrungen, ist die Navigation
durch letztere relativ angenehm und schnell. Der 1,8"-LCD-Farbmonitor
mit 114.000 Bildpunkten ist hell, kontrastreich (eingeschränkt auch bei
direktem Einfall von Sonnenlicht nutzbar) und ausreichend scharf. Die
vier, kreuzförmig angelegten Cursortasten erlauben eine schnelle
Ansteuerung aller wichtigen Parameter in den sehr übersichtlich
gestalteten Kameramenüs.
Objektiv
Das Objektiv ist die Haupt-Neuerung der Olympus C-3040 Zoom.
Das aus 7 Linsengruppen und insgesamt 10 Elementen bestehende 3-fach-Zoom
(Brennweite entspr. Kleinbild: 35-105 mm) wurde speziell für die
C-3040 Zoom entwickelt und glänzt durch seine optischen
Eigenschaften. Das ist zuerst mal das Auflösungsvermögen von zwischen
100 und 150 Linienpaaren pro Millimeter über den gesamten Linsenbereich
(und nicht nur in der Linsenmitte). Dann aber auch – und das ganz
besonders – die hohe Lichtstärke von F1,8 bis F2,6 (je nach
eingestellter Brennweite). Damit lässt sich selbst unter ungünstigen
Lichtbedingungen fotografieren ohne unbedingt auf den Blitz zurückgreifen
zu müssen. Da der CCD-Bildwandler so auch mehr Licht zu "sehen"
bekommt, profitiert auch das Rauschverhalten von der hohen Lichtstärke
des Objektives. Eine weitere optische Eigenschaft des C-3040-Objektives
ist die sehr geringe Verzeichnung. Diese ist noch geringer als bei der
C-3030, aber trotzdem bei einigen Motiven (Testtafeln) noch gerade eben
sichtbar. Mit Alltagsmotiven dürften sich die minimalen Verzeichnungen
allerdings niemals störend bemerkbar machen. Mit Randunschärfen oder
durch chromatische Aberrationen bedingten Farbsäume hat das
C-3040-Objektiv nicht zu kämpfen, erfüllt insgesamt also das
"Lastenheft" in allen Punkten.
Mittels des optionalen Objektivadapters CLA-1 für rund 60 DM
lassen sich optische Zusätze wie Filter oder Konverter mit einem
Filtergewinde von 43 mm an die Olympus C-3040 Zoom anschließen.
Die Kamera besitzt zwar auch ein 41 mm-Filtergewinde, ist aber nur
bei eingefahrenem Objektiv bündig mit der Frontseite und dient dann zum
Festklemmen des Objektivschutzdeckels. Bei herausgefahrenem Objektiv muss
die Entfernung mit dem CLA-1 überbrückt werden. Olympus hat drei
verschiedene Konverter im Programm: den Telekonverter TCON-14, den
Weitwinkelkonverter WCON-08 sowie den Makro-Vorsatz MCON-40. Mit dem
Telekonverter ergibt sich eine maximale Brennweite von etwa 147 mm;
das erste Drittel des Zoombereiches bleibt aufgrund der starken,
kreisförmigen Vignettierung und der Randunschärfe nicht brauchbar.
Belichtungsmessung und -steuerung
Die Olympus C-3040 Zoom bietet alle Eingriffsmöglichkeiten
einer analogen Spiegelreflexkamera. Wer durch entsprechenden Dreh auf dem
Einstellrad an der Kameraoberseite die Programmautomatik verlässt und in
einen der drei "kreativen" Einstellmodi (A für Zeitenautomatik
mit Blendenvorwahl, S für Blendenautomatik und M für manuelle
Belichtungssteuerung) wechselt, kann Verschlusszeiten zwischen 1/800 und
16 Sekunden und/oder Blenden zwischen F1,8 und F10 vorgeben – im
manuellen Modus wird auf dem LCD-Bildschirm neben den Belichtungsdaten die
Abweichung zwischen eingestellter und von der Kameraautomatik ermittelter
Belichtung in Blendenwerten angezeigt. Darüber hinaus lassen sich noch
Belichtungskorrekturen von +/- 2 Blendenwerten eingeben. Eine
Langzeitbelichtungsfunktion über 16 Sekunden hinaus (Bulb-Stellung) ist
leider nicht vorhanden. Wie bereits im Abschnitt "Menüführung,
Kameraeinstellung" erwähnt, gestaltet sich der Wechsel von einem
kreativen Belichtungsprogramm in das andere relativ schwierig: Dafür muss
man das Menüsystem auf dem LCD-Bildschirm aktivieren, in das
entsprechende Untermenü gehen und den gewünschten Belichtungsmodus
anwählen.
