Superzoom-Kamera, Bridge-Kamera, Kompaktkamera

Testbericht: Panasonic Lumix DMC-FZ10

2004-04-30 Wenn eine der großen Nummern auf dem Markt der Unterhaltungselektronik sich mit einem renommierten Unternehmen im Bereich der traditionellen Kameratechnik und Optik zusammen tut, lässt das einiges erwarten. Wenn dabei dann eine Kamera herauskommt, die eine ordentliche Auflösung mit einem Bildstabilisator-Zoom der Superlative verbindet, dann sorgt das noch mehr für Gespräche. Eine, die Aufmerksamkeit derart erregende Kamera, wie die aus der Kooperation Panasonic und Leica geborene Lumix DMC-FZ10, konnten wir uns für einen ausgiebigen digitalkamera.de-Test deshalb natürlich nicht entgehen lassen.  (Yvan Boeres)

   Panasonic Lumix DMC-FZ10 [Foto: MediaNord]
 

Panasonic und Leica haben mit der Lumix DMC-FZ10 das Feuer der Begierde von so manchem Digitalkamera-Enthusiasten angefacht und selbst nach dem Erscheinen der 8-Megapixel-Boliden von Konica-Minolta, Canon, Nikon, Sony und Olympus ist die FZ10 das Thema vieler Gespräche. Unsere Eindrücke und Beobachtungen zu diesem interessanten Sonderling haben wir sowohl im nachfolgenden Text als auch im nebenstehenden Steckbrief, in der Tabelle "Messwerte" am Ende des Tests und in einer aktualisierten Version unseres digitalkamera.de-Datenblattes zu dieser Kamera festgehalten. Ergänzend dazu bieten wir das DCTau-Testprotokoll, das diesem Test bei der Beurteilung der Bildqualität zugrunde lag, zum kostenpflichtigen Abruf (bzw. im Abo) an.

Ergonomie/Verarbeitung  Ein Wechselbad der Gefühle erlebt man bei der Panasonic Lumix DMC-FZ10 in Sachen Ergonomie und Verarbeitung. Erste Gefühlsschwankungen gibt es bereits beim bloßen Angucken und Anfassen der Kamera. Im Vergleich zum imposanten Objektivtubus aus Metall wirkt der Kamerakörper aus Kunststoff nicht nur zierlich, sondern auch fragil und leider auch billig. Wie robust auch immer der verwendete Kunststoff in der Praxis sein mag: Der gleiche Hauch von Hochwertigkeit wie beim Objektivtubus kommt beim Rest des T-förmigen Gehäuses nicht rüber. Ähnlich ergeht es der Ergonomie. Während die Bedienelemente in Zahl und Anordnung durchaus einen Eindruck der Übersichtlichkeit vermitteln, leidet die Bedienung der FZ10 an einer gewissen Umständlichkeit. Vor allem Benutzer, die die Kontrolle über die FZ10 selbst übernehmen wollen und die Automatik verlassen bzw. sich mit den Grundeinstellungen nicht zufrieden geben, sehen sich schnell gezwungen, einen Ausflug ins Kameramenü oder Bekanntschaft mit der Mehrfachbelegung der Tasten zu machen – und sei es nur, um z. B. den Bildstabilisator einzuschalten, eine Belichtungskorrektur einzugeben oder Belichtungszeit und Blende vorzugeben. Panasonic Lumix DMC-FZ10 - Rückansicht [Foto: MediaNord]Die beiden letzten Operationen wird man wohl nur dann ausführen, wenn man sich nicht an der von der Programmautomatik vorgegebenen Belichtung halten will, da die Matrix- bzw. Mehrfeldmessung der FZ10 im Regelfall zuverlässig arbeitet.

