Bridge-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Olympus C-8080 Wide Zoom
2004-06-07 Im 8-Megapixel-Wettrennen weit hinten auf dem Startfeld rangierend (sie wurde verhältnismäßig spät angekündigt und verfügbar), hat die Olympus C-8080 Wide Zoom ganz gute Chancen, dennoch am Ende des Rennens einen Platz auf dem Siegertreppchen zu erringen. Denn der 8-Megapixel-Bolide von Olympus hat so manches, was für ihn spricht. Was das genau ist und wo eventuelle Schattenseiten dieser interessanten Kamera liegen, kann man im digitalkamera.de-Test nachlesen. (Yvan Boeres)
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Olympus engagiert sich bekanntlich stark im Formel-1-Motorsport und
selbst wenn die C-8080 Wide Zoom nicht – wie das eine oder andere
Digitalkamera-Sondermodell von Olympus – im Ferrari-Rot daher kommt, steckt
in dieser Kamera ein potentieller Champion. Unsere Eindrücke und
Beobachtungen zu diesem Titel-Herausforderer haben wir sowohl im
nachfolgenden Text als auch im nebenstehenden Steckbrief, in der Tabelle
"Messwerte" am Ende des Tests und in einer aktualisierten Version unseres
digitalkamera.de-Datenblattes zu dieser Kamera festgehalten. Ergänzend dazu
bieten wir das DCTau-Testprotokoll, das diesem Test bei der Beurteilung der
Bildqualität zugrunde lag, zum kostenpflichtigen Abruf (bzw. im Abo) an.
Ergonomie/Verarbeitung Es ist
schon erstaunlich, was ein paar Zentimeter mehr und leicht umgeänderte
Menüstrukturen bewirken können. Hatten wir vor allem bei der eng verwandten
C-5060 Wide Zoom noch das "Jumbojet-Cockpit"-Feeling mit den vielen,
unüberschaubaren Knöpfen sowie die rotierenden Menüs für die umständliche
Bedienung verantwortlich gemacht, kann man bei der Ergonomie der C-8080 Wide
Zoom von einem echten Fortschritt reden. Und das, obwohl sich gar nicht viel
am Bedienkonzept geändert hat. Dank üppigerer Formen und demnach
reichhaltigerem Platzangebot konnte man die Bedienelemente großzügiger über
das Gehäuse verteilen – und zum Teil dort hin verlegen, wo der Finger sie
auch intuitiv sucht. Auch hat Olympus sich teilweise von den rotierenden
Menüs verabschiedet; jedenfalls drehen sich die Menüeinträge jetzt nicht
mehr im Kreis rum, sondern werden in einem Bogen von oben nach unten (und
wieder hoch) durchlaufen. Zu behaupten, dass das Bedienkonzept der C-8080
Wide Zoom nun ein Musterbeispiel an Ergonomie wäre, würde wohl noch etwas zu
weit gehen, da die Kamera immer noch sehr Knopf/Tasten-lastig (mit
Mehrfachbelegung) ist. Aber mit ein bisschen Einarbeitungszeit und der
besonnenen Verwendung der Personalisierungsfunktionen, wie u. a. den frei
belegbaren Tasten, den Benutzerspeichern und den Tastenkürzeln, kriegt man
das enorme Funktions- bzw. Einstellungsangebot der C-8080 Wide Zoom ziemlich
gut in den Griff. Ob es nun wirklich sein muss, dass sich jedes kleinste
Detail an der Kamera einstellen lässt, ist eine andere Frage. De facto lässt
die C-8080 Wide Zoom kaum eine Einstellmöglichkeit aus – was letzten Endes
doch dem Fotografen die volle Kontrolle über die Kamera gewährt. Einige
Beispiele haben wir im Abschnitt "Sonstiges" angeführt.
Nicht nur von der Funktion, sondern auch von der Form her zeigt sich die C-8080 Wide Zoom von ihrer besten Seite. Die Kamera liegt gut und fest in der Hand;
die Verarbeitungsqualität ist auf gewohnt hohem Niveau. Das Design verbindet
klassische, von der E-Serie her bekannte Formen mit leicht futuristischen
Zügen; der ausladende äußere Objektivtubus und die Bulligkeit der Kamera
(gepaart mit einem Bruttogewicht von 733 Gramm) wirken auf den ersten Blick
einschüchternd, als wollten sie zeigen, von welchem "Kaliber" die C-8080 Wide
Zoom ist. Sie wirkt aber auch am solidesten von allen
8-Megapixel-Kameras – und das selbst unter Berücksichtigung des leicht
wackligen inneren Objektivtubus. Schade, dass dabei das Metallgewinde für
den Stativanschluss nicht ganz in der optischen Achse liegt und bei größeren
Stativ-Schnellwechselplatten den Zugang zum Batteriefach blockiert; ein
kleiner Schönheitsfehler dieser Art ist eigentlich einer Kamera von der Art
der C-8080 Wide Zoom nicht würdig. Ein wenig Nachbesserungsbedarf gibt es
auch bei den beiden LC-Farbbildschirmen der C-8080 Wide Zoom. Zwar verdient
der Sunshine-LCD (1,8" mit 134.000 Bildpunkten) tatsächlich seinen Namen und
der LC-Farbsucher lässt sich mit seinen 235.000 Bildpunkten schon
einigermaßen gut für die Beurteilung der Bildschärfe gebrauchen – ein paar
Wünsche hätten wir dennoch.
So lässt sich der LC-Farbbildschirm immerhin um
bis zu 20° nach unten kippen und um bis zu 90° nach oben aufklappen, aber
die kleine Schwester C-5060 Wide Zoom bzw. deren LC-Monitor zeigte sich
schon gelenkiger und erlaubte es zum Beispiel, den Bildschirm zum Schutz der
Bildschirmoberfläche so zu drehen, dass er mit der Mattscheibe zur
Kamerarückwand hin zeigt. Beim elektronischen Videosucher (kurz: EVF)
wünschen wir uns noch eine automatische Umschaltung und eine noch höhere
Auflösung; dass das eine und/oder das andere durchaus im Bereich des
Machbaren liegt, beweisen z. B. die (Konica-)Minolta Dimage A1/A2, die
Kyocera Finecam M410R oder die HP Photosmart 835/945. Ansonsten bestechen
beide LC-Farbbildschirme durch gute Abbildungseigenschaften
(Rauschverhalten, Nachzieheffekte, Kontrastbewältigung, Farbneutralität,
Bildfeldabdeckung); nützlich bei der Bildgestaltung sind auch das einblendbare Gitternetz und der Porträt-Aufnahmerahmen.
Objektiv So mächtig das in der
selben Fabrik wie die Zuiko-Objektive für das E-System hergestellte
Zoomobjektiv der C-8080 Wide Zoom durch den üppig dimensionierten äußeren
Tubus nach außen wirken mag, so bescheiden gibt sich der Zoomfaktor der
Linse im Vergleich zur Konkurrenz. Diese Bescheidenheit wird sich aber
später in diesem Test noch als Tugend entpuppen (siehe Abschnitt
"Bildqualität"). Die C-8080 Wide Zoom bietet mit einem Brennweitenbereich
von 28 bis 140 mm (entspr. KB bei einer Lichtstärke von F2,4 bis F3,5) von
allen aktuellen 8-Megapixel-Kameras die kürzeste Brennweite am Tele-Ende; im
Weitwinkel-Bereich liegt sie aber mit den anderen Weitwinkel-Kameras
gleichauf. Schade nur, dass nicht bequem per Hand bzw. per Drehbewegung
gezoomt werden kann. Durch Tippen des W/T-Schalters setzt man das
teleskopartig ausfahrende Zoom in Bewegung – das zwar relativ zügig (siehe
Messwert-Tabelle), aber mit einem leicht kreischenden Geräusch und mit viel
erforderlichem
Fingerspitzengefühl in 10 von 20 theoretisch verfügbaren Zoomstufen.
Begrüßenswert ist die Möglichkeit, Filter und Nahlinsen mit
58 mm-Filtergewinde direkt an die Frontlinse anschrauben zu können.