Endlich verfügt die C-3040 Zoom auch über einen
"echten" manuellen Weißabgleich. Neben Voreinstellungen für
Tageslicht sonnig/bewölkt sowie für Glühlampen- und Leuchtstofflampenlicht
gibt es neuerdings eine One-Touch-Weißpunktmessung. "One-Touch"
ist allerdings sehr optimistisch ausgedrückt: Die Messung erfolgt zwar
auf Knopfdruck, aber zuerst muss immer noch die Weißabgleichfunktion im
Kameramenü abgerufen werden. Ein dem Weißabgleich gewidmeter Knopf oder
eine Tasten-Schnellkombination täte der C-3040 sicherlich gut. Schnell
gelingt dagegen der Wechsel zwischen ESP-Mehrfeld- und Spotmessung über
einen Multifunktionsknopf an der Kamerarückseite. Die C-3040 Zoom
besitzt auch die von der C-2100 Ultra Zoom bereits bekannte
Mehrfachmessung. Ansonsten bietet die Olympus C-3040 Zoom noch eine
automatisch oder in drei Stufen (ISO 100, 200 und 400) verstellbare
Lichtempfindlichkeit. Die von der Belichtungsautomatik hervorgezaubeten
Bilder sind meist über jeden Zweifel erhaben: Belichtung und
Farbwiedergabe (leicht warmtönig) sind praktisch immer tadellos (im
Zweifelsfall bietet die Kamera eine praktische
Belichtungsreihen-Funktion); lediglich bei Gegenlichtsituation reagiert
die Kameraautomatik mal recht (entweder über Belichtungskompensation oder
über einen automatischen Aufhellblitz), mal schlecht – ohne dass man
ein bestimmtes Verhaltensmuster ermitteln kann. Dieses Phänomen haben wir
auch an anderen Olympus-Digitalkameras festgestellt, so dass man davon
ausgehen muss, dass es sich hier um eine Eigenart der ESP-Mehrfeldmessung
handelt.
Blitz
Obwohl man dank der hohen Lichtstärke der C-3040 Zoom eher
selten auf den Blitz zurückgreifen muss, erweist sich der eingebaute
Miniaturblitz der C-3040 dennoch als nützlicher Helfer; entweder in
Extremsituationen oder als Aufhellblitz. In beiden Fällen kommt aber auch
die hohe Lichtstärke des Objektives dem Blitz zugute: Durch die große
Anfangsblende erhöht sich der Aktionsradius des Blitzes von 3,8 auf
nunmehr 5,6 Meter. Der Blitz wird von der Blitzautomatik der Kamera
angesteuert und liefert – vorausgesetzt man hält die Kamera wie
vorgesehen in der Hand – schattenfreie Bilder. Dies gilt zumindest im
normalen Aufnahmebereich; im Makro-Modus schattet das Objektiv die untere
linke Bildecke ab. Bei angesetzten, nicht zu stark auftragendem optischen
Zubehör (Filter, Telekonverter) sind im Normalbetrieb in den meisten
Fällen keine Abschattungen zu befürchten. Die Blitzlichtverteilung und
Blitzlichttemperatur ist ebenfalls kritikfrei. Mit der
Blitzbelichtungskorrektur kann man noch die Blitzintensität nach eigenem
Belieben steuern. Rote Augen treten selbst bei abgeschalteter
Vorblitz-Funktion (Blitz-Salve) mit der C-3040 Zoom recht selten auf
und die Blitzlangzeitsynchronisation (wieder nur per Umweg über das
Kameramenü erreichbar) lässt sich sogar auf den 1. oder 2.
