Reisezoom mit großem 1-Zoll-Sensor

Testbericht: Panasonic Lumix DC-TZ202

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)
Seite 3 von 5, vom 2018-03-30 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Die Panasonic Lumix DC-TZ202 ist, wie schon die TZ101, mit einem 13,2 mal 8,8 Millimeter großen 1”-Sensor mit etwa 20 Megapixeln Auflösung ausgestattet. Im Vergleich zu anderen Kameras aus dieser Klasse, die mit 1/2,3”-Sensoren ausgestattet sind, besitzt die TZ202 die rund vierfache Sensorfläche. Die Kombination aus kleinem Gehäuse und großem Aufnahmesensor hat allerdings zur Folge, dass der Zoombereich eingeschränkt ist. Dennoch hat es Panasonic geschafft, ein optisches 15-fach-Zoom im Gehäuse der TZ202 unterzubringen und diesem noch eine 24 mm Anfangsbrennweite (im Kleinbildäquivalent) mit auf den Weg zu geben. Damit bringt die Kamera eigentlich alle Voraussetzungen mit, um auch bei der Bildqualität zu überzeugen.

Ob die Kamera das auch schafft, haben wir in unserem Lübecker Labor getestet. Die ausführlichen Ergebnisse mit allen Diagrammen und erklärenden Texten dazu sind wie üblich gegen ein kleines Entgelt von 1,40 Euro über die weiterführenden Links einsehbar. Außerdem bieten wir Prepaid-Labortest-Flatrates an, die Zugriff auf das gesamte Archiv mit über 1.600 Labortests zu günstigen Preisen erlauben. Auf den Monat umgerechnet liegen die Flatrates bei 2,08 bis 9,90 Euro pro Monat.

Objektive mit großem Brennweitenbereich leiden recht häufig unter Farbsäumen, sichtbaren Randabdunklungen und Verzeichnungen. Diese fallen bei der Kamera sehr gering aus, was vermutlich an der internen elektronischen Korrektur liegt. Die Schärfe ist, bezogen auf einen 20 x 30 cm Ausdruck, in allen Brennweiten und Blendeneinstellungen – bei denen es maximal bis F8 geht – vollkommen ausreichend, zeigen aber eine Tendenz zur Überschärfung. Die Auflösungsleistung der Kamera messen wir im digitalkamera.de-Labor bei 50 Prozent Motivkontrast und nicht wie in anderen Labors mit zehn Prozent. Grund dafür ist, dass das menschliche Auge Motivkontraste von zehn Prozent nicht sonderlich gut erkennen kann. Zudem ist der Unterschied von guten zu schlechten Objektiven bei dem MTF50 genannten Wert deutlicher zu erkennen.

Das Objektiv der TZ202 zeigt eine maximale Auflösung bei F3,3 und 24 mm Brennweite von etwas mehr als 52 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) und bei gleicher Blende von 25 lp/mm am Bildrand. Wird die Blende geschlossen, erhöht sich zwar die Auflösung am Bildrand, dafür verringert sich diese in der Bildmitte. Bei maximaler Brennweite reduziert sich die Auflösung auf 36 lp/mm in der Bildmitte und 22,2 lp/mm am Bildrand. Damit liegt sie oberhalb der Ergebnisse der TZ101, obwohl die TZ202 eine größere Brennweite besitzt.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Größe des Aufnahmesensors maßgeblich zur Rauschempfindlichkeit beiträgt. Dank des für Travelzoomkameras recht großen 1”-Sensors besitzt die TZ202 Potential für einen großen Signal-Rausch-Abstand. Je größer dieser ist, desto mehr unterscheidet sich das Bildsignal vom Rauschsignal. 35 dB gelten als unterste akzeptable Grenze. Zwar besitzt die TZ202 auch in niedrigen ISO-Einstellungen keinen sehr großen Signal-Rauschabstand, sie bleibt aber bis etwa ISO 3.200 oberhalb der kritischen 35 dB Grenze. Erst darüber hinaus wird diese Grenze unterschritten und Bildrauschen wirkt sich deutlich störend auf das Bild aus. Das störende Farbrauschen stellt über den gesamten ISO Bereich kein Problem dar. Das Luminanz- beziehungsweise Helligkeitsrauschen wird ab ISO 6.400 sichtbar.

Die Messung der Texturschärfe wird durchgeführt, um den Detailverlust der Bildschärfe bei verschiedenen Empfindlichkeitsstufen zu ermitteln. Der Idealwert 1 zeigt an, dass das Bild scharf ist. Liegt der Wert über 1, ist das Bild überschärft. Ein Wert unter 0,9 ist im Bild als Unschärfe sichtbar und die akzeptable Grenze. Die TZ202 startet in den unteren ISO-Einstellungen mit deutlich überschärften Ergebnissen. Hinweise dazu hat auch die Messung der Schärfenartefakte gezeigt. In der visuellen Ergebniskontrolle zeigt sich, dass Bildergebnisse mit ISO 800 kaum Detailverlust in feinen Strukturen zeigen. Bei ISO 1.600 schlägt die Rauschreduzierung deutlich zu und eliminiert feine Bildteile.

Die Eingangsdynamik der TZ202 ist mit zehn bis elf Blendenstufen sehr gut bis ISO 6.400 und verschlechtert sich darüber hinaus kontinuierlich. Der Ausgangs-Tonwertumfang verhält sich da ähnlich. Hier erreicht die Kamera im unteren ISO-Bereich sehr gute Ergebnisse. Ab ISO 400 ist der Wert noch gut und erst ab ISO 3.200 wird die 7-Bit-Grenze unterschritten. Die Tonwertübertragung und die Farbtreue zeigen, dass die Kamera darauf ausgelegt ist, Bilder ohne große Bildbearbeitung zu liefern. Die mittleren Kontraste werden angehoben, um Details im Mitteltonbereich deutlicher werden zu lassen. Bei den Farben werden starke Cyan- und Magentatöne abgemildert. Rot- und Orangetöne werden etwas kräftiger dargestellt, Gelbgrüntöne werden etwas weiter in Richtung Grün verschoben. Damit werden alle Farben, die in Landschaften und auch Porträts auftauchen, subjektiv angenehmer dargestellt. Die Farbabweichung ist alles in allem gering. Neben JPEG-Daten kann die Kamera zeitgleich oder einzeln Rohdaten aufzeichnen. Damit kann, je nach Zeitaufwand, noch mehr Qualität aus den Bildern herausgekitzelt werden.

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