Bridge-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Olympus C-7070 Wide Zoom
2005-01-05 Warum die PMA in Orlando im kommenden Februar abwarten, wenn man das neue Jahr mit einer Kameraankündigung einläuten kann? Das hat man sich wohl bei Olympus gedacht und den heutigen Tag zum Anlass genommen, um eine Neuauflage der Weitwinkelzoom-Kamera C-5060 Wide Zoom offiziell bekannt zu geben. Die neue C-7070 Wide Zoom vereint die Technik ihrer Vorgängerin mit einer zeitgemäßen Auflösung von 7 Megapixeln, und wir hatten die Gelegenheit, ein frisch vom Fliessband gelaufenes Exemplar dieser neuen Kamera aktuell auszuprobieren.
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Insofern erfolgt die Präsentation der Olympus C-7070 Wide Zoom
außergewöhnlicher Weise nicht in Form einer einfachen Meldung, sondern
gleich als vollständiger digitalkamera.de-Test. Obwohl es sich bei dem uns
zur Verfügung stehendem Testgerät um ein Vorserienexemplar handelt (die
Markteinführung ist für Mitte Februar zu einem Preis von rund 700 EUR
geplant), ist die Kamera – laut Olympus – schon so weit ausgereift, dass sie
einem ausführlichen Test unterzogen werden kann. Dieser Testbericht ist
demnach kein "First-Look"-Test, sondern ein vollwertiger
digitalkamera.de-Kameratest mit gültigen Messwerten und Ausführungen. Die
gewonnenen Erkenntnisse halten wir dabei sowohl im nachfolgenden Text als
auch im nebenstehenden Steckbrief, in der Tabelle "Messwerte" am Ende des
Tests und in einer aktualisierten Version unseres
digitalkamera.de-Datenblattes zu dieser Kamera fest. Als hilfreiche
Ergänzung dazu bieten wir das DCTau-Testprotokoll, das diesem Test bei der
Beurteilung der Bildqualität zugrunde lag, zum kostenpflichtigen Abruf (bzw.
im Abo) an.
Ergonomie/Verarbeitung
Das knappe Platzangebot hat auch direkte
Auswirkungen auf die Bedienbarkeit der Kamera. Die teilweise mehrfach
belegten Funktionstasten mit z. T. im Halb- oder Viertelkreis
rotierenden Menüs tragen sowohl von ihrer Anordnung als auch von ihrer
Belegung her nicht unbedingt zur Übersichtlichkeit bei. Doch die
Mehrfachbelegung der Tasten reicht nicht aus, um den enormen Funktions-
und Einstellungsumfang der C-7070 WZ in den Griff zu bekommen. Alleine
schon das in mehreren Ebenen gruppierte Aufnahmemenü weist um die 233
Einstellungen auf, die eine fast totale Kontrolle der Kamera
ermöglichen. Das setzt aber eine lange Einarbeitungszeit voraus, in der
man das Handbuch intensiv studiert, mit den verschiedenen Einstellungen
experimentiert und sich mit den zahlreichen Einstellhilfen vertraut
macht. So helfen einem z. B. die vier Benutzerspeicher (zum Speichern
der aktuellen/persönlichen Einstellungen), einige frei belegbare Tasten,
die so genannte Dual-Control-Panel-Funktion (die sämtliche
Kameraeinstellungen auf dem LC-Farbbildschirm zusammenfasst) und die
etlichen Tastenkürzel irgendwie, die Übersicht zu behalten und mit ein
bisschen Übung die C-7070 WZ zügig zu bedienen.
Die grafisch neu gestalteten, aber leider nicht neu geordneten, Menüs
werden auf dem LC-Farbbildschirm an der Kamerarückseite angezeigt. Der
Monitor mit einer Bildschirmdiagonale von 1,8 Zoll und einer Auflösung
von rund 130.000 Bildpunkten ist vom Typ Sunshine-LCD und besticht
tatsächlich durch eine gute Lesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung.
Doch auch die Detailgenauigkeit, die Rauschfreiheit unter schwachen
Lichtbedingungen und die weitgehend schlieren- bzw. ruckelfreie
Darstellung sprechen für die Qualität dieses Bauteils. Nützlich bei der
Bildgestaltung ist nicht nur die dreh- und schwenkbare Aufhängung des
Bildschirms, der bequeme Aufnahmen u. a. aus der Vogel- und
Froschperspektive sowie Selbstporträts ermöglicht, sondern auch das
einblendbare Gitternetz in 2 Varianten (wahlweise mit oder ohne
diagonale Schnittlinien). Nicht wiederfinden konnten wir jedoch den (vom
Vorgängermodell C-5060 WZ her bekannten) Porträt-Aufnahmerahmen; eine
Belichtungsvorschau (wie bei der C-8080 WZ) fanden wir bei der C-7070 WZ
erst nach langem Suchen bzw. nach Lesen der Bedienungsanleitung.
Begleitet wird der LC-Farbbildschirm von einem leicht linksbündig
angebrachten, galileischen Umkehrsucher mit guter Qualität (gute
Helligkeit, kein Farbstich, keine sichtbare Verzerrung),
Dioptrieneinstellung (per Drehrad) und motorisierter
Brennweitenanpassung. Ein Komfort für Brillenträger ist trotz engem
Okulareintritt noch einigermaßen gegeben; die Bildabdeckung von nur
75 Prozent, das Fehlen von Parallaxen-Markierungen bzw. eines
Parallaxenausgleichs sowie die Abschattung des optischen Suchers bei
Verwendung des Objektivadapters bzw. von Konvertern führt jedoch dazu,
dass man normalerweise doch lieber den Farbmonitor benutzt.
Optik Den Namenszusatz "Wide"
verdankt die C-7070 Wide Zoom der kürzesten Brennweite ihres
Zoomobjektivs, die ganz knapp unter der 28-mm-Marke
(Kleinbild-Äquivalent) liegt. Im Normalbetrieb hat die Unterschreitung
dieser "magischen Grenze" keine größere Auswirkung auf das Bildresultat,
und die C-7070 WZ erfasst in Weitwinkel-Position in etwa denselben
Brennweitenbereich wie andere Weitwinkelzoom-Kameras. Betrachtet man
zudem das Tele-Ende (110 mm entspr. KB) des Objektivs, kann die C-7070 WZ
nicht mit solchen Kameras mithalten, deren Brennweitenbereich sich
KB-äquivalent von 28 bis 200 mm (u. a. Konica Minolta Dimage A1/A2,
Canon PowerShot Pro1, Sony DSC-F828) erstreckt. Interessant wird es
aber, wenn man die als Zubehör erhältlichen Objektivadapter WCON-07C und
TCON-17 in die Rechnung mit einbezieht. Dann lässt sich nämlich die
Brennweite, je nach verwendetem Konverter, auf bis zu 19 mm (entspr. KB)
herunterbringen oder auf maximal 187 mm (entspr. KB) erweitern – was
speziell Anhänger von Superweitwinkel-Aufnahmen begeistern wird. Nur die
Nikon Coolpix 8400 dringt ähnlich stark (z. T. sogar ohne Konverter) in
den Bereich extrem stark weitwinkliger Aufnahmen hinein; macht dafür
aber im Tele-Bereich früher Schluss.
Beim Einschalten der Kamera fährt das Zoomobjektiv der C-7070 WZ mit
deutlich hörbarem Geräusch aus und gibt sich dann beim Zoomen
geräuschtechnisch etwas diskreter. Während des Zoomvorgangs steigt die
Lichtstärke bzw. Anfangsblende progressiv von F2,8 auf F4,8 an; die
Brennweitenverstellung erfolgt bei feinfühligem Antippen der Zoomwippe in
ca. 15 Stufen oder bei angehaltener Zoomwippe in ca. 1,9 Sekunden. Die
automatische Fokussierung ist ihrerseits von leichten Knackgeräuschen
begleitet. Neu am Mehrfeld-Hybrid-Autofokus der C-7070 WZ ist der
Prädiktions-Autofokus. Bei Auswahl des Menüpunktes mit dem mystisch
klingenden Namen "Orakel AF" versucht die Kamera, die Entfernung zu
ermitteln, die das Motiv
braucht, um sich zur Kamera hin oder weg zu
bewegen, und stellt die Schärfe entsprechend ein. Das setzt jedoch voraus,
dass das Motiv zuvor vom mittleren AF-Feld erfasst wurde und es nicht abrupt
die Richtung wechselt, da sonst die "künstliche Intelligenz" der Kamera
schnell überfordert ist.
Die Nachführgeschwindigkeit des Autofokus reicht in diesem Modus aus, um
bewegte Alltagsmotive wie z. B. Fußgänger, krabbelnde Babys oder nicht allzu
schnell laufende Kinder und Tiere zu verfolgen. Für Sportaufnahmen
(insbesondere Motorsport) ist das System noch nicht schnell genug. Was die
Fokussiergeschwindigkeit im normalen Betrieb, d. h. bei der
Einzelfokussierung auf statische Motive, betrifft, hängt sie stark von den
Autofokus-Einstellungen ab. Die schnellste Reaktion erzielten wir bei der
Kombination der Einstellungen "Spot AF" und "Permanent AF". Dann wird
nämlich die automatische Messfeldwahl abgeschaltet (es wird nur auf die
Bildmitte scharf gestellt) und eine Grobeinstellung der Schärfe schon vor
dem Antippen des Auslösers ausgeführt. Wer den Schärfepunkt anderswo als in
die Mitte legen will, kann das bei der C-7070 WZ auch tun. Insgesamt 143
einzelne Positionen in einem virtuellen Raster von 13 x 11 Feldern sind mit
den Navigationstasten anwählbar; weitere Autofokus-Optionen bietet die
C-7070 WZ in Form eines an- und abstellbaren AF-Hilfslichtes (Reichweite:
ca. 80 cm), einer Makro-Funktion (Nahgrenze: 20 bis 80 cm – je nach
Brennweite) sowie einer Supermakrofunktion (Mindestabstand von nur 3 cm bei
einer minimalen Objektgröße von 27,7 x 20,6 mm). Eine manuelle
Scharfstellung ist ebenfalls möglich. Per Tastensteuerung kann man auf einer
Entfernungsskala die gewünschte Distanz einstellen und die Schärfe per
Bildausschnittsvergrößerung auf dem LC-Bildschirm visuell kontrollieren. Die
C-7070 WZ zeigt sich also in Sachen Fokussierung äußerst polyvalent – nur
beim Arbeitstempo des Autofokus im Mehrfeld-Betrieb (insbesondere unter
schwachen Lichtbedingungen bzw. Motivkontrasten) und im prädiktiven Modus
muss noch ein klein bisschen Leistungsoptimierung betrieben werden.
Blitz Licht
ins Dunkel bzw. dorthin, wo es benötigt wird, bringt der eingebaute
Miniaturblitz der C-7070 WZ. Und das bis zu einer Entfernung von ca.
3,7 Metern. Wir ermittelten eine Leistung von Leitzahl 11 bei ISO 100 und
konnten auf uniformen hellen Flächen keinen bedeutenden Lichtabfall (max.
