Superzoom-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Olympus C-730 Ultra Zoom
2002-12-06 Extremzooms erfreuen sich großer Beliebtheit. Denn mit Brennweiten von bis zu 300 mm und mehr (umgerechnet auf Kleinbild) steht man – so glauben viele – den Profis mit ihren Supertele-Linsen in nichts nach. Und man deckt damit einen Brennweitenbereich ab, für den im Normalfall mindestens drei Objektive nötigen wären. Consumer-Digitalkameras haben aufgrund ihres kleinen CCD-Sensors den zusätzlichen Vorteil, solche großen Zoombereiche in einem erstaunlich kleinen Gehäuse unterzubringen. Ein "Pionier" in dieser Hinsicht war die Olympus C-700 Ultra Zoom, die nach zwei Weiterentwicklungen nun als C-730 Ultra Zoom mit 10-fach-Zoom und echter 3,2-Megapixel-Auflösung erneut auf Eroberungstour geht. (Yvan Boeres)
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Objektiv Aber wenden wir uns der neuen Olympus Camedia C-730 Ultra Zoom zu,
die – zumindest in Europa – der eigentliche direkte Nachfolgerin der C-700 UZ
werden sollte. Die C-730 UZ erhält den vollen Ausstattungs- und
Brennweitenumfang der C-700 UZ bei 60 Prozent höherer Auflösung: 3,2 Megapixel
effektiv. Das Objektiv ist wieder ein 10-fach Zoom, der Blitzanschluss ist vorhanden, genauso wie die Fähigkeit,
Ton aufzunehmen. Seit der C-700 UZ hat sich am Objektivaufbau nichts geändert.
Es handelt sich immer noch um die gleiche Konstruktion (10 Linsenelemente in 7
Gruppen) – mit all ihren Stärken und Schwächen. Bei der C-700 UZ und der
C-730 UZ erstreckt sich dieser von 38 bis 380 mm ungerechnet auf Kleinbild (bei
der C-720 UZ kann der Brennweitenbereich dagegen aufgrund anderer Abmessungen
des CCD-Sensors nur im Bereich von umgerechnet 40 bis 320 mm genutzt werden).
Die Stärken des Objektives sind zweifelsohne der große Brennweitenbereich, die
für ein Extremzoom verhältnismäßig hohe Lichtstärke (F2,8-3,5) und dessen
geringe Baugröße.
Doch solche Eigenschaften sind – zumindest in einem
vertretbaren finanziellen Rahmen – offenbar nicht ganz ohne Einbußen
realisierbar: Ohne übermäßig störend zu sein, sind die Verzerrung (besonders im
Weitwinkel-Bereich) und chromatische Aberrationen (Farbsäume) sichtbar und
ausgeprägter als bei Kameras bzw. Objektiven mit kürzerem Brennweitenumfang.
Bildrauschen Sehr ausgeprägt ist leider auch das Bildrauschen bei der
C-730 UZ. Das Rauschen ist überhaupt nicht diskret und entspricht keineswegs
dem, was man von einer guten Kamera aus dieser Pixelklasse erwarten könnte.
Offenbar rauscht der in der C-730 UZ eingebaute, wesentlich kleinere 1/2,7"-CCD
deutlich stärker als der bewährte 1/1,8"-CCD-Sensor ICX252 von Sony, der die
gleiche Pixel-Anzahl bei deutlich größerer lichtempfindlicher Fläche liefert und
seit "Urzeiten" auf dem Markt ist und in zahlreichen 3-Megapixel-Kameras (auch
solchen von Olympus) sein Werk verrichtet. Das Einschalten der
Rauschunterdrückungsfunktion im Kameramenü hilft leider auch nicht, da diese nur
bei längeren Verschlusszeiten (über 1 Sekunde) in Kraft tritt. Die Spitzenklasse
in Sachen Rauschverhalten erreicht die C-730 UZ jedenfalls nicht – auch nicht
mit eingeschalteter Rauschunterdrückung. Wäre da nicht das allgegenwärtige
Bildrauschen, könnte die C-730 UZ noch mit der Konkurrenz aus der gleichen
Pixelklasse mithalten, denn in bei der Detailauflösung in den Fotos schlägt sich
die Kamera wacker und liegt etwa im Mittelfeld der 3-Megapixel-Kameras.
