Mikro-Four-Thirds-Spitzenmodell

Testbericht: Olympus OM-D E-M1 Mark III

2020-02-24 Ganz ohne Messe-Hintergrund stellte Olympus der Öffentlichkeit das neue Top-Modell der spiegellosen OM-D-Kameraserie vor. Die OM-D E-M1 Mark III setzt zwar immer noch auf den 20 Megapixel auflösenden Micro-Four-Thirds-Sensor, bringt aber einige Neuerungen und vor allem verbesserte Funktionen mit sich. Allen Konkurrenten voraus ist die 7 EV effektive interne Bildstabilisierung, die zudem noch mit einem kompatiblen Objektivstabilisator kombiniert werden kann. Was die Kamera sonst noch so bietet und wie sich das Ganze in der Praxis anfühlt, ist in diesem Testbericht zu erfahren.  (Harm-Diercks Gronewold)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Olympus OM-D E-M1 Mark III haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 37-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Ergonomie und Verarbeitung

Vier Jahre sind vergangen, seit Olympus im Jahr 2016 die OM-D E-M1 Mark II der Öffentlichkeit präsentierte und wir die Kamera getestet haben. Mit der E-M1 Mark III zeigt Olympus stolz erstmals die Typenbezeichnung auf der Kamerafront, aber ansonsten hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan. So wurde die Grifftiefe nahezu ohne Änderungen vom Vorgänger übernommen. Wieso auch nicht? Immerhin besitzt der Handgriff eine sehr gute Grifftiefe und passt sich der Hand dank geschwungener Form auch angenehm an. Allerdings greift der kleine Finger des Fotografen, abhängig von seiner Handgröße, durchaus ins Leere. Zum Glück hat Olympus hier genau das richtige optionale Zubehör in Form des Multifunktions-Handgriffs HLD-9 parat. Er besitzt nicht nur einen Griff für Hochformataufnahmen inklusive Auslöser und Einstellrad sowie Netzteilanschluss, sondern auch zwei Akkuplätze. Damit wird die Reichweite der Kamera quasi verdoppelt. 

Um den Halt zu verbessern, hat Olympus die Kamera auf der Vorderseite großzügig mit Gummielementen versehen. Auch die große Daumenmulde auf der Rückseite macht dabei keine Ausnahme. Die Struktur der Gummierung gleicht derer, die bei der OM-D E-M1X zum Einsatz kommt. Mit dieser gelingt es Olympus, ein recht authentisches "Ledergefühl" zu vermitteln, ohne dabei gleichzeitig die Griffigkeit einer klassischen Gummierung zu verlieren.

Die robuste Bauweise gehört bei der E-M1-Kameraserie zur Tradition und auch die Mark III macht da keine Ausnahme. Das Gehäuse besteht aus einer widerstandsfähigen Magnesium-Legierung und ist gegen Umwelteinflüsse zusätzlich abgedichtet. Damit ist die Kamera spritzwassergeschützt, staubdicht und sogar bis -10 Grad Celsius frostsicher. Untertauchen sollte man die E-M1 Mark III zwar nicht, aber ein saftiger Regenschauer oder eine Staubwolke stört die Kamera nicht sonderlich viel.

Allerdings setzt das voraus, dass auch das Objektiv gedichtet ist. Glücklicherweise gehört das neu vorgestellte 12-45 mm 1:4 Pro (wie alle Pro-Objektive) zu eben dieser Sorte und wie es der Zufall so will, haben wir mit diesem Objektiv auch diesen Kameratest durchgeführt. Wie sich die Kamera und das Objektiv in Sachen Bildqualität schlagen, ist etwas weiter unten im Abschnitt "Bildqualität" zu erfahren. 

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Betriebsbereit bringt die Kamera 580 Gramm auf die Waage, sie ist also nicht schwerer als die ihr Vorgänger. Zusammen mit dem neuen Set-Objektiv 12-45 mm 1:4 Pro wiegt die Kamera dann etwa 840 Gramm. Der Testbericht des Objektivs ist ebenfalls hier auf digitalkamera.de zu finden (siehe weiterführende Links).

