Kompaktkamera
Testbericht: Olympus C-5050 Zoom
2002-12-23 Eine firmeninterne "Legende" sagt, dass die Entwickler der C-5050 Zoom sie als E-20P-"Killer" bezeichnet haben sollen. Doch hat das aktuelle Flaggschiff der C-Klasse tatsächlich das Zeug dazu, der Königin der E-Klasse das Leben schwer zu machen? Und welche Figur macht die C-5050 Zoom im Vergleich zu den 5-Megapixel-Konkurrenten von Sony, Minolta, Nikon und Co.? Wir haben die neue Olympus getestet und versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden. (Yvan Boeres)
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Die C-5050 Zoom hat auf jeden Fall einiges zu bieten. Das fängt bereits bei
den Äußerlichkeiten an. Olympus hat das Kunststück fertig gebracht, das etwas in
die Jahre gekommene Design der C-Serie zu "renovieren" und gleichzeitig viele
der Features der E-20P in einem kompakteren Gehäuse unterzubringen. Dadurch
strahlt auch die C-5050 eine gewisse Professionalität aus. Die Kamera macht
einen soliden und sauber verarbeiteten Eindruck – und das ist nicht nur ein
optischer Eindruck, da die C-5050 ein Metallchassis besitzt. Der Handgriff ist
gut dimensioniert und schmiegt sich der Hand an; für einen rutschfesten Griff
sorgt die Gummi-Ummantelung des Handgriffes. Gummi findet man als Material auch
an der Kameraunterseite wieder und ermöglicht das nahezu lautlose Aufsetzen der
Kamera auf fast jedem Untergrund und einen guten, rutschfesten Stand. Weniger
Vertrauen erweckend wirken die Gummilagen der Abdeckungen für die
Anschlussbuchen. Als Gelenk werden sich diese sicherlich als haltbar erweisen,
aber die Klappen öffnen und schließen schon bei einer fabrikneuen Kamera so
leicht, dass das ungewollte Öffnen nach etwas Abnutzung zu befürchten ist. Schön hingegen ist zu sehen, wie kleine Details durchdacht
wurden, beispielsweise die Platzierung und Form der Ösen für den Kameragurt, die
weder in der Hand drücken noch anderen Bedienelementen im Weg stehen.
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Trotz zahlreicher Tasten, Drehschalter und Wippen wirkt die Kamera nicht
überladen und alle Bedienelemente sind leicht zugänglich. Der Finger findet –
zumindest nach einer kurzen Einarbeitungszeit – fast schon intuitiv den Weg
zu den jeweiligen Funktionen. Ganz ohne Einarbeitung und Studium des Handbuches
geht es aber nicht, zumindest, wenn man alle Möglichkeiten der Kamera ausschöpfen
will. Möchte man nämlich mehr als an der Oberfläche der Funktionen kratzen, muss
man schon die Tiefen der Menüstruktur der C-5050 erforschen. Angezeigt wird das
Menü auf dem LCD-Farbbildschirm, der um 20 Grad nach unten und um 20, 45 und 90
Grad nach oben gekippt werden kann. Das verleiht einem schon einige Freiheiten
beim Halten der Kamera, erreicht aber nicht die Flexibilität der dreh- und
schwenkbaren LCD-Bildschirme manch anderer Digitalkameramodelle. Die
Abbildungsqualität des LCD-Bildschirmes lässt nichts zu wünschen übrig: Die
Auflösung (114.000 Bildpunkte) ist gut, das Rauschen bei schwachen
Lichtverhältnissen gering und sonstige Störeffekte (Ruckler, Flimmern, Schlieren
usw.) gibt es auch nicht. Speziell für den LCD-Bildschirm gibt es – zumindest in
Japan – die aufsteckbare Sonnenblende FDL-01, die die Lesbarkeit des
Bildschirmes bei direkter Sonneneinstrahlung erhöht und sogar mit dem Bildschirm
schwenkbar ist. Das auf dem LCD-Bildschirm eingeblendete Menü ist zwar grafisch
schön aufgemacht, verzweigt sich aber oft bis zur Unübersichtlichkeit. Das wird
unter anderem bei der Einstellung der Bildqualität ersichtlich, bei der Olympus
immer noch seinen eigenen Weg geht und unnötig viele Auswahlmöglichkeiten
zwischen Dateiformat (RAW/TIFF/JPEG), Auflösung (neun verschiedene Auflösungen)
und Kompression anbietet und diese auch durcheinander wirft. Ganz skurril ist
bei der deutschsprachigen Menüführung die Übersetzung der Kompressionsstufe
"High" in "Laut" (neben Englisch und Deutsch beherrscht die Kamera noch
Französisch, Spanisch und Japanisch). Richtig bedienbar wird die C-5050 Zoom
erst dann, wenn man alle Möglichkeiten erforscht hat und die häufig benötigten
Funktionen bzw. Einstellungen in einem der insgesamt vier verfügbaren
Benutzerspeicher zum Abruf bereithält. Neben den Benutzerspeichern gibt es noch
eine programmierbare Funktionstaste. Richtig auf die eigenen Bedürfnisse
konfiguriert lässt sich mit der C-5050 Zoom effizient arbeiten.