Extra für
den Anschluss des optionalen Weitwinkel-Konverters WCON-08D (0,8-fache
Brennweitenverkürzung) und des optionalen Tele-Konverters TCON-14D
(1,4-fache Brennweitenverlängerung) gibt es den Vorsatzlinsenadapter CLA-8,
der durch Abschrauben des kleinen Metallrings vorne am äußeren Objektivtubus
Anschluss an die Kamera findet. Dank Bajonettsystem lassen sich die beiden
Konverter schnell und bequem am Adapter montieren; ebenfalls über einen
Bajonett-Anschluss setzt man die mitgelieferte Sonnenblende auf, für die man
keinen Vorsatzlinsenadapter braucht. Superweitwinkel-Fans würde es erfreuen,
wenn der Weitwinkel-Konverter den gleichen Konversionsfaktor wie der für die
C-5060 Wide Zoom erhältliche WCON-07C (0,7-fach) besitzen würde; das würde
der C-8080 Wide Zoom einen weiteren Vorteil gegenüber der Konkurrenz
verschaffen. Leider ist dem nicht so und man muss sich mit einer
kürztestmöglichsten Brennweite von 22 mm (KB-äquivalent) begnügen.
Die Scharfstellung erfolgt bei der C-8080 Wide Zoom automatisch im
Einzelbildmodus oder mit Schärfenachführung – eine manuelle Scharfstellung
ist über Tastensteuerung möglich und wird per Bildausschnittsvergrößerung
und Anzeige einer Entfernungsskala unterstützt. Trotz AF-Hilfslicht und
Hybrid-Technologie zeigte sich der Mehrpunkt-Autofokus kaum schneller (siehe
Messwert-Tabelle) als bei gewöhnlichen Digitalkameras. Eine Abschaltung des
AF-Hilfslichtes (Reichweite: 80 cm) über das Einstellungsmenü und/oder die
manuelle Wahl eines der 13 individuell wählbaren AF-Felder bringt eine
leichte Verbesserung der AF-Reaktionszeit, doch selbst dann kann der
Olympus-Bolide weder in Schnelligkeit noch in Präzision den beiden
derzeitigen AF-Rennmaschinen Konica Minolta Dimage A2 und Sony DSC-F828 das
Wasser reichen. Scharf stellen kann man übrigens in einem Bereich zwischen
80 cm und unendlich, wobei durch Umschalten in den Makro- oder
Supermakro-Modus der Mindestabstand zum Motiv bis auf 20 bzw. 5 cm hinunter
verringert werden kann.
Blitz Ein Knopfdruck entriegelt
den Pop-Up-Blitz der C-8080 Wide Zoom, der mit einer gemessenen Leistung von
Leitzahl 10 sogar die Herstellerangabe (LZ 9) übertrifft und auch in der
Höhe genügend Abstand von der optischen Achse nimmt, um auch ohne die
Stimmung tötende Blitzsalve der Rot-Augen-Verminderungsfunktion die Gefahr
des "Dämonenblicks" gen Null befördert. Im Automatik-Modus zündet der
Blitz nur, wenn die Lichtverhältnisse es erfordern (z. B. Dunkelheit oder
Gegenlicht); da der Blitz aber nicht automatisch herausspringt, muss er
unbedingt zuvor in Arbeitsstellung gebrachwerden. Natürlich lässt
sich der Blitz per entsprechender Einstellungen auch erzwingen oder
unterdrücken; zu den weiteren Blitzfunktionen gehören u. a. noch die
Blitzbelichtungskorrektur, die Blitzlangzeitsynchronisation und die
Möglichkeit zu wählen, ob am Anfang oder am Ende der Belichtung geblitzt
werden soll. Dank zurückhaltender Grundeinstellung (sehr leichtes
Unterblitzen) gibt es mit dem eingebauten Blitz auch auf kurzen Entfernungen
keine überstrahlenden Motive; Abschattungsphänomene, Farbstiche oder
Randabdunkelungseffekte konnten wir an den Bildern auch nicht erkennen.