Verschlussvorhang einstellen.
Seine ganze Stärke entfaltet das Blitzsystem der Olympus C-3040 Zoom
bei angeschlossenem Olympus-Systemblitz. In diesem Fall wird ein über die
5-polige Spezialbuchse angeschlossener FL-40-Blitz (zur Zeit das einzige
Systemblitzgerät im Olympus Zubehörprogramm) über ein
"echtes" TTL-Blitzbelichtungssystem gesteuert. Dafür bedarf es
der Anschaffung des Olympus-Anschlusskabels FL-CB01 für rund 120 DM
sowie der Blitzschiene mit Handgriff FL-BK01 (weitere 200 DM). An der
Spitze des Handgriffs findet dann der FL-40-Blitz über einen 4-poligen
Blitzschuh Platz und ist somit seitlich und hoch genug angebracht, um rote
Augen vollends zu verhindern. Die Kehrseite der Medaille: Durch die
seitlich erhöhte Platzierung können unter Umständen bereits
Schlagschatten beim Blitzen entstehen. Die Kommunikation zwischen der
Kamera und dem FL-40-Blitzgerät klappt hervorragend, fast alle Funktionen
– leider mit Ausnahme der Serienbildfunktion an der Kamera – werden
unterstützt: motor-gekoppelter Reflektorzoom, AF-Hilfslicht (Rotlicht)
sowie Blitzbelichtungssteuerung funktionieren in perfektem Einklang mit
der Kamera – fehlbelichtete oder unscharfe Blitzbilder sind also so gut
wie ausgeschlossen.
Über das Menüsystem der C-3040 Zoom kann man wählen, ob der
externe Blitz allein oder parallel mit dem eingebauten Kamerablitz
gezündet werden soll. Das ist besonders bei indirektem Blitzen nützlich,
kann man doch mit dem externen Blitz das (indirekte) Hauptlicht erzeugen
und mit dem internen Kamerablitz Schlagschatten "ausblitzen"
bzw. Spitzlichter in die Augen einer fotografierten Person bringen.
Apropos indirektes Blitzen: Auch im indirekten Betrieb zoomt der Reflektor
des FL-40 mit. Das ist etwas unüblich, denn beim indirekten Blitzen
spielt die Reflektorstellung keine so entscheidende Rolle und könnte auf
Normal- oder Tele-Stellung eingerastet bleiben. Angenehm bzw.
batterieschonend ist die Tatsache, dass der FL-40 auch in eingeschaltetem
Zustand nach einer gewissen Zeitspanne automatisch in ein Art
"Schlummermodus" fällt. Sobald man aber den Auslöser der
Kamera antippt wird der Blitz umgehend wieder aus dem Dornröschenschlaf
geweckt.
Wer auf den Komfort des TTL-Blitzbetriebes verzichten kann und/oder
eine Studioblitzanlage bzw. ein anderes Blitzgerät (z. B. älteres
Blitzgerät oder Stabblitzgerät) an die C-3040 Zoom anschließen
möchte, kommt billiger weg: Das Olympus-Anschlusskabel FL-CB04 (120 DM)
führt den 5-poligen Systemblitzstecker zu einer gewöhnlichen
X-Synchronbuchse durch. Hier spart man sich die zusätzliche Blitzschiene.
