Superzoom-Kamera, Bridge-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Olympus C-750 Ultra Zoom
2003-09-24 Heiß begehrt ist dieser digitalkamera.de-Erfahrungsbericht. Seit der Ankündigung der Olympus C-750 Ultra Zoom zur PMA im März diesen Jahres erreichen uns unzählige Forum-Anfragen und eine wahre Flut an E-Mails, in denen wir gefragt werden, wann endlich die C-750 UZ von der Redaktion getestet wird. Auch die kontinuierlich hohe Platzierung in unserer Datenblatt-Top-20 zeugt von dem hohen Interesse unserer Leser an dieser Kamera und generell stehen Superzoom-Digitalkameras bei vielen unserer Leser hoch im Kurs. Ob die C-750 UZ eine würdige Vertreterin dieser Kameraklasse ist, wird im folgenden Artikel beleuchtet. (Yvan Boeres)
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Die Olympus C-750 Ultra Zoom ist dabei nur die jüngste Weiterentwicklung
eines Kamerakonzeptes, das 2001 mit der vorgestellten C-700 Ultra Zoom das
Licht der Pixel-Welt erblickte. Von allen zwischendurch erschienen
Nachfolgemodellen (C-720 UZ, C-730 UZ, C-740 UZ) scheint die C-750 UZ beim
Anblick der technischen Daten das ausgewogenste Modell zu sein; jedenfalls
sieht es so aus, als ob dieses Mal keine Kompromisse zwischen Leistung und
Ausstattung gemacht wurden. Kennzeichnend für die Modelle der C-7xxUZ-Reihe
ist das Kameradesign, das sich im Laufe der Jahre bzw. Modellgenerationen
kaum verändert hat – und allem voran das 10-fach-Zoom. Ursprünglich aus 10
Linsenelementen in 7 Gruppen bestehend, setzt sich das "Monsterzoom" der
C-750 UZ mittlerweile aus 11 Linsenelementen (davon 2 asphärische Linsen),
z. T. aus ED-Glas (Extra-low Dispertion), in 7 Gruppen zusammen. Dass man
nicht auf immer und ewig die gleiche Objektivkonstruktion wie in der C-700 UZ
weiterverwenden konnte, ist klar. Immerhin sind die Anforderungen an das
Objektiv im Laufe der Jahre erheblich gewachsen. Begnügte sich die erste
Ultra Zoom noch mit 2 Megapixeln, muss das Objektiv bei der C-750 inzwischen
4 Millionen Pixel auflösen. Das tut es auch recht gut; das
Auflösungsvermögen des Objektivs ist dem einer 4-Megapixel-Kamera würdig.
Für ein Zoom mit solch enormem Brennweitenbereich (38 bis 380 mm entspr. KB
bei einer Lichtstärke von F2,8 bis 3,7) sind dessen Verzeichnungswerte auch
sehr gut; bei den Vignettierungswerten hingegen macht die C-750 UZ bzw.
deren Objektiv im Tele-Bereich keine so gute Figur. Durch chromatische
Aberrationen bedingte Farbsäume treten nun, im Vergleich zu den
Vorgängermodellen der C-7xx-Serie, wesentlich weniger zu Tage – ohne
allerdings ganz von der Bildfläche zu verschwinden.