Warum aber die rund 500 EUR günstigere Olympus C-770 Ultra Zoom mit einem
doppelten Blitzreflektor ausgestattet ist, während die C-8080 Wide Zoom auf
ein solches Merkmal verzichten muss, ist eine Frage, auf die uns wohl nur die
Marketing-Leute von Olympus eine schlüssige Antwort geben können.
Genau wie bei der kleinen Schwester C-5060 Wide Zoom (siehe entsprechenden
digitalkamera.de-Test) ist auch bei der C-8080 Wide Zoom ein Mindestabstand
von einem Meter einzuhalten, wenn man mit einem aufgestecktem Systemblitzgerät
sauber belichtete Blitzbilder bekommen will – wenn auch die Überblitzeffekte
bei Unterschreitung dieser Nahgrenze etwas milder ausfallen als bei der
C-5060 Wide Zoom. Im Kameramenü lässt sich auch einstellen, ob der interne
Blitz parallel mitgezündet werden soll, was bei indirekten Blitzaufnahmen
durchaus nützlich sein kann. Der vollautomatische Blitzbetrieb und die
motorgesteuerte Anpassung der Reflektorposition an die eingestellte
Brennweite funktionieren natürlich nur mit den Systemblitzgeräten oder
kompatiblen Produkten von Fremdherstellern. Den Rotlichtstrahler bzw. das AF-Hilfslicht der Systemblitzgeräte unterstützt die C-8080 Wide Zoom dennoch
nicht. Was man allgemein beim Blitzsystem von Olympus noch vermisst, ist die
drahtlose Ansteuerung einer oder mehrerer Blitzeinheiten im TTL-Betrieb.
Bildqualität Von allen bisher von
uns getesteten 8-Megapixel-Kameras liefert die C-8080 Wide Zoom die beste
Bildqualität ab. Zwar vermag die Canon PowerShot Pro1 Bilder zu produzieren,
die noch "knackiger" aussehen, aber dafür greift Canon sehr tief in die
elektronische bzw. rechnerische Trickkiste. Andere Kameras wie z. B. die
Konica Minolta Dimage A2 zeigen sich ihrerseits in Sachen kamerainterner
Bildaufbereitung etwas zu "schüchtern". Olympus wusste bei der C-8080 Wide
Zoom die optischen Leistungen und die elektronische Nacharbeit optimal
aufeinander abzustimmen; das digitale "Make-Up" bleibt dezent und bringt nur
die natürliche Schönheit der Bilder besser zur Geltung. So fällt bei der
C-8080 Wide Zoom die Auflösung und Detailschärfe sehr hoch aus – ohne dass
zum Beispiel eine zu intensive Nachschärfung eine Nachbearbeitung der Bilder
am Computer erschweren würde. Die schwache bis mittelstarke Scharfzeichnung
trägt sicherlich auch maßgeblich dazu bei, dass sich das Bildrauschen in
Grenzen hält. Das vorwiegend in dunklen bis mittelhellen Bildteilen
auftretende Rauschen hat Olympus ziemlich gut im Griff. Dadurch, dass das
farbneutrale Helligkeitsrauschen ausgeprägter ist als das unangenehmer
auffallende Farbrauschen, nimmt man bei der visuellen Betrachtung der Bilder
das Rauschen auch nicht so stark wahr. Positiv fällt auch auf, dass beim
Übergang von den niedrigen (ISO 50, 125) zu den höheren
Empfindlichkeitsstufen (ISO 200, 400) das Bildrauschen nicht so sprunghaft
ansteigt wie bei manch anderen Kameras. Punkten kann die C-8080 Wide Zoom
auch in puncto Farbwiedergabe und Kontrastbewältigung, wobei die Elektronik
Kontrastunterschiede von bis zu 9,2 Blendenstufen verträgt und diese in bis
zu 250 (von 256 möglichen) Helligkeitsstufen auf dem fertigen Bild
herüberbringt. Das Resultat sind neutrale und natürliche Farben sowie
detailreiche Lichter und Schatten. Nichts auszusetzen gibt es auch an der
Belichtung und andere Aspekten, wie Moiré- und Treppenstufen-Effekte,
Kompressionsartefakte, Farbsäume usw.
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Ein Teil der guten Leistungen ist damit zu erklären, dass Olympus bei der
C-8080 Wide Zoom auch dem Verhältnis zwischen Zoomfaktor und optischer
Qualität Rechnung getragen hat. So ist das Prosumer-Flaggschiff von Olympus
zwar nicht so zoomstark wie die Konkurrenz, aber das kommt ganz
offensichtlich den optischen Abbildungsleistungen zugute. Die Randschärfe
ist – je nach eingestellter Brennweite – gut bis sehr gut; der
Helligkeitsabfall zu den Bildrändern hin (Vignettierung) reicht von "kaum
sichtbar" (max. 0,4 Blendenwerte im Weitwinkel-Bereich) über
"vernachlässigbar" (max. 0,2 Blendenwerte im mittleren Brennweitenbereich)
bis hin zu "rekordverdächtig gering" (max. 0,07 Blendenwerte im
Tele-Bereich). Selbst die sichtbare Verzeichnung im Weitwinkel-Bereich fällt
geringer aus als bei der direkten Konkurrenz (Pro1, A2 und F828), was
ebenfalls durch den kleineren Zoomfaktor erklärt werden kann. Im mittleren
Brennweitenbereich und in den längeren Brennweiten sind die
Verzeichnungswerte "in Ordnung", d. h. weder ausgesprochen schlecht noch
ausgesprochen gut. Alles in allem verhilft die
Zoomfaktor-Selbsteinschränkung der C-8080 Wide Zoom weniger zu
Meisterleistungen als dazu, nicht negativ aufzufallen. Die Mitbewerber im
8-Megapixel-"Stechen" haben dagegen alle ihre "Problemchen" (Vignettierungen
bei der PowerShot Pro1, chromatische Aberrationen bei der DSC-F828,
Auflösungsvermögen bei der Dimage A2), über die sich die C-8080 Wide Zoom
mit ihrem 5-fach-Zoom locker hinwegsetzt.
Sonstiges/besondere Funktionen Wie
bereits am Anfang dieses Tests erwähnt, ist der Funktionsumfang der C-8080
WZ enorm und lässt selbst beim anspruchsvollen Fotografen kaum Wünsche
offen. Zu den hilfreichsten Funktionen gehören u. a. die Möglichkeit, die
Kamera per mitgeliefertem Infrarot-Fernauslöser oder per Kabelfernauslöser
(am optional erhältlichen Batteriegriff B-HLD30 anschließbar) auf Distanz
auszulösen, der Panorama-Assistent (via Olympus xD-Card), die
Pixel-Mapping-Funktion zum Herausrechnen toter bzw. defekter Pixel, die
zuschaltbare Rauschunterdrückungsfunktion (tritt nur bei Belichtungszeiten
in Kraft, die länger als 1/2 s sind) und die sehr nützliche RAW-Data-Edit-Funktion. Letztere erlaubt die Grobbearbeitung bzw. Umwandlung
der RAW-Rohbildaufnahmen in der Kamera, so dass man bei Bedarf eine sofort
verwertbare JPEG-Kopie des Bildes erstellen kann. Andere Funktionen helfen
den Überblick bei der Aufnahme zu behalten. Beispiele hierfür sind die
Dual-Control-Panel-Funktion, die sämtliche Kameraeinstellungen auf dem
LC-Farbbildschirm zusammenfasst, die einblendbare Anzeige der
Aufnahmeparameter bzw. EXIF-Dateiinformationen, die ausführliche
Histogramm-Anzeige im Aufnahme- und Wiedergabemodus sowie der einzigartige
Direct-Modus zur Anzeige der kritischen Stellen bzw. Schatten- und
Lichtzonen im Bild (rote und/oder blaue Kästchen werden über den
entsprechenden Bildpartien eingeblendet). Um den (semi-)professionellen
Charakter der C-8080 Wide Zoom noch weiter zu unterstreichen, hat Olympus
auf einige verspielte Ausstattungsdetails anderer Olympus-Modelle
verzichtet. So findet man einige von der C-5060 Wide Zoom her bekannte
Funktionen, wie der "2-in-1 Crop&Merge"-Modus oder die Möglichkeit, den
Begrüßungsbildschirm und die akustischen Signale (Auslösegeräusch o. ä.)
