Spiegellose Systemkamera, Systemkamera

Testbericht: Olympus OM-D E-M10

2014-03-04, aktualisiert 2014-03-10 Mit dem dieser Tage auf den Markt kommenden Einsteigermodell OM-D E-M10 erweitert Olympus die OM-D-Serie nach unten. Ohne auf eine gute Ausstattung, Bildqualität, Verarbeitung oder Bedienung verzichten zu wollen, soll die spiegellose Systemkamera mit einem Preis von knapp 600 Euro ohne Objektiv (800 mit Set-Zoom) im Bereich gehobener Einsteiger-Wechselobjektivkameras neue Kundenkreise erschließen. Damit wildert die OM-D-Serie auch erstmals in einer Preisregion, die bislang der Pen-Serie vorbehalten war. Im Gegensatz zu einer Pen kann die OM-D E-M10 aber beispielsweise mit einem eingebauten Sucher punkten. Der Test zeigt, ob das spannende Modell hält, was es verspricht.  (Benjamin Kirchheim)

Olympus OM-D E-M10 [Foto: MediaNord]Ergonomie und Verarbeitung Schön kompakt, solide und mit knapp 400 Gramm (500 Gramm mit Objektiv) hochwertig schwer fasst sich die Olympus OM-D E-M10 an. Das gut verarbeitete Gehäuse besteht aus Metall und Kunststoff. Bei der silber-schwarzen Variante, die beim Test zum Einsatz kam, kann vereinfacht gesagt werden: Alles Silberne ist Metall, alles Schwarze hochwertiger Kunststoff. Anders als die OM-D E-M1 und E-M5 verfügt die E-M10 allerdings nicht über einen Spritzwasserschutz. Der größeren Schwester E-M5 ist die E-M10 sehr ähnlich, nur dass die Tasten der E-M10 einen knackigen Druckpunkt besitzen und nicht so schwammig sind wie bei der E-M5. Die E-M10 ist großzügig mit einem angenehm rutschfesten, genarbten Gummi beklebt. Sie besitzt zwar einen nur flachen Handgriff, dieser bietet aber genügend Halt, zumal die Daumenmulde auf der Rückseite hervorragend ausgeprägt ist. Wer aber gerne die große Hand mit einem riesigen Griff gefüllt haben möchte und bei wem auch der kleine Finger noch etwas zum Anfassen haben soll, ist mit der E-M10 eher nicht so gut beraten, sie ist auf Kompaktheit gebaut, um wenig Platz in der Fototasche wegzunehmen. Als Abhilfe bietet Olympus einen funktionslosen Zusatzgriff an, der den Handgriff spürbar erweitert. Um einmal die Größenverhältnisse zu einer klassischen DSLR klar zu machen: In einer Kameratasche (Tamrac 5400), in die eine DSLR wie etwa die Nikon D5300 samt Setobjektiv und allenfalls noch einer Pancake-Festbrennweite hinein passt, konnten wir problemlos die OM-D E-M10 samt fünf Objektiven (die zwei Zooms 14-42 EZ und 9-18 mm sowie die drei Festbrennweiten 17, 45 und 75 mm, alle F1.8) sowie zwei Ersatzakkus unterbringen. Die gesamte gefüllte Tasche wog gerade einmal 1.570 Gramm.

Olympus OM-D E-M10 [Foto: MediaNord]Anders als bei den bisherigen OM-D-Modellen kommt in der E-M10 der kleinere Akku der Pen-Serie (BLS-5) zum Einsatz, so dass die Akkureichweite mit 320 Bildern gemäß CIPA-Standard nicht üppig ausfällt, ein Ersatzakku ist also zu empfehlen. Wer schon länger Olympus-Kunde ist wird freuen, dass wir erfolgreich den Akku BLS-1 der Olympus E-420 in der OM-D E-M10 einsetzen konnten. Die E-M10 kommt übrigens mit einem externen Ladegerät im Lieferumfang. Der Akku wird wie die SD-Speicherkarte (SDHC und SDXC werden ebenfalls unterstützt) von unten eingesetzt. Der Akkufachdeckel besitzt zudem eine Durchführung für ein Stromversorgungskabel, per Akku-Dummy lässt sie die E-M10 also auch extern mit Strom versorgen. Das Stativgewinde ist aus Metall und sitzt in der optischen Achse, die Platzierung nahe des Bajonetts macht die Kombination mit Objektiv auf dem Stativ sogar angenehm ausbalanciert. Den kompakten Abmessungen geschuldet lässt allerdings nur eine recht kleine Stativplatte den Zugang zum Akku- und Speicherkartenfach frei. Weitere Schnittstellen besitzt die E-M10 auf der Griffseite, statt einer Klappe kommt hier ein großflächiger Hartgummiabdeckung zum Einsatz. Die USB-Schnittstelle hat eine herstellerspezifische Buchse, der Akku lässt sich darüber nicht laden. Hier lässt sich alternativ ein Fernauslösekabel oder ein AV-Kabel anschließen. Die E-M10 besitzt auch eine HDMI-Schnittstelle, die allerdings nur zur Bildwiedergabe funktioniert. Externes Live-View gibt es nur per AV-Kabel in entsprechend minderer Qualität. Der Zubehöranschluss unterhalb des Blitzschuhs fehlt, dadurch lässt sich kein externer Sucher oder das PENPAL zur drahtlosen Bildübertragung anschließen, beides hat die E-M10 ohnehin eingebaut. Auf den Mikrofonanschlussadapter sowie die LED-Makroleuchten muss man allerdings als E-M10-Besitzer verzichten.