Wie schon die E-M1 Mark II besitzt auch die Mark III zwei SD-, SDHC- und SDXC-kompatible Speicherkarten-Steckplätze, von denen aber nur einer den schnellen UHS-II-Standard unterstützt. Das zweite Speicherkartenfach ist hingegen nur UHS-I-kompatibel und kann damit nicht den Geschwindigkeitsvorteil von UHS-II-Speicherkarten ausnutzen. Wir haben die Speichergeschwindigkeit im UHS-II-Schacht mit etwa 110 Megabyte pro Sekunde gemessen. So schnell sollte also die Speicherkarte mindestens sein, wenn man denn das Geschwindigkeitspotential der Kamera voll ausnutzen möchte.

Als "Kraftwerk" versorgt der Lithiumionen-Akku BLH-1 die Kamera mit Strom. Doch der Akku kann noch einiges mehr. So kommuniziert er prozentgenau mit der Kamera, so dass der Fotograf immer genau über den Ladestand des Akkus informiert ist. Mit einem Blick ins Kameramenü kann man erkennen, wann man für Ersatz sorgen sollte. Da die Informationen im Akku und nicht in der Kamera gespeichert werden, kann der Akku auch mit mehreren Kameras eingesetzt werden und liefert übergreifend seine Ladestandinformationen. Laut Olympus soll der Akku genug Energie für etwa 420 Aufnahmen liefern. Ermittelt wurde diese Anzahl mit dem CIPA-Testverfahren.

Neben der Ergonomie des Kameragehäuses selber ist auch die Anordnung der Bedienelemente ein wichtiger Aspekt des Gehäuse-Designs. Hier gibt sich die OM-D E-M1 Mark III keine Blöße. Die Positionierung der Bedienelemente macht den rechten Daumen und die rechte Hand zu Hauptakteuren der Kamerabedienung. Drehräder, Knöpfe sowie der Steuerknüppel und das Steuerkreuz liegen in optimaler Griffreichweite von Daumen und Zeigefinger. Die verschiedenen Bedienelemente besitzen alle einen schönen Druckpunkt und die Drehräder laufen satt und angenehm in ihrer Mechanik. Lediglich der Auslöser könnte etwas straffer sein.

Die Einarbeitung in die verschiedenen Funktionen ist trotz der sehr guten Positionierung der Bedienelemente kein leichtes Unterfangen. Das liegt hauptsächlich am großen Funktionsumfang der Kamera und den umfangreichen Individualisierungsoptionen. So stehen dem Fotografen im Menü sechs Hauptkategorien zu Verfügung. Die siebente Kategorie, das Individualfunktionsmenü, setzt da noch einen drauf und bietet saftige 22 thematisch sortierte Unterkategorien. Damit lässt sich die Kamera nuanciert an den Fotografen und/oder die fotografische Aufgabe anpassen.

Eine solche Anpassung kann dann in einem der vier dafür vorgesehenen Plätze auf dem Moduswahlrad gespeichert werden. Außerdem hat Olympus der E-M1 Mark III, wie schon der E-M1X, ein individuell zusammenstellbares "Mein Menü" verpasst. In diesem lassen sich auf fünf Unterseiten jeweils sieben Einträge speichern. Auch die Programmierung des Mein Menüs ist einfach gelöst. Der Fotograf navigiert wie gewohnt durch das Menü und drückt die Videoaufnahme-Taste bei dem Eintrag, der in dem individuellen Menü gespeichert werden soll. Sehr vorbildlich. 

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Olympus OM-D E-M1 Mark III haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 37-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).
Kommentare

2 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

rscholle 2020-02-24

Ich freue mich immer wieder über eure Testberichte. Nur schade, dass auch ihr nur den Fotografen im Blick habt, nicht die Fotografin. Ergonomie einer Kamera ist ja abhängig von der Größe der Fotografin. Für mich war die  erste EM1 optimal und die Mark 2 im Grunde schon mit einem etwas zu wuchtigem Griff versehen... Und da werde ich nicht alleine mit stehen.

Benjamin Kirchheim 2020-02-25

Dafür bräuchten wir erstmal eine Fotografin, die die Kamera in die Hand nimmt und uns Feedback gibt. In meinem Bekanntenkreis hier vor Ort habe ich leider keine. Aber auch dann wäre es eine Einzelmeinung, denn selbst die männlichen Fotografen sind sich ja nicht einig, wie groß eine Kamera sein soll. Da sind die Geschmäcker und Vorlieben doch sehr unterschiedlich. Immerhin ist eine E-M1 III durchaus kleiner als eine Panasonic G9. Wenn die E-M1 III zu groß ist, wäre vielleicht eine E-M5 III mit Griff eine Alternative.

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.