Angesichts dessen erscheint die von der C-730 UZ angebotene Möglichkeit, die
eigentlich 2.048 x 1.536 Bildpunkte großen Bilder auf 3.200 x 2.400 Bildpunkte
zu interpolieren, allerdings wenig sinnvoll. Was den Weißabgleich und die
Farbtreue allgemein angeht, gibt die C-730 UZ hingegen überhaupt keinen Anlass
zur Kritik. Die Bilder sind zwar leicht warmtönig, was für die Bildern aber eher
schmeichelhaft ist. Wer es lieber ganz neutral oder noch anders hat, der begibt
sich in das Menü der Kamera und kann dort nicht nur den Weißabgleich
feinjustieren (von rot/warm bis blau/kalt in 15 Stufen), sondern auch die
Farbsättigung (+/- 5 Stufen) einstellen. Neben einer Weißabgleichs-Automatik
gibt es sechs Voreinstellungen (darunter drei für Leuchtstofflampenlicht) sowie
eine manuelle Einstellung (per Messwert-Speicherung) für den Weißabgleich. Wie
jede anspruchsvollere Digitalkamera lässt die C-730 UZ auch zu, dass man
vorgibt, wie stark/schwach die interne Scharfzeichnung und der Bildkontrast
ausfallen sollen.
Einstellmöglichkeiten Hiervon hat die C-730 UZ reichlich zu bieten. Zur
Auswahl stehen unter anderem eine Empfindlichkeitseinstellung (ISO 100, 200 und
400), verschiedene Serienbildmodi, automatische Belichtungsreihen, eine
Panorama-Funktion (falls auf der Speicherkarte vorhanden), Spezialeffekte (S/W,
Sepia, Blackboard, Whiteboard) und noch viele andere Funktionen, auf die wir zum
Teil später in diesem Artikel zurückkommen werden. Alle Funktionen sind schön
übersichtlich in einem grafischen Menü zusammengefasst, das auf dem
1,5"-LCD-Farbbildschirm angezeigt und mit den neben dem LCD-Bildschirm
befindlichen Navigationstasten gesteuert wird. Der LCD-Farbbildschirm löst mit
114.000 Bildpunkten auf und liefert ein klares/rauschfreies, scharfes und
ruckelfreies Bild. Die einzelnen Menüpunkte werden semi-transparent, das
Motivbild überlappend auf dem LCD-Bildschirm eingeblendet. Die Menüführung
erfolgt wahlweise auf Englisch, Französisch, Deutsch oder Spanisch; es ist auch
möglich, das Hauptmenü umzugestalten und einer Spezialtaste eine Funktion seiner
Wahl zuzuordnen. Darüber hinaus bietet die C-730 UZ noch vier benutzerdefinierte
Modi, die bei Abruf eine zuvor festgelegte Kamera-Konfiguration wieder aufrufen.
Etwas kompliziert ist die Einstellung
der Auflösung/Kompression gelöst, da – Olympus-typisch – mit unnötig
vielen Auswahlmöglichkeiten behaftet. Was manchmal auch nervt, ist, dass der
elektronische Videosucher der C-730 UZ nicht nur grundsätzlich als Erster
angeschaltet wird, sondern auch permanent eingeschaltet bleibt. Während man bei
anderen Kameras per Tastendruck zwischen dem elektronischen Videosucher und dem
LCD-Farbbildschirm umschaltet, kann man bei der C-730 UZ nur den
LCD-Farbbildschirm dazuschalten. Wir haben weder die Möglichkeit gefunden, dem
LCD-Farbbildschirm per Einstellung die Präferenz zu geben, noch den
elektronischen Videosucher auszuschalten. Der Videosucher löst zwar mit 180.000
Bildpunkten noch höher auf als der LCD-Monitor, wird aber subjektiv grobpixelig
durch die sichtbaren Abstände zwischen den einzelnen Pixeln.
Schärfe Sowohl der elektronische Videosucher als auch der LCD-Farbbildschirm
an der Kamerarückseite erlauben eine – mehr oder weniger grobe (je nachdem,
welches Display man nun benutzt) – Einschätzung der Bildschärfe. Für den Rest
muss man sich auf das Autofokus-System der Kamera verlassen. Dieses arbeitet
zwar mit mehreren Messfeldern, die kreuzförmig angelegt sind, allerdings ist die
manuelle Aktivierung des jeweiligen AF-Feldes ziemlich umständlich. Man muss
zuerst das AF-Messmuster auf Spot-AF umschalten und dann noch mal einen Ausflug
ins Kameramenü machen, um unter dem Menüpunkt "AF Feld" endlich die Möglichkeit
zu bekommen, eins der neun AF-Felder (zwei links, zwei rechts, zwei oben, zwei
unten, Mitte) auszuwählen. Das ist selbst bei statischen Motiven eine Zumutung!
Eine Zumutung sind auch die Reaktionszeiten des Autofokus, die deutlich über
einer Sekunde liegen und bei schwachen Lichtverhältnissen/Motivkontrasten sogar
zwei Sekunden erreichen. Abhilfe würde in einigen Situationen ein AF-Hilfslicht
bringen – leider hat die C-730 UZ ein solches nicht. Je nachdem, in welcher
Stellung sich das Objektiv gerade befindet (Weitwinkel, Tele, Marko,
Super-Makro) liegt der einzuhaltende Mindestabstand zwischen 4 und 120 cm. Den
Unterschied zwischen der normalen Betriebsart und dem Makro-Modus konnten wir
aber nicht so richtig ausmachen, da auch ohne Umschaltung auf den Makro-Modus
dessen Nahgrenze erreicht werden kann. Es sieht so aus, als ob im Makro-Modus
nur der Autofokus nicht den gesamten Fokussierbereich durchfährt, um Zeit zu
sparen. Die C-730 UZ bietet auch eine manuelle Fokussierung, bei der eine
Entfernungsskala auf dem LCD-Bildschirm bzw. im Sucher eingeblendet und das
mittlere Bildteil zur Erleichterung der Fokussierung vergrößert wird.
Belichtung Belichtungsoptionen besitzt die C-730 UZ reichlich. Das
Programmwählrad an der Kameraoberseite ist farblich in einem roten Bereich für
Anfänger und in einem Bereich für Fortgeschrittene unterteilt.
Dem Anfänger
stehen eine Vollautomatik sowie sechs Motivprogramme (Porträt, Sport/Action,
Landschaft mit/ohne Person im Vordergrund, Nachtaufnahme, Selbstporträt) zur
Seite. Für den fortgeschrittenen Benutzer bieten sich eine Programmautomatik,
eine Zeiten- und Blendenautomatik sowie eine manuelle Belichtungssteuerung an.
Dabei hat Olympus die semi-automatischen und manuellen Modi unter einer
gemeinsamen Position "A/S/M" auf dem Programmwählrad zusammengefasst. Anstatt
die Zeiten- oder Blendenautomatik oder die manuelle Belichtungssteuerung direkt
aufrufen zu können, muss man also den gewünschten Belichtungsmodus im Kameramenü
auswählen, was wiederum etwas umständlich ist. Glücklicherweise besteht die
Möglichkeit, der benutzerdefinierten Taste die Wahl zwischen den drei
Belichtungsmodi zuzuordnen, so dass man mit diesem Trick Komfort und kostbare
Zeit gewinnen kann. Je nach Modus sind Verschlusszeiten zwischen 1/1.000 und 4
Sekunden (in 37 Schritten) und/oder Blendenwerte zwischen F2,8 bzw. F3,5 (je
nach eingestellter Brennweite) und F8 (in 8 bzw. 10 Stufen) auswählbar. Im
manuellen Belichtungsmodus sind sogar Verschlusszeiten von bis zu 16 Sekunden
einstellbar. Bei der Belichtungsmessung darf man zwischen der
ESP-Mehrfeldmessung, einer Spotmessung und einer Multi-Spot-Messung (mit bis zu
8 verschiedenen Messpunkten) wählen. Weitere Belichtungs-"Werkzeuge" sind bei
der C-730 UZ in Form einer Funktion für automatische Belichtungsreihen (3 oder 5
Bilder mit Belichtungsabständen von 1/3, 2/3 oder 1 EV), einer
Belichtungskorrekturfunktion (+/- 2 EV in Drittelstufen), eines
Belichtungsmesswertspeichers und einer Histogramm-Anzeige vorhanden. Dabei
funktioniert letztere sowohl im Aufnahme- als auch im Wiedergabemodus und
leistet sich sogar den Luxus, die Verteilung der Helligkeitswerte sowohl für das
gesamte Bild (weiße Kurve) als auch für innerhalb der AF-Markierung (grüne
Kurve) anzuzeigen. Auf die zahlreichen Belichtungsoptionen bzw. -werkzeuge wird
man aber nur selten, beispielsweise in Extremsituationen und/oder bei
absichtlicher Über-/Unterbelichtung, zurückgreifen, weil die C-730 UZ im
Automatikbetrieb so gut wie immer die richtige Belichtung trifft.