Olympus OM-D E-M10 [Foto: MediaNord]Praktisch keine Einbußen gibt es gegenüber dem größeren Schwestermodell E-M5 bei der Bedienung. Die E-M10 bietet zusätzlich zum Programmwählrad zwei Einstellräder, die man etwa bei gleichwertigen DSLR wie der Nikon D5300 oder Canon EOS 700D nicht bekommt. Das hintere der Räder ist ein Stückchen nach oben gewandert und lässt sich noch besser bedienen, es rastet angenehm satt, aber nicht zu schwer. Das vordere Rad wirkt vom Gefühl und Rastgeräusch etwas billiger, ist aber auf vernünftigem Niveau. Das Programmwählrad rastet sehr stramm und verstellt sich damit praktisch nicht versehentlich. Zahlreiche Knöpfe der E-M10 lassen sich individuell belegen, um die gewünschten Funktionen direkt aufrufen zu können. Der Fn2-Knopf beispielsweise bringt gleich zwei Parameter auf den Bildschirm, die sich dann mit den beiden Einstellrädern verstellen lassen. Zudem kann ganz einfach ohne Menü zwischen verschiedenen Funktionen für diesen Fn2-Knopf umgestellt werden.

Auf der Rückseite verfügt die OM-D E-M10 über einen drei Zoll großen Bildschirm im 3:2-Seitenverhältnis mit feinen 1,04 Millionen Bildpunkten Auflösung (720 x 480 Pixel). Er lässt sich um 90 Grad nach oben und etwa 45 Grad nach unten schwenken, praktisch für bodennahe oder Über-Kopf-Aufnahmen. Das 3:2-Seitenverhältnis ist ein guter Kompromiss aus dem nativen 4:3-Seitenverhältnis des Bildsensors und dem 16:9-Videomodus, so werden die Trauerränder auf dem Bildschirm nie zu groß. Es handelt sich beim Bildschirm übrigens um einen Touchscreen, die Touchfunktion lässt sich auf Wunsch aber auch ganz abstellen. Hauptsächlich kann über die Bildschirmberührung der Autofokuspunkt frei gesetzt werden, auch ein Auslösen ist möglich. Die Menüs lassen sich dagegen nur klassisch mit den Pfeiltasten beziehungsweise den Einstellrädern bedienen. Olympus OM-D E-M10 [Foto: MediaNord]Insbesondere das "Anwender Menü" der E-M10 ist äußerst umfangreich, damit allerdings auch etwas unübersichtlich. Die Kamera lässt sich wirklich sehr weitreichend konfigurieren, wie es kaum bei einem Konkurrenzmodell möglich ist. Sogar den Belichtungsmesser kann man beispielsweise konfigurieren. Ist die Kamera einmal auf die eigenen Bedürfnisse angepasst, kommt das Menü aber kaum noch zum Einsatz, zumal die E-M10 zwei verschiedene Schnellmenüs bietet. Eines blendet die Parameter an den Bildschirmrädern ein, das andere überdeckt den transparent den gesamten Bildschirm, zeigt dafür aber mehr Parameter auf einen Blick an und lässt sich auch per Finger bedienen.

Zudem verfügt die E-M10 über vier individuelle Programmspeicher, in denen vorgegebene Parameter abgelegt werden. Diese lassen sich dann sogar auf das Programmwählrad legen und überschreiben dort eine gewünschte andere Funktion, etwa die Art-Filter oder den iAuto-Modus. Der mit 1,44 Millionen Bildpunkten (800 x 600 Pixel) hoch auflösende Sucher ist in 4:3 und bietet ein klares, großes Bild, mit ihm lässt sich angenehm arbeiten, auch wenn Brillenträger das Sucherbild aufgrund des dann höheren Augabstands nicht ganz überblicken können. Die Abstandserkennung sorgt für ein automatisches Umschalten auf den Sucher, wenn man sich mit dem Auge nähert. Praktisch: Ist der Bildschirm abgeklappt, wird der Augsensor automatisch deaktiviert, so dass sich der Bildschirm nicht mehr versehentlich deaktiviert, wenn man beispielweise mit dem Finger vor den Sensor kommt.

Ausstattung Wie bereits an den umfangreichen Menü ersichtlich ist die Olympus OM-D E-M10 sehr umfangreich ausgestattet. Sie bietet neben der intelligenten Automatik, die die Aufnahmeparameter rundum an das Motiv anpasst, auch wählbare Motivprogramme sowie mit den Art-Filtern viele Effektfilter für diejenigen, die weder die Kamera umfangreich konfigurieren noch die Bilder am PC großartig bearbeiten möchten. Dabei ist es je nach Modus durchaus möglich, gewisse Parameter anzupassen. Die Art-Filter etwa gestatten eine Belichtungskorrektur, auch das Blenden-Belichtungszeitpaar lässt sich ändern (Programmshift). In der intelligenten Automatik ändert der Anwender hingegen etwa die Farbsättigung, die Helligkeit oder die Hintergrundschärfe, so dass er hier keine Fachbegriffe wie Blende oder Belichtungszeit kennen muss, sondern ganz intuitiv arbeiten kann. Manueller Fokus oder Serienbilder etwa lassen sich auch aktivieren. Nicht besonders gelungen ist hingegen der Panoramamodus, der weder in einem Schwenk ein Panorama aufnehmen noch mehrere Einzelbilder zusammensetzen kann. Nicht einmal ein Ausschnitt des vorigen Bildes wird transparent eingeblendet, um die Naht zum nächsten Bild möglichst gut hinzubekommen.