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Als erste Kameras der Olympus C-Serie besitzt die C-5050 Zoom ein
Einstellrad, wie man es bereits von der Olympus E-10 und E-20 und einigen
Modellen anderer Hersteller kennt. Dadurch wurde die Bedienung unter anderem bei
der Wahl der AF- und Blitz-Betriebsart geändert. Bei anderen Kameras ruft man
die einzelnen Funktionen einer mehrfach belegten Taste mit wiederholtem
Tastendruck auf. Bei der C-5050 Zoom muss man die Taste gedrückt halten und mit
dem Drehrad das im Kreis scrollende Menü auf dem LCD-Bildschirm/Feld so lange
durchlaufen lassen, bis die gewünschte Betriebsart erscheint. Das ist etwas
umständlich, weil man dafür zwei Finger braucht, verhindert andererseits aber ein
versehentliches Verstellen. Fünf Betriebsarten kennt der Blitz: Automatisch,
Aus, Erzwungen, Langzeitsynchronisation und Rote-Augen-Korrektur. Weitere
Funktionen an der Kamera bzw. im Kameramenü erlauben es, eine
Blitzbelichtungskorrektur einzugeben und zu wählen, ob der Blitz am Anfang oder
am Ende des Belichtungsvorganges gezündet wird.
Der eingebaute Miniaturblitz hat
eine von uns gemessene Leistung von LZ 9 bei ISO 100. Damit ist er ein klein
bisschen schwächer als die LZ 10, die sich eigentlich aus den Reichweitenangaben
von Olympus ergeben sollte. Nichtsdestotrotz erreicht man bei Blende F1,8 eine
Maximalreichweite von fünf Metern; bei Blende F2,6 sind es immerhin noch knapp
3,5 Meter. Will man auf weitere Entfernungen blitzen, kann man die
Empfindlichkeit erhöhen oder besser einen externen Zusatzblitz auf der Kamera
montieren. Zu diesem Zweck verfügt die C-5050 Zoom als einzige Digitalkamera von Olympus aus der C-Serie seit der C-2500L über einen Standard-Blitzschuh mit
Mittenkontakt. Zusätzliche Kontakte sorgen dafür, dass die C-5050 Zoom in
Verbindung mit kompatiblen Blitzgeräten (Olympus FL-40 und einige Modelle von
Metz mit entsprechendem SCA-Adapter) im TTL-Betrieb blitzen kann. Zumindest beim
Systemblitzgerät FL-40 von Olympus werden zusätzlich noch Sonderfunktionen wie
das AF-Hilfslicht des Blitzes sowie der Motor gekoppelte Reflektorzoom
unterstützt. Eine drahtlose TTL-Blitzsteuerung bietet die C-5050 Zoom leider
nicht; immerhin findet man aber im Kameramenü eine Funktion, die es erlaubt, bei
Verwendung von Blitzgeräten mit Servo/Slave-Zelle den eingebauten Blitz manuell
(komplett von der Verschlusszeit- und Blendensteuerung abgekoppelt) und in zehn
wählbaren Leistungsstufen abzufeuern. Schließlich ist es auch möglich, bei
aufgesetztem Zusatzblitz zu wählen, ob der eingebaute Blitz mit gezündet werden
soll oder nicht. Was die Qualität der Bilder im Blitzbetrieb angeht, ist der
interne Blitz einigermaßen gut abgestimmt. Überblitzeffekte gibt es nur, wenn
man vergisst den Makro-Modus einzuschalten. Vorsicht ist bei Aufnahmen mit dem
Objektiv in Weitwinkel-Stellung geboten: Hier vermag der Miniaturblitz der
C-5050 Zoom nicht ganz den gesamten Bildwinkel auszuleuchten. In den unteren
Ecken kommt es zu einem geringen, aber doch sichtbaren Lichtabfall. Eine
spezielle Weißabgleichs-Voreinstellung für
Blitzlicht gibt es nicht bei der
C-5050 Zoom, diese ist aber auch nicht dringend notwendig, da die Farbtemperatur
des Blitzlichtes sehr nahe ans Tageslicht herankommt.
Noch umfangreicher als die Einstellungen für das Blitzlicht sind die
allgemeinen Einstellungen für die Belichtung. Das Programmwählrad an der
Kameraoberseite ist in zwölf Einzelpositionen unterteilt. Dem Anfänger steht
zwar keine Vollautomatik zur Seite, dafür kann er aber auf zumindest fünf
Motivprogramme zurückgreifen (Porträt, Sport/Action, Landschaft mit/ohne Person
im Vordergrund, Nachtaufnahme). Für den fortgeschrittenen Benutzer bieten sich
eine Programmautomatik, eine Zeiten- und Blendenautomatik sowie eine manuelle
Belichtungssteuerung an. Je nach Modus sind Verschlusszeiten zwischen 1/1.000
und 4 Sekunden (in 37 Schritten) und/oder Blendenwerte zwischen F1,8 bzw. F2,6
(je nach eingestellter Brennweite) und F8 (in 14 bzw. 11 Stufen) auswählbar. Im
manuellen Belichtungsmodus sind sogar Verschlusszeiten von bis zu 16 Sekunden
einstellbar. Bei der Belichtungsmessung darf man zwischen der ESP-Mehrfeldmessung, einer Spotmessung und einer Multi-Spot-Messung (mit bis zu
8 verschiedenen Messpunkten) wählen. Weitere Belichtungs-"Werkzeuge" sind bei
der C-5050 Zoom in Form einer Funktion für automatische Belichtungsreihen (3
oder 5 Bilder mit Belichtungsabständen von 1/3, 2/3 oder 1 EV), einer
Belichtungskorrekturfunktion (+/- 2 EV in Drittelstufen), eines
Belichtungsmesswertspeichers und einer Histogramm-Anzeige vorhanden. Dabei
funktioniert letztere sowohl im Aufnahme- als auch im Wiedergabemodus und
leistet sich sogar den Luxus, die Verteilung der Helligkeitswerte sowohl für das
gesamte Bild (weiße Kurve) als auch für innerhalb der AF-Markierung (grüne
Kurve) anzuzeigen. Darüber hinaus kann man noch den Messbereich für die Histogramm-Anzeige auf dem Bild frei platzieren und wählen, ob das Histogramm permanent oder auf Knopfdruck (Belichtungskorrektur-Taste) angezeigt
werden soll. Auf die zahlreichen Belichtungsoptionen bzw. -werkzeuge wird man
aber nur selten (beispielsweise in Extremsituationen und/oder bei absichtlicher
Über-/Unterbelichtung) zurückgreifen, weil die C-5050 Zoom im Automatikbetrieb
so gut wie immer die richtige Belichtung trifft.
Das Objektiv ist ein optisches 3-fach-Zoom (7,1-21,3 mm/F1,8-2,6) mit zehn
Linsenelementen (davon zwei asphärisch) in sieben Gruppen. Die größte Blende von
F1,8 im Weitwinkel-Bereich und F2,6 im Tele-Bereich erweist sich in der Praxis
als äußerst nützlich. Bei schwachen Lichtverhältnissen können die damit
möglichen kürzeren Verschlusszeiten den Unterschied zwischen einem verwackelten
Bild und einem noch scharfen Bild ausmachen. Oder zwischen einem verrauschten Bild
und einem rauschärmeren Bild, falls man bei einer lichtschwachen Kamera die
Empfindlichkeit erhöhen muss, um die verwacklungssicheren Verschlusszeiten zu
bewahren. Außerdem sorgt die hohe Lichtstärke für eine größere Blitzreichweite
(bei gegebener Leitzahl) und der Autofokus muss später als bei anderen
Digitalkameras auf das AF-Hilfslicht zurückgreifen. Dabei profitieren
Olympus-Anwender bereits seit Ende 2000 von den Vorzügen derart lichtstarker
Objektive, die bereits in den Modellen C-2040 Zoom und C-3040 Zoom, später dann
in der C-4040 Zoom, zum Einsatz kamen. Die C-5050 Zoom ist vermutlich auch die
letzte Kamera, in der das altbewährte Stück einzieht, denn langsam stößt das
Objektiv an seine optischen Grenzen. Ursprünglich für einen CCD-Sensor mit 3,4
µm kleinen Pixeln berechnet, muss das Objektiv bei der C-5050 Zoom deutlich
kleinere (2,7 µm) Pixel auseinander halten können. Das Auflösungsvermögen von
zwischen 100 und 150 Linienpaaren pro Millimeter über den gesamten Linsenbereich
(und nicht nur in der Linsenmitte) scheint der neuen Aufgabe gerade noch
gewachsen zu sein. Jedenfalls liefert das Objektiv auch noch im Zusammenspiel
mit der C-5050 Zoom scharfe und detailreiche Bilder.