Eine zwiespältige Natur zeigt die FZ10 auch in anderen Gesichtspunkten. Gehört der LC-Farbbildschirm an der Kamerarückseite dank eines angemessenen Verhältnisses zwischen Bildschirmauflösung (130.000 Bildpunkte) und Bildschirmgröße (2,0") zu den besseren seiner Art, kann man den LC-Farbsucher der FZ10 nur bedingt als praxistauglich bezeichnen. Zwar liefert der Sucher der FZ10 trotz einer mehr als bescheidenen Auflösung von 114.000 Bildpunkten ein erstaunlich feines Sucherbild – dies aber auch nur, weil dieses nicht so stark vergrößert wird wie bei anderen Kameras mit LC-Farbsucher. Das Resultat ist ein sehr kleines Sucherbild; die linksbündige Anordnung des Okulars, der "Tunnelblick" des Suchers und die manuelle Umschaltung zwischen Sucher und Bildschirm tragen auch nicht unbedingt zur Bedienungsfreundlichkeit der Kamera bei. Zumindest sind die sonstigen Abbildungsleistungen (Rauschen, Nachzieheffekte, Kontrastbewältigung, Farbneutralität, Lesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung, Bildfeldabdeckung) der beiden LCDs in Ordnung. Hilfreich sind die einblendbaren Gestaltungshilfen (Gitternetz und Histogrammanzeige) sowie die Dioptrieneinstellung am LC-Sucher.

Einen letzten Kritikpunkt gibt es bei der Platzierung des Stativgewindes. Panasonic Lumix DMC-FZ10 [Foto: MediaNord]Das Metallgewinde liegt nicht in der optischen Achse und eine montierte Stativ-Schnellwechselplatte blockiert den Zugang zum Batterieschacht, der auch den Speicherkarten-Steckplatz beherbergt. Solche Designschwächen trüben den Spaß an der Arbeit mit der FZ10 erheblich. Das können auch die gute Handlage und scharnierbesetzte Hartkunststoffklappen zur Abdeckung der Schnittstellen bzw. Steckerleisten nicht wettmachen.

Objektiv  Das wohl charakteristischste Merkmal der Panasonic Lumix DMC-FZ10 ist ihr Objektiv der Superlative. Keine andere Digitalkamera bietet einen gewaltigen Zoomfaktor der Stärke 12 (Brennweitenbereich von 35 bis 420 mm entspr. KB) an – und das auch noch bei einer durchgehenden Lichtstärke von F2,8. Das von Leica signierte DC-Vario-Elmarit-Zoomobjektiv ist in dieser Beziehung einzigartig. Und wem das noch nicht genug des Guten ist, kann die FZ10 mit einen 0,8-fach-Weitwinkel- oder 1,5-fach-Telekonverter (DMW-LWZ10 bzw. DMW-LTZ10) bestücken und so den Brennweitenbereich nach oben auf 630 mm (Kleinbild-äquivalent) und nach unten auf 28 mm (Kleinbild-äquivalent) erweitern. Anstelle der Konverter kann man auch die serienmäßig beiliegende Sonnenblende aufschrauben, die – dank 72 mm-Filtergewinde – auch zur Aufnahme von Filtern oder Nahlinsen dient.

Gezoomt wird per Hebelsteuerung (Rechts/Links-Wippe); ist das Objektiv betriebsbereit ausgefahren, verändert sich der Objektivtubus dank Innenverschiebung von Linsenelementen nicht mehr in der Länge. Von einem zum anderen Ende des Brennweitenbereichs braucht die FZ10 rund 3 Sekunden, was angesichts des enormen Zoomfaktors ein guter Wert ist. Panasonic Lumix DMC-FZ10 - oben [Foto: MediaNord]Während ab dem mittleren Brennweitenbereich der Sprung von einer Brennweite zur nächsten in etwas gröberen Stufen erfolgt, ist im unteren Brennweitenbereich das Zoom so fein eingestuft, dass es das Prädikat "stufenlos" für sich beanspruchen kann. Lobenswert ist auch die Geräuscharmut des Objektivs: Außer einem sanften Gleiten hört man nichts. Total geräuschlos (zumindest wenn man das Schärfebestätigungssignal abschaltet), arbeitet der Autofokus der FZ10. Leider ist der Autofokus nicht gerade schnell (siehe Messwert-Tabelle) und über das fehlende AF-Hilfslicht und die etwas rückständige Autofokus-Technologie (kein Mehrfeld- oder Flächen-AF) tröstet auch keine Schärfenachführungsfunktion oder Spot-AF-Funktion (bei der das Messfeld auf Punktgröße verkleinert werden kann) hinweg. Wesentlich bedienungsfreundlicher zeigt sich die manuelle Scharfstellung. So genügt es, sobald man den Fokussiermodus-Schalter am Objektivtubus von AF auf MF gestellt hat, am Fokussierring (fly-by-wire-Prinzip) zu drehen, um augenblicklich eine 4-fach-Lupe zu aktivieren. Und wenn man den Schalter von der MF-Position leicht nach unten drückt, leistet der Autofokus die Vorarbeit. Zu guter letzt sei in diesem Abschnitt noch zu erwähnen, dass der Schärfebereich der FZ10 im Normalbetrieb, je nach Brennweite, bei 30 cm bzw. 2 m liegt und der Makro-Modus (5 cm Mindestabstand in WW-Stellung) ärgerlicherweise nur als Motivprogramm zur Verfügung steht – was eine Einstellung der Blende und/oder der Verschlusszeit bei Nahaufnahmen zwar nicht ganz unmöglich, aber umständlich (über die Shift-Funktion oder über andere "Umwege") macht.