Eingepackt ist das Objektiv (selbst eingehüllt in einem etwas wackeligen
Objektivtubus) in einem – mit Außenabmessungen von 108 x 66 x 69 mm – für
eine Kamera der Superzoom-Klasse recht kompakten Vollmetallgehäuse
(Ausnahme: Deckel zum Akku-, Speicher und Anschlussfach), das auf
unserer Waage ein Brutto-Gewicht (d. h. betriebsbereit mit Akkus und
Speicherkarte) von genau 421 Gramm hinlegt. Warum bei dem vielen Metall
ausgerechnet das Stativgewinde aus Kunststoff sein muss, kann wohl nur Olympus zu erklären. Über das Gehäuse verteilt sind neben 6
Multifunktionsknöpfen (Selbst-/Fernauslöser/Löschen, Makro/Spot/Drucken,
Blitzfunktionen/Sperren, Ein-/Ausschalt-Knopf,
Belichtungsmesswertspeicher/Benutzerdefiniert/Bilddrehung,
Monitorumschaltung/Schnellwiedergabe) noch die Navigationstasten, der
Zoomhebel (zoomt praktisch stufenlos) samt Auslöser, ein Programmwählrad,
ein Mikrofon, ein Lautsprecher, ein Blitzschuh, der integrierte Blitz, das
Speicherkartenfach, das Batteriefach, die Steckerleiste und die beiden
LCD-Bildschirme. Letztere dienen sowohl als Sucher-Ersatz als auch als
Anzeige für das Kameramenü, wobei der 0,44"-LCD-Sucher mit
Dioptrieneinstellung trotz 180.000-Pixel-Auflösung (wie z. B. bei der Sony
DSC-F717, der Fujifilm FinePix S602 Zoom oder der Nikon Coolpix 5700) nicht
so recht zu begeistern weiß und darüber hinaus nicht besonders farbenfroh
und kontrastreich sowie bei Dunkelheit schlecht abzulesen ist. Der größere
1,5"-Farbbildschirm, auf den sich per Knopfdruck umschalten lässt, ist da –
obwohl nur mit 110.000 Pixel versehen – wesentlich praxistauglicher; Ruckel-
und/oder Rauscheffekte gibt es bei den beiden LCDs nicht. Die auf den LCDs
einblendbare Menüstruktur entspricht dem, was man schon seit einiger Zeit
auch von anderen Olympus-Kameras her kennt: Das Menü ist zwar grafisch schön
aufgemacht, verzweigt sich aber oft bis zur Unübersichtlichkeit. Das wird
unter anderem bei der Einstellung der Bildqualität ersichtlich, bei der
Olympus immer noch seinen eigenen Weg geht und unnötig viele
Auswahlmöglichkeiten zwischen Dateiformat (TIFF/JPEG), Auflösung (8
verschiedene Auflösungen) und Kompression anbietet und diese auch
durcheinander wirft. Gut bedienbar wird die C-750 UZ erst nachdem man sich
intensiv mit Kamera und Handbuch beschäftigt hat und die häufig benötigten
Funktionen bzw.
Einstellungen in einem der insgesamt vier verfügbaren
Benutzerspeicher zum Abruf bereit hält. Neben den Benutzerspeichern gibt es
noch eine programmierbare Funktionstaste. Richtig auf die eigenen
Bedürfnisse konfiguriert lässt sich mit der C-750 UZ einigermaßen effizient
arbeiten – zumal die C-750 UZ für eine Superzoom-Kamera auch recht zügig
betriebsbereit ist (Einschaltzeit: ca. 4,2 s) und schnell zoomt (von WW auf
Tele in ca. 2,5 s).
Eine nicht unwichtige Rolle kommt bei der Arbeit mit der C-750 UZ auch
dem Programmwählrad auf der Kameraoberseite zu. Mit einem Dreh lässt sich
damit die Vollautomatik, die Programmautomatik, die semi-automatischen und
manuellen Belichtungsmodi (Blenden- und Zeitautomatik, manuelle
Belichtungssteuerung), die Motivprogramme (Porträt, Sport/Action, Porträt
bei Landschaft, Landschaft, Nachtaufnahme, Selbstporträt), der Videomodus,
die Benutzerspeicher sowie der Wiedergabemodus aufrufen. Den kreativ
veranlagten Fotografen wird es sicher stören, dass die Zeit- und
Blendenautomatik sowie die manuelle Belichtungssteuerung nicht direkt
einzeln aufrufbar sind und man den Umweg über das Menü machen muss, um einen
der drei Modi zu aktivieren. Je nach Modus sind Verschlusszeiten zwischen
1/1.000 und 1 Sekunde (in 31 Schritten) und/oder Blendenwerte zwischen F2,8
bzw. F3,7 (je nach eingestellter Brennweite) und F8 (in 10 bzw. 8 Stufen)
auswählbar. Im manuellen Belichtungsmodus sind sogar Verschlusszeiten von
bis zu 16 Sekunden einstellbar. Verlässt man sich auf die Automatiken der
Kamera, bekommt man meist korrekt belichtete Bilder hin; die allerdings
generell etwas knapp belichtet sind (ca. minus 1/2 Blende). Selektiver als
mit der standardmäßig eingestellten ESP-Mehrfeldmessung erfolgt die
Belichtungsmessung mit der Spotmessung oder der Multi-Spot-Messung. Letztere
wird im Kameramenü aktiviert und erlaubt mittels der
Belichtungsmesswertspeicherungstaste (kurz: AEL) bis zu 8 Einzelmessungen
durchzuführen, aus denen die Kamera dann einen Mittelwert berechnet. Kennt
man die belichtungsrelevanten Stellen eines Bildes, was einiges an
Praxiserfahrung bzw. fotografischen Wissen voraussetzt, kann man sich so
sehr präzise an die optimale Belichtung "herantasten". Weitere Belichtungs-"Werkzeuge" hält die C-750 UZ in Form einer Funktion für
automatische Belichtungsreihen (3 oder 5 Bilder mit Belichtungsabständen von
1/3, 2/3 oder 1 EV), einer Belichtungskorrekturfunktion (+/- 2 EV in
Drittelstufen), des
Belichtungsmesswertspeichers und einer Histogramm-Anzeige bereit. Dabei funktioniert die Histogramm-Anzeige sowohl
im Aufnahme- als auch im Wiedergabemodus und leistet sich sogar den Luxus,
die Verteilung der Helligkeitswerte sowohl für das gesamte Bild (weiße
Kurve) als auch für innerhalb der AF-Markierung (grüne Kurve) anzuzeigen. Da
sich die AF-Markierung bewegen lässt, zeigt die grüne Kurve so auch immer
die Verteilung der Helligkeitswerte genau für den gewählten Bereich an.
Dass die AF-Markierung sich bewegen lässt, ist eine der Eigenschaften des
Autofokus der C-750 UZ, der mit neun, kreuzförmig angelegten Messfeldern
(Mitte, zwei links, zwei rechts, zwei oben, zwei unten) arbeitet. Die
manuelle Aktivierung des jeweiligen AF-Feldes erfolgt bei der C-750 UZ
ähnlich umständlich wie bei ihrer Vorgängerin C-730 Ultra Zoom. Man muss
zuerst das AF-Messmuster auf Spot-AF umschalten und dann noch mal einen
Ausflug ins Kameramenü machen, um unter dem Menüpunkt "AF Feld" endlich die
Möglichkeit zu bekommen, eins der AF-Felder auszuwählen. Etwas verkürzen
kann man den Weg, indem man die Tasten der Kamera neu belegt, aber es sind
dann immer noch mindestens drei Schritte notwendig, um das AF-Feld
auszuwählen; was selbst bei statischen Motiven eigentlich zuviel ist. Im
Vergleich zur C-730 UZ hat der Autofokus der C-750 UZ noch etwas an
Geschwindigkeit zugelegt. Mittlerweile braucht die Kamera nur noch knapp
unter 1 Sekunde zum Scharfstellen und Auslösen (die reine Auslöseverzögerung
liegt deutlich unter 0,1 s); doch von einer Sony DSC-V1 (und – ersten
Eindrücken zufolge – auch einer Minolta Dimage A1, einer Minolta Dimage Z1,
einer Sony DSC-F828 oder einer Kodak DX6490 Zoom) ist man noch mehr oder
weniger weit entfernt. Immer noch vermisst man ein AF-Hilfslicht, so
dass auch die C-750 UZ unter ungünstigen Lichtbedingungen bzw.
Motivkontrasten beim Fokussieren gelegentlich das Handtuch werfen muss. Je
nachdem, in welcher Stellung sich das Objektiv gerade befindet (Weitwinkel,
Tele, Marko, Super-Makro) liegt der einzuhaltende Mindestabstand zwischen 3
und 120 cm. Den Unterschied zwischen der normalen Betriebsart und dem
Makro-Modus konnten wir aber nicht so richtig ausmachen, da auch ohne
Umschaltung auf den Makro-Modus dessen Nahgrenze erreicht werden kann. Es
sieht so aus, als ob im Makro-Modus der Autofokus, um Zeit zu sparen, nur
nicht den gesamten Fokussierbereich durchfährt.