Mit der Zeit sind wir etwas
anspruchsvoller geworden: Die Verzeichnung und die chromatischen Aberrationen,
die uns seinerzeit beim Praxistest der 3,3-Megapixelkamera C-3040 Zoom nicht der
Rede wert waren, müssen wir bei dem 5-Megapixel-Modell C-5050 Zoom zumindest als
"auffällig" bezeichnen – auch wenn diese Abbildungsschwächen nicht größer sind
als bei vielen anderen Digitalkameras. Der Brennweitenbereich des 3-fach-Zooms
erstreckt sich bei der C-5050 Zoom von 35 bis 105 mm (entspr. Kleinbild). Bei
Betätigung der Zoomwippe dauert es zirka zwei Sekunden, bis man von einem Ende
des Brennweitenbereiches zum anderen gelangt ist. Die Bewegung des Zooms wird
von einer nicht besonders angenehmen Geräuschkulisse begleitet; trotz
Motor gesteuerter Brennweitenverstellung erfolgt die Einstellung der einzelnen
Brennweitenstufen einigermaßen feinfühlig und ohne Nachlauf. Mittels optionalen Objektivadapter CLA-1 lassen sich optische Zusätze wie Filter oder
Konverter mit einem Filtergewinde von 43 mm an die Olympus C-5050 Zoom
anschließen. Olympus hat drei verschiedene Konverter im Programm: den
Telekonverter TCON-14, den Weitwinkelkonverter WCON-08 sowie den Makro-Vorsatz
MCON-40. Mit dem Telekonverter ergibt sich eine maximale Brennweite von etwa 147 mm; das erste Drittel des Zoombereiches
ist aufgrund der starken,
kreisförmigen Vignettierung und der Randunschärfe nicht brauchbar.
Scharf gestellt wird das Objektiv im Normalbetrieb automatisch über ein
iESP-Autofokus-System. Dieses arbeitet mit neun Messfeldern, die kreuzförmig
angelegt sind. Die manuelle Aktivierung des jeweiligen AF-Feldes erfolgt etwas
weniger umständlich als bei der kürzlich von uns getesteten C-730 Ultra Zoom.
Man muss zwar immer noch zuerst das AF-Messmuster auf Spot-AF umschalten, doch
danach genügt ein Druck auf die Fokussiermodus-Taste (links neben dem
Blitzschuh), um mit den Corsor-Tasten eins der neun AF-Felder (zwei links, zwei
rechts, zwei oben, zwei unten, Mitte) auszuwählen. Beim eigentlichen Fokussieren
ist die C-5050 Zoom relativ schnell. Die Scharfstellung erfolgt innerhalb von
0,7 bis 1 Sekunde unabhängig von der eingestellten Brennweite, der
Motiventfernung und der Tatsache, ob das AF-Hilfslicht zu Hilfe genommen werden
musste oder nicht. Da die "Trefferquote" des iESP-AF der C-5050 Zoom dazu noch
extrem hoch ist, bringt die C-5050 Zoom es fertig, sich in Sachen
AF-Geschwindigkeit knapp vor der Minolta Dimage 7i/7Hi und der Fujifilm FinePix S602 Zoom zu platzieren. Damit wird die C-5050 Zoom bei den
Kompakt-Digitalkameras mit hauchdünnem Vorsprung zur neuen Rekordhalterin in der
Disziplin "AF-Reaktionszeit". Und das, obwohl die Kamera nicht – wie anfänglich
spekuliert – über ein Hybrid-AF verfügt. Der AF-Modus kann selbstverständlich
für eine Kamera dieser Klasse von Einzelbild auf Schärfenachführung umgeschaltet
werden; sogar eine Schärfereihen-Funktion hat die C-5050 Zoom zu bieten. Je
nachdem, in welcher Stellung sich das Objektiv gerade befindet (Weitwinkel, Tele,
Makro, Super-Makro), liegt der einzuhaltende Mindestabstand zwischen 3 und 80 cm.
Die Kamera bietet auch eine manuelle Fokussierung, bei der eine Entfernungsskala
auf dem LCD-Bildschirm bzw. im Sucher eingeblendet und das mittlere Bildteil zur
Erleichterung der Fokussierung vergrößert wird.
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Überhaupt macht die Olympus C-5050 Zoom bei den Messzeiten eine gute Figur,
auch wenn sie da im Gegensatz zum Autofokus keine neuen Maßstäbe setzt. Vom
Einschalten in den schussbereiten Zustand vergehen – je nachdem ob der
LCD-Farbbildschirm mit eingeschaltet wird oder nicht – zwischen fünf und sechs
Sekunden. Die Auslöseverzögerung (bei abgeschlossener Scharfstellung) ist mit
0,1 Sekunden auf dem Niveau moderner Prosumer-Digitalkameras und die Ladezeiten
im Wiedergabe-Modus sind deutlich kürzer als mit der großen Schwester E-20P. Bei
der Speicherung ist die Zeit von der verwendeten Speicherkarte abhängig, denn
die C-5050 ist in dieser Hinsicht extrem vielseitig und unterstützt wahlweise
xD-Picture Cards, SmartMedia-Wechselspeicherkarten oder CompactFlash-Karten (Typ I, II und II+). Der SmartMedia/xD Picture-Card-Steckplatz ist dabei als
2-in-1-Slot ausgeführt, d. h. hier kann man entweder die eine oder die andere
Speicherkarte verwenden (nicht aber beide gleichzeitig). Zwischen dem
2-in-1-Slot und dem Steckplatz für CompactFlash kann man jederzeit per
Tastendruck umschalten. Beim Speichern ist die CompactFlash-Karte mit mehr oder
weniger Abstand zu den anderen Speicherkarten die Schnellste. Im JPEG-Modus (SHQ:
höchste Auflösung bei niedrigster Kompression; durchschnittliche Dateigröße von
2,8 MByte) liefert sie sich noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den xD-Picture
Cards (ab 64 MByte) und mit der "guten alten" SmartMedia-Karte. Werden die
Dateien bei TIFF (14 MByte) und RAW (7,1 MByte) größer, wird der Abstand aber
größer. Auf den zweiten Platz auf dem Siegertreppchen kommt ganz unerwartet die SmartMedia-Karte, die sich also recht wacker gegen die Ablösung aus eigenem
Hause in Form der xD-Picture Card wehrt. Der Abstand zwischen SmartMedia- und
xD-Karte ist sehr gering (weniger als eine Sekunde); der xD-Picture Card
bleiben nur die Argumente Kompaktheit und Speicherkapazität. Diese Kompaktheit
hat allerdings ihre Tücken (die winzigen xD-Karten sind sehr fummelig in der
Handhabung) und die hohen Speicherkapazitäten sind noch nicht auf dem Markt
erhältlich. Die xD-Karten erster Generation (8, 16 und 32 MByte) sind sogar mit
ihrer Schreibgeschwindigkeit von 1,3 MByte/s (gegenüber von 3 MByte/s bei den xD-Karten ab 64 MByte) die langsamsten Speicherkarten im Test. Bis auf weiteres
ist man also mit den Speicherkarten-"Pionieren" CompactFlash und SmartMedia
bestens bedient. Erst wenn das Potential der xD-Karten in Sachen
Speicherkapazität und Geschwindigkeitsoptimierung voll ausgeschöpft ist, macht
die Anschaffung von xD-Picture Cards wirklich Sinn. In Zahlen ausgedrückt dauert
der Speichervorgang je nach eingesetzter Speicherkarte zwischen 2,4 und 2,8
Sekunden bei JPEG-SHQ, zwischen 12,5 und 17,3 Sekunden bei TIFF und zwischen 5,4
und 7,2 Sekunden bei RAW. Zwei Serienbildmodi kennt die C-5050 Zoom: Im so
genannten Hi-Speed-Serienbildmodus nimmt die Kamera maximal vier Bilder in Folge
bei einer von uns ermittelten Rate von 3,5 Bildern/s (Herstellerangabe: 3,3
Bilder/s) auf; im Standard-Serienbildmodus sinkt die Bildfolgerate auf 1,4 Bilder/s – jedoch sind dann zirka 9 Bilder in Folge möglich. Die
Herstellerangabe von 11 Bildern in Folge bei 1,7 Bildern/s in diesem Modus
bezieht sich auf eine niedrigere Qualitätsstufe als die von uns beim Test
verwendete.
Wie sieht es denn mit der Bildqualität der Bilder aus, die so auf der
Speicherkarte landen? Obwohl der E20-"Killer" und die echte E-20 beide
5-Megapixel-Kameras sind, gibt es einen signifikanten Unterschied: Bei der
C-5050 Zoom ist der 1/1,8"-CCD-Bildwandler um einiges kleiner als der 2/3"-CCD
der E-20. Kleinere Fläche bei gleicher Anzahl Pixel bedeutet aber zwangsläufig
kleinere Pixel und damit ein potentiell höheres Bildrauschen. Das erhöhte
Bildrauschen haben alle 5-Megapixel-Kameras mit 1/1,8"-Bildwandler gemeinsam.
Bei Kameras der gleichen Pixelklasse mit 2/3"-Sensor, wie eben die Olympus E-20P,
aber auch solchen Kameras wie die Sony DSC-F717, die Nikon Coolpix 5000/5700 oder
auch die Minolta Dimage 7-Serie, hat man das Bildrauschen besser im Griff
(obwohl bei den Minoltas das Bildrauschen auch noch ziemlich ausgeprägt ist).
Das Bildrauschen ist bei der C-5050 Zoom nicht stärker und nicht schwächer als
bei anderen 5-Megapixel-Kameras, die den gleichen Sensor verwenden. Das
Einschalten der Rauschunterdrückungsfunktion im Kameramenü bringt nur in
begrenztem Rahmen einen leichten Vorteil, da diese nur bei längeren
Verschlusszeiten (über 1 Sekunde) in Kraft tritt. Die
Rauschunterdrückungsfunktion ist nicht das einzige elektronische
"Aufputschmittel" der C-5050 Zoom: Wer will, kann die echte Maximalauflösung von
2.560 x 1.920 Bildpunkte auf 3.200 x 2.400 Bildpunkte von der Kamera hochrechnen
lassen. "Puristen" werden hingegen auf Rauschunterdrückung, Interpolation und
anderes "Optimierungs"-Zeugs verzichten und die Bilder "jungfräulich" direkt vom
CCD als RAW-Rohdaten-Datei auf die Speicherkarte befördern (bei Olympus heißen
die RAW-Files ORF). Abgesehen vom Bildrauschen ist die Bildqualität bei der
C-5050 Zoom erstklassig. In Sachen Auflösungsvermögen kann sie sehr wohl mit der
E-20 und anderen Kameras ihrer Pixelklasse konkurrieren.
Was den Weißabgleich
und die Farbtreue allgemein angeht, gibt die C-5050 Zoom auch keinen Anlass zur
Kritik. Die Bilder sind zwar leicht warmtönig, was für die Bilder aber eher
schmeichelhaft ist. Wer es lieber ganz neutral oder noch anders hat, der begibt
sich in das Menü der Kamera und kann dort nicht nur den Weißabgleich
feinjustieren (von rot/warm bis blau/kalt in 15 Stufen), sondern auch die
Farbsättigung (+/- 5 Stufen) einstellen. Neben einer Weißabgleichs-Automatik
gibt es acht Voreinstellungen (darunter vier für Leuchtstofflampenlicht) sowie
eine manuelle Einstellung per Messwert-Speicherung für den Weißabgleich. Wie
jede anspruchsvollere Digitalkamera lässt die C-5050 Zoom auch zu, dass man
vorgibt, wie stark/schwach die interne Scharfzeichnung und der Bildkontrast
ausfallen sollen.
Einige weitere Multimedia-Fähigkeiten bzw. Sonderfunktionen hat die C-5050
Zoom noch anzubieten. So kann die Kamera natürlich Videosequenzen aufnehmen. Und
zwar in zwei Auflösungen: 320 x 240 Pixel oder 160 x 120 Pixel. Das ist für eine
Digitalkamera nichts Unübliches; während aber viele Digitalkameras sich auf
Stummfilmchen einer bestimmen Maximallänge beschränken, nimmt die C-5050 Zoom
auch Ton mit auf und beendet die Aufnahme erst, wenn die Speicherkarte voll ist
bzw. die Aufnahme vom Benutzer beendet wird. Es ist sogar möglich, während der
Aufnahme eines Videos zu zoomen und die Schärfe wird auch ständig nachgeführt,
was beileibe nicht bei allen Digitalkameras der Fall ist. Die Qualität der
Videos ist weder außergewöhnlich gut (wie bei den Fujifilm Modellen FinePix S602 Zoom oder M603) noch außergewöhnlich schlecht und daher brauchbar. Die C-5050
Zoom geht sogar so weit, dass sich die Videos Einzelbild für Einzelbild anzeigen
und sogar beschneiden oder nachvertonen lassen. Die geschnittenen Videosequenzen
ersetzen die ursprüngliche Originaldatei oder können als Kopien abgespeichert
werden. Die Videosequenzen liegen übrigens im MOV-Format vor, welches nicht vom
Windows Media Player, wohl aber vom mitgelieferten Apple QuickTime-Player
abgespielt werden. Tonaufnahmen macht die Kamera nicht nur innerhalb von einer
Videosequenz, sondern auf Wunsch auch, wenn man einem Bild eine Sprachnotiz (4
Sekunden pro Bild) hinzufügen möchte. Skurril ist die "2-in-1 Crop & Merge"-Funktion, bei der zwei hintereinander aufgenommene "Halbbilder" zu einem
zusammengefügt werden. Sonst kann die C-5050 Zoom noch defekte Pixel
herausrechnen, digital zoomen (3,4-fach), Bilder auf einem Fernseher ausgeben,
Bilder nachträglich auf VGA/QVGA-Größe herunterrechnen oder beschneiden,
verschiedene Warntöne und Begrüßungsbildschirme zur Auswahl stellen, kabellos
über eine Distanz von bis zu fünf Metern aus der Ferne ausgelöst werden (mit der
optionalen Fernbedienung RM-1) und noch einiges mehr.
Die auf der Speicherkarte "gesammelten Werke" treten über die
USB-Schnittstelle den Weg zum Computer an. Auf der Photokina noch vorgeführt,
ist die direkte Verbindung über USB zwischen der Kamera und einem so genannten "USB
Direct Print"-kompatiblen (nicht zu verwechseln mit dem kürzlich vorgestellten
DPS-Direktdruck-Standard) Tintenstrahldrucker von Epson nun leider doch nicht in
der C-5050 Zoom implementiert. Was das Drucken allgemein betrifft, ist zu
erwähnen, dass die C-5050 Zoom Bilder für einen Druckauftrag vormarkieren kann (DPOF)
und verschiedene Aufnahmeparameter bei der Druckoptimierung berücksichtigt (EXIF
2.2/Print und PIM). Bei der Verbindung zum Computer setzt die Kamera weiterhin
auf die so genannte AutoConnect-Funktion. Dabei handelt es sich um nichts
Anderes als die USB-Mass Storage Class-Kompatibilität; warum Olympus die Dinge
nicht beim richtigen Namen nennen kann bzw. will, weiß wohl nur Olympus
selbst. Tatsache ist jedenfalls, dass die Kamera – bei der USB-Kabelverbindung –
auf dem Rechner vom jeweiligen Betriebssystem automatisch als externes
Massenspeicherlaufwerk angemeldet wird und auch als solches angesprochen werden
kann. Bei den neueren Betriebssystemen (Windows Me/2000/XP sowie MacOS 9.0/9.1/X) ist nicht mal eine Treiberinstallation dafür nötig, da die
entsprechenden Treiber schon auf dem Rechner vorinstalliert sind; bei Windows 98/98SE sowie MacOS 8.6 müssen die Treiber nachinstalliert werden (die Treiber
für Windows 98/98SE liegen der Kamera auf CD-ROM bei).
Ist die Kamera einmal vom
Betriebssystem erkannt, kann man die Bilder von jeder beliebigen Anwendung aus
öffnen; u. a. von der mitgelieferten Olympus Camedia Master 4.0-Software (für
Windows und Macintosh) oder von der auf einer beiliegenden Bonus-CD enthaltenen
Bildverarbeitungssoftware Ulead PhotoImpact.
