Superzoom-Kamera, Bridge-Kamera, Kompaktkamera

Testbericht: Panasonic Lumix DMC-FZ30

2005-10-19 Schon beim letzten digitalkamera.de-Test einer Panasonic-Kamera der zoomstarken FZ-Serie haben wir angemerkt, dass diese Kameraserie richtige "Entwicklungsschübe" durchmacht. Doch bei der neuen Lumix DMC-FZ30 ist der Entwicklungsschub so gewaltig, dass sie das altbekannte Erscheinungsbild der FZ-Kameras weit hinter sich lässt. Welches Stadium der Reife die FZ-Serie mittlerweile erreicht hat und wie gut die FZ30 geworden ist, ist die wesentliche Frage, auf die wir in diesem ausführlichen digitalkamera.de-Test möglichst viele Antworten geben möchten.  (Yvan Boeres)

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Dabei warten viele digitalkamera.de-Leser gespannt auf diesen Test, wie wir an den unzähligen E-Mail-Anfragen und an der Platzierung der Panasonic Lumix DMC-FZ30 ganz oben an der Spitze unserer Datenblatt-Top20 sehen können. Unser Ziel war es, die guten und die weniger guten Seiten dieser heiß begehrten Kamera zu beleuchten. Welches Bild sich daraus ergibt, können unsere Leser sowohl im nachfolgenden Text als auch im nebenstehenden Steckbrief, in der Tabelle "Messwerte" am Ende des Tests und in einer aktualisierten Version unseres digitalkamera.de-Datenblattes zu dieser Kamera nachlesen. Als hilfreiche Ergänzung dazu bieten wir das DCTau-Testprotokoll zum kostenpflichtigen Abruf (bzw. im Abo) an, das diesem Test bei der Beurteilung der Bildqualität zugrunde lag.

Ergonomie/Verarbeitung Mit der Lumix DMC-FZ30 wächst die FZ-Serie definitiv aus den Kinderschuhen und – speziell auf diesen Testabschnitt bezogen – aus den Kinderkleidern heraus. Nicht dass die "Kleider" der Vorgängermodelle nicht auch den Geschmack verschiedener Leute trafen und funktionell bzw. praktisch waren, aber so schnell, wie die FZ-Serie mit der FZ30 aus sich selbst herausgewachsen ist, musste unbedingt ein neues "Outfit" her. Vom Gehäuse- und vom Bedienkonzept her entspricht die FZ30 äußerlich besser den Erwartungen ihrer Zielgruppe, den so genannten Prosumern. Vor allem bei der Bedienung machten frühere Lumix-Kameras der FZ-Klasse noch einen unausgereiften Eindruck. Die FZ30 lässt sich hingegen in fast allen Punkten schnell und intuitiv bedienen, wie man es von einer Kamera dieser Klasse erwartet. Die Bedienelemente der Kamera verteilen sich schwerpunktmäßig auf drei "Ballungsgebiete": auf die linke Flanke des Objektivtubus, die rechts angrenzende Seite des LC-Bildschirms und die unmittelbare Umgebung des Auslösers. Die für die Kameraeinstellung wichtigsten Bedienelemente sind neben dem Hauptschalter und dem Auslöser das Programm- und Betriebsartwählrad auf der Kameraoberseite, die zwei Einstellrädchen an der Vorder- und Hinterseite des Handgriffs und die Navigationstasten an der Kamerarückseite.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Dank der weitgehend beispielhaften Ergonomie erfolgt der Zugriff auf diese Bedienelemente und demzufolge auf die Kameraeinstellungen völlig problemlos. Die Anordnung und Platzierung der Tasten/Knöpfe, Räder und Schalter ist in den meisten Fällen bis ins kleinste Detail durchdacht, und die Kamera liegt zu jeder Zeit sowohl fest als auch gut ausbalanciert in der Hand. Die rund 750 Gramm der FZ30 (betriebsbereit inkl. Sonnenblende und Schultergurt) sind gut verteilt und der mit einem gummiartigen Lederimitat verkleidete Handgriff schmiegt sich (u. a. dank der ausgeprägten Griffmulde) perfekt der Hand an. Auch an der Position und Konstruktion der diversen Zugänge gibt es nichts zu bemängeln. So kann man z. B. Speicherkarte und Akku (mit tatkräftiger Unterstützung des Venus Engine Signalverarbeitungsprozessors schafft der neue Lithiumionenakku CGR-S006E um die 300 Aufnahmen pro Vollladung) getrennt wechseln – und das auch im Stativbetrieb. Das Stativgewinde ist aus Metall und liegt genau in der optischen Achse; statt mit einem Gumminoppen wie bei vielen anderen Kameras sind die Anschlüsse (AV/USB, Netz, Fernbedienung) durch eine echte Klappe mit gefedertem Scharnier vor dem Eindringen von Schmutz und Staub geschützt. Die allgemeine Verarbeitung und die Materialqualität hinterlassen trotz allgegenwärtiger Verwendung von Kunststoff optisch wie auch taktil ein Gefühl der Solidität, und die FZ30 wirkt alles andere als "billig".