Deutlich mehr kreative Möglichkeiten kann der Anwender in den Programmen P, A, S und M entfalten, denn hier lassen sich deutlich mehr Parameter anpassen. Die Belichtungskorrektur etwa erlaubt einen Spielraum von +/- 5 EV, die Belichtungsvorschau inklusive Livehistogramm passt sich hingegen nur in einem engen Spielraum um die korrekte Belichtung an, so bleibt aber immer das Livebild erkennbar. Schade übrigens, dass digitale Wasserwaage, Histogramm, Lichter-/Schattenwarnung und Aufnahmeparameter nur wahlweise und nicht gleichzeitig angezeigt werden können. Das Bracketing erlaubt nicht nur Belichtungsreihen, sondern auch Blitz-, Weißabgleichs-, Art-Filter- und ISO-Reihenaufnahmen, muss jedoch im Hauptmenü oder über eine vorher konfigurierbare Tastenfunktion aufgerufen werden, im Schnellmenü fehlt die Option. Dies gilt auch für HDR-Aufnahmereihen. Diese erlauben eine erheblich größere Spreizung der Belichtungen als die normale Belichtungsreihenfunktion. Neben zwei Automatikmodi für einen wahlweise natürlichen oder übertriebenen HDR-Effekt gibt es auch einen Modus, der die Aufnahmen nicht automatisch miteinandr verrechnet. Bei drei und fünf Bildern darf der Belichtungsabstand der Aufnahmen bis zu 3 EV betragen, bei sieben Aufnahmen sind maximal 2 EV möglich, die Gesamtspreizung erreicht also 14 bis 15 EV im Maximum!

Der Weißabgleich kann ebenfalls sehr umfangreich konfiguriert werden. Die Automatik arbeitet wahlweise in einem farbneutralen Modus, der auch Kunstlichtsituationen gut meistert, oder in einem Warmtonmodus, bei dem die warme Farbstimmung etwa bei Glühlampenlicht besser erhalten wird, die Bilder sind dann aber rotstichiger bei warmen Lichtquellen. Zudem gibt es zahlreiche Weißabgleichsvoreinstellungen, vier individuelle Speicher, eine manuelle Farbtemperaturwahl und auch noch eine zweiachsige Feinkorrektur. Weitere Möglichkeiten ergibt der Farbgestalter, der mittels der Einstellräder die Änderung von Farbton und Sättigung erlaubt. Auch die Tonwertkurve lässt sich in den Lichtern und Schatten anpassen. Selbst die Einstellmöglichkeiten der Empfindlichkeit und dessen Automatik können sich sehen lassen. Die ISO-Automatik lässt sich nach unten oben begrenzen, außerdem kann gewählt werden, ob die Kamera in ganzen ISO-Stufen oder in Drittelstufen arbeitet. Sogar im manuellen Modus kann die ISO-Automatik verwendet werden, so dass trotz fest vorgegebener Blende und Belichtungszeit die Belichtung angepasst wird. Apropos Belichtung: Die E-M10 bietet nicht nur die klassische Mehrfeld-, mittenbetonte und Spot-Messung, sondern auch eine Spot-Messung auf Spitzlichter oder Schatten, womit man sicher gehen kann, dass bildwichtige Teile nicht ausfressen oder absaufen, je nachdem wie es das Motiv erfordert.

Der Serienbildmodus "High" erlaubt laut Menü bis zu acht Bilder pro Sekunde, in unserer Messung kam die OM-D E-M10 jedoch nur auf 6,2 Bilder pro Sekunde (fps). Diese Geschwindigkeit hält sie für immerhin 29 JPEG- oder 14 Raw-Bilder lang durch, bevor die Geschwindigkeit auf 2,8 fps (JPEG) beziehungsweise 1,6 fps (Raw) einbricht. Möchte man allerdings eine automatische Fokusnachführung, die es nur im Serienbildmodus "Low" gibt, nimmt die Olympus nur noch maximal 3,5 Bilder pro Sekunde auf. Die Werte für die Serienbildraten können übrigens auch eingestellt werden. Außerdem besitzt die E-M10 einen Selbstauslöser mit verschiedenen Vorlaufzeiten, und die Anti-Shock-Funktion ist eine Art Spiegelvorauslösung, nur dass die E-M10 natürlich keinen Spiegel besitzt. Da sie aber vor der Belichtung den Verschluss schließen muss, wird dieser Vorgang dann eine einstellbare Zeit vor der Belichtung in Gang gesetzt, so dass man zwar die eingestellte Verzögerung vor der Aufnahme kein Livebild mehr hat, aber die Erschütterungen minimiert werden. Eine Intervallfunktion besitzt die E-M10 übrigens auch noch.

Zwar bietet die Olympus OM-D E-M10 sehr viele Einstellmöglichkeiten, bei der Videofunktion gibt sie sich aber etwas sparsamer. Die Bildwiederholfrequenz ist auf 30 fps festgelegt, geboten werden drei Auflösungen in zwei Dateiformaten: MOV mit H.264-Kompression in je zwei Kompressionsstufen bei Full-HD (1.920 x 1-080) und HD (1.280 x 720) und Motion-JPEG in HD und VGA (640 x 480). Ein externes Mikrofon lässt sich nicht anschließen, das interne Stereomikrofon hat nur eine automatische Pegelaussteuerung, auch wenn diese sich nach oben und unten korrigieren lässt. Einen Windgeräuschfilter mit verschiedenen Stufen gibt es immerhin. Der HDMI-Ausgang wird während einer Aufnahme leider nicht mit einem Signal versorgt. Zu Gute halten kann man der E-M10, dass praktische alle anderen Aufnahmeparameter und -Funktionen (ISO, Belichtungszeit, Blende, Weißabgleich, Fokusnachführung, Bildstabilisator etc.) zur Verfügung stehen. Der Videobildstabilisator als Kombination aus mechanischem und elektronischem Stabilisator arbeitet äußerst effektiv, das Videobild wirkt fast wie festgenagelt. Der mechanische Stabilisator verursacht allerdings ein leises Rauschen und der Bildbeschnitt des 4:3-Sensors in 16:9 plus Reserve für den Bildstabilisator ist mit einem Faktor von rund 1,2 auch nicht zu verachten, aus dem 14-42 mm Setobjektiv, das bei Fotoaufnahmen einem Kleinbildäquivalent von 28-82 Millimeter entspricht, wird etwa ein 34-100 mm. Neben dem dedizierten Videomodus mit allen Einstellmöglichkeiten erlaubt die Videotaste, die sich auch mit anderen Funktionen belegen lässt, eine ständige Videoaufnahmebereitschaft. Die Taste hat allerdings den Nachteil, dass im Gegensatz zum Videomodus auf dem Programmwählrad erst nach dem Druck darauf der tatsächliche Bildausschnitt sichtbar wird. Die Fokusnachführung arbeitet übrigens mit den MSC-getriebenen Olympusobjektiven flüsterleise. Beachtlich ist die Videoqualität bei schummrigen Lichtverhältnissen, nachts bei Straßenlaternenbeleuchtung etwa ist praktisch kein Rauschen zu sehen.

Im Gegensatz zu ihren beiden größeren Schwestermodellen verfügt die Olympus OM-D E-M10 über ein integriertes Blitzgerät. Will man es benutzen, so muss man den Blitz manuell entriegeln. Einmal aufgeklappt stehen eine Automatik, ein Aufhellblitz, eine Langzeitsynchronisation und ein Blitzen zum Ende der Belichtung zur Verfügung. Darüber hinaus kann die Blitzleistung korrigiert werden und sogar Blitzbelichtungsreihen ermöglicht die E-M10. Auch bei Serienbildern kann geblitzt werden, was allerdings die Serienbildrate je nach nötiger Blitzleistung und damit zusammenhängender Nachladezeit reduziert. Mit einer Leitzahl von 5,8 ist der Blitz nicht besonders potent, bei der Grundempfindlichkeit der OM-D von ISO 200 erhöht sich die Leitzahl immerhin auf 8,2. Beim 14-42mm-Setobjektiv schatten bei 14 Millimeter die Bildecken bei Blitzbenutzung sichtbar, aber mit weichem Verlauf ab. Ein Schattenwurf durch das Objektiv verhindert hingegen der ausreichende Abstand des Blitzes zum Objektiv. Über den TTL-Systemblitzschuh können die Systemblitze von Olympus und kompatible (etwa von Panasonic oder Metz) angeschlossen werden. Besonders nützlich ist der interne Blitz als Steuergerät zum TTL-Drahtlosblitzen, so kann man bereits mit ein bis zwei Systemblitzen schöne Ausleuchtungen von Motiven mittels Drahtlosblitzen herstellen. Dabei werden drei Gruppen auf vier Kanälen unterstützt, die Steuerung der einzelnen Blitze kann komplett über das Kameramenü erfolgen.

Die OM-D E-M10 besitzt ein eingebautes WLAN-Modul, das allerdings ausschließlich mit der passenden App auf einem Smartphone oder Tablet zusammen arbeitet. Eine drahtlose Bildübertragung zum PC ist also nicht direkt möglich. Über einen abzuscannenden QR-Code wird die WLAN-Verbindung automatisch konfiguriert, eine pfiffige Lösung. Vom Smartphone können zahlreiche Aufnahmeparameter eingestellt werden, der Fernsteuerungsmodus bietet ein Livebild und natürlich eine Olympus OM-D E-M10 [Foto: MediaNord]Auslösefunktion. Neu ist die Option, das Smartphone als reinen drahtlosen Fernauslöser zu verwenden, die Kamera kann dann weiterhin direkt bedient werden. Positiv zu erwähnen ist noch, dass die App die Bilder in voller Auflösung von der Kamera laden kann. Ebenfalls clever gelöst ist die Möglichkeit, an der Kamera einen Auftrag von Bildern zum Senden vorher zusammenstellen zu können. In einem speziellen Modus der WLAN-Verbindung, der an der Kamera aktiviert wird, sieht das verbundene Smartphone dann nur die vorher gewählten Aufnahmen, so kann man Freunden bestimmte private Fotos von der Speicherkarte vorenthalten und nur die Bilder per WLAN teilen, die man freigeben möchte. Weitere Details sind dem Fototipp in den weiterführenden Links zu entnehmen.

Ein noch erwähnenswerter spezieller Modus der Olympus OM-D E-M10 ist Live-Bulb beziehungsweise Live-Time. Noch während der Langzeitbelichtung wird auf dem Bildschirm ständig der aktuelle Stand der Belichtung angezeigt, so dass man die Aufnahme passend beenden kann. Bei Live-Bulb muss der Auslöser gedrückt gehalten werden, bei Live-Time drückt man ihn einmal am Beginn der Belichtung und der zweite Druck auf den Auslöser beendet die Belichtung. Natürlich lässt sich die Live-Vorschau auch abschalten. Neu ist Live-Composite, das nur neue Bildteile zum Bild hinzufügt, das erlaubt beispielsweise Langzeitaufnahmen mit Sternenspuren, ohne dass der Rest des Motivs überbelichtet. Im Wiedergabemodus bietet die E-M10 übrigens auch noch zahlreiche Bildbearbeitungsfunktionen sowohl für JPEG- aus auch für Raw-Aufnahmen, letztere lassen sich dank integriertem Raw-Konverter in der Kamera zu JPEGs entwickeln, dabei können zahlreiche Parameter eingestellt werden.

Olympus OM-D E-M10 [Foto: MediaNord]Objektiv Die Olympus OM-D E-M10 gehört dem System Micro Four Thirds (MFT) an, für das es die aktuell umfangreichste Auswahl an Objektiven unter den spiegellosen Kamerasystemen gibt. Dies ist auch der Zusammenarbeit mit Panasonic geschuldet, die Lumix G Objektive sind voll kompatibel, die Objektivangebote der Hersteller ergänzen sich teilweise ganz gut. Sogar Sigma bietet ein paar passende Objektive an. Hinzu kommen einige Anbieter manuell zu fokussierender Objektive sowie die Möglichkeit, Objektive zu adaptieren, das geringe Auflagemaß macht es möglich. Objektive mit Four Thirds Anschluss funktionieren sogar fast ohne Einschränkung, nur der Autofokus ist dann etwas träge. Mit den hauseigenen MFT-Objektiven verfügt die E-M10 hingegen über einen rasanten Autofokus, vor allem wenn diese über den leisen MSC-Antrieb verfügen. Mit dem Setobjektiv 14-42mm EZ dauert es etwa weniger als 0,2 Sekunden vom Betätigen des Auslösers bis zur Aufnahme. Da sieht praktisch jede DSLR blass gegen aus. Das Kontrastautofokussystem von Olympus gehört aktuell zu den allerschnellsten am Markt. Auch die reine Auslöseverzögerung bei Vorfokussierung von 0,05 Sekunden ist sehr gut. Der C-AF arbeitet ebenfalls recht zuverlässig und die Trackingfunktion folgt einem gewählten Motiv präzise. Nur bei Serienaufnahmen ist die Trefferquote nicht mehr ganz so gut, hier sind Phasen-Autofokus-Systeme noch im Vorteil, da sie nicht nur Schärfe und Unschärfe unterscheiden, sondern auch, in welche Richtung und wie weit die Schärfe verfehlt wird.

Spannend ist auch der Augen-Autofokus, der mit der Gesichtserkennung zusammen arbeitet. Hier wird nicht nur auf das Gesicht fokussiert, sondern die Augen werden erkannt. Im Menü kann der Anwender festlegen, ob bevorzugt auf das linke, das rechte oder das der Kamera nächstgelegene Auge fokussiert werden soll. Selbst mit geringer Schärfentiefe bei offener Blende gelingen damit exakt fokussierte Porträtaufnahmen. Manuell lässt sich die E-M10 aber auch sehr gut fokussieren. Sie bietet eine Fokuslupe mit verschiedenen Zoomstufen, der Bildausschnitt kann aus dem gesamten Bildfeld gewählt werden. Auf Wunsch springt die Lupe automatisch an, sobald am Schärfering gedreht wird. Darüber hinaus hilft die Peaking-Funktion beim Finden der Fokusebene, indem Kontrastkanten im scharfen Bereich farbig hervorgehoben werden. Im S-AF+MF-Modus hat der Anwender die Möglichkeit, den Autofokus nachträglich zu korrigieren. Besonders gut funktioniert das natürlich, wenn man die Fokussierung von der Auslöserfunktion trennt und mit der AEL/AFL-Taste fokussiert oder per Fingertipper auf den Bildschirm.

Olympus OM-D E-M10 [Foto: MediaNord]Beim mitgelieferten Setobjektiv M.Zuiko Digital 14-42 mm 3.5-5.6 ED EZ (28-84 Millimeter entsprechend Kleinbild) hat Olympus eine wahre Meisterleistung vollbracht. Das Pancake-Zoom ist im ausgeschalteten Zustand gerade einmal 2,2 Zentimeter schlank. Der zweiteilige Tubus fährt beim Einschalten um etwa 2,5 Zentimeter heraus. Gezoomt wird allerdings rein elektronisch, der Zoomring ist als Wippe ausgelegt, wird also nicht klassisch immer weiter gedreht, sondern schwingt durch den Federmechanismus in die Nullstellung zurück. Der Ring erlaubt zwei Zoomgeschwindigkeiten, zudem kann im Menü für die Foto- und Videofunktion getrennt festgelegt werden, wie schnell das Objektiv überhaupt zoomt. Die Brennweite wird übrigens millimetergenau auf dem Bildschirm eingeblendet, solange man zoomt oder wenn man den Auslöser halb drückt; auch bei allen anderen Objektiven funktioniert diese praktische Anzeige. Wer möchte, kann das Zoom sogar per Kameratasten steuern, leider lässt sich die Zoomsteuerung jedoch nicht auf das vordere Einstellrad legen, dann ließe sich die Kamera nämlich sogar einhändig bedienen (Zoom und Auslöser). Vielleicht eine Idee für Olympus für zukünftige Firmwareupdates. Das elektronische Zoom hat übrigens auch für die Fernsteuerung via App den Vorteil, dass es sich hierüber ebenfalls steuern lässt. Zusätzlich besitzt das Objektiv einen Fokusring. Wer möchte, kann als Zubehör einen sich automatisch öffnenden Deckel erwerben, nur der Anschluss einer Sonnenblende ist nicht vorgesehen. Das 37 Millimeter Filtergewinde erlaubt den Anschluss kleiner, preisgünstiger Filter. Da das Objektiv einen internen Fokus besitzt, dreht sich die Frontlinse nicht mit und fährt beim Fokussieren nicht vor und zurück. Nur beim Zoomen ändert sich die Objektivlänge Querschnitt des Olympus M.Zuiko Digital 14-42 mm 1:3.5-5.6 EZ [Foto: Olympus]leicht.