Blitz Angesichts der durch die großen Brennweiten bedingte starke
Verwacklungsgefahr wird die C-730 UZ öfter das Blitzsymbol auf dem
LCD-Bildschirm bzw. im Sucher einblenden. Damit soll der Benutzer dazu
aufgefordert werden, den integrierten Miniaturblitz per Knopfdruck aus dem
eingeklappten in den ausgeklappten Zustand herausspringen zu lassen. Ausgeklappt
ist der Miniaturblitz weit genug von der optischen Achse entfernt, um Rote Augen
bei normalem Motivabstand zu verhindern. Zur Sicherheit bietet die C-730 UZ aber
zusätzlich eine Rote-Augen-Korrekturfunktion per Blitzsalve. Der Blitz ist sehr
sauber abgestimmt und neigt so gut wie nie zu Überblitzeffekten. Selbst bei
extrem kurzen Motivabständen. Nichtsdestotrotz findet man im Kameramenü eine
Blitzkorrekturfunktion – und sei es nur, um den Blitzeffekt mehr oder weniger
stark auszuprägen. Darüber hinaus lässt sich auch einstellen, ob der Blitz am
Anfang oder am Ende des Belichtungsvorganges gezündet wird. Das ist insbesondere
dann wichtig, wenn man auf lange Verschlusszeiten synchronisiert – was bei der
C-730 UZ selbstverständlich auch möglich ist. Der eingebaute Miniaturblitz ist
erstaunlich leistungsstark. Wir ermittelten eine Leitzahl von 19, was sogar mehr
ist als die offiziellen Reichweitenangaben von Olympus rechnerisch ergeben
(5,5 m Weitwinkel und 4,4 m bei Tele, was Leitzahl 15 entspricht). So bescheiden
haben wir schon lange keinen Hersteller mehr gesehen.
Doch selbst Leitzahl 19
kann im Tele-Bereich bei verschiedenen Motiven zu wenig sein. Für diesen Fall
ist die C-730 UZ an der linken Kameraseite mit einer Olympus-spezifischen,
fünfpoligen Buchse ausgestattet, die den Anschluss eines externen Blitzgerätes,
wie etwa dem Olympus FL-40 oder Blitzgeräten der Marke Metz (mit dem
entsprechenden Adapter SCA-3202), erlaubt. Allerdings erfordert dies reichlich
viel Zubehöraufwand, wobei man auch auf das nicht gerade billige
Olympus-Originalzubehör zurückgreifen muss. Weitere Informationen dazu gibt es
in unserem digitalkamera.de-Bericht über den Metz SCA-Adapter vom 21. März
dieses Jahres (siehe unterstehender Link).
Video und Ton Einige Multimedia-Fähigkeiten bzw. Sonderfunktionen hat die
C-730 UZ noch anzubieten. So kann die Kamera natürlich Videosequenzen aufnehmen.
Und zwar in zwei Auflösungen: 320 x 240 Pixel oder 160 x 120 Pixel. Das ist für
eine Digitalkamera nichts Unübliches; während aber viele Digitalkameras sich auf
Stummfilmchen einer bestimmen Maximallänge beschränken, nimmt die C-730 UZ auch
Ton mit auf und beendet die Aufnahme erst, wenn die Speicherkarte voll ist bzw.
die Aufnahme vom Benutzer beendet wird. Es ist sogar möglich, während der
Aufnahme eines Videos zu zoomen und die Schärfe wird auch ständig nachgeführt,
was beileibe nicht bei allen Digitalkameras der Fall ist. Die Qualität der
Videos ist weder außergewöhnlich gut (wie bei den Fujifilm Modellen FinePix S602 Zoom
oder M603), noch außergewöhnlich schlecht und daher brauchbar. Die C-730 UZ geht
sogar so weit, dass sich die Videos Einzelbild für Einzelbild anzeigen und sogar
beschneiden oder nachvertonen lassen. Die geschnittenen Videosequenzen ersetzen
die ursprüngliche Originaldatei oder können als Kopie abgespeichert werden. Die
Videosequenzen liegen übrigens im MOV-Format vor, welches nicht vom Windows
Media Player, wohl aber vom mitgelieferten Apple QuickTime-Player abgespielt
wird. Tonaufnahmen macht die C-730 UZ nicht nur innerhalb von einer
Videosequenz, sondern auf Wunsch auch, wenn man einem Bild eine Sprachnotiz (4
Sekunden pro Bild) hinzufügen möchte. Skurril ist die "2-in-1 Crop & Merge"-Funktion,
bei der zwei hintereinander aufgenommene "Halbbilder" zu einem zusammengefügt
werden. Sonst kann die C-730 UZ noch defekte Pixel herausrechnen (so genanntes
"Pixel Mapping"), digital zoomen (3-fach), Bilder für den Druck markieren (DPOF-Funktionen),
Bilder auf einem Fernseher ausgeben (über einen umschaltbaren
PAL/NTSC-Videoausgang), Bilder nachträglich auf VGA- oder QVGA-Größe
herunterrechnen, Bilder beschneiden, verschiedene Warntöne und
Begrüßungsbildschirme zur Auswahl stellen und noch einiges mehr.
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Geschwindigkeiten Vom Einschalten bis in den schussbereiten Zustand braucht
die C-730 UZ rund 6 Sekunden. Verständlich, dass ein komplexes 10-fach-Zoom
nicht so schnell herausfährt wie ein 3-fach-Zoom. Hat die Kamera erst einmal
scharf gestellt, was – wie bereits geschildert – zwischen 1 und 2 Sekunden in
Anspruch nimmt, löst die C-730 UZ innerhalb von gut 0,1 Sekunden aus. Da die
C-730 UZ eine 2-in1-Slot-Kamera ist und wahlweise xD-Picture Cards als auch
SmartMedia-Wechselspeicherkarten aufnimmt, hat der Anwender die freie Wahl.
Dabei realisieren die neuen xD-Picture Cards zumindest in der C-730 Ultra Zoom
nicht den versprochenen Geschwindigkeitsvorteil. Ganz im Gegenteil! Bei der von
uns benutzten xD-Picture Card von Olympus mit 32 MByte Speicherkapazität
(mitgeliefert wird ein 16 MByte großes Exemplar) benötigte die C-730 UZ beim
Speichern eines rund 9 MByte großen TIFF-Bilder in Standardauflösung
(2.048 x 1.536 Pixel) zirka 17,4 Sekunden. Mit einer SmartMedia-Karte gleicher
Kapazität, die ebenfalls von Olympus stammte, kamen wir unter gleichen
Aufnahmebedingungen auf eine Speicherzeit von rund 15 Sekunden. Gleiches lässt
sich bei JPEG-Bildern nachvollziehen: durchschnittlich 2,2 Sekunden Speicherzeit
bei der xD-Picture Card und durchschnittlich 1,8 Sekunden bei SmartMedia. Auch
wenn es bekannt ist, dass die xD-Picture Cards erst ab einer Kapazität von
64 MByte aufwärts die höchste (angekündigte) Schreibgeschwindigkeit von 3 MByte
pro Sekunde erreichen, ist das doch ein ziemlich peinlicher Auftakt für die xD-Picture Card, die in der C-730 UZ ihre erste Anwendung findet.
Serienbilder Zwei Serienbildmodi kennt die C-730 UZ: Im so genannten
Hi-Speed-Serienbildmodus nimmt die Kamera maximal drei Bilder in Folge bei einer
Rate von 2,4 B/s auf; im Standard-Serienbildmodus sinkt die Bildfolgerate auf
1,2 B/s – jedoch sind dann bis zu 11 Bilder in Folge möglich. Diese von Olympus
stammenden Daten konnten wir – bis auf die Bildzahl im normalen Serienbildmodus
(die stark von der Kompressionsfähigkeit des Motivs abhängig ist) – auch in der
Praxis nachvollziehen.