personalisieren zu können, bei der C-8080 Wide Zoom nicht wieder. Dafür
bekommt die C-8080 Wide Zoom eine neue Histogramm-Markierung mit auf den
Weg, die es ermöglicht, mittels der Navigationstasten einen kleinen
Messrahmen übers Bild zu bewegen. Auf diese Weise kann man sich zum Beispiel
die Helligkeitsverteilung für einen ganz bestimmten bzw. ausgewählten
Bildbereich grafisch anzeigen lassen – und das auch, wenn die Kamera auf
einem Stativ angesetzt ist. Das ist vor allem für Studio-Fotografen
interessant,
besonders wenn Stillleben bzw. so genannte Table-Top-Aufnahmen
gemacht werden.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist ein Videomodus und eine
Serienbildschaltung (siehe Messwert-Tabelle). Bei der C-8080 WZ ist sogar
die Schärfenachführung und das Zoomen (optisch und digital) während der
Videoaufnahme möglich – wenn man die Tonaufnahme ausschaltet. Wer es lieber
mit Ton haben möchte, muss aufs Nachfokussieren und Zoomen verzichten. Auch
hier gibt es ein paar Sonderfunktionen, wie beispielsweise grundlegende
Videobearbeitungsfunktionen (Index u. Schnitt) oder die Einstellung der
Bildwiedergabegeschwindigkeit. Weitere Funktionen wie z B. die
Sprachnotizfunktion oder die PictBridge-Kompatibilität werden bei diesem
Test im Steckbrief aufgezählt. Andere Informationen (wie z. B. zum
Lieferumfang der Kamera) haben wir außerdem noch im aktualisierten digitalkamera.de-Datenblatt zur C-8080 WZ untergebracht.
Zum Lieferumfang
sei noch anzumerken, dass das Handbuch (sowohl die gedruckte Kurzanleitung
als auch die ausführliche PDF-Anleitung auf CD-ROM) kaum eine Information
auslässt und mit zahlreichen Fotos/Bildern illustriert ist. Der Schreibstil
im Handbuch ist nüchtern, aber leicht verständlich – ein wenig Basiswissen
über die Fotografie wird jedoch vorausgesetzt.
Bug oder Feature? Etwas merkwürdig ist das Verhalten der C-8080 Wide
Zoom bei der manuellen Belichtungssteuerung. Passen viele Digitalkameras die
Helligkeit des LC-Farbbildschirms bzw. -Suchers an die eingestellte
Belichtung an, tut die C-8080 Wide Zoom dies im Normalbetrieb nicht. Egal, ob
die Blende bei längstmöglicher Verschlusszeit voll geöffnet wird oder bei
kürzestmöglicher Verschlusszeit auf den kleinsten Wert geschlossen wird: Das
Sucher- bzw. Monitorbild bleibt immer sichtbar und gleich hell. Dieses
Phänomen, das uns vorher noch nie aufgefallen war, scheint aber Olympus typisch zu sein, da auch eine von uns zum Vergleich heran
gezogene
C-5050 Zoom sich so verhielt. Umso erstaunlicher ist es, dass die C-8080 Wide Zoom – nicht aber die C-5050 Zoom – bei eingeschalteter Histogrammanzeige sich dann plötzlich doch dazu bewegen lässt, die
Bildschirmhelligkeit automatisch der Belichtung anzupassen.
Wer also auf
eine "Live"-Kontrolle bezüglich Über- oder Unterbelichtung im M-Modus
besteht, muss bei der C-8080 Zoom unbedingt die Histogrammanzeige
einschalten.