0,5 LW) an den Bildrändern feststellen. Allerdings sollte der im Handbuch
angegebene Mindestabstand von 80 cm eingehalten werden (im Supermakromodus
ist der Blitz gesperrt), da es sonst wegen der Nähe vom Blitzreflektor zum Objektivtubus zu Abschattungseffekten kommt. Diese treten auch dann auf,
wenn die C-7070 WZ mit einem Konverter bestückt ist. Unkritisch ist jedoch
die Platzierung des Blitzes in der Nähe der optischen Achse, was die
Anfälligkeit gegenüber dem Rot-Augen-Effekt betrifft. Der kommt eher selten
vor bzw. ist nicht besonders stark ausgeprägt. Zur Not kann man auch auf die
entsprechende Verringerungsfunktion zugreifen, die mit mehreren Vorblitzen
versucht, die "Dämonenaugen" einzudämmen. Das Blitzlicht selber ist, bei
weitgehend neutraler bis leicht kühler Farbtemperatur, fein dosiert, und mit
dem Blitz gemachte Bilder leiden im normalen Aufnahmebereich kaum unter
Überstrahlungseffekten. Wenn nicht anders eingestellt, schaltet sich der
Blitz automatisch zu, sobald es zu dunkel wird oder eine
Gegenlicht-Situation erkannt wird, sonst kann man bei Bedarf auch den Blitz
erzwingen oder die Blitzautomatik ganz abschalten. In der Programmautomatik
(und anderen Belichtungsprogrammen, wo die Belichtungszeit von der Kamera
vorgegeben wird) geht die Verschlusszeit beim Blitzen bzw. die
Blitzsynchronzeit nicht unter 1/30 Sekunden herunter. Stellt man eine
längere Belichtungszeit ein, kann man wählen, ob am Anfang (Slow1-Modus)
oder Ende der Aufnahme (Slow2-Modus) geblitzt werden soll. Für
Feinkorrekturen steht eine Blitzbelichtungskorrekturfunktion zur Verfügung.
Der TTL-Blitzschuh bietet Anschluss für "schwerere Geschütze". Der
Mittenkontakt gibt den Zündbefehl auch an Blitzgeräte mit Eigenautomatik;
will man aber nicht auf den Komfort einer vollautomatischen Blitzsteuerung
verzichten, muss man auf ein Olympus-Systemblitzgerät der FL-Serie oder ein
entsprechend kompatibles Fremdprodukt (z. B. Metz-Blitz mit passendem
SCA-Adapter) zurückgreifen, das über die zusätzlichen Kontakte des
Blitzschuhs mit der Kamera kommuniziert. So kann die C-7070 WZ dem Blitz zum
Beispiel mitteilen, welche Brennweite gerade eingestellt ist, damit die
Position des Blitzreflektors automatisch angepasst wird, und man kann sogar
im Kameramenü festlegen, ob der externe Blitz alleine oder zusammen mit dem
eingebauten Kamerablitz verwendet werden soll. Die Abstimmung zwischen den beiden Blitzgeräten nimmt dann die Kamera in Eigenregie vor. Allerdings gibt
es keine Warnung bei Unterschreitung der minimalen Blitzreichweite, so dass
man auch bei Verwendung externer Blitzgeräte darauf achten sollte, die
Mindestabstände einzuhalten. Grundsätzlich ist auch das entfesselte Blitzen
mit der C-7070 WZ möglich. Allerdings beschränkt sich die Slave-Funktion der
Kamera auf die ungeregelte Abfeuerung des Blitzlichtes in 10 Leistungsstufen
(ohne Mess-Vorblitz), damit mit Fernauslösezellen bestückte Blitzgeräte wie
z. B. Studioblitzanlagen oder so genannte Slave-Blitze aus der Ferne
gezündet werden können; dabei geht aber jegliche Automatik verloren. Die Olympus-Lösung erweist sich so in der Praxis weitaus primitiver als echte
Drahtlos-TTL-Systeme anderer Hersteller, die bereits zum Teil Einzug in die
Prosumer-Modelle (manche PowerShot-Kameras von Canon und die meisten Modelle
der Dimage 7/A-Serie von Konica Minolta) gehalten haben. Weitere
Sonderfunktionen externer Systemblitzgeräte werden nicht unterstützt; vom
eingebauten AF-Hilfslicht der FL-Systemblitzgeräte macht die C-7070 WZ
beispielsweise keinen Gebrauch.
Bildqualität Bei der Frage, ob das Objektiv dem Chip
das Wasser bzw. die Bilddetails reichen kann, deuten die Messresultate
des DCTau-Protokolls darauf hin, dass der "gute alte" 8-Linser, der
bereits der C-5060 WZ gute Dienste geleistet hat, im Zusammenspiel mit
dem 7-Megapixel-CCD noch zu ganz respektablen Leistungen fähig ist. So
fällt zwar die Auflösung in der langen Brennweite von der Bildmitte zu
den Bildrändern hin um 20 Punkte auf 60 Prozent ab, doch das ist für
eine 7-Megapixel-Kamera ein immer noch guter Wert. In der mittleren
Brennweite ist der Auflösungsverlust ab der halben Bildhöhe etwas
weniger stark (von 87 auf 74 Prozent); am geringsten ist der Abfall in
der kurzen Brennweite (von 82 auf 76 Prozent).