Die C-750 UZ bietet auch
einen Schärfenachführungsmodus für den Autofokus sowie eine manuelle
Fokussierung, bei der eine Entfernungsskala auf dem LCD-Bildschirm bzw. im
Sucher eingeblendet und das mittlere Bildteil zur Erleichterung der
Fokussierung vergrößert wird.
Ließen sich manche Vorgängermodelle der C-7xx-Serie bereits mit einem
externen Blitzgerät bestücken, war dies bisher stets ein umständliches und
teures Unterfangen, da der Anschluss über eine spezielle Blitzbuchse
erfolgte. So musste man auf teuere Spezialkabel und Adapter von Olympus
zurückgreifen sowie eine Blitzschiene erwerben. Die C-750 Ultra Zoom verfügt
hingegen endlich über einen gewöhnlichen Blitzschuh mit Mittenkontakt und
zusätzlichen Kontakten für die TTL-Blitzsteuerung. Es genügt, ein
handelsübliches Blitzgerät in den Schuh hinein zu schieben, um der C-750 UZ
zusätzliche Blitzpower zu verleihen. Grundsätzlich ist also jeder Blitz
anschließbar. Will man jedoch in den Genuss des Vollautomatik-Betriebes und der
Spezialfunktionen (u. a. Unterstützung des blitzseitigen AF-Hilfslichtes,
automatische Anpassung der Reflektorstellung an die Brennweite der Kamera)
kommen, muss man entweder auf ein Olympus-Systemblitzgerät (FL-50, FL-40,
FL-20) oder auf ein Blitzgerät der Marke Metz mit entsprechendem SCA-Adapter
(SCA 3202-M2) zurückgreifen. Ohne aufgesteckten Blitz übernimmt bei der
C-750 UZ der eingebaute Miniaturblitz die Aufgabe des "Lichtspenders".
Sobald das Blitzsymbol auf dem LCD-Bildschirm bzw. im Sucher erscheint oder
man das Zuschalten des Blitzes für nötig hält, genügt es diesen per
Knopfdruck herausspringen zu lassen. Ausgeklappt ist der Miniaturblitz weit
genug von der optischen Achse entfernt, um Rote Augen bei normalem
Motivabstand zu verhindern. Zur Sicherheit bietet die C-750 UZ aber
zusätzlich eine Rote-Augen-Korrekturfunktion per Blitzsalve. Der Blitz ist
sehr sauber abgestimmt und neigt so gut wie nie zu Überblitzeffekten. Dies
gilt selbst bei extrem kurzen Motivabständen, wo allerdings u. U. der Objektivtubus einen Schatten auf das Bild wirft. Nichtsdestotrotz findet man
im Kameramenü eine Blitzkorrekturfunktion – und sei es nur, um den
Blitzeffekt mehr oder weniger stark auszuprägen. Darüber hinaus lässt sich
auch einstellen, ob der Blitz am Anfang oder am Ende des
Belichtungsvorganges gezündet wird. Das ist insbesonders dann wichtig, wenn
man auf lange Verschlusszeiten synchronisiert, was bei der C-750 UZ
selbstverständlich auch möglich ist. Der eingebaute Miniaturblitz arbeitet
mit einem Vorblitz zur Messung der Blitzbelichtung und besitzt eine von uns
ermittelte Leitzahl von 9,4 (Herstellerangabe: LZ 9). Durch Anpassung der
Lichtempfindlichkeit erreicht der Blitz eine Maximalreichweite von 4,5
Metern (Herstellerangabe); bei größeren Reichweiten sollte man unbedingt auf
ein externes Blitzgerät zurückgreifen. Erweiterungsmöglichkeiten bringt die
C-750 UZ nicht nur in Sachen Blitz, sondern auch in Sachen Optik mit.
Mittels
optionalem Objektivadapter CLA-4 lassen sich optische Zusätze wie Filter,
Konverter (z. B. den Weitwinkel-Konverter WCON-07 oder den Tele-Konverter
TCON-17) oder Nahlinsen (z. B. Makro-Konverter MCON-40) mit einem
Filtergewinde von 55 mm an die Kamera anschließen.