Die Olympus OM-D E-M10 verfügt über einen Drei-Achsen-Bildstabilisator, erkannt wird ein Kippen der Kamera nach oben/unten, links/rechts sowie die Drehung. Dies ist auch sehr gut zu beobachten, wenn man einmal ohne angesetztes Objektiv ins Bajonett schaut und den Auslöser halb drückt, dann beginnt der Bildstabilisator nämlich mit einem leichten Rauschen seine Arbeit und der Sensor wird magnetisch zur Bildstabilisierung bewegt. Ausgeschaltet klappert der Sensor in seinem Rahmen etwas herum, was aber konstruktiv so vorgesehen und daher kein Grund zur Beunruhigung ist. Damit fehlen der E-M10 zwei Achsen, nämlich die Messung der Verschiebungen der Kamera nach oben/unten und links/rechts. Diese Bewegungen sind jedoch hauptsächlich im Nahbereich relevant, weshalb der Drei-Achsen-Bildstabilisator nach CIPA-Standard 3,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten erlaubt als ohne Stabilisator, nur eine halbe Blendenstufe weniger als der 5-Achsen-Stabilisator der E-M5 und E-M1. Bereits im Livebild ist zu sehen, wie effektiv der Stabilisator arbeitet, sobald man den Auslöser halb drückt beginnt er seine Arbeit und das Bild wirkt wie festgenagelt. Der Stabilisator kann sogar auf Wunsch erkennen, ob man gerade einen Bildschwenk aufnimmt (beispielsweise bei einem Mitzieher) und stabilisiert dann nur die wirklichen Verwackelungen. Entsprechende Mitziehmodi können aber auch manuell gewählt werden. Im Test verrichtete der Bildstabilisator sehr zuverlässig seinen Dienst, sogar während dem Fahren beispielsweise mit einem Fahrrad und der dadurch bedingten einhändigen Kamerahaltung.

Bildqualität Um der Bildqualität der Olympus OM-D E-M10 auf den Zahn zu fühlen, haben wir sie nicht nur ausführlich in der Praxis, sondern auch eingehend im Labor getestet. Die gesamten Labortestdiagramme samt Erläuterungen, auf denen die folgenden Betrachtungen beruhen, sind gegen ein kleines Entgelt erhältlich. Außerdem haben wir neben dem Setobjektiv auch noch sechs lichtstarke Festbrennweiten an der E-M10 getestet, die Ergebnisse sind ebenfalls über die weiterführenden Links zu finden. Im Labortest zeigt die E-M10 einen hohen Signal-Rauschabstand bei ISO 100 und 200, einen akzeptablen bis ISO 1.600, darüber wird die Grenze von 35 dB unterschritten, so dass das Rauschen das Bildsignal immer mehr stört. Besonders bei ISO Olympus OM-D E-M10 [Foto: MediaNord]12.800 und 25.600 ist der Signal-Rauschabstand mit unter 30 dB sehr gering. Der normale ISO-Arbeitsbereich liegt bei ISO 200 bis 3.200, ISO 100 wird bei der OM-D E-M10 als "Low" gekennzeichnet, ISO 6.400 und höher als "ISO-Erweiterung", die jedoch weiterhin als konkrete Zahlenwerte eingestellt werden. Olympus zeigt damit wie auch andere Hersteller, in welchem Empfindlichkeitsbereich mit einer guten Bildqualität gerechnet werden kann. Die Körnigkeit des Rauschens ist mit rund zwei Pixeln recht fein und auf einer Größe von 20 x 30 cm unauffällig, lediglich der Rotkanal zeigt minimal höhere Werte, die teilweise etwa 0,5 Pixel im Durchschnitt über dem Blau- und Grünkanal liegen. Während das Helligkeitsrauschen bis ISO 3.200 kaum sichtbar ist, steigt die Messkurve bei den höheren Empfindlichkeiten stärker an, so dass das Rauschen sichtbarer wird. Das Farbrauschen unterdrückt die Olympus etwas rigoroser, bei ISO 12.800 und 25.600 kann es dennoch leicht sichtbar werden. Trotz der starken Rauschunterdrückung schafft es die E-M10, die Textur feiner Details über einen großen Empfindlichkeitsbereich sehr gut zu erhalten. Bis ISO 3.200 zeigt die Messung keine Texturverluste, danach sinkt die Messkurve zwar steiler ab, doch erst ab ISO 12.800 werden die Texturen sichtbar weicher. Diese hervorragenden Messwerte lassen teilweise selbst die APS-C-Konkurrenz alt aussehen, Olympus leistet bei der JPEG-Bildaufbereitung wirklich exzellente Arbeit.