Blitz  Geblitzt wird bei der Panasonic Lumix DMC-FZ10 entweder über den eingebauten Miniaturblitz oder über einen Aufsteckblitz. Der integrierte Blitz, der manuell Panasonic Lumix DMC-FZ10 - unten [Foto: MediaNord]per Knopfdruck ausgeklappt wird, ist einigermaßen leistungsstark (LZ 6), erzeugt keinen Farbstich und leuchtet einigermaßen gleichmäßig aus (ca. 0,5 bis 1 Blende Lichtverlust an den Bildrändern); neigt aber trotz Abstand zwischen Blitzreflektor und Objektiv dazu, Rote Augen bei abgelichteten Personen hervorzurufen. Der Effekt ist allerdings nicht sehr stark ausgeprägt und kann durch Zuschalten einer Vorblitz-Funktion noch weiter abgeschwächt werden. Überblitzeffekte – die dank Mess-Vorblitz eher selten sind – kann man mit der Blitzbelichtungskorrekturfunktion (+/- 2 Blenden in Drittelstufen) entgegenwirken; eine Blitz-Langzeitsynchronisationsfunktion gibt es auch. Vorsicht aber bei aufgeschraubter Sonnenblende: Nimmt man diese nicht herunter, schattet sie einen Teil des Blitzlichtes ab. Wer trotzdem mit Sonnenblende und/oder optischem Zubehör fotografieren möchte oder einfach nur ein bisschen mehr Blitzleistung braucht, montiert einen externen Blitz auf dem Blitzschuh der FZ10. Dabei muss man aber auf jeglichen Komfort einer Steuerung des Blitzgerätes durch die Kamera verzichten, da nur ein einfacher Mittenkontakt zur Verfügung steht und der Blitz so in der Lage sein muss, die abzugebende Lichtmenge selbst zu dosieren. Panasonic Lumix DMC-FZ10 - rechts [Foto: MediaNord]Das setzt etwas Handarbeit, Grundkenntnisse in der Blitzfotografie und ein Blitzgerät mit Eigenautomatik (so genannte Computerblenden) voraus; einen vollautomatischen Betrieb gibt es nur mit dem eingebauten Blitz sofern dieser ausgeklappt ist und auf Automatik steht.

Bildqualität  Praktisch die ganze Kamera ist bei der Panasonic Lumix DMC-FZ10 "Marke Eigenbau". Das gilt nicht nur für das Objektiv, das vom Kooperationspartner Leica entwickelt wurde, sondern auch für den Großteil der Kameraelektronik – einschließlich Bildwandler. Denn der 4-Megapixel-CCD der FZ10 stammt nicht – wie bei den meisten Digitalkameras anderer Hersteller – von Sony oder Sharp, sondern ist eine Eigenentwicklung von Panasonic. Das erklärt auch, warum der CCD der FZ10 nicht den von anderen 4-Megapixel-Kameras bekannten CCD-Formfaktor von 1/1,8" besitzt, sondern einen CCD mit dem weitaus weniger geläufigen Formfaktor von 1/2,5". Begleitet wird der Panasonic-CCD von einem speziellen, hochintegrierten LSI-Signalverarbeitungsbaustein (Large Scale Integration) namens "Venus Engine", dessen besondere Fähigkeit im Gegensatz zu herkömmlichen Signalprozessoren darin besteht, das Luminanz-Signal nicht allein aus dem Grünanteil der Bildinformationen heraus zu erzeugen, sondern auch aus dem Rot- und Blauanteil. Das soll – laut Panasonic – u. a. eine Verbesserung der diagonalen Auflösung um bis zu 50 Prozent und der Gesamtauflösung im Allgemeinen zur Folge haben. Das belegen auch die Messungen aus unserem Messlabor: Der DCTau-Test bezeugt der FZ10 eine hervorragende Auflösung mit Spitzenwerten (Wirkungsgrad, Zentrierung, Richtungsabhängigkeit) bei kurzer und mittlerer Brennweite und immer noch guten bis sehr guten Werten bei langer Brennweite.