Scharfeinstellung Laut
Datenblatt und Bedienungsanleitung ist das Autofokussystem der C-3040 Zoom
ein iESP-System (Intelligent Electro Selective Pattern), also im Grunde
genommen ein Mehrfeld-Autofokus. Dieser deckt einen Bereich ab, der im
optischen Sucher (nicht auf dem LCD-Farbbildschirm) durch ein Fadenkreuz
dargestellt wird. So kann der Autofokus auch Motive erfassen, die sich
nicht unbedingt in der Bildmitte befinden (obwohl die Anordnung der
AF-Messfelder trotzdem relativ zentriert ist). Leider wird das aktive
AF-Feld in keiner Weise hervorgehoben, so dass man blind der Kamera
vertrauen muss und nie so richtig weiß, wo nun die Automatik
scharfgestellt hat. Und die meisten LCD-Bildschirme sind eben (noch) nicht
hochauflösend genug, um darauf eine präzise Scharfeinstellung vornehmen
zu können. Eine Einblendung des aktiven AF-Messfeldes auf dem
LCD-Farbbildschirm (wie z. B. bei der Nikon Coolpix 990) wäre
sicherlich machbar gewesen, besonders wenn man bedenkt, dass bei der
manuellen Scharfeinstellung die C-3040 Zoom eine ganz praktische
Entfernungsskala auf demselben Bildschirm einblendet.
Wer nicht auf den Autofokus verzichten will und trotzdem eine gewisse
Kontrolle über die Wahl des Fokussierpunktes behalten möchte, findet als
Neuerung bei der C-3040 Zoom eine Spot-AF-Funktion. Der
Arbeitsbereich des Autofokus liegt zwischen 80 cm und unendlich;
schaltet man per Knopfdruck in den Makro-Modus, erstreckt sich der Bereich
zwischen 20 cm und 80 cm. Die mittlere AF-Geschwindigkeit
konnten wir bei etwa 0,85 Sekunden ermitteln; ein eher mittelmäßiger
Wert (sogar ein klein bisschen langsamer als bei der C-3030 Zoom).
Ein Autofokus-Modus mit Schärfenachführung (kontinuierlicher Autofokus)
ist vorhanden und per Menü aktivierbar.
Auflösung Da die Olympus
C-3040 Zoom (inoffiziellen Angaben zufolge) mit dem gleichen
3,34-Megapixel-CCD-Bildwandler von Sony, wie ihn auch die Sony
DSC-S70/DSC-F505V oder die Nikon Coolpix 990 einsetzen, ausgerüstet
ist, liegt die Bildqualität erwartungsgemäß in der Spitzenklasse.
Rauschverhalten und Überstrahlungseffekte sind kaum zu entdecken;
CCD-unabhängige Bildqualitätsfaktoren wie etwa die Farbsättigung (hoch,
aber nicht übertrieben) hat Olympus ebenfalls gut im Griff. Im Gegensatz
zu vielen Mitbewerbermodellen (die von der Höchstauflösung nur auf XGA
und VGA herunterschaltbar sind) bietet die Olympus zusätzliche
Auflösungsstufen im Interessanten 1- bis 2-Megapixel-Bereich an. Zur
Auswahl stehen folgende Auflösungen: 2.048 x 1.536
(Höchstauflösung), 1.600 x 1.200, 1.280 x 960, 1.024 x 768
(XGA) und 640 x 480 (VGA) Bildpunkte. Etwas umständlich ist die
Einstellung dieser Auflösungen allerdings schon: Man erreicht
verschiedene Auflösungsstufen nur durch Kombination von
Qualitäts-/Kompressionsstufe (TIFF, SHQ, HQ, SQ1, SQ2) und dem
sogenannten Mode-Setup. Hier sollten die Olympus-Techniker ihre noch aus
den Anfängen der Digitalfotografie stammende
"Qualitätsstufen-Philosophie" (Anno 1997 gab es nur SQ und HQ)
möglichst bald über Bord werfen und Auflösung und Kompression getrennt
einstellbar machen.