Bleibt die Frage, ob man den Bildern die höhere Auflösung ansieht.
Angesichts des – brennweitenübergreifenden – sehr guten Wirkungsgrades
und der niedrigen Richtungsabhängigkeit der Auflösung (mit äußerst
geringen Abweichungen in den Farbkanälen) könnte man diese Frage mit
"Ja" beantworten. Die C-7070 WZ erzeugt wenige Artefakte, was sich
positiv auf die Detailfeinheit auswirkt. Entlang waagerechter und
senkrechter Bildstrukturen entstehen an der Auflösungsgrenze
Farbartefakte, während diagonale Strukturen von einem leichten
Treppenstufeneffekt betroffen sind, aber insgesamt ist das Ausmaß der
Bildstörungen gering. Das gilt auch für die Komprimierung der Bilder;
auch wenn die Stärke der Komprimierung je nach Qualitätseinstellung
stark auseinanderschert, ist die Bildqualität zumindest bei niedriger
Komprimierung sehr gut. Die C-7070 WZ produziert demnach sehr "saubere"
Bilder mit hoher Detailfeinheit. Dass da die Signalverarbeitung zum Teil
kräftig nachhilft, stört vor allem so genannte Shoot-to-Print-Fotografen
wenig, die möglichst wenig selbst Hand an den Bildern anlegen wollen. So
sorgt die offensive Scharfzeichnung für "knackig scharfe" Aufnahmen,
ohne dass man der Bildschärfe am Computer einen Feinschliff geben muss.
Die starke Scharfzeichnung hat aber auch ihre Kehrseite: An
freistehenden Kanten kann Schwarzclipping auftreten (die dunklere
Kantenfarbe geht schlagartig in tiefes Schwarz über), und an
horizontalen sowie an vertikalen Kanten entsteht Kantenrauschen. Am
stärksten ausgeprägt ist die Kantenschärfung an steigenden diagonalen
Strukturen und allgemein im dunkleren Helligkeitsbereich des Bildes. Für
die anspruchsvolle Bildbearbeitung sind die Bilder der C-7070 WZ also
nicht so gut geeignet.
Einen nicht ganz so direkt an den CCD gebundenen Einfluss auf die
Bildqualität haben die Verzeichnung und Vignettierung des Objektivs, die
Farbwiedergabe und die Präzision der Belichtung. In der kurzen und
mittleren Brennweite ist die Randabdunkelung sehr gering (unter 0,5 LW);
am Tele-Ende ist der Lichtverlust von fast 1 Blende deutlich sichtbar.
Erfreulicher Weise fällt die Helligkeit an den Bildrändern nicht ganz
abrupt ab, so dass der Vignettierungseffekt nicht ganz so störend wirkt.
Während hier Abblenden hilft, schafft das Hineinzoomen in den
Tele-Bereich gegen die mehr oder weniger stark tonnenförmigen
Verzeichnungen nur bedingt Abhilfe, da die Verzerrungen über den
gesamten Brennweitenbereich hinaus sichtbar bleiben. Vorbildlich zeigt
sich die C-7070 WZ hingegen bei der Farbwiedergabe, die hervorragend
neutral ausfällt, und an der Belichtungsgüte der ESP-Mehrfeldmessung
gibt es auch nichts auszusetzen.
Sonstiges/besondere Funktionen Wie
schon an anderer Stelle in diesem Test erläutert, ist der Funktionsumfang
der C-7070 WZ enorm und lässt selbst beim anspruchsvollen Fotografen kaum
Wünsche offen. Zu den hilfreichsten Funktionen gehören u. a. die
Möglichkeit, die Kamera per optional erhältlichem Infrarot- oder
Kabelfernauslöser (letzterer wird am ebenfalls als
Zubehör käuflich
erhältlichen Batteriegriff B-HLD20 angeschlossen) auf Distanz auszulösen,
der Panorama-Assistent (via Olympus xD-Card), die Pixel-Mapping-Funktion zum
Herausrechnen toter bzw. defekter Pixel, die zuschaltbare
Rauschunterdrückungsfunktion (tritt nur bei Belichtungszeiten in Kraft, die
länger als 1/2 s sind) und die sehr nützliche RAW-Data-Edit-Funktion.
Letztere erlaubt die Grobbearbeitung bzw. Umwandlung der
RAW-Rohbildaufnahmen in der Kamera, so dass man bei Bedarf eine sofort
verwertbare JPEG-Kopie des Bildes erstellen kann. Andere Funktionen helfen
den Überblick bei der Aufnahme zu behalten. Beispiele hierfür sind die
bereits erwähnte Dual-Control-Panel-Funktion, die einblendbare Anzeige der
Aufnahmeparameter bzw. EXIF-Dateiinformationen, die sehr flexible
Histogramm-Anzeige im Aufnahme- und Wiedergabemodus sowie der einzigartige
Direct-Modus zur Anzeige der kritischen Stellen bzw. Schatten- und
Lichtzonen im Bild (rote und/oder blaue Kästchen werden über den
entsprechenden Bildpartien eingeblendet). Flexibel ist die Histogrammanzeige
insofern, als man u. a. mittels der Navigationstasten einen kleinen
Messrahmen übers Bild bewegen kann. Auf diese Weise kann man sich zum
Beispiel die Helligkeitsverteilung für einen ganz bestimmten bzw.
ausgewählten Bildbereich grafisch anzeigen lassen – und das auch, wenn die
Kamera auf einem Stativ angesetzt ist. Das ist vor allem für
Studio-Fotografen interessant, besonders wenn Stillleben bzw. so genannte
Table-Top-Aufnahmen gemacht werden.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist ein Videomodus und eine
Serienbildschaltung (siehe Messwert-Tabelle). Neu an der C-7070 WZ ist die
Möglichkeit, Videos in VGA-Auflösung und mit einer Bildwiederholrate von 30
Bildern pro Sekunde aufnehmen zu dürfen – allerdings mit einer
Zeitbegrenzung von 20 Sekunden. Aufgehoben wird dieses Zeitlimit, wenn man
entweder die Bildfrequenz auf 15 Bilder/s oder die Auflösung auf
320 x 240
Bildpunkte herabsetzt. Für Videoaufnahmen, die möglichst wenig Speicherplatz
auf der Speicherkarte einnehmen sollen, gibt es ergänzend zum VGA- und QVGA-Modus eine QQVGA-Einstellung (160 x 120 Pixel) mit 15 Bildern/s. Bei
der C-7070 WZ ist sogar die Schärfenachführung und das Zoomen (optisch und
digital) während der Videoaufnahme möglich – wenn man die Tonaufnahme
ausschaltet. Wer es lieber mit Ton haben möchte, muss aufs Nachfokussieren
und Zoomen verzichten. Auch hier gibt es ein paar Sonderfunktionen wie
beispielsweise grundlegende Videobearbeitungsfunktionen (Index u. Schnitt)
oder die Einstellung der Bildwiedergabegeschwindigkeit.
Mit der C-7070 WZ kommt eine weitere Kamera auf den Markt, bei der die
Retusche von roten Augen in der Kamera möglich ist. Dabei funktioniert
dieses Feature bei jeder Kamera anders. Bei der HP Photosmart R707 greift
zum Beispiel die Retusche automatisch ein, während man bei der Nikon Coolpix
8400 und 8800 die Funktion im Menü aufrufen muss. Das muss man auch bei der
C-7070 WZ tun und dazu noch die korrekte Erkennung der roten Augen
bestätigen. So startet die Kamera zuerst den Erkennungsvorgang und rahmt
dann die Stellen ein, wo sie die Augen der fotografierten Person gefunden zu
haben glaubt. Stimmt die Position der blauen Kästchen auf dem Bildschirm,
kann man den Korrekturvorgang mit der OK-Taste in Kraft setzen. Sonst bietet
die C-7070 WZ noch neben den üblichen Motivprogrammen zwei spezielle
Voreinstellungen für Unterwasseraufnahmen (mit dem optional erhältlichen
UW-Gehäuse PT-020) an und lässt die Personalisierung des Begrüßungs- bzw.
Verabschiedungsbildschirms zu. Weitere Funktionen wie z B. die
Sprachnotizfunktion oder die PictBridge-Kompatibilität werden bei diesem
Test im Steckbrief aufgezählt. Andere Informationen (wie z. B. zum
Lieferumfang der Kamera) haben wir außerdem noch im
digitalkamera.de-Datenblatt zur C-7070 WZ untergebracht. Zum Lieferumfang
sei noch anzumerken, dass das Handbuch (sowohl die gedruckte Kurzanleitung
als auch die ausführliche PDF-Anleitung auf CD-ROM) kaum eine Information
auslässt und mit zahlreichen Fotos/Bildern illustriert ist. Der Schreibstil
im Handbuch ist nüchtern, aber leicht verständlich – ein wenig Basiswissen
über die Fotografie wird jedoch vorausgesetzt.
Ein bisschen "Ahnenforschung" Neu an diesem Test ist, dass wir – der Lesbarkeit bzw. Übersichtlichkeit
zuliebe – in den vorigen Abschnitten weitgehend auf Vergleiche mit etwaigen
Vorgängermodellen verzichtet haben. Da die C-7070 WZ aber auf dem
Vorgängermodell C-5060 WZ aufbaut, wollen wir an dieser Stelle explizit auf
die Unterschiede zwischen den beiden Kameras eingehen.
Der Hauptunterschied liegt selbstverständlich bei der Auflösung. Die Zahl
der Pixel auf dem CCD steigt von 5,13 auf 7,41 Millionen Pixel; die
effektiven Auflösungen belaufen
sich auf 5,1 respektive 7,1 Megapixel. Dann
wurde der Autofokus gründlich überarbeitet. Die Anzahl der individuell
wählbaren AF-Felder wurde von 13 auf 143 gesteigert, der Prädiktiv-AF-Modus
eingeführt (mehr dazu unter dem Punkt "Optik") und die AF-Geschwindigkeit
leicht verbessert. Allgemein ist die Kamera, abgesehen von der
Serienbildgeschwindigkeit, geringfügig schneller geworden. Schließlich hat
die TruePic-Signalverarbeitung jetzt den Namenszusatz "Turbo" – und da will
der Name doch Programm sein.
Weitere Verbesserungen gibt es beim Digitalzoom (von 3,5- auf 5-fach) und
beim LC-Farbbildschirm. Denn dieser ist jetzt vom Typ Sunshine-LCD und soll
demnach auch bei Sonnenschein besser lesbar sein. Die niedrigste
Empfindlichkeitsstufe liegt jetzt bei ISO 50 (ISO 80 bei der C-5060 WZ), und
bei der Histogrammanzeige lässt sich nun auch der Messbereich wählen bzw.
anderswo hinlegen. Die bereits von der C-5060 WZ her bekannten
Motivprogramme wurden um zwei Voreinstellungen für Unterwasser-Aufnahmen
ergänzt; zu den Parametriermöglichkeiten für die Scharfzeichnung, den
Bildkontrast und die Farbsättigung gesellt sich eine Einstellmöglichkeit für
den Farbton.
Bei der Aufnahme von bewegten Bildern gibt es gute und schlechte
Nachrichten. So sinkt die Serienbildgeschwindigkeit im High-Speed-Modus von
3 auf 2,3 Bilder pro Sekunde (unser Testgerät zeigte sich schneller), und
man kann nicht mehr 4, sondern nur noch 2 Bilder in Folge aufnehmen. Dafür
kann man sich jetzt im Filmmodus für Videosequenzen in hoher Qualität (VGA
mit 30 Bilder/s) mit Zeitbegrenzung oder für zeitlich unbegrenzte Videos mit
geringerer Auflösung bzw. Bildfrequenz entscheiden. Abgeschlossen wird die "What's
new"-Liste durch die grafische Neugestaltung der Menüs, die Retuschefunktion
für rote Augen und die Möglichkeit, zusätzliche Menüsprachen aufzuspielen.
Fazit Sicherlich kann man die Olympus
C-7070 Wide Zoom alleine wegen der hohen Auflösung von 7 Megapixeln kaufen.
Doch richtig lohnend wird die Anschaffung erst, wenn man die maximal
10 Prozent (im Vergleich zum Vorgängermodell C-5060 Wide Zoom mit ihren 5 Megapixeln)
mehr Bilddetails, die die Bilder letztendlich beinhalten, auch wirklich
braucht und/oder Dinge an der C-5060 WZ vermisst, die es an der C-7070 WZ
gibt. Spielt man also mit dem Gedanken, von einer C-5060 WZ auf eine C-7070
WZ umzusteigen, sollte man sich gründlich überlegen, ob dies auch wirklich
Not tut. Wer hingegen vor einem Neukauf steht, braucht sich solche Gedanken
nicht zu machen und tätigt mit der C-7070 WZ sicherlich keinen schlechten
Kauf, wenn er sich für ein neueres Kameramodell entscheidet.
Messwerte |
Einschaltzeit |
ca. 3,4
s |
Brennweitenverstellung
Anzahl Stufen
Zeit Weitwinkel bis Tele |
motorisch per Schalter
ca. 15 Stufen
1,9 s |
Autofokus-Geschwindigkeit |
min.
0,4 s / ca. 0,5 s / max. 0,9 s (abhängig von Motiv, Aufnahmebedingungen
und Zoomstellung) |
Auslöseverzögerung |
weniger
als 0,1 s (nach Vorfokussierung) |
Blitz
Leitzahl |
11 |
Batterielaufzeit |
ca. 200
Aufnahmen (genauen Wert nicht ermittelt) |
Speicherzeiten
RAW
JPEG
TIFF |
ca. 8,4
s (10,2 MByte)
ca. 2,8 s (3,9 MByte)
ca. 14,2 s (20,3 MByte)
Auslösung während Speicherung nur bei JPEG-Aufnahmen möglich |
Serienbilder
Verwendete Auflösung
Geschwindigkeit
Anzahl
mit Blitz |
3.072 x
2.304
4 (1,2**) Bilder/s
2 (4**) Bilder
mit externem Blitz |
** im langsameren Standard-Serienbildmodus |
Kurzbewertung
- leistungsfähiger Autofokus
- Sunshine-LCD
- recht gute Bildqualität
- Belichtungsvorschau ein- u. ausschaltbar
- enormer Funktionsumfang
- hochwertige Verarbeitung
- Erweiterungsmöglichkeiten/ Weitwinkeltauglichkeit
- USB 2.0 nur Full Speed
- Konkurrenz von leistungsfähigeren Blitzsystemen
(E-TTL, i-TTL, drahtlose Blitzsysteme)
- AA/Mignon-Zellen auch nicht optional verwendbar
- schwache Serienbildleistung
- lange Wiedergabezeiten
- z. T. umständliche
Technische Daten
Modell |
Olympus C-7070 Wide Zoom |
Sensor |
CCD-Sensor 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm (Cropfaktor 4,8) 7,4 Megapixel (physikalisch), 7,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
3.072 x 2.304 (4:3) |
Video (max.) |
640 x 480 30p |
Objektiv |
27-110 mm / F2,8-4,8 (4,1-fach Zoom) |
Sucher |
optischer Sucher |
Monitor |
1,8", 0,130 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
Olympus/Panasonic (auch Leica-Kompaktkamera), Standard-Mittenkontakt Blitzschuh |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 2,3 Bilder/s und max. 2 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
xD-Picture Card |
Speicherkartenplatz 2 |
CF (Type I, Type II) Microdrive |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 50 bis 100, manuell ISO 50 bis 400 |
Abmessungen |
116 x 87 x 66 mm (B x H x T) |
Gewicht |
520 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/AHFJZ (mit Preisvergleich) |