Travelzoomkamera mit kleinem Sensor und großem Zoom
Testbericht: Panasonic Lumix DC-TZ91
Seite 2 von 2, vom 2017-06-13 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Die höchste Auflösung erreicht die TZ91 bei offener Blende und geringster Brennweite. Bezogen auf einen Kleinbildsensor liegt diese bei 54 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) in der Bildmitte. An den Bildrändern hingegen sinkt die Auflösung auf 21,9 lp/mm, womit die Unschärfe in den Randbereichen bereits auf einem 20 x 30 cm Ausdruck sichtbar wird. Durch den kleinen Sensor setzt die Beugungsunschärfe sehr früh ein und limitiert dadurch die Auflösungseigenschaften des Objektivs. Die ausgewogensten Ergebnisse liefert die Kamera bei ca. 135 mm Brennweite und Blende F5,3. Hier sinkt zwar die maximale Auflösung, dafür steigt die Auflösung in den Randbereichen und die sichtbaren Unschärfen “verschwinden”. Bei maximaler Brennweite und und Blende F8 sinkt sowohl die Auflösung in der Bildmitte sowie den Randbereichen soweit, dass Unschärfen auf einem 20 x 30 cm Ausdruck sichtbar sind. Lediglich Blende F6,4 bietet hier in der Bildmitte deutlich bessere Resultate.
Die TZ91 zeigt beim schärfen der Aufnahme deutlich, dass es sich um eine “Shoot-to-Print”-Kamera handelt. Im Weitwinkelbereich und offener Blende sind deutlich Schärfungsartefakte zu sehen, die sich erst knapp über Blende F4 unter zehn Prozent einpendeln (mit der Auflösung sinken auch die Schärfeartefakte) und danach weiter sinken. In den Telebrennweiten und den Randbereichen sind Schärfungsartefakte kein großes Problem. Die Genauigkeit bei der ISO-Empfindlichkeit ist hoch.
Das Objektiv der TZ91 zeigt nur eine geringe Randabschattung (Vignettierung) im Weitwinkelbereich. Im mittleren Tele und maximalem Telebereich ist die Randabdunklung noch geringer. Kissen- und auch tonnenförmige Verzeichnungen sind weder im Weitwinkel- noch im Telebereich relevant. Die chromatische Aberration hingegen ist im Weitwinkelbereich leicht sichtbar, aber im Telebreich nicht.
Auf der linken Seite der Kamera findet sich nur die Schelle für den Trageriemen. [Foto: MediaNord]
Auf der rechten Seite der Kamera findet sich die HDMI-Klappe, unter der sich auch die USB-Schnittstelle befindet. [Foto: MediaNord]
Akku und Speicherkarte teilen sich ein Fach auf der Unterseite der Kamera. [Foto: MediaNord]
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Der Signal-Rauschabstand gibt die Stärke des Bildsignals im Verhältnis zum Bildrauschens an. Je höher der Wert desto, desto weniger relevant ist das Bildrauschen. Werte oberhalb von 35 dB sind akzeptabel, Werte über 40 dB sind gut. Die TZ91 erreicht den 40 dB Wert gar nicht. Dank der Rauschunterdrückung zeigt sie dennoch wenig Bildrauschen bei ISO 80 und leichtes Bildrauschen bei ISO 100. Ab ISO 400 wird das Bildrauschen kontinuierlich stärker. Das Luminanzrauschen ist dennoch bis etwas über ISO 1.600 kaum sichtbar. Das Farbrauschen wird erst oberhalb von ISO 3.200 sichtbar. Die Korngröße ist über den gesamten ISO-Bereich angenehm klein.