Stromversorgung Angesichts des großen Ausstattungsumfanges und des permanent
mitlaufenden LCD-Videosuchers ist der Batterieverbrauch bei der C-730 UZ
erfreulich niedrig. Der mitgelieferte Satz CR-V3 Lithium-Einwegzellen hielt die
ganze Dauer unseres Tests (der einige Tage dauerte) durch. Unseren
Hochrechnungen nach müsste man so auf eine Ausbeute von mindestens 200 Bildern
pro CR-V3-Batteriesatz kommen, der allerdings auch nicht billig ist. Mit
preisgünstigen Alkali-Batterien wird die Ausbeute erwartungsgemäß niedriger
ausfallen, da bietet sich der Einsatz von NiMH-Akkus eher an, wobei die Ausbeute
dann von der Kapazität der Akkus und deren Innenwiderstand abhängt (mindestens
1.600 mAh sollte man sich bei den Akkus schon gönnen). Natürlich verfügt die
C-730 UZ neben dem Schacht für vier AA/Mignon-Batterien bzw. -Akkus oder zwei
CR-V3-Lithiumblöcke auch über einen Netzeingang (6,5 V).
Fazit Besonders bei Amateuren ist die Verlockung des enormen
Brennweitenbereiches bei der Olympus C-730 Ultra Zoom ziemlich groß. Das sieht
man auch an den Zugriffszahlen für das digitalkamera.de-Datenblatt und an den
zahlreichen Anfragen in unserem Forum. Dabei ist gerade die C-730 UZ eine
Kamera, die nicht in ungeübte Hände gehört, weil sie eine gewisse
Selbstdisziplin voraussetzt. Da sie keinen Bildstabilisator besitzt, muss man
höllisch aufpassen, bei den langen Brennweiten nicht zu verwackeln. Und da die
höheren Empfindlichkeiten der Kamera wegen des verhältnismäßig hohen
Bildrauschens nicht brauchbar sind, ist die Bildqualität nur dann in Ordnung,
wenn man die niedrigste
Empfindlichkeit von ISO 100 einstellt. Angesichts der
hohen Verwacklungsgefahr sollte man die C-730 UZ bei langen Brennweiten
eigentlich pauschal mit Stativ (zumindest mit einem Einbeinstativ) verwenden,
sonst wird man die 3,2-Megapixel-Auflösung nicht adäquat auf die Speicherkarte
bringen. Kein Lob erntet die Qualität des elektronischen Videosuchers, der lahme
Autofokus und die manchmal etwas umständliche Bedienung der Kamera; auf der
positiven Seite begrüßt man den kompletten Funktionsumfang, die
Personalisierungs-Möglichkeiten und die Erweiterbarkeit (Blitz- und
Objektivzubehör). Alles in allem ist die Olympus C-730 Ultra Zoom eine Kamera,
die gemischte Gefühle hinterlässt und bei der man vor dem Kauf Stärken und
Schwächen abwägen sollte. Einen solch großen Zoombereich bei 3,2 Megapixel
Auflösung in einem so kleinen Gehäuse bietet allerdings keine andere Kamera. Und
Kameras, die etwas weniger Zoom (7-fach oder 8-fach) bei höherer Auflösung
bieten (durch die sich der geringere Telebereich teilweise verschmerzen lässt),
kosten deutlich mehr. Dadurch kommt der preisbewusste Super-Zoom-Fan derzeit
trotz der Einschränkungen eigentlich an der Olympus C-730 Ultra Zoom nicht
vorbei.
Kurzbewertung
Technische Daten
Modell |
Olympus C-730 Ultra Zoom |
Sensor |
CCD-Sensor 1/2,7" 5,4 x 4,0 mm (Cropfaktor 6,4) 3,3 Megapixel (physikalisch), 3,2 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
2.048 x 1.536 (4:3) |
Video (max.) |
320 x 240 15p |
Objektiv |
38-380 mm / F2,8-3,5 (10-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher |
Monitor |
1,5", 0,114 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung, Besonderheiten: Belichtungsmesswert-Speicher |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 1,2 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/1.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
SmartMedia 90 MB xD-Picture Card |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 100 bis 400, manuell ISO 100 bis 400 |
Abmessungen |
108 x 76 x 78 mm (B x H x T) |
Gewicht |
397 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/VKS0Q (mit Preisvergleich) |