Ebenfalls im Lieferumfang der C-5050 Zoom enthalten ist ein Set, bestehend
aus vier NiMH-Mignon-Akkus mit 1.700 mAh sowie dem dazu passenden Ladegerät
BU-300E. Das Ladegerät lädt die Akkus innerhalb von zirka neun Stunden komplett
auf und schaltet anschließend automatisch ab. Laut Olympus können die Akkus bis
zu 300 mal wieder aufgeladen werden. Da es sich beim Ladegerät um ein ziemlich
einfaches Gerät mit Abschaltautomatik statt Mikroprozessor gesteuerter
Ladekontrolle handelt und das Ladegerät demnach auch keine erweiterten
Funktionen (z. B. Entladefunktion, Erhaltungsladung o. ä.) bietet, wird man sich
vermutlich früher oder später ein besseres Ladegerät kaufen. Nichtsdestotrotz
sind mit einer Ladung der serienmäßigen Akkus, je nach Beanspruchung des
LCD-Bildschirms und des Blitzgerätes, zwischen 250 und 300 Bilder machbar, bevor
die Akkus wieder zurück aufs Ladegerät wollen.
Fazit: Die Olympus C-5050 Zoom als E-20-"Killer" zu bezeichnen, ist schon etwas
gewagt. Denn auch wenn die C-5050 Zoom vieles genauso gut – und in mancher
Hinsicht sogar besser – kann als die E-20P, behält die große Schwester aus der
E-Serie drei grundwichtige Argumente für sich: den Spiegelreflexsucher, den
(flächenmäßig) größeren CCD-Sensor und das 4-fach-Zoom-Objektiv mit seinen
herausragenden Abbildungsqualitäten. Außerdem ist eine C-5050 Zoom für einen
Umsteiger aus der analogen SLR-Welt gewöhnungsbedürftiger als eine E-20P. Die
C-5050 Zoom ist eher das Paradebeispiel einer gelungenen Modellpflege bzw.
Symbiose aus der C-Serie und der E-Serie. Mit ihrem sehr lichtstarken Objektiv,
einem Autofokus-System, das sich knapp an die Spitze aktueller
Kompakt-Digitalkameras setzt, umfangreichsten Einstellmöglichkeiten und
professionellen bzw. nützlichen Features (u. a. Blitzschuh, neigbarer
LCD-Bildschirm), macht die C-5050 Zoom einen tollen Auftritt. In ihrer ganz
spezifischen Kategorie ist die C-5050 Zoom sogar einzigartig bzw. die Beste. Für
rund 1.000 EUR (offizieller Verkaufspreis) gibt es keine andere
5-Megapixel-Kamera, die so kompakt, so vielseitig und so leistungsfähig ist. Es
gibt kleinere und preisgünstigere 5-Megapixel-Kameras, die allerdings eine
Point & Shoot- bzw. Edelmini-Philosophie vertreten (und somit kaum Einstell- bzw.
Erweiterungsmöglichkeiten bieten) und es gibt rauschärmere und z. T. mit Video-
bzw. Spiegelreflexsucher ausgestattete Digitalkameras, die allerdings teurer
und größtenteils voluminöser sind. Wer allerdings eine Prosumer-Kamera im
Westentaschenformat mit höchstmöglicher Auflösung sucht, die mit der
Kompaktheit verbundenen Einschränkungen in Sachen Bildrauschen bewusst in Kauf
nimmt und bereit ist, sich die Zeit zu nehmen, die effiziente Handhabung der
Kamera zu erlernen, für den ist die C-5050 Zoom derzeit die erste Wahl.
Kurzbewertung
Technische Daten
Modell |
Olympus C-5050 Zoom |
Sensor |
CCD-Sensor 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm (Cropfaktor 4,8) 5,3 Megapixel (physikalisch), 5,0 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
2.560 x 1.920 (4:3) |
Video (max.) |
320 x 240 15p |
Objektiv |
35-105 mm / F1,8-2,6 (3-fach Zoom) |
Sucher |
optischer Sucher |
Monitor |
1,8", 0,114 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 5 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
Olympus/Panasonic (auch Leica-Kompaktkamera), Standard-Mittenkontakt Blitzschuh |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 1,7 Bilder/s und max. 11 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/2.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
CF (Type I, Type II) Microdrive |
Speicherkartenplatz 2 |
SmartMedia 90 MB xD-Picture Card |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 64 bis 400, manuell ISO 64 bis 400 |
Abmessungen |
115 x 70 x 80 mm (B x H x T) |
Gewicht |
462 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/C23RM (mit Preisvergleich) |