   Panasonic Lumix DMC-FZ10 - Schacht für Speicher und Akku [Foto: MediaNord]
  

Trotz eigens entwickeltem CCD, Venus Engine (sie soll auch zu einem verbesserten Signal/Rausch-Verhältnis beitragen), Rauschunterdrückung und doppelter Mikrolinsenschicht (zum Bündeln der einfallenden Lichtstrahlen bzw. zur optimalen Ausnutzung der Pixel) gelingt es Panasonic jedoch nicht, auch in puncto Bildrauschen Maßstäbe zu setzen. Hat Panasonic bzw. die FZ10 das Farbrauschen noch gut im Griff, kann man das gleiche vom Helligkeitsrauschen leider nicht behaupten, das sich vor allem in den dunkleren Bildpartien bemerkbar macht. Zumindest ist der "Schnee" ziemlich fein – es ist also nur die Menge, die stört. Glücklicherweise ist die Scharfzeichnung auch nicht zu stark, denn sie würde nur das Bildrauschen noch stärker betonen. Moiré-Effekte, Artefakte und Farbsäume kann man bei der FZ10 getrost als "kaum sichtbar" einstufen; keine Sorge sollte man auch vor hohen Motivkontrasten haben, da die FZ10 bis zu ca. 9 Blendenstufen verkraftet und so trotz hohem Ausgabekontrast (d. h. dem letztendlich in den aufgenommenen Bildern sichtbaren Kontrast) genügend Belichtungsspielraum bietet, bevor die Lichter ausfressen oder die Schatten zulaufen. Unter Umständen als störend kann schließlich auch noch die standardmäßig leicht bläuliche Farbwiedergabe empfunden werden. Dieser kann einfach entgegengewirkt werden, indem man im Kameramenü unter "Farbeffekte" eine wärmere Farbwiedergabe auswählt.

Bei einer Kamera, deren Objektiv stolz den Namen Leica trägt, sind die Erwartungen an die optische Qualität entsprechend hoch. Tatsächlich liefert die 12-fach-Zoomoptik eine, angesichts des enormen Brennweitenbereiches und der durchgängigen Lichtstärke von F2,8, mehr als ordentliche Abbildungsleistungen. Die hohe Bildauflösung ist sicherlich auch dem Auflösungsvermögen der Leica-Optik zu verdanken; die Randabdunkelung von nicht mal einer halben Blende im ungünstigsten Fall verschwindet, wenn man auch nur eine Stufe abblendet oder im mittleren Brennweitenbereich arbeitet. Markanter, aber auch durch die soeben genannten Methoden abschwächbar und für ein Objektiv mit einem derartigen Brennweitenbereich absolut in Ordnung, ist die Verzeichnung, die am Weitwinkel-Ende am stärksten ausgeprägt ist. Im Großen und Ganzen braucht das Objektiv der FZ10 seine Herkunft jedenfalls nicht zu leugnen; da gibt es nichts, wofür sich Leica schämen müsste.