Speicherung
Olympus bleibt weiterhin einer der großen Verfechter des
SmartMedia-Speicherkartenformates. Als eine der neuesten
Olympus-Digitalkameras kann die C-3040 Zoom natürlich mit aktuellen
SmartMedia-Speicherkarten bis 128 MByte umgehen. Größere
Speicherkapazitäten bei den SmartMedia-Karten gibt es derzeit nicht. Wie
bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, gibt es fünf verschiedene
Kompressionsstufen – von TIFF-unkomprimiert bis vierstufig
JPEG-komprimiert (SHQ, HQ, SQ1, SQ2) – mit der gleichen umständlichen
Konfiguration wie bei der Auflösung (außer man verwendet pauschal immer
dieselbe Auflösung). Da selbst eine 128-MByte-SmartMedia-Speicherkarte
nach ca. 13 TIFF-Bildern voll ist, sollte man die unkomprimierte
TIFF-Stufe nur in Ausnahmefällen benutzen, wenn es um die definitiv
höchste Bildqualität geht. Ansonsten ist die SHQ-Kompressionsstufe kaum destruktiv
und liefert Bilder in einer Qualität, die mit bloßem Auge nicht von
TIFF-Bildern zu unterscheiden ist. Im SHQ-Modus (beste
JPEG-Qualitätsstufe belegt eine Bilddatei zwischen 1,7 und 2,3 Megabyte
an Speicherplatz). Im Urlaub, wenn der Speicher knapp und der nächste PC
weit ist, wird man eher zum HQ-Modus greifen. Dann erzeugt die Kamera
Bilddateien mit einer Größe von ca. 786 KByte und der
Speichervorgang auf der SmartMedia-Karte verkürzt sich etwas. Interessant
und lobenswert ist auch die Tatsache, dass die C-3040 Zoom neuerdings
bei Datenverbindung zu einem Rechner über die USB-Schnittstelle den
sogenannten "Storage Class"-Spezifikationen gerecht wird. Das
bedeutet in der Praxis, dass – sobald die auf der
Camedia-Installations-CD befindlichen USB-Gerätetreiber installiert sind
– der Rechner eine über die USB-Schnittstelle angeschlossene C-3040 Zoom
automatisch erkennt und als zusätzlichen Laufwerksbuchstaben anmeldet. So
kann man bequem von jeder beliebigen Anwendung aus auf die
Digitalkamerabilder zurückgreifen.
Stromversorgung In Sachen
Stromversorgung ist die Olympus C-3040 Zoom ein wahres Multitalent:
Sie kann nicht nur handelsübliche AA-Akkus oder -Batterien aufnehmen,
sondern auch die neuen CR-V3 Lithiumzellen. Um die Betriebskosten im Zaum
zu halten, wird man praktisch um den Kauf eines Satzes NiMH-Akkus und des
entsprechenden Ladegerätes nicht herumkommen. Interessanterweise tritt
bei der Olympus in Verbindung mit nicht-original NiMH-Akkus das gleiche
Problem wie bei der Nikon Coolpix 990 auf: Die Batteriestandsanzeige
fängt erst an zu blinken, wenn der Batteriestand schon nicht mehr
ausreicht und die Kamera kurz vor dem "Energiekollaps" steht
oder die Kamera stellt Ihren Betrieb sogar plötzlich ohne Vorwarnung bei
ausgefahrenem Objektiv ein. Bei Olympus-Originalakkus funktioniert die
Batteriestandsanzeige korrekt, so dass wir bei dieser Kamera dringend zu
den original Olympus-Zellen oder den baugleichen Sanyo Twicell Akkus
raten.
Einschalt- und Auslösezeiten
Vom Einschalten bis zum betriebsbereiten Zustand braucht die Olympus
C-3040 Zoom rund 4 Sekunden. Wer auf ein Live-Bild nicht verzichten
will, muss den LCD-Bildschirm nachträglich per Knopfdruck einschalten,
was zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Die Auslöseverzögerung beträgt
etwa 0,1 Sekunden; zusammen mit dem Fokussiervorgang von zirka 0,85
Sekunden (siehe Abschnitt "Scharfeinstellung") ergibt das eine
gesamte Auslöseverzögerung, die so gut wie immer knapp unter einer
Sekunde liegt. Die anschließende Verarbeitung und Speicherung der Bilder
beansprucht nur knapp 2 Sekunden (SHQ-Einzelbild bei Höchstauflösung).
Während dieser Zeit kann sogar munter weitergeknipst werden, ein kleiner
Balken in der unteren linken Ecke des LCD-Farbbildschirmes zeigt an,
wieviel Platz im internen Speicherpuffer noch übrigbleibt. Solange dieser
nicht bis zum Anschlag voll ist, kann man den Auslöser weiter betätigen.
Im TIFF-Modus ist das Nachschießen weiterer Aufnahmen nicht möglich, der
Speichervorgang muss erst vollständig abgewartet werden und dauert bis zu
30 Sekunden. Das sind immerhin 20 Sekunden weniger als bei einer Nikon
Coolpix 990.
Wer auf schnelle Bildfolgen angewiesen ist, kann auf verschiedene
Serienbild-Modi zurückgreifen. Bei der C-3040 Zoom sind – laut
Olympus – in der höchsten Auflösung unabhängig von der eingestellten
Bildqualität (sprich JPEG-Kompressionsrate) fünf Bilder in Serie bei
etwa 3,3 Bildern pro Sekunde möglich; bei niedrigeren Auflösungen
erhöht sich dies geringfügig auf rund 4 Bilder pro Sekunde. Es gelang
uns mit offener Blende und höchster Verschlusszeit (im M-Modus) sowie
SHQ-Einstellung eine 5-Bilder-Salve innerhalb von 2 Sekunden zu schießen.
Das ergibt eine Praxis-Geschwindigkeit von 2,5 Bildern pro Sekunde. Der
anschließende Speichervorgang dauert im Durchschnitt 15 Sekunden. Leider
lässt sich – im Gegensatz zur C-3030 Zoom – die C-3040 Zoom
nicht dazu bewegen, den externen Blitz im Serienbildmodus auszulösen.
Wird die Kamera in den Serienbildmodus geschaltet, wird der Blitz - egal
ob intern oder extern – gesperrt. Der Grund für solch eine
Rückentwicklung leuchtet uns nicht ein.
Ausstattung Über die
Grundfunktionen hinaus bietet die Olympus C-3040 Zoom noch einige
andere Features; u. a. die Möglichkeit, Videosequenzen im
QuickTime-Motion-JPEG-Format aufzuzeichnen. Dabei kann man sich zwischen
zwei Auflösungen (320 x 240 oder 160 x 120 Pixel)
entscheiden; die Bildfrequenz liegt dabei immer bei 12,5 Bildern pro
Sekunde. Die maximale Aufnahmezeit ist – unabhängig von der verwendeten
Speicherkartenkapazität – auf maximal 75 Sekunden im HQ-Modus und
maximal 300 Sekunden im SQ-Modus beschränkt. Dank eines eingebauten Mikrofons kann auch Ton aufgenommen werden –
wahlweise einzeln (im WAV-Format) oder innerhalb einer Videosequenz.
Darüber hinaus gibt es noch einen 2,5-fachen Digitalzoom (im VGA-Modus
sogar 5-fach), verschiedene digitale Bildeffekte (Schwarzweiß, Sepia,
Black-Board, White-Board), eine Unterstützung des
DPOF-Bildbestellungsformates sowie eine Fernbedienungsmöglichkeit. Die
kleine und handliche Infrarot-Fernbedienung RM-1 gehört bei der C-3040 Zoom
zum Lieferumfang und kann über eine Entfernung von bis zu 5 Metern nicht
nur die Kamera auslösen, sondern auch den Zoom betätigen oder im
Wiedergabemodus von Bild zu Bild springen (praktisch bei Vorführungen auf
dem Fernsehgerät).
Lieferumfang Die C-3040 Zoom
wird im Grundpaket mit einer 16 MByte großen
SmartMedia-Speicherkarte, der RM-1-Fernbedienung sowie sämtlichen Kabeln
(USB, RS232c, AV) geliefert. Dazu gesellen sich noch zwei CR-V3
Lithiumbatterien, ein Objektivdeckel, ein Trageriemen, die
Bedienungsanleitungen in gedruckter Form und auf CD-ROM sowie ein
Softwarepaket bestehend aus Olympus Camedia Master 2.0 und Olympus
Camedia Suite (enthält die Media-Suite Extension von PhotoGenetics in
einer zeitlimitierten Version). Die europaweite Garantie ist ein Jahr
gültig. Zusätzliches, optionales Zubehör bietet Olympus in Form von
diversen Taschen (für die Kamera und/oder die Speicherkarten),
verschiedenen Speicherkarten-Adaptern (Floppy-Disk- und PC-Card-Adapter
sowie ein externes USB-Kartenlesegerät) als auch Lösungen für die
Stromversorgung (NiMH-Akkus mit/ohne spezifischem Ladegerät, Netzadapter,
Lithium-Ersatzbatterien). Optisches Zubehör und Blitzzubehör wird
ebenfalls von Olympus angeboten und in diesem Test im Detail – in den
Unterrubriken "Blitz" und "Optik" – erläutert.