Auch die Eingangsdynamik ist im Bereich von ISO 200 bis ISO 3.200 mit elf und mehr EV-Stufen sehr gut, selbst die 10,3 Blendenstufen bei ISO 100 und 6.400 können sich sehen lassen, die 9,3 Blendenstufen bei ISO 12.800 und 8,7 Blendenstufen bei ISO 25.600 sind ebenfalls alles andere als schlecht. Bei der Tonwertübertragung zeigt sich die offensive Bildaufbereitung der E-M10, denn diese verläuft mit Ausnahme von ISO 100 sehr steil, besonders Mittentöne werden sehr kontrastreich wiedergegeben. Hinzu kommt eine deutliche Bildschärfung, die allerdings schon zu recht hohen Schärfeartefakten führt. Die Tendenz ist ganz klar: Wer Bilder möglichst fertig haben möchte und wenig Lust auf Bildbearbeitung hat, schaltet auf JPEG, wer die Bilder intensiv bearbeiten möchte, sollte lieber auf das Rohdatenformat zurückgreifen. Oder man schaltet auf Raw+JPEG, dann hat man beides. Der Ausgangs-Tonwertumfang sinkt von anfänglich fast perfekten Werten kontinuierlich mit Erhöhung der Empfindlichkeit ab. Bei ISO 100 werden praktisch 256 von 256 möglichen Helligkeitswerten unterschieden, bis ISO 400 sind es sehr gute über 224 Abstufungen, bis ISO 1.600 sind es gute über 160 Stufen. Bis ISO 6.400 bleibt der Tonwertumfang akzeptabel, darüber sinkt er unter 96 Helligkeitsstufen. Auch der Farbumfang ist gut, von ISO 100 bis 1.600 liegt er bei vier bis Olympus OM-D E-M10 Speicherkartenfach und Akkufach [Foto: MediaNord]acht Millionen Farben, bei ISO 3.200 sind es immer noch gute über zwei Millionen. Erst bei ISO 12.800 und 25.600 sind es nur noch eine Million Farben, immer noch ein akzeptabler Wert. Während der manuelle Weißabgleich äußerst exakt arbeitet, gibt es bei der Farbtreue teilweise Abweichungen. Im Mittel ist die Olympus aber sehr Farbgenau, im Wesentlichen werden Rottöne etwas stärker gesättigt wiedergegeben, während Grüngelb und Gelb etwas blasser daher kommen.

Bei der Bildqualität schlägt sich das 14-42mm für ein Setobjektiv recht gut. Die Schärfe ist von der Bildmitte bis zum Bildrand bei allen Blenden und Brennweiten für 20 x 30 Zentimeter große Abzüge stets sehr gut. Die Randabdunklung mit maximal einer Blendenstufe ist nicht besonders hoch, zumal sie einen sehr weichen Verlauf zeigt. Ab F8 ist die Randabdunklung mit nur noch einer halben Blendenstufe praktisch nicht mehr sichtbar. Optional lässt sich bei der E-M10 übrigens eine Randabschattungskorrektur hinzuschalten, in den Werkseinstellungen und damit beim Labortest war sie aber deaktiviert. Eine Verzeichnung ist nur in Weitwinkelstellung messbar, mit knapp über einen Prozent Tonnenform fällt sie aber erfreulich gering aus. Bei mittlerer und langer Brennweite ist das Objektiv verzeichnungsfrei. Diese guten Messwerte legen allerdings nahe, dass die Verzeichnung durch die Kamera korrigiert wird. Farbsäume spielen mit im Mittel unter einem halben Pixel praktisch keine Rolle, nur am äußersten Bildrand können sie im Weitwinkel etwas stärker auftreten. Die Auflösung bei 50 Prozent Kantenkontrast (MTF50) ist im Weitwinkel sowie bei mittlerer Brennweitenstellung im Bildzentrum jeweils schon bei Offenblende sehr gut und kratzt an der Marke von 50 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) entsprechend Kleinbild. In Telestellung ist das Objektiv weicher und steigert seine Auflösung beim Abblenden, während beim Weitwinkel hier schon Beugung die Auflösung leicht verringert. Dafür ist die Auflösung in Telestellung auch am Bildrand ähnlich hoch wie im Bildzentrum, während in Weitwinkelstellung einen hoher Randabfall von bis zu 40 Prozent auftritt. Das ist bei Bildvergrößerungen deutlich sichtbar, liegt aber beispielsweise noch unter den 50 Prozent Auflösungsverlust des Panasonic 12-32 mm Pancake-Zooms, das Panasonic mit Olympus OM-D E-M10 [Foto: Olympus]der Lumix DMC-GM1 mitliefert. In Anbetracht der kompakten Abmessungen erreicht das Olympus 14-42 mm EZ also eine respektable Leistung und braucht sich hinter den Setobjektiven anderer Hersteller ohnehin nicht zu verstecken.

Auch in der Praxis überzeugen die Bilder mit ihrer hohen Schärfe, guten Kontrasten, Detailreichtum und schönen Farben, der automatische Weißabgleich arbeitet sehr zuverlässig. Bis ISO 1.600 kann man die E-M10 problemlos einsetzen und erhält eine sehr gute Bildqualität, ISO 3.200 ist noch gut, ISO 6.400 akzeptabel. ISO 12.800 und 25.600 sollte man dagegen nur im Notfall einsetzen, hier leidet die Bildqualität sichtbar. Insgesamt zeigt sich die Olympus auf Mittelklasse-DSLR-Niveau und kann hier sogar manche Kamera mit APS-C-Sensor in den Sack stecken.

