Reisezoom-Kamera

Testbericht: Panasonic Lumix DC-TZ96 (DC-TZ95)

Seite 2 von 6, vom 2020-04-21 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Ausstattung

Bei der Ausstattung klotzt die TZ96 wie ihr Vorgänger richtig ran. Neben Zeit- und Blendenautomatik kann der Fotograf auch auf einen manuellen Modus zugreifen. Wenn man allerdings keine Lust auf ein fotografisches Erlebnis hat und einfach nur Bilder machen möchte, dann setzt man am besten die Automatik mit Motiverkennung (iA) ein.

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Für etwas mehr Einfluss auf die Bildparameter kann in der Motivautomatik auch der Plus-Modus aktiviert werden. Mit diesem lassen sich dann manuell die Helligkeit und Farbe anpassen. Wenn die Motivautomatik zuviel "Black Box” ist, sucht man sich einfach das passende Motivprogramm aus, davon besitzt die Kamera 24 Stück.

Neben den Motivprogrammen stehen dem Fotografen Spezialeffekte zur Verfügung. Diese sind denkbar einfach über das Moduswahlrad zu erreichen. Insgesamt besteht die Auswahl aus 22 Effekten. Eine simultane Aufnahme von Bildern mit und ohne Effekt kann eine entsprechende Option aktiviert werden. In der Grundeinstellung wird der Filter nämlich immer auf das gemachte Bild angewendet und das Original nicht gespeichert.

Die Effekte reichen von Schwarz-Weiß-Modi bis hin zu verträumten Effekten, der Einblendung von Sonnenflecken und mehr. Außerdem können die Filter über den Touchscreen auch in der Programm-, Zeit- und Blendenautomatik sowie dem manuellen Modus eingesetzt werden. Zudem bieten viele der Filter weitere Einstellungsoptionen.

Als weitere Möglichkeit, Bilder zu individualisieren, stellt die Kamera sechs verschiedene Optionen zur Farbdarstellung bereit. Diese als Bildstil bezeichneten Einstellungen sind außerdem einzeln über verschiedene Parameter individualisierbar und auch im Videomodus verwendbar.

Der Autofokus der TZ96 besitzt eine Vielzahl verschiedener Funktionen wie Gesichtserkennung und einer wirklich guten Verfolgungsfunktion. Bei letzterer kann der Fotograf das zu verfolgende Objekt mit einem Fingertipp markieren und die Kamera erkennt diesen Punkt recht zuverlässig bei Bewegungen und folgt ihm.

Die Autofokus-Geschwindigkeit haben wir im Weitwinkel mit flotten 0,18 Sekunden gemessen. Im Tele war es mit etwa 0,5 Sekunden nicht ganz so flott. Das ist bei der großen Brennweite und geringen Lichtstärke aber auch nicht verwunderlich. Die reine Auslöseverzögerung betrug bei beiden Brennweiten flotte 0,05 Sekunden.

Natürlich hat es Panasonic nicht versäumt, den Touchscreen in die Bedienung des Autofokus' zu integrieren. Und so reicht ein einfacher Fingertipp aus, um den Messpunkt zu verschieben beziehungsweise zu setzen. Natürlich kann der Touch-AF auch im Sucherbetrieb eingesetzt werden.

Neben der umfangreich ausgestatteten AF-Funktion bietet die TZ96 natürlich auch die Möglichkeit, den Fokus manuell einzustellen. Dazu eignet sich der bereits erwähnte Fokusring hervorragend, da er sehr weich läuft. Als “Hilfe” für den Fotografen bietet die Kamera eine Fokus-Peaking-Funktion mit zwei Empfindlichkeitsstufen. Diese markiert Kontraste in einem Bild farbig, wenn sie stark genug und damit scharf sind. Die Farbe des Peakings kann zudem noch aus fünf Farben ausgewählt werden.

Als weitere Hilfe wird eine Fokuslupe von 3- bis 6-fach im Bildschirm eingeblendet. Bei gutem Licht kann der Fotograf mit diesen Funktionen recht einfach den richtigen Fokuspunkt ermitteln. Wird das Licht etwas schlechter, dann verursacht das Bildrauschen des Sensors zusammen mit der Peaking-Funktion einen deutlichen farbigen Nebel auf dem Bildschirm. Aber auch ohne Peaking-Funktion ist das Bildrauschen sehr aktiv beim Fokussieren. Deutlich besser geht das Fokussieren übrigens von der Hand, wenn der Sucher beziehungsweise das Display auf 60 Bilder pro Sekunde eingestellt sind.

4K-Fotofunktionen gehören seit Jahren zu Panasonic-Kameras. Die TZ96 macht hier selbstverständlich keine Ausnahmen. Wie schon ihr Vorgänger besitzt auch die TZ96 eine dedizierte Taste für die 4K-Fotofunktion. Hinter dieser verbirgt sich allerdings "nur” die Postfokus-Funktion. Diese Funktion war zwar wie die 4K-Foto-Funktion schon in den Vorgängermodellen zu finden, ist aber dennoch erwähnenswert. Diese Funktion erlaubt es, nach der Aufnahme zu bestimmen, wo der scharfe Bereich liegen soll und diesen dann in einem neuen Bild zu speichern. Darüber hinaus kann die Kamera die mit der Funktion aufgenommenen Bilder in einem Fokusstacking verarbeiten und so zu einem durchgängig scharfen Bild zusammenstellen.

Die 4K Serienbildfunktion befindet sich auf einer der Cursor-Tasten des Omni-Selectors. Zu den 4K-Serienbildfunktionen gehört der sogenannte Pre-Burst, der bereits vor der Auslösung Aufnahmen speichert. Zudem kann auch die 4K-Serienbildfunktion mit Start-Stop-Funktion gewählt werden, wo der Fotograf den Auslöser einmal betätigt, um die Serienbildaufnahme zu starten und ein weiteres mal, um die Serienbilder zu stoppen. Des Weiteren gibt es eine ganz "normale” 4K-Serienbildfunktion, die solange Aufnahmen macht, wie der Fotograf den Auslöser gedrückt hält.

Bei der 4K-Videofunktion hat sich im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht viel getan. So bietet die TZ96 weiterhin eine maximale Videoauflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten und eine maximale Bildwechselfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde. FullHD mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten kann mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden. Zudem können FullHD-Videos alternativ im AVCHD-Format aufgezeichnet werden. 4K nutzt hingegen ausschließlich den modernen MP4 Container mit einer H.264-Codierung. Leider nutzt die Kamera für 4K-Video nicht den gesamten Sensor, sondern nur einen Teil, was wiederum den Bildwinkel des Objektivs bei der Aufnahme verkleinert.

Der Ton wird mit dem eingebauten Stereromikrofon aufgezeichnet. Bei diesem lässt sich ein elektronischer Windfilter zuschalten. Da das Mikrofon recht dicht am Objektiv platziert ist, machen sich Zoom- und Fokus-Geräusche in den Aufnahmen bemerkbar. Zudem bietet die Kamera eine Zoom-Mikrofon-Simulation an.

Außerdem besitzt die Kamera eine Zebra-Funktion, die den Fotografen bei Videoaufzeichnungen vor unter- und überbelichteten Bereichen durch eine Schraffur im Bild warnt. Es stehen zwei Zebramuster-Speicher zur Verfügung, die vom Fotografen definiert werden können. Die Muster zeigen sich anhand der vom Fotografen eingestellten Schwelle.

Bei voller Auflösung von 20 Megapixeln erreicht die Kamera eine Serienbildfrequenz von etwa 8,4 Bildern pro Sekunde mit maximal 31 Bildern nacheinander bei Rohdatenaufnahmen. Bei JPEG-Aufnahmen beschleunigt sich die Serienbildgeschwindigkeit auf 10,2 Bilder pro Sekunde und 101 Aufnahmen nacheinander. Die Dauerlauffrequenz betrug bei Rohdatenaufnahmen eher stotternde 1,7 Bilder pro Sekunde. Bei JPEG Aufnahmen hingegen arbeitete die Kamera mit recht rhythmischen 4,6 Bildern pro Sekunde.

Doch welche Speichergeschwindigkeit sollte nun die SDHC- beziehungsweise SDXC-Speicherkarte besitzen, um die 4K-Videofunktion und Serienbildfunktion voll auszuschöpfen? Die Kamera speichert Fotos mit etwa 40 Megabyte pro Sekunde und Videos mit maximal 100 Mbit pro Sekunde, was 12,5 Megabyte pro Sekunde entspricht. Somit sollte die Speicherkarte mindestens 40 Megabyte pro Sekunde speichern können. Es ist allerdings nicht notwendig, dass die Karte UHS-1- beziehungsweise den UHS-2-Technologie besitzt, da der Geschwindigkeitsvorteil von der Kamera nicht ausgenutzt werden kann.

Was bietet die TZ96 sonst noch? Vieles ist die korrekte Antwort. Unter Anderem stehen neben einer HDR- und Belichtungsreihenfunktion noch eine Zeitraffer- sowie eine Stop-Motion-Funktion zur kreativen Verfügung. Also eigentlich alles, was man von einer Reisekamera erwartet.

Neben den ganzen inneren Werten und Funktionen der DC-TZ96 sollte das 30-fach-Zoom ebenfalls erwähnt werden. Das Objektiv ist optisch stabilisiert, was bei der Lichtstärke von F3,3 im Weitwinkel bis F6,4 im Telebereich auch notwendig ist. Die Stabilisierungsleistung liegt bei etwas mehr als zwei Blendenstufen. Darüber hinaus kann sich der Stabilisator selber ausschalten, wenn er keine nennenswerte Kamerabewegung ermittelt. Damit soll verhindert werden, dass der Bildstabilisator aktiv ist, wenn die Kamera beispielsweise auf einem Stativ steht.

Bevor wir zur Bildqualität kommen, sollte noch die Konnektivität der Kamera thematisiert werden. Im Gegensatz zum Vorgänger TZ91 verfügt die TZ96 nicht nur über ein WLAN-Verbindungsoption, sondern kann auch über Bluetooth mit einem Smartgerät verbunden werden. Das ermöglicht die dauerhafte Kopplung von Kamera und Smartgerät, um Positionsdaten vom Smartgerät bei der Aufnahme in die Metadaten des Bildes zu schreiben.

Während die Bluetooth-Funktion eine geringere Bandbreite zur Datenübertragung besitzt und sich somit nur auf Aufgaben mit geringem beziehungsweise langsamen Datenaustausch beschränkt, ist die WLAN-Funktion für die Übertragung von großen Datenmengen zuständig. Neben der Übertragung von Bildern und Videos nutzt auch die umfangreiche Live-View-Fernbedienung die WLAN-Verbindung. Die WLAN-Verbindung ist allerdings deutlich energiehungriger als die Bluetooth-Verbindung und sollte deshalb eher sparsam eingesetzt werden.

Der Funktionsumfang der App ist hoch und auch die Bedienung ist komfortabel. Bei der Einrichtung der Verbindung zwischen der kostenlosen App und Kamera muss man sich etwas in Geduld üben, da man sich durch Einstellungsmenüs der Kamera, der App und des Smartphones fummeln muss. Dieser Vorgang ist zwar immer nachvollziehbar, fühlt sich aber unnötig kompliziert an. Hier kann Panasonic noch einiges von Herstellern wie beispielsweise Fujifilm lernen, die mit ihrer App eine ziemliche Referenz darstellen, wenn es um den Kopplungskomfort geht.

Die Panasonic-App ist kostenlos für iOS- und Android-Smartgeräte verfügbar. Außerdem lässt sich die TZ96 in eine bestehende WLAN-Infrastruktur integrieren, so dass Daten ohne Umweg an den richtigen Ort gespeichert werden können (auf dem PC muss dafür eine passende, ebenfalls kostenlose Software installiert werden).

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