Fazit Olympus zeigt mit der C-8080
Wide Zoom eindrucksvoll, wie man dem 8-Megapixel-CCD-Sensor von Sony
erstklassige Bilder entlockt, die bereits im gebrauchsfertigen Zustand eine
außerordentlich gute Qualität aufweisen und trotzdem noch Spielraum für eine
persönliche Note bzw. für die Nachbehandlung am Computer lassen. Dazu trägt
maßgeblich die exzellent abgestimmte Signalverarbeitung bei, aber auch das
ausgewogene Verhältnis zwischen Zoomfaktor und Objektivqualität. Olympus hat
sich für ein nicht zu starkes Zoom und eine nicht zu starke kamerainterne
Bildbearbeitung entschieden – und das war offenbar eine weise Entscheidung.
Auch hat Olympus es bei der C-8080 Wide Zoom tatsächlich fertig gebracht,
den enormen Funktions- und Einstellungsumfang ziemlich gut zu "bändigen";
wer eine Kamera gerne bis ins kleinste Detail kontrolliert, ist mit der
C-8080 Wide Zoom bestens bedient. Optimierungspotential gibt es dennoch: Mit
einem richtig schnellen Autofokus, eventuell einem Bildstabilisator, einem
noch besseren Videosucher, einem nicht nur schwenk-, sondern auch drehbaren
LCD-Monitor und stärkeren optionalen Konvertern würde die C-8080 Wide Zoom
die Konkurrenz weiter übertrumpfen. Erste Wahl ist sie aufgrund ihrer
ausgewogenen Eigenschaften und ihrer hervorragenden Bildqualität aber auch
so.
Messwerte |
Einschaltzeit |
ca. 0,9 s (Objektiv beim
Abschalten in WW-Stellung) |
Brennweitenverstellung
Anzahl Stufen
Zeit Weitwinkel bis Tele |
motorisch über Links/Rechts-Wippe
20
ca. 1,4 s |
Autofokus-Geschwindigkeit |
ca. 0,7 / max. 1,2 s (abhängig von
Motiv und Aufnahmebedingungen) |
Auslöseverzögerung |
< 0,1 s |
Blitz
gemessene Leitzahl |
10 |
Batterielaufzeit |
> 300 Aufnahmen |
Speicherzeiten
RAW
JPEG
TIFF |
ca. 13,1 s (11,5 MByte)
ca. 2,6 s (2,8 MByte)
ca. 17,3 s (22,8 MByte)
Auslösung während Speicherung nur bei JPEG-Bildern möglich |
Serienbilder
Verwendete Auflösung
Geschwindigkeit
Anzahl
mit Blitz |
3.264 x 2.448
ca. 1,1 Bilder/s (Normal), ca. 2 Bilder/s (HI-Modus)
10 Bilder (Normal), max. 5 Bilder (HI-Modus)
mit externem Blitz |
Kurzbewertung
- Sunshine-LCD
- schnelle Einschaltzeit
- exzellente Verarbeitungsqualität
- enormer Funktions- und Einstellungsumfang
- beste Bildqualität aller getesteten
8-Megapixel-Kameras
- durchschnittliche AF-Geschwindigkeit
- AA/Mignon-Zellen auch nicht optional verwendbar
- keine drahtlose TTL-Blitzsteuerung
- keine automatische Umschaltung Sucher/Monitor
- tastenlastige Bedienung (beim Zoom störend)
Technische Daten
Modell |
Olympus C-8080 Wide Zoom |
Sensor |
CCD-Sensor 2/3" 8,8 x 6,6 mm (Cropfaktor 3,9) 8,3 Megapixel (physikalisch), 8,0 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
3.264 x 2.448 (4:3) |
Video (max.) |
640 x 480 15p |
Objektiv |
28-140 mm / F2,4-3,5 (5-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher |
Monitor |
1,8", 0,134 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
Olympus/Panasonic (auch Leica-Kompaktkamera), Standard-Mittenkontakt Blitzschuh |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 1 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
CF (Type I, Type II) Microdrive |
Speicherkartenplatz 2 |
xD-Picture Card |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 50 bis 400, manuell ISO 50 bis 400 |
Abmessungen |
124 x 84 x 99 mm (B x H x T) |
Gewicht |
660 g (ohne Akku und Speicherkarte) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/NM05M (mit Preisvergleich) |