Fazit In erster Linie wird
die Olympus C-3040 Zoom Anhänger von Low-Light- bzw.
Available-Light-Fotografie begeistern. Die C-3040 Zoom
"degradiert" den Blitz zum gelegentlichen Helfer, der nur noch
zum Einsatz kommt wenn auch wirklich kein brauchbares Licht mehr vorhanden
ist und/oder man eine Szene aufhellen will. Jedenfalls hat der Blitz als
"Stimmungstöter" ausgedient. Doch die C-3040 Zoom richtet
sich auch an alle potentiellen Käufer einer mitunter noch erhältlichen
C-3030 Zoom. Der Preisunterschied ist in der Regel derart gering
(knapp 100 DM), dass wir unbedingt zur C-3040 Zoom raten. Denn
die C-3040 bietet nicht nur die höhere Lichtstärke, sondern auch eine
geringfügig bessere optische Qualität und nützliche
Detailverbesserungen wie die Storage Class-Kompatibilität, die
Spot-AF-Funktion, die Mehrpunktmessung, die Möglichkeit innerhalb einer
Videoaufnahme zu zoomen und last but not least, einen manuellen
Weißabgleich. Die hohe Lichtstärke hat auch noch einen angenehmen
Nebeneffekt: Der CCD-Sensor bekommt mehr Licht, was sich positiv auf das
Bildrauschen auswirkt. Angesichts dieser Erkenntnisse ist der Aufpreis von
100 DM wohl kein Thema. Selbst die Tatsache, dass die C-3030 Zoom
einen etwas größeren Weitwinkel (32 mm) als die C-3040 (35 mm)
bereithält, sollte daran nichts ändern. Die Olympus C-3040 Zoom
kann man also ohne Vorbehalt jedem empfehlen, der mit Olympus – und ganz
besonders – der C-3030 Zoom geliebäugelt hat. Generell ist die
Kamera aber auch jedem zu empfehlen, der nach einer hochlichtstarken
Kompakt-Digitalkamera sucht. Denn in dieser Hinsicht ist die C-3040 Zoom
im wahrsten Sinne des Wortes einzigartig.
Detaillierte Informationen über die Ausstattung der Olympus
C-3040 Zoom
finden Sie im "Steckbrief" links und im ausführlichen digitalkamera.de-Datenblatt.
Kurzbewertung
- viele Möglichkeiten zur Bildbeeinflussung
- schnelles Speichern
- Bild-Zwischenspeicher
- sehr lichtstarkes Objektiv
- schlecht nutzbare Handbücher
- magerer Lieferumfang
Technische Daten
Modell |
Olympus C-3040 Zoom |
Sensor |
CCD-Sensor 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm (Cropfaktor 4,8) 3,3 Megapixel (physikalisch), 3,3 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
2.048 x 1.536 (4:3) |
Video (max.) |
320 x 240 12p |
Objektiv |
35-105 mm / F1,8-2,6 (3-fach Zoom) |
Sucher |
optischer Sucher |
Monitor |
1,8", 0,114 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung, Besonderheiten: Mehrfachmessung |
Belichtungsreihe |
5 Aufnahmen, ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 3,3 Bilder/s und max. 5 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/800 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
SmartMedia 90 MB |
Empfindlichkeit |
Automatik |
Abmessungen |
110 x 76 x 70 mm (B x H x T) |
Gewicht |
420 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/MWNTG (mit Preisvergleich) |