Mit der C-750 UZ setzt Olympus innerhalb der C-7xx-Familie neue
Auflösungsmaßstäbe. Im Laufe der Jahre hat sich die Auflösung quasi
verdoppelt; von den ursprünglich 2 Megapixel (C-700 UZ) ist man mittlerweile
bei rund 4 Megapixel angekommen. Die wohl bedeutendste Frage für die Leser
dieses Erfahrungsberichtes ist die Frage, ob die C-750 UZ mit ihrem
1/2,5"-CCD in puncto Bildrauschen Fortschritte gemacht hat – angesichts der
Tatsache, dass das Vorgängermodell C-730 UZ in dieser Disziplin keine
besonders gute Figur gemacht hat (siehe digitalkamera.de-Erfahrungsbericht
vom 06.12.2002). Auch wenn der CCD der C-750 ZU ein wenig größer ist als der
Bildwandler der C-730 UZ (1/2,7"), nehmen auf dem CCD doch deutlich mehr
Pixel Platz, so dass die einzelnen Pixelelemente eher noch kleiner sind als
bisher. Nichtsdestotrotz sind die Bilder der C-750 UZ auf den ersten Blick
rauschärmer als beim Vorgängermodell. Auf den zweiten Blick hingegen offenbart
sich auf den Bildern eine mit steigender Lichtempfindlichkeitsstufe
zunehmend aggressivere Rauschunterdrückung. Während also die "elektronische
Putzkolonne" der C-750 UZ beim Beseitigen des Rauschens gründliche Arbeit
leistet, "schrubbt" sie aber auch andere Bilddetails (Kanten/Konturen)
gleich mit weg. So muss man sich letztendlich zwischen
Verwacklungssicherheit bzw. Lichtempfindlichkeit und Detailwiedergabe
entscheiden; wer das Auflösungsvermögen der C-750 UZ richtig ausschöpfen
will, muss mit der niedrigsten Empfindlichkeitsstufe (ISO 50) und womöglich
mit Stativ arbeiten. In Sachen Farbtreue bzw. Verlässlichkeit der
Weißabgleichautomatik zeigt sich die C-750 UZ hingegen kompromisslos gut und
wartet für den "Notfall" mit einem ganzen Arsenal an Korrekturmöglichkeiten
wie diversen Weißabgleichs-Voreinstellungen (darunter drei für
Leuchtstofflampenlicht), einem manuellen Weißabgleich per
Messwert-Speicherung, einer Weißabgleich-Feinkorrektur (von rot/warm bis
blau/kalt in 15 Stufen) sowie
einer Einstellung von Scharfzeichnung,
Bildkontrast und Farbsättigung auf. Selbst eine Pixel-Mapping-Funktion zum
Herausrechnen defekter bzw. toter Pixel hat die C-750 UZ anzubieten; wer
also lange genug mit den Parametern der Kamera herumexperimentiert, kann –
vor allem bei niedrigen Empfindlichkeiten – sehr wohl eine Menge an
Bildqualität aus der C-750 UZ herauskitzeln.
Wie mittlerweile bei jeder halbwegs gut ausgestatteten Digitalkamera kann
die C-750 UZ natürlich auch Videosequenzen aufnehmen. Auch wenn immer mehr
Kameras die Aufnahme von Videos im VGA-Format (640 x 480 Pixel) gestatten,
geht die Filmauflösung bei der C-750 UZ nicht über 320 x 240 Bildpunkte
hinaus. Zumindest nimmt die C-750 UZ ihre Filmchen mit Ton und ohne feste
Zeitbegrenzung auf, d. h. die maximale Aufnahmezeit wird von der
Speicherkapazität vorgegeben. Begrüßenswert ist der Umstand, dass die
Schärfe während der Aufnahme ständig nachgeführt wird und es auch möglich
ist, innerhalb eines Videos zu zoomen. Bei der Wiedergabe von Videosequenzen
zeigt sich die C-750 UZ vielseitig: Videos lassen sich Einzelbild für
Einzelbild anzeigen, die Erstellung eines Index ist möglich und durch
Markieren der entsprechenden Stellen (Anfang, Ende) im Film lässt sich eine
Videosequenz auch grob beschneiden. Die geschnittenen Videosequenzen
ersetzen die ursprüngliche Originaldatei oder können als Kopien
abgespeichert werden. Qualitätsmäßig setzt der Videomodus der C-750 UZ keine
Maßstäbe; dafür ist der Bildlauf zu ruckelig (Bildwiederholrate nur 15 Bilder/s), die Auflösung zu gering und die Tonqualität zu bescheiden. Die
Videosequenzen liegen übrigens im MOV-Format vor, welches nicht vom Windows
Media Player, wohl aber vom mitgelieferten Apple QuickTime-Player abgespielt
wird. Einige Nachbearbeitungsmöglichkeiten gibt es auch im
Fotokamera-Betrieb: Die Tonaufzeichnungs-Funktion hängt den Bildern einen
maximal vier Sekunden langen Sprachkommentar an, über die Resize-Funktion
rechnet man die Bildauflösung nachträglich herunter (auf 640 x 480 oder 320 x 240 Pixel) und die Crop-Funktion ermöglicht Ausschnittsvergrößerungen.
Skurril ist die "2-in-1 Crop & Merge"-Funktion, bei der zwei nacheinander
aufgenommene "Halbbilder" zu einem gemeinsamen Bild zusammengefügt werden.
Zu den weiteren Sonderfunktionen im Aufnahme- und Widergabemodus gehören u. a. noch die Pixel-Mapping-Funktion (rechnet defekte/tote Pixel heraus), das
Digitalzoom (4-fach), die PAL/NTSC-Videoausgabe über den A/V-Ausgang der
Kamera, die Wahl verschiedener Warntöne und Begrüßungsbildschirme, die
DPOF-Bildbestellungsfunktion, die Rückstellungsfunktion (Reset), die
Fernauslösemöglichkeit (bis zu 5 Meter mit der mitgelieferten
Infrarot-Fernbedienung RM-1) – und noch einiges mehr.
Wie z. B. Serienbildmodi, wovon die C-750 ZU zwei kennt: Im
Standard-Serienbildmodus nimmt die Kamera maximal 8 Bilder in Folge bei
einer von uns ermittelten Rate von 1,4 Bildern/s (Herstellerangabe: 1,3 Bilder/s) auf. Im so genannten Highspeed-Serienbildmodus steigt die
Bildfolgerate ein wenig auf 1,8 Bilder/s, jedoch sind dann nur noch zirka 2
bis 3 Bilder in Folge möglich.
Kommen wir zur Speicherung/Datenübertragung und zur Stromversorgung. Bei
der C-750 UZ erfolgt die Speicherung ausschließlich auf xD-Picture Cards,
wobei die Speicherzeit bei JPEG-Dateien (in höchster nicht-interpolierter
Auflösung im SHQ-Modus) im Durchschnitt 3,2 Sekunden (mittlere Dateigröße:
2,4 MByte) und bei TIFF-Dateien rund 20 Sekunden (feste Dateigröße: 11,2 MByte) beträgt. Die Kapazität der mitgelieferten Karte (16 MByte) steht in
keinem Verhältnis zur Auflösung der Kamera bzw. zur Dateigröße der Bilder;
eine größere xD-Karte gehört so zu den ersten Anschaffungen, die man für die
C-750 UZ machen wird. Die auf der Speicherkarte "gesammelten Werke" treten
über die USB-Schnittstelle den Weg zum Computer an. Bei der Verbindung zum
Computer setzt die Kamera weiterhin auf die so genannte AutoConnect-Funktion.
Das beschreibt nichts Anderes als die USB-Mass Storage Class-Kompatibilität,
die eine automatische Erkennung und Anmeldung der Kamera als externes
Massenspeicherlaufwerk in bester Plug-and-Play-Manier auf dem Computer
ermöglicht. Bei neueren Betriebssystemen (Windows Me/2000/XP sowie MacOS 9.0/9.1/X) ist dafür nicht einmal eine Treiberinstallation nötig, da die
entsprechenden Treiber schon auf dem Rechner vorinstalliert sind; bei
Windows 98/98SE sowie MacOS 8.6 müssen die Treiber nachinstalliert werden
(die Treiber für Windows 98/98SE liegen der Kamera auf CD-ROM bei). Ist die
Kamera einmal vom Betriebssystem erkannt, kann man die Bilder von jeder
beliebigen Anwendung aus öffnen; u. a. von der mitgelieferten Olympus
Camedia Master 4.1-Software für Windows und Macintosh. Ebenfalls im
Lieferumfang der C-750 UZ enthalten ist ein Akku/Ladegerät-Set, bestehend
aus vier NiMH-Mignon-Akkus mit 1.700 mAh sowie dem dazu passenden Ladegerät
BU-300. Das Ladegerät lädt die Akkus innerhalb von zirka 9 Stunden komplett
auf und schaltet anschließend automatisch ab. Laut Olympus können die Akkus
bis zu 300 Mal wieder aufgeladen werden. Da es sich beim Ladegerät um ein
ziemlich einfaches Gerät mit Abschaltautomatik statt Mikroprozessor
gesteuerter Ladekontrolle handelt und das Ladegerät demnach auch keine
erweiterten Funktionen (z. B. Entladefunktion, Erhaltungsladung o. ä.)
bietet, wird man sich vermutlich früher oder später ein besseres Ladegerät
kaufen. Nichtsdestotrotz sind mit einer Ladung der serienmäßigen Akkus, je
nach
Beanspruchung des LCD-Bildschirms und des Blitzgerätes, zwischen 330
und 410 Bilder machbar, bevor die Akkus wieder zurück aufs Ladegerät wollen.
Alternativ zu den vier AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) können
bei der C-750 UZ auch zwei CR-V3-Lithium-Einwegzellen eingesetzt werden; das
Batteriefach der C-750 UZ ist jedenfalls dafür ausgelegt und kommt mit den
Lithiumzellen sogar auf eine noch wesentlich höhere Bildausbeute.
Fazit: Abgesehen vom Aha- bzw. Haben-Wollen-Effekt, den die C-750 UZ
durch ihren enormen Brennweitenbereich bei vielen Leuten auslöst, gibt es
kaum etwas Spektakuläres an dieser Superzoom-Kamera. Das ist allerdings
nicht als Kritik anzusehen, sondern bescheinigt Ausgewogenheit: In allen
Disziplinen (z. B. optische und elektronische Bildqualität, Schnelligkeit,
Ausstattung/Leistung) schneidet die C-750 UZ mit einem "gut" bis "passabel"
ab. Gerade innerhalb der C-7xx-Familie ist die C-750 UZ die am weitesten
ausgereifte Kamera und macht die geringsten Kompromisse zwischen Leistung
und Ausstattung. Allerdings wird sich die C-750 UZ in Kürze gegen eine
starke Konkurrenz (z. B. Minolta Dimage Z1, Kodak DX6490 Zoom, Fujifilm Finepix S5000) behaupten müssen, die ebenfalls optische 10-fach-Zooms und
hohe Auflösungen besitzen. Dann wird sich zeigen, ob Olympus mit seiner
langen Erfahrung bei Super-Zoom-Digitalkameras seinen Vorsprung behält oder
ob auch die Konkurrenz aus dem Stand etwas Ordentliches auf die Beine
stellen konnte.
Kurzbewertung
Technische Daten
Modell |
Olympus C-750 Ultra Zoom |
Sensor |
CCD-Sensor 1/2,5" 5,8 x 4,3 mm (Cropfaktor 6,0) 4,2 Megapixel (physikalisch), 4,0 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
2.288 x 1.712 (4:3) |
Video (max.) |
320 x 240 15p |
Objektiv |
38-380 mm / F2,8-3,7 (10-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher |
Monitor |
1,5", 0,110 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung, Besonderheiten: Belichtungsmesswert-Speicher |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
Olympus/Panasonic (auch Leica-Kompaktkamera), Standard-Mittenkontakt Blitzschuh |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 1,3 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/1.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
xD-Picture Card |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 100 bis 400, manuell ISO 50 bis 400 |
Abmessungen |
108 x 66 x 69 mm (B x H x T) |
Gewicht |
387 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/CZMS4 (mit Preisvergleich) |