Panasonic Lumix DMC-FZ10 - Menü 1 [Foto: MediaNord]   
Panasonic Lumix DMC-FZ10 - Menü 2 [Foto: MediaNord]  
Panasonic Lumix DMC-FZ10 - Menü 3 [Foto: MediaNord]  
Panasonic Lumix DMC-FZ10 - Menü 4 [Foto: MediaNord]
  
 

Sonstiges/besondere Funktionen  Wie jede integrierte Digitalkamera, die etwas auf sich hält, wartet die Panasonic DMC-FZ10 mit einer Video- und Serienbildfunktion auf. Videoclips werden bei der FZ10 im QuickTime-Movie-Format (.MOV) bei einer Auflösung von 320 x 240 Bildpunkten (QVGA) aufgenommen – und das wahlweise mit einer Bildwiederholrate von 30 oder 10 Bildern pro Sekunde. Das Ganze natürlich auch mit Ton und ohne feste Zeitbegrenzung, da allein die Kapazität der Speicherkarte die maximale Aufnahmedauer festlegt. Selbst der Autofokus funktioniert bei der Videoaufnahme; dafür muss nur im Menü die Schärfenachführungsfunktion eingeschaltet werden. Der FZ10 fehlt allerdings eine bessere Videoauflösung (VGA ist mittlerweile bei vielen Kameras Standard) und die Möglichkeit, während der Aufnahme zu zoomen, um daran zu erinnern, dass Panasonic einmal Marktführer bei Camcordern war bzw. vom Videofilmen nichts von der Konkurrenz vorgemacht werden muss. Im Serienbildmodus besticht die FZ10 mit durchaus respektablen Werten; sowohl von der Geschwindigkeit als auch von der maximalen Anzahl der Bilder her, die in Folge gemacht werden können (siehe Messwerttabelle), braucht sich die FZ10 nicht hinter anderen 4-Megapixel-Kameras oder höher auflösenden Modellen zu verstecken. Sonderfunktionen bietet die FZ10 im Aufnahmemodus u. a. in Form einer Belichtungsreihenfunktion, Motivprogrammen (Porträt, Sport/Action, Makro/Nahaufnahmen, Nachtporträt, Panning-Modus für Mitzieheffekte), einer Weißabgleichs-Feinkorrektur (neben der Automatik, den Voreinstellungen und dem manuellen Weißabgleich), eines Digitalzooms (3-fach), Farbeffekten (Warm, Kalt, S/W) und Parametriermöglichkeiten für Scharfzeichnung, Bildkontrast und Farbsättigung. Im Wiedergabemodus gibt es dann noch u. a. eine Sprachnotizfunktion (max. 10 s pro Foto), eine Bilddrehungsfunktion, eine DPOF-Bildbestellungsmöglichkeit, eine nachträgliche Bildgrößenveränderung (Auflösung/Ausschnitt) und eine Diaschau-Funktion sowie eine Menüführung in diversen gängigen Sprachen. Das PTP-Bildübertragungsprotokoll (keine Treiberinstallation auf Rechnern mit modernen Betriebssystemen notwendig) und den USB-Direktdruck beherrscht die Kamera auch; neben dem markenübergreifenden Direktdruckstandard PictBridge wird auch Epsons proprietäres Verfahren USB-Direct Print unterstützt.

Selbstverständlich kann dieser Testbericht nicht schließen, ohne dass der eingebaute Bildstabilisator der FZ10 erwähnt wird. Die FZ10 arbeitet mit einem optischen Bildstabilisator (O.I.S.), bei dem ein Linsensystem – grob vereinfacht ausgedrückt – in die entgegengesetzte Richtung der Handbewegungen seines Benutzers bewegt wird, um so einen Großteil der Verwacklungen zu kompensieren. Ein solches Ausstattungsmerkmal ist bei einer Kamera, deren Brennweitenbereich sehr stark in Tele-Gefilde hineinragt, trotz hoher Lichtstärke eigentlich unabdingbar – will man nicht ständig ein Stativ mit sich herumschleppen und/oder ständig mit rauschfreudiger Höchstempfindlichkeit arbeiten. Panasonic Lumix DMC-FZ10 - links [Foto: MediaNord]Mit eingeschaltetem Stabilisator sind Freihandaufnahmen auch mit voll bis in den Telebereich ausgenutztem Zoom noch bei verhältnismäßig langer Verschlusszeit (in der Regel zwei bis drei Stufen unter dem Umkehrwert der Kleinbild-äquivalenten Brennweite) und niedriger Empfindlichkeitseinstellung möglich; die FZ10 erlaubt es dem Fotografen sogar festzulegen, ob der Stabilisator bereits beim Anvisieren des Motivs oder erst beim Auslösen in Kraft tritt.

Fazit  Panasonics und Sonys Aufstieg an die Spitze der Digitalkamerahersteller zeigt manche interessante Parallele. Beide Unternehmen kannten sich einst mehr mit dem Bau von Camcordern als von Fotokameras aus und beide haben die "Wissenslücken" innerhalb kürzester Zeit geschlossen, indem sie sowohl die eigene Entwicklung vorangetrieben haben als auch strategische Allianzen mit traditionellen Unternehmen aus der Fotobranche eingegangen sind (Sony mit Zeiss und Panasonic mit Leica). Und für beide Firmen scheint die Rechnung aufzugehen. Selbst wenn die Sony-Kameras den Panasonic-Kameras noch in manchen Punkten einen kleinen Schritt voraus sind (weniger in Sachen Optik als in Sachen Kameratechnik), ist die Lumix DMC-FZ10 der "lebende" Beweis dafür, dass Panasonic kurz- oder mittelfristig aufschließen kann. Hierzu müsste Panasonic es noch fertig bringen, die Semi-Professionalität (u. a. in Sachen Blitztechnik, Bedienung, Autofokus und Ausstattung) weiter zu unterstreichen. Bis dahin bleibt die Lumix DMC-FZ10 eine Kamera, die mit ihrem Zoom Freunde langer Brennweiten anspricht; Sport- und Actionfotos sowie Tele-Schnappschüsse sind mit der Lumix DMC-FZ10 wegen des nicht besonders zügigen Autofokus und der z. T. umständlichen Bedienung allerdings nur eingeschränkt möglich.

Messwerte
Einschaltzeit ca. 4,1 s
Brennweitenverstellung
  Anzahl Stufen
  Zeit Weitwinkel bis Tele
motorisch über Zoomhebel
nahezu stufenlos
ca. 3 s
Autofokus-Geschwindigkeit ca. 0,9 s/ max. 1,5 s (abhängig von Motiv, Aufnahmebedingungen und Zoomstellung)
Auslöseverzögerung 0,1 s
Blitz
  gemessene Leitzahl
 
6
Batterielaufzeit ca. 210 Aufnahmen
Speicherzeiten
  RAW
  JPEG
  TIFF


ca. 3,7 s (1,2 MByte)

Auslösung während Speicherung möglich
Serienbilder
   Verwendete  Auflösung
   Geschwindigkeit
   Anzahl
   mit Blitz

2.304 x 1.728
4 Bilder/s im H-Modus, 2,2 Bilder/s im L-Modus
5-7 (je nach Kompressionsstufe)

Kurzbewertung

  • Erweiterungsfähigkeit (Blitz, optisches Zubehör)
  • eingebauter Bildstabilisator
  • durchgängige Lichtstärke von F2,8
  • enormer Zoomfaktor
  • kleiner, ungünstig platzierter LC-Farbsucher mit "Tunnelblick"
  • langsamer Autofokus, fehlendes AF-Hilfslicht
  • z. T. umständliche Bedienung
  • Makro-Modus als Motivprogramm

Technische Daten

Modell Panasonic Lumix DMC-FZ10
Sensor CCD-Sensor 1/2,5" 5,8 x 4,3 mm (Cropfaktor 6,0)
4,2 Megapixel (physikalisch), 4,0 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 2.304 x 1.728 (4:3)
Video (max.) 320 x 240 30p
Objektiv 35 mm / F2,8 (12-fach Zoom)
Sucher elektronischer Sucher
Monitor 2,0", 0,130 Mio. Bildpunkte
Belichtungsmessung Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung
Belichtungsreihe 3 Aufnahmen, ohne interne HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator optischer Bildstabilisator
Eingebauter Blitz ja
Blitzschuh Standard-Mittenkontakt Blitzschuh
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: ja
Serienaufnahmen max. 4 Bilder/s und max. 5 Aufnahmen in bester Qualität
kürzeste Verschlusszeit 1/2.000 s
Akkulaufzeit keine Angabe
Speicher
Multi Media Card
SD
Empfindlichkeit Automatisch ISO 50 bis 200, manuell ISO 50 bis 400
Abmessungen 139 x 87 x 106 mm (B x H x T)
Gewicht 581 g (betriebsbereit)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/N2S0Z (mit Preisvergleich)

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