Die Texturschärfe zeigt an, wie stark die Kamera bei der Rauschunterdrückung fälschlicherweise Details entfernt. Ein Wert von 1 stellt den Idealwert dar. Dieser wird bei ISO 80 bis in etwa ISO 160 leicht überschritten, was auf ein überschärfen der Bilder hindeutet. Oberhalb von ISO 200 sinkt der Wert, bis ISO 400 ist die Texturschärfe aber noch ausreichend vorhanden. Darüber hinaus nimmt diese jedoch sichtbar ab. Die höchste Eingangsdynamik liegt bei circa elf Blendenstufen und ist damit sehr hoch, sinkt jedoch ab ISO 800 deutlich ab. Der Tonwertumfang in der Ausgabe ist bis ISO 800 noch akzeptabel, darüber hinaus sinkt dieser ab. Da die TZ91 die Möglichkeit besitzt, Aufnahmen im Rohdatenformat zu machen, kann der Fotograf dem Bildrauschen in externen Rohdatenkonvertern wie DxO Optics Pro oder Adobe Lightroom effektiver zu Leibe rücken. Für Interessierte haben wir einen umfangreichen Labortest der DC-TZ91 vorbereitet. Dieser kann gegen eine kleine Gebühr hier auf digitalkamera.de bezogen werden (siehe weiterführende Links).
Fazit
Die Panasonic Lumix DC-TZ91 überzeugt mit einer üppigen Ausstattung und vielen fotografischen Funktionen. Gerade in Sachen Konnektivität bietet Panasonic viel Komfort mit den durchdachten Steuerungsmöglichkeiten und der Einfachheit der Verbindung zum WLAN oder einem Smartgerät. Auch in Sachen Objektiv kann die Kamera überzeugen, da nur geringe Verzeichnungen und chromatische Aberrationen das Bild trüben. Bei der Bildqualität selber kann Panasonic physikalische Gesetzmäßigkeiten kleiner Sensoren mit hoher Auflösung nicht ändern, und so ist das Bildrauschen auch in geringen ISO-Empfindlichkeiten sichtbar. Die Auflösung der Kamera zeigt, dass Beugungseffekte die Auflösung des Objektivs limitieren. Vor allem die Randunschärfen und sind in einigen Bereichen so stark, dass sie auf einem 20 x 30 cm Ausdruck sichtbar werden. Dennoch ist die Kamera ein idealer Begleiter, wenn es um schnelle und kreative Fotografie auf Reisen geht, bei der eine große Kamera nur hinderlich wäre.
Kurzbewertung
- Sehr gute WLAN-Funktion
- Schneller AF und schnelle Auslösung
- Guter Weitwinkelbereich
- Gute Bildqualität bis ISO 200
- Wärmeentwicklung
- Beugungsunschärfe
- Recht kleiner Sucher
- Starker Detailverlust oberhalb von ISO 800
Technische Daten
Modell |
Panasonic Lumix DC-TZ91 |
Sensor |
CMOS-Sensor 1/2,3" 6,2 x 4,6 mm (Cropfaktor 5,6) 21,1 Megapixel (physikalisch), 20,3 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
5.184 x 3.888 (4:3) |
Video (max.) |
3.840 x 2.160 30p |
Objektiv |
24-720 mm / F3,3-6,4 (30-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher, 1,17 Mio. Bildpunkte, Vergrößerung 2,6-fach (Sensor-bezogen) |
Monitor |
3,0" (7,5 cm), 1,04 Mio. Bildpunkte, beweglich, Touchscreen |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 7 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), mit interner HDR-Verarbeitung |
Intervallaufnahme |
ja (Startzeit einstellbar) max. 9.999 Aufnahmen |
Bildstabilisator |
Lens-Shift (optisch) |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
Drahtlos |
WLAN |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Micro (Typ D) |
GPS |
extern (Smartphone als GPS-Logger) |
Serienaufnahmen |
max. 10 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/2.000 s |
Autofokus |
Kontrast |
Akkulaufzeit |
380 Aufnahmen gem. CIPA-Standard |
Speicher |
SD (SDHC, SDXC, UHS I) |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 80 bis 3.200, manuell ISO 80 bis 6.400 |
Abmessungen |
112 x 67 x 41 mm (B x H x T) |
Gewicht |
322 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/ZCZMA (mit Preisvergleich) |