Auch wenn die FZ30 sich – subjektiv empfunden – besser bedienen lässt als die gerade zuvor von uns getestete Fujifilm FinePix S9500 und manche Details cleverer gelöst sind als bei dieser, kämpft Panasonics Neue zum Teil mit den gleichen "Unvollkommenheiten". Wie bei der S9500 muss man sich bei der FZ30 auf Menüebene begeben, um wichtige Parameter wie z. B. die Auflösung, den Weißabgleich oder die Lichtempfindlichkeitsstufen zu verändern. An die Möglichkeit einer Umbelegung verschiedener Tasten hat Panasonic ebenso wenig gedacht wie Fujifilm, so dass man auch hier vor "(un)vollendete Tatsachen" gestellt wird. Die Notwendigkeit, zur Konfigurierung der Kamera öfters mal das Menü einzuschalten, artet jedoch nicht zur Qual aus, da dieses übersichtlich und benutzerfreundlich strukturiert ist. Im Aufnahmemodus setzt sich das Menü zum Beispiel aus 15 einzelnen, untereinander stehenden Menüpunkten zusammen, die sich auf 3 Bildschirmseiten verteilen und insgesamt 65 Einstellungen zulassen. Über ein Reitersystem gelangt man auf die zweite Ebene des Menüsystems, wo man die Grundeinstellungen der Kamera (auf 4 Bildschirmseiten mit insgesamt 16 Menüpunkten und 54 Einstellungen) verändern kann. Ähnlich aufgebaut ist das Menü im Wiedergabemodus; wenn man sich bis an die herstellertypischen Eigenheiten (Menüstruktur/Aufmachung, Auswahlbestätigung usw.) des Menüsystems gewöhnt hat, funktioniert die Einstellung der Kamera recht schnell.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Dargestellt werden die Menüs wahlweise auf dem LC-Farbbildschirm oder im elektronischen Videosucher (EVF) an der Kamerarückseite, wobei den beiden Anzeigen auch die Hauptrolle bei der Bildwiedergabe und vor allem auch bei der Bildgestaltung (hier dienen sie dann als Ersatz für einen optischen Sucher) zukommt. Neu ist bei der FZ30, dass während der Bildvorschau 9 Pixel auf dem CCD in einem großen Pixelverbund "gebündelt" werden, um so dem LCD bzw. EVF ein helleres Bild zu liefern. Olympus setzt diesen "Trick" in ähnlicher Weise als Teil der so genannten "BrightCapture"-Technologie bei seinen Kameras der mju-Digital-Serie ein. Davon abgesehen bleibt es Geschmackssache, ob man bei der FZ30 nun lieber durchs Okular (eine Dioptrieneinstellung erlaubt die Anpassung der Schärfe an die Sehstärke) auf einen Mikro-LCD guckt oder mit etwas mehr (Augen-)Abstand auf den kleinen Monitor blickt. In beiden Fällen bekommt man jedenfalls die gleichen Informationen angezeigt und von den Abbildungsqualitäten (Farbtreue, Ruckelfreiheit, Rauschfreiheit, Lesbarkeit bei grellem und/oder schwachem Licht) her, geben sich die beiden LCDs nicht viel.

Wenn es aber darauf ankommt, mal aus einer anderen Perspektive als auf Augenhöhe zu fotografieren, dann spielt der LC-Bildschirm seine Vorteile aus. Ohne die Gestaltungsfreiheit von Bildschirmen mit seitlich angebrachtem Drehgelenk zu erreichen (Selbstporträts sind z. B. mit gleichzeitiger Bildkontrolle nicht möglich), erlaubt die dreh- und schwenkbare Konstruktion des FZ30-Bildschirms Aufnahmen aus den unterschiedlichsten Winkeln heraus. Aufnahmen aus der Vogel- und Froschperspektive sind ebenso möglich wie andere Kamerahaltungen (je nachdem, wie der Bildschirm gedreht ist, richtet die Kamera das Bild automatisch in eine betrachtungsfreundliche Lage aus), und man kann den Bildschirm auch mit der "Mattscheibe" (die allerdings eher glatt entspiegelt als matt ist) zur Kamerarückwand hin drehen, um beim Transport die Bildschirmoberfläche vor Staub und Kratzern zu schützen. In dieser Position wird auch selbständig auf den LC-Sucher umgeschaltet. In allen anderen Fällen reicht ein Knopfdruck auf den EVF/LCD-Schalter; den Luxus eines Augensensors wie einige seltene EVF/LCD-Kameras leistet sich die FZ30 nicht. Mit ihrer Auflösung von 230.000 bzw. 235.000 Bildpunkten sind der LC-Bildschirm bzw. der LC-Sucher gleichermaßen gut für die Schärfekontrolle geeignet. Natürlich ist die Bildschirmauflösung immer im Verhältnis zur Bildschirmgröße (0,44" beim LC-Sucher und 2" beim LC-Bildschirm) zu sehen, aber in der Praxis sind die Kinderkrankheiten der LC-Sucher früherer FZ-Modelle (Sucher mit "Tunnelblick" und unzureichende Bildschirmauflösung) bei der FZ30 so weit kuriert, dass eine vernünftige Arbeit mit beiden Anzeigen möglich ist. Zu bemerken wäre nur, dass es eine Belichtungsvorschau nur bei halb niedergedrücktem Auslöser gibt; der Bildschirm bzw. der Sucher zeigt also die Auswirkungen der Belichtungseinstellung nicht permanent, sondern erst auf Knopfdruck an. Das ist insofern unpraktisch, da man bei der manuellen Belichtungssteuerung nur mit einiger Fingerakrobatik die Belichtungswerte (Verschlusszeit und/oder Blende) so lange verändern kann, bis das Ergebnis auf dem Bildschirm bzw. im Sucher in etwa der gewünschten Belichtung entspricht. Panasonic zufolge ist das aber Absicht, da so der Bildschirm bzw. das Sucherbild auch dann hell bleibt, wenn der Blitz zugeschaltet wird. Wir können bestätigen, dass frühere Panasonic-Kameras der FZ-Serie sich so verhielten und auch wenn die bei der FZ30 angewandte Lösung nicht besonders elegant ist, hat sie zumindest den Verdienst zu funktionieren.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Optik Frühere Besitzer einer Kamera der FZ-Serie oder anderer Kameras mit tastengesteuertem Zoom lernen mit der Lumix DMC-FZ30 den Komfort, die Diskretion (die Geräuschentwicklung mancher Zoommotoren grenzt manchmal an die einer Kreissäge) und die Schnelligkeit eines mechanischen Zoomrings kennen. Zum Hineinzoomen ins Bild braucht man lediglich den ca. 2 cm breiten Drehring am Objektivtubus im Uhrzeigersinn zu drehen, wobei die Drehrichtung – wie wir mittlerweile herausgefunden haben – eine Sache der Firmenphilosophie ist. Der Zoomring weist genauso viel Spiel auf, wie er braucht, und dank der Innenfokussierung fährt auch kein Teil des Objektivs während des Zoomens teleskopartig heraus. Das hat auch den Vorteil, dass sich die Frontlinse beim Zoomen nicht dreht, was die Arbeit mit manchen Filtern (vor allem Polarisationsfilter und Verlauffilter) ungemein erleichtert. Für deren Anschluss und zum Anbringen von Konvertern o. ä. steht an der Objektivfront ein 55-mm-Gewinde zur Verfügung. Die mitgelieferte, tulpenförmige Sonnenblende wird ihrerseits auf den Objektivtubus aufgesteckt.

Dem Schriftzug auf dem Objektiv nach ist niemand Geringeres als Leica an dessen Entwicklung beteiligt gewesen. Wie weit die Kooperation zwischen Panasonic und Leica geht, weiß kaum jemand so richtig, aber diese Zusammenarbeit geht nun schon auf mehrere Jahre zurück. Einige der bisher in FZ-Kameras verbauten "DC Vario Elmarit"-Objektive leisteten sich den Luxus, bei einem enormen Zoomfaktor (12-fach) durchgehend die gleiche Lichtstärke beizubehalten. Bei der FZ30 geht zwar nichts von der Zoomstärke verloren, aber beim Zoomen ändert sich diesmal die größtmöglichste Blendenöffnung (von F2,8 am Weitwinkel-Ende auf F3,7 am Tele-Ende) geringfügig. Zur Orientierung dienen die auf Kleinbild-Verhältnisse umgerechneten Brennweiten am Objektivtubus, die durch entsprechende Markierungen (35, 50, 70, 90, 135, 200, 300 und 420 mm) gekennzeichnet sind. Etwas konfuser wird es, wenn man eine der Auflösungseinstellungen anwählt, die mit der "Extra Optikzoom"-Funktion (EZ) gekoppelt sind. Dann verschiebt sich der Brennweitenbereich nämlich mehr oder weniger stark nach oben, da nur noch ein – der eingestellten Auflösung entsprechender – Teilausschnitt des CCD-Sensors ausgelesen wird und sich dadurch der erfasste Bildwinkel verkleinert. Der Bildausschnitt würde theoretisch dann so aussehen, als ob man es mit einem Kleinbild-Objektiv von 44-530 mm (im 5-Megapixel-Modus) oder 55-565 mm (im 3-Megapixel-Modus) zu tun hätte. Das "Extra" an der "Extra Optikzoom"-Funktion ist aber, dass sich der Brennweitenbereich nicht nur verschiebt, sondern in gewisser Weise auch ausdehnt. So wird im 5-Megapixel-Modus letzten Endes ein Brennweitenbereich von 35-530 mm (entspr. KB) und im 3-Megapixel-Modus ein Brennweitenbereich von 35-565 mm (entspr. KB) abgedeckt. Was noch nach unten hin fehlte, hat sich dann die Kamera "zusammengebastelt", indem wieder mehr Sensorfläche ausgelesen (dadurch steigt aber wiederum die Auflösung) und die Auflösung einfