Superzoom-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Panasonic Lumix DMC-FZ18
2007-10-02 Waren im Jahre 2004 so genannte Super-Zoom-Digitalkameras mit 10-fachem Zoom noch ein Renner, setzte Olympus vor sieben Monaten mit der SP-550 UZ und ihrem 18-fachen Zoom neue Maßstäbe. Panasonic ließ sich nicht lumpen und stellte vor fünf Wochen die Lumix FZ18 vor, und auch Fujifilm möchte einen solchen Zoomprotz auf den Markt bringen. Die FZ18 von Panasonic, um die es hier geht, beeindruckt dabei nicht nur mit ihrem Zoom, sondern kann auch mit anderen Highlights wie z. B. einem RAW-Modus und voller manueller Steuerbarkeit aufwarten, so dass man sie fast als Prosumer-Kamera bezeichnen könnte. Der ausführliche digitalkamera.de-Test zeigt, was alles in ihr steckt. (Benjamin Kirchheim)
Ergonomie und Verarbeitung Die in Schwarz und Silber erhältliche Panasonic Lumix DMC-FZ18 besitzt ein – nur auf den ersten Blick weniger hochwertig anmutendes – Kunststoffgehäuse, wodurch die Kamera die Leichteste ihrer Klasse ist. Obwohl es sich beim ersten Zugriff nicht so anfühlt, ist die Kamera ausreichend stabil, und insbesondere der gut ausgeformte Handgriff vermittelt jederzeit ein sicheres Haltegefühl, auch wenn der kleine Finger aufgrund der geringen Gehäusehöhe ins Leere greift. Der wohlgeformte Griff, die hinten angebrachte Daumenstütze und die gut angeordneten Tasten führen dazu, dass sich die Kamera sogar nahezu vollständig und mit sicherem Gefühl einhändig bedienen lässt – nur der mechanische Schalter zum Aufklappen des internen Blitzes bleibt außerhalb der Reichweite des rechten Daumens.
Metall wurde bei der Konstruktion der Kamera eher sparsam eingesetzt und findet nur am vorderen Objektivring, an den Schultergurtösen, als Abdeckplatte auf dem Programmwählrad, am Batteriefachscharnier und beim Stativgewinde Verwendung, das sich leider nicht in der optischen Achse befindet. Eine angebrachte Stativwechselplatte würde das Öffnen der am Kameraboden angebrachten Klappe verhindern, hinter der sich Akku und SD- oder SDHC-Speicherkarte befinden. Die linke Klappe ist hingegen immer zugänglich, so dass einem Anschluss des mitgelieferten USB-Kabels zur Verbindung mit einem Rechner oder der Stromversorgung mittels optionalem, externen Netzgerät nichts im Wege steht. Auch ein Fernsehgerät lässt sich mittels mitgelieferten Kabels an die USB-Buchse anschließen, allerdings liegt ein Signal nur im Wiedergabemodus der Kamera an.
Neben dem ausgeformten Handgriff und dem Blitz ist das große Objektiv das prägende Designelement der Kamera, so dass sie fast wie ein kleines Spiegelreflexmodell anmutet. Dies wird auch vom elektronischen Sucher und den zahlreichen Tasten unterstützt. Der Sucher tritt stark nach hinten hervor, wodurch man recht bequem nahe mit dem Auge heran gehen kann. Die Dioptrienkorrektur erfolgt mittels eines großen Rades rechts vom Sucher, der Einstellbereich ist mit -4 bis +4 dpt recht groß, so dass viele Menschen auf ihre Brille verzichten können. Wer dies nicht möchte, kann auch mit aufgesetzter Brille den 188.000 Pixel auflösenden Sucher bequem überblicken. Dieser zeigt alle Informationen an, die auch auf dem Display erscheinen würden, wirkt aber durch das recht große Sucherbild etwas grobkörnig. Möchte man lieber den rückwärtigen 2,5"- Monitor zur Bildkomposition verwenden, muss man per Knopfdruck auf diesen umschalten. Dessen 207.000 Bildpunkte wirken etwas feiner, und der Monitor ist vor allem auch bei Sonnenlicht noch brauchbar. Dem kommt außerdem die Power-LCD-Funktion zugute, die sich optional auch automatisch einschaltet, was allerdings in manchen Situationen zu früh erfolgt, wodurch man den Eindruck gewinnt, ein Bild zu hell zu belichten – man sollte sich davon also nicht täuschen lassen. Den recht geringen Betrachtungswinkel versucht Panasonic durch einen speziellen Modus zu verbessern, der allerdings nur den Einblick schräg von unten verbessert und ansonsten eher die Qualität der Darstellung beeinträchtigt – ein echtes LCD mit großem Betrachtungswinkel oder gar einen Klappmonitor kann das nicht ersetzen.
Beim Bedienkonzept bleibt Panasonic sich treu, ordnet fünf Tasten auf der Rückseite als Steuerkreuz an und ergänzt diese um einen Joystick, so dass dem Benutzer z. B. im Menü die Wahl bleibt, womit er lieber navigieren möchte. Bei der Aufnahme hingegen erfüllen die Tasten andere Funktionen als der Joystick, wodurch viele Funktionen DSLR-like direkt zugreifbar sind. Dazu gehören Belichtungskorrektur sowie Blitzeinstellung und Selbstauslöser. Über weitere Tasten an Kamerarück- und Oberseite können Serienbildmodus und Fokusmethode gewählt werden, sogar eine Belichtungs- und Fokusspeichertaste gibt es. Was man hingegen vergeblich sucht, sind Einstellräder für den Daumen- und/oder Zeigefingerbetrieb, wie sie bei vielen Prosumer- und DSLR-Kameras zu finden sind.
Auch bei den Menüs gibt es keine Experimente, und so findet sich alles an gewohnter Stelle. Das Aufnahmemenü bietet 20 Einstellungen auf insgesamt vier Seiten, wozu z. B. Parameter wie Farbsättigung und Bildschärfe oder auch der Bildstabilisatormodus zählen. Das Setupmenü braucht für seine 23 Einstellpunkte sogar fünf Seiten, wobei sich hier eher Einstellungen verbergen, die man nicht so oft ändern muss. Dazu zählt die Menüsprache genauso wie die Signalton- oder die Uhrzeit- und Datumseinstellungen. Bleibt noch das prägnante Programmwählrad zu erwähnen, das neben den klassischen "PASM"-Modi auch den Wiedergabemodus, die Motivprogramme, die Direktdruckfunktion sowie den Zugriff auf die Benutzerspeicher bietet, von denen es ganze Drei gibt. Durch die Möglichkeit, die Wiedergabe und das Direktdrucken mittels Programmwählrad zu aktivieren, verbaut sich Panasonic leider die ständige Aufnahmebereitschaft der Kamera. So drückt man in diesen Modi den Auslöser vergeblich, der übrigens Panasonic-typisch von der Zoomringwippe eingeschlossen wird.
Ausstattung Panasonic verbaut in seinen Kameras inzwischen viele clevere Funktionen, die dem Anwender das Leben erleichtern, d. h. er muss weniger mitdenken und bekommt Einstellungen von mehr oder weniger intelligenten Automatiken abgenommen. Dazu gehört beispielsweise die Gesichtserkennung, die Fokus und Belichtung bei Portraits optimal einstellt und so z. B. dafür sorgt, dass die Gesichter und nicht etwa der Baum in der Mitte des Hintergrundes scharf abgebildet werden. Innovativ ist ebenfalls die intelligente ISO-Funktion, die Bewegungen im Bild erkennt und ggf. die Empfindlichkeit heraufsetzt, um diese mit einer kurzen Verschlusszeit einfrieren zu können – dem Benutzer obliegt dabei die Kontrolle, wie weit diese Automatik wirken darf – 400, 800 oder 1.600 ISO stehen als Obergrenze zur Auswahl. Selbstverständlich gibt es auch eine "unintelligente" Automatik, die von ISO 100-400 arbeitet und manuelle Empfindlichkeitsstufen von 100, 200, 400, 800, 1.250 und 1.600 kennt – im Motivprogramm "Hohe Empfindlichkeit" stehen bei verringerter Auflösung sogar 3.200 und 6.400 ISO in einer Automatik zur Verfügung.
In den Menüs verbergen sich weitere zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten. Neben den klassischen Bildparametern wie Farbtönung, Sättigung, Schärfe und Kontrast lässt sich auch die Rauschunterdrückung in fünf Schritten verstellen. Über das inzwischen bei digitalen Kompaktkameras übliche 4:3-Seitenverhältnis hinaus stehen auch das klassische 3:2 sowie das "neumodische" 16:9 in jeweils mehreren Auflösungsstufen zur Verfügung. Auch bei den auf dem Monitor während der Aufnahme dargestellten Informationen wird bei Panasonic nicht gespart. Neben zahlreichen Einstellungen und Aufnahmeparametern können hier auch ein Gitter sowie ein Live-Histogramm eingeblendet werden. Möchte man schnell zwischen diversen Aufnahmeparametern wechseln, ist dies mit den drei Benutzerspeichern möglich. Nahezu alle aktuellen Kameraeinstellungen werden hier auf Knopfdruck abgelegt, wozu sogar die Signaleinstellungen wie das Auslösegeräusch zählen.
Recht leistungsfähig für eine Kompaktkamera dieser Auflösungsklasse ist der Serienbildmodus, der allerdings nur bei JPEG, nicht aber bei RAW zur Verfügung steht. Bei einer Frequenz von 2,8 Bildern pro Sekunde speichert die Kamera je nach Komprimierung 4 oder 7 Bilder in Folge, im Endlosmodus sinkt die Frequenz zwar auf 2 Bilder pro Sekunde, hält diese aber bis zur Erschöpfung der Speicherkapazität durch. Dass die Kamera während der Speicherung jegliche Funktionen blockiert, ist nicht weiter tragisch, denn ein JPEG ist in einer Sekunde, ein RAW in 2,1 Sekunden gespeichert. Eine noch höhere Bildfrequenz – allerdings bei drastisch verringerter Auflösung, dafür aber mit Tonspur – wird im Filmmodus erreicht. Dabei steht neben dem 4:3- auch ein 16:9- Seitenverhältnis mit 848 x 480 Pixeln Auflösung zur Verfügung. Der optische Bildstabilisator bleibt während der Filmaufnahmen aktiv, das Zoom ist allerdings blockiert, nicht einmal ein Digitalzoom steht zur Verfügung. Eine gute Videokompression nach DivX oder H.264 stehen leider ebenfalls nicht zur Verfügung, die Videos landen als recht große Quicktime-Filme mit Motion-JPEG-Kompression auf der Speicherkarte.
Der Blitz, der es lediglich auf eine Leitzahl von ca. 8,4 bringt, ist ebenfalls eher spartanisch, aber doch für die meisten Anwendungsfälle ausreichend ausgestattet. Eine Automatik steht erst nach manuellem Ausklappen zur Verfügung, außerdem hat der Benutzer die Möglichkeit, den (Aufhell-) Blitz zu erzwingen, einen Vorblitz zur Reduzierung roter Augen zu aktivieren oder diesen zusammen mit einer Langzeitsynchronisation zu verwenden. Der Vorblitz ist übrigens selten nötig, da der Blitz recht hoch ausklappt und so ausreichend weit (und somit rote Augen vermeidend) von der optischen Achse entfernt liegt. Eine Korrektur der Blitzlichtleistung steht ebenfalls zur Verfügung. Die Blitzbelichtung ist dank Vorblitzmessung sehr zuverlässig, auch Objektivabschattungen konnten wir im Arbeitsbereich nicht feststellen, und die Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig. Im Weitwinkel-Makromodus sollte der Blitz hingegen nicht eingesetzt werden, weil hier durch das großvolumige Objektiv Abschattungen auftreten.
Bei der Wiedergabe ist die FZ18 üppig ausgestattet, so dass hier kaum Wünsche offen bleiben sollten. Das fängt an mit der automatischen Bilddrehung bei Hochformatbildern, die die Kamera dank Orientierungssensor bereits bei der Aufnahme erkennt. Diashow, Kategorisierung, Löschen und Schützen, Titelvergabe und Nachvertonung runden die Funktionen ab, auch eine Bearbeitung wie das Zuschneiden und Verkleinern oder die Änderung des Seitenverhältnisses sind möglich. Die Kopierfunktion hingegen ist eher unbrauchbar, da der dafür notwendige interne Speicher mit 27 MBytes nur wenige Bilder fasst.
Objektiv Trotz des großen Objektivs ist die Einschaltzeit mit 1,6 Sekunden relativ kurz, auch das Durchfahren des gesamten Brennweitenbereichs geht mit 2,6 Sekunden recht flott vonstatten. Die Brennweitenverstellung erfolgt dabei mittels Ringwippe, mit der sich das praktisch stufenlose Zoom sehr präzise steuern lässt – ein Kompliment an die Konstrukteure! Auch die Geschwindigkeit des Autofokus geht in Ordnung. Zwar ermittelte unser Labor "nur" eine Geschwindigkeit von 0,5 Sekunden für den Autofokus, in der Praxis ist dieser aber – je nach Situation – im Highspeed-Modus durchaus deutlich schneller und reicht an die 0,2-Sekunden-Grenze heran. Besonders im Telebereich nimmt sich der Autofokus allerdings gelegentlich mal etwas mehr Zeit – das liegt schlicht an der Problematik, bei dem dann deutlich wackelnden Sucherbild eine präzise Fokussierung vorzunehmen. Wenn es für den Kontrast-Autofokus übrigens mal zu dunkel werden sollte, hilft das eingebaute orange Hilfslicht etwas nach – wer den aufdringlichen Lichtstrahl nicht mag, kann ihn aber auch per Menü Schlafen legen. Neben der schon erwähnten Gesichtserkennung verfügt der Autofokus auch über eine Messfeldeinstellung, die fünf Messfelder umfasst, optional gibt es auch eine Spot-Einstellung und eine 3-Feld-Einstellung. Prinzipiell verfügt der AF sogar über elf Messfelder, von denen aber immer nur eine begrenzte Anzahl aktiv ist – immerhin können die AF-Punkte in jedem Modus verschoben werden.
Die Makrofähigkeiten der FZ18 können sich ebenfalls sehen lassen. In Weitwinkelstellung des Objektivs kann man praktisch bis an die Frontlinse heran scharf stellen, was allerdings zu Problemen mit der Ausleuchtung führt. Bei 500 mm Brennweite hingegen muss man 1 Meter Abstand zum Motiv halten, auch die Vergrößerung ist nicht so stark, aber immer noch gut. Mit der optional erhältlichen Nahlinse lässt sich die Vergrößerung am Teleende noch einmal verdoppeln. Ist der Autofokus mal zu zickig, das Motiv zu schwierig oder schlicht zu dunkel, kann der manuelle Fokus zum Einsatz kommen, der ohne Umschaltung auf Makro den gesamten Fokusbereich abdeckt. Da Monitor und EVF für eine Schärfebeurteilung zu gering auflösen, schaltet sich bei der manuellen Fokusverstellung automatisch eine Lupe hinzu. Darüber hinaus gibt es eine äußerst nützliche Balkengrafik, die den Schärfebereich visualisiert, wohingegen die absolute Entfernungseinstellung als konkrete Zahl eingeblendet wird.
Bildqualität 8 Megapixel auf einem 1/2,5" kleinen Sensor und ein 18-faches Zoomobjektiv sind denkbar schlechte Voraussetzungen für eine gute Bildqualität. Panasonic setzt den hauseigenen Venus Engine III Prozessor dagegen, der über eine äußerst hohe Rechenleistung verfügt und so den einen oder anderen Bildfehler ausbügeln kann. Dafür werden beispielsweise das Farb- und das Helligkeitsrauschen getrennt gefiltert, was zu einer effektiveren Entrauschung führt. Die Panasonic Lumix DMC-FZ18 durchlief das DCTau-Testlabor in allen Disziplinen und überraschte durchaus mit einigen Werten. Das ausführliche Protokoll steht zum kostenpflichtigen Abruf bereit (siehe weiterführende Links).
Bereits bei den Auflösungswerten zeigt sich die hervorragende Rechnung des Leica-Objektivs. Die Auflösung ist in allen Brennweiten in der Bildmitte sehr gut, in der langen Brennweite sogar hervorragend. Ein Randabfall ist zwar in allen Brennweiten sichtbar, wobei er in der mittleren Brennweite am geringsten ist, aber die Auflösung sinkt in den Ecken bei keiner Brennweite kritisch ab. Auch der Wirkungsgrad ist gut, wobei auch hier die mittlere Brennweite die besten Werte zeigt. Passend zu den guten Werten bzw. zur Zielausrichtung der Kamera auf die schnelle Shoot-to-Print-Fotografie ohne Bildbearbeitung am Rechner ist allerdings die Aufbereitung feiner Bilddetails sehr aggressiv. Das führt besonders bei guten Auflösungswerten zu einer recht deutlichen Artefaktbildung. Diese große Schwäche teilt die Panasonic allerdings mit fast allen Kameras, die ähnlich hoch auflösen. Trotzdem ist die Scharfzeichnung insgesamt niedrig, wobei sie bis in die kritischen Helligkeitsbereiche von Haut- und Himmelstönen zunimmt, hier wird ein leichtes Weißclipping sichtbar.
Auch bei Randabdunklung und Verzeichnung kann das Objektiv begeistern. Die Randabdunklung ist praktisch kaum sichtbar, auch die Verzeichnung ist erstaunlich gering und nur in der kurzen Brennweite leicht sichtbar, hier werden zum Bildrand parallel verlaufende Linien in der Mitte zum Bildrand hin gebogen, was einer tonnenförmigen Verzeichnung entspricht. Das für den hoch auflösenden, kleinen Bildsensor kritische Rauschen hat Panasonic gut im Griff. So lassen sich durchaus auch höhere Empfindlichkeiten verwenden, wobei man keine Wunder erwarten sollte. Bei entsprechend hoch auflösenden Abzügen oder bei Verkleinerung für das Internet spielt das Rauschen aber eher eine untergeordnete Rolle. Die getrennte Behandlung von Helligkeits- und Farbrauschen zeigt sich insbesondere ab ISO 400, von wo an das Farbrauschen deutlich reduziert wird. Auch bei hohen Empfindlichkeiten bleibt die Eingangsdynamik gut, womit die Panasonic hochkontrastige Aufnahmesituationen gut bewältigt. Diese umfasst bei ISO 100 immerhin 8,4 Blendenstufen und sinkt bis ISO 800 um weniger als eine Blendenstufe ab. Auch die Ausnutzung der Helligkeitsstufen in der Ausgangs-JPEG-Datei ist sehr gut und die Tonwertkurve verläuft leicht invers-S-förmig, was der Darstellung mit weichen Lichtern und Schatten, aber härteren Mittentönen zugute kommt. Dabei ist die JPEG-Kompression in der hohen Qualitätsstufe so gering, dass keine Artefakte auftreten. Schaltet man dagegen auf die Standardkomprimierung um, die mehr als doppelt so viele Aufnahmen auf einer Speicherkarte zulässt, werden leichte Kompressionsartefakte sichtbar.
