Spiegellose Eleganz

Testbericht: Olympus Pen E-PL10

2020-06-18 Mit der Pen E-PL10 hält Olympus auch weiterhin an dem Design fest, was sich an der klassischen analogen Kameraserie von Olympus orientiert, die von 1959 bis 1983 erhältlich war. Natürlich steckt in der Pen E-PL10 einiges mehr an Technik als damals zu analogen Zeiten. Da sich die Pen E-PL10 und ihr Vorgänger E-PL9 mehr als nur ein bisschen gleichen, muss die Kamera sich die Frage gefallen lassen, was denn überhaupt neu ist. Diese und mehr Fragen klären wir in diesem umfangreichen Kameratest.  (Harm-Diercks Gronewold)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Olympus Pen E-PL10 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 33-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Die Ankündigung der Olympus Pen E-PL10 kann man durchaus als bewegt bezeichnen. Denn anfangs war nicht klar, ob die Kamera überhaupt nach Europa kommt oder ob sie nur in Japan erscheinen würde. Das hat sich im November 2019 geändert, als Olympus die E-PL10 offiziell für Deutschland und Europa ankündigte. In unserer Meldung vom 11. November 2019 teilten wir unseren Lesern mit, dass die E-PL10 sich nur in wenigen Punkten von der E-PL9 unterscheidet und einige davon sind sogar nur kosmetischer Natur, wie beispielsweise eine andere Farbauswahl. Wir haben die Pen E-PL10 in Elfenbeinweiß mit einem silbernen 14-42 mm ED EZ Set-(Powerzoom)-Objektiv getestet.

Ergonomie und Verarbeitung

Die von uns getestete elfenbeinweiße Pen E-PL10, kurz PL10, sieht sehr elegant aus. Die leicht goldenen Zierelemente unterstreichen die Linien des Designs. Damit kann die Kamera auch ein Begleiter für eine Nacht in der Oper oder einem offiziellen Empfang sein. Zumindest bis das Objektiv montiert wird. Das 14-42 mm 3.5-5.6 ED EZ besitzt nämlich keinen neutralen Silberton, dieser ist vielmehr blausilber und wirkt technisch kalt. In Kombination mit der farblich warm wirkenden PL10 entsteht eine seltsam wirkende Farbmischung, die nicht jedermanns Geschmack sein wird. Zum Glück ist die Kamera auch in Schwarz und Silber erhältlich.

Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses ist gut. Nichts quietscht, nichts wirkt billig und die weiße Belederung auf der Front der Kamera fasst sich angenehm weich an, ohne rutschig zu sein. Mit etwa 12 cm Breite, 3 cm Tiefe (6 cm mit Objektiv) und einer Höhe von etwas weniger als 6 cm ist die Kamera recht kompakt. Zum Glück wurde das kleine Griffstück nicht wegrationalisiert und so finden zwei Finger an der Front ihren Platz. Komplettiert wird das Halte-Ensemble durch die Daumenmulde aus Hartplastik auf der Kamerarückseite. Man sollte sich aber keine Illusionen machen, dass große Hände auf der PL10 bequem Platz finden. Sogar bei mittelgroßen Händen muss man die richtige Fingerposition erst finden, damit das Halten der Kamera bequem ist.

Dort, wo es keine Belederung am Gehäuse gibt, ist hier und da mattiertes, leicht goldenes Metall zu sehen. Nun ja, man könnte meinen, Metall zu sehen. In Wirklichkeit handelt es sich "nur" um Kunststoffblenden. Allerdings hat Olympus darauf geachtet, dass dieser nicht so glatt und billig wirkt wie beispielsweise bei der Fujifilm X-A7.

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Die Anordnung der Bedienelemente hat Olympus 1:1 von der E-PL9 übernommen. Die E-PL10 setzt auf die schnelle Erreichbarkeit der Knöpfe und Wahlräder. Auf der Oberseite befindet sich der Auslöser. Er hat einen sanften Druckpunkt für den Autofokus, für die Aufnahme wirkt er dann eher angenehm straff. Um den Auslöser herum ist ein schön griffiges Metall-Drehrad platziert, mit dem der Fotograf durch die Menüs navigieren oder Aufnahmeeinstellungen, wie zum Beispiel Zeit oder Blende, ändern kann. Links daneben ist das straffe Moduswahlrad für die verschiedenen Betriebsarten platziert, wodurch weniger die Gefahr besteht, versehentlich den Aufnahmemodus zu ändern.

Die Rückseite der PL10 wird von dem immer noch 7,5 Zentimeter großen Touchscreen dominiert. Hier unterscheidet sich die Kamera nicht von ihrem Vorgänger. Der Monitor lässt sich um 90 Grad nach oben und für Selfies um 180 Grad nach unten klappen. Bevor man ihn aber nach unten klappen kann, muss der Bildschirm erst ein wenig nach unten gezogen werden, da der Klappmechanismus ansonsten blockiert. Um das Display nach oben zu klappen, ist kein solcher Trick notwendig.

Auch wenn das nach unten geklappte Display auf den ersten Blick seltsam aussieht, so ist es doch für Selfies die ideale Position, da nichts (wie beispielsweise der ausgeklappte Blitz) den Blick auf das Display verwehrt. Nur auf einem Stativ oder mit am Stativgewinde angeschraubten Haltegriff ist die Displayposition ungünstig. Der Bildschirm besitzt ein Seitenverhältnis von 3:2 und löst mit etwa 1,04 Millionen Bildpunkten auf. Damit unterscheidet er sich nicht vom Bildschirm der E-PL7, E-PL8 oder E-PL9. Mit einer Leuchtdichte von maximal 780 cd/m² lässt sich der Bildschirm übrigens auch bei Sonnenschein gut ablesen, aber auch dabei setzt sich die E-PL10 nicht von ihrem Vorgänger ab.

Die Touchfunktion des Monitors ist präzise, wie schon beim Vorgänger. Per Grundeinstellung ist der Touchscreen allerdings nur für Autofokusfunktionen zuständig. Damit Aufnahmeeinstellungen per Touchscreen geändert werden können, muss erst in einem Untermenüpunkt des Hauptmenüs das sogenannte "Super Control Panel (SCP) aktiviert werden, und auch dann bleibt die Bedienung der E-PL10 eine bunte Mischung aus Touch-, Tasten- und Wahlradbedienung. Schade, dass Olympus den Touchscreen nicht vollständig in die Menünavigation integriert hat, andere Hersteller schaffen das hingegen. Erneut wird dadurch das Potential einer modernen Bedienung für junge Fotografen verschenkt. Natürlich kann man sich an die Mischbedienung schnell gewöhnen.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Olympus Pen E-PL10 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 33-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.