Fazit Mit der OM-D E-M10 macht Olympus alles richtig und bringt eine rundum gut ausgestattete Kamera mit einer Top Bildqualität zu einem attraktiven Preis auf den Markt. Die E-M10 ist super verarbeitet und lässt sich dank zahlreicher, oftmals konfigurierbarer Knöpfe sowie zweier Einstellräder optimal bedienen. Durch ihre kompakten Abmessungen mag sie manchem zu klein sein, doch hier schafft der optionale Handgriff Abhilfe. Ebenfalls gelungen ist das äußerst schlanke Pancake-Zoom. Die umfangreiche Ausstattung lässt kaum Wünsche offen, sogar WiFi bietet sie und das erstmals mit einer reinen Fernauslösefunktion wie bei einer klassischen kabellosen Fernbedienung. Außerdem ist die OM-D E-M10 sehr flott, in nicht einmal 0,2 Sekunden fokussiert sie und löst aus. Zwar erreichte sie die angegebenen acht Bilder pro Sekunde im Test nicht, die knapp 6,2 Bilder pro Sekunde können sich aber auch sehen lassen. Insgesamt hat die OM-D E-M10 sehr viele Stärken und nur geringe Schwächen, vor allem aber ihre Bildqualität kann sich sehen lassen und sogar mit besseren DSLRs der APS-C-Klasse messen.

Kurzbewertung

  • Dank zwei Bedienrädern und vielen frei belegbaren Tasten sehr gute Bedienung
  • Sehr kompakte, hochwertig verarbeitete und ausgesprochen gut ausgestattete Kamera mit schlankem Pancake-Zoom
  • Eingebautes WLAN mit Fernsteuerung, Fernauslösung und Bildübertragung per App
  • Sehr gute Bildqualität auf besserem DSLR-Niveau
  • Angegebene Serienbildrate wird um rund 20 Prozent unterschritten
  • Keine Bildübertragung per WLAN direkt auf einen PC
  • Kein externer Mikrofoneingang und keine manuelle Tonpegelregelung im Videomodus
  • Panoramabilder werden nicht in der Kamera zusammen gefügt

Technische Daten

Modell Olympus OM-D E-M10
Sensor CMOS 4/3" 17,3 x 13,0 mm (Cropfaktor 2,0)
17,2 Megapixel (physikalisch), 16,1 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 4.608 x 3.456 (4:3)
Video (max.) 1.920 x 1.080 30p
Objektivanschluss
Micro Four Thirds
Sucher 1,44 Mio. Bildpunkte
Monitor 3,0", 1,04 Mio. Bildpunkte, beweglich, Touchscreen
Belichtungsmessung Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung (324 Felder)
Belichtungsreihe automatisch, max. 5 Aufnahmen (1/3-3 EV Schrittweite), mit interner HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator Sensor-Shift (optisch)
eingebauter Blitz ja
Blitzanschuh Olympus/Panasonic (auch Leica-Kompaktkamera), Standard-Mittenkontakt
Konnektivität WLAN
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Micro (Typ D)
GPS extern (Smartphone als GPS-Logger)
Serienbildfunktion max. 8,0 Bilder/s und max. 20 Aufnahmen in bester Qualität
kürzeste Verschlusszeit 1/4.000 s
Autofokus ja, Kontrast (81 Sensor(en))
Speicher
Speicherkartenfach 1: SD
Abmessungen 119 x 82 x 56 mm (B x H x T)
Gewicht 396 g (betriebsbereit, ohne Objektiv)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/MKU0E (mit Preisvergleich)
Kommentare

2 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

Joe-Bob 2014-03-09

Danke für den schönen ausführlichen Test. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei euren Laborwerten immer etwas skeptisch bin. Vor allem bei den Auflösungswerten. So sind die Kit-Objektive im Bildzentrum fasst gleichauf mit den Festbrennweiten oder sogar besser(siehe Pana 20mm bei Offenblende). Ich habe das Pana 20mm und eine OM-D E-M5 mit dem 12-50mm und finde das 20mm schon bei Offenblende schärfer und etwas abgeblendet liegen Welten dazwischen. 1-2 lp/mm können doch nicht diese Welten ausmachen, oder doch?

Benjamin Kirchheim 2014-03-09

Schärfeempfinden und Auflösung können durchaus etwas unterschiedliches sein. In der Praxis kann sich bspw. durch Streulicht bei einem Vergleich ein Unterschied ergeben, der im Labor nicht da ist, da es hier eigentlich kein (nennenswertes) Streulicht gibt. Hier sind übrigens Testbilder in RAW und JPEG aus unserem Labor zur OM-D E-M10 zu finden. Da das nicht die endgültige Plattform ist, auf der wir unsere Testbilder präsentieren wollen, ist das momentan nur ein inoffizielles Provisorium (die Navigation lässt zu Wünschen übrig und Dateien über 30 MB können wir dort gar nicht ablegen). Die Testbilder sind nicht die, die durch die Laborsoftware ausgewertet werden, sondern die sind für einen subjektiven Vergleich, auch unterschiedlicher Kameras, gedacht und werden bei der Brennweite/Blende mit dem Setobjektiv aufgenommen, wo wir die höchste Auflösung im Bildzentrum gemessen haben. Da es Kameratestbilder und keine Objektivtestbilder sind, wird eine ISO-Reihe und keine Blendenreihe aufgenommen.

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