Eine große Schwäche vieler Kameras ist der Weißabgleich bei Kunstlicht, hier bildet die Lumix FZ18 leider keine Ausnahme. Der automatische Weißabgleich arbeitet bei allen Farbtemperaturen bis auf Glühlampenlicht gut, Letzteres wird mit einem starken Orangestich wiedergegeben. Den Kunstlichtproblemen begegnen die Hersteller normalerweise mit zahlreichen Weißabgleichsvoreinstellungen, nicht so Panasonic. Ein einziges Preset gibt es für Kunstlicht, und es arbeitet weder bei Leuchtstofflampenlicht noch bei Glühlampenlicht zufriedenstellend. So bleibt bei Glühlampenlicht nur der Griff zum manuellen Weißabgleich. Immerhin gibt es hier zwei Speicherplätze, von denen man sich einen für Glühlampenlicht reservieren und so die fehlende Voreinstellung ausgleichen kann. Ansonsten ist die Farbwiedergabe der Panasonic erfreulich neutral, und es lassen sich kaum unschöne Farbstiche feststellen. Wer an die Farben und die restliche Bildbearbeitung selbst Hand anlegen möchte, kann auf das RAW-Format zurückgreifen – so ist man relativ unabhängig von der kamerainternen Bildaufbereitung und dafür abhängiger von der Qualität des RAW-Konverters.
Die Belichtungsmessung der Panasonic arbeitet in den meisten Fällen zuverlässig, hat aber eine leichte Tendenz zur Überbelichtung. Dem kann man z. B. mit der Belichtungskorrektur begegnen. Für besonders kritische Situationen lässt sich die Belichtungsmessmethode von Mehrfeld auf mittenbetont oder Spot umstellen, sogar an eine Belichtungsreihenfunktion mit drei Bildern im Abstand von bis zu 1 EV hat Panasonic gedacht.
Fazit Der Panasonic DMC-FZ18 gelingt mit ihrem Funktionsumfang der Spagat zwischen Einsteigern, die eine zoomstarke Kamera mit zuverlässiger Automatik suchen, und Fortgeschrittenen, die gerne in die Aufnahmeparameter eingreifen. Das zeigt sich auch bei der erstaunlich guten Bildqualität, was nicht zuletzt auf das hervorragende Objektiv und die Venus Engine III zurück zu führen ist. Dabei ist im JPEG-Modus die deutliche Ausrichtung auf schnelle Fotografie zu begrüßen, während für Bildbearbeiter das RAW-Format zur Verfügung steht. Damit wird diese Zielgruppe genauso Spaß an der Kamera finden, auch wenn einige Prosumer-Funktionen fehlen.
Kurzbewertung
- Gute Performance (Autofokus, Zoom, Speicherzeit)
- Fortgeschrittene Einstellungen (Belichtung, Benutzerspeicher, RAW etc.)
- Hervorragend auskorrigiertes, zoomstarkes Objektiv
- Sehr gut abgestimmte Bildqualität
- Kein Zoom im Filmaufnahmemodus
- Fummelige Sonnenblende
- Schlechter Weißabgleich bei Kunstlicht
Technische Daten
Modell |
Panasonic Lumix DMC-FZ18 |
Sensor |
CCD-Sensor 1/2,5" 5,8 x 4,3 mm (Cropfaktor 6,0) 8,3 Megapixel (physikalisch), 8,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
3.264 x 2.448 (4:3) |
Video (max.) |
848 x 480 30p |
Objektiv |
28-504 mm / F2,8-4,2 (18-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher |
Monitor |
2,5", 0,207 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
optischer Bildstabilisator |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienaufnahmen |
max. 3 Bilder/s und max. 4 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/2.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
SD |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 100 bis 1.600, manuell ISO 100 bis 6.400 |
Abmessungen |
118 x 75 x 88 mm (B x H x T) |
Gewicht |
407 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/RCLKL (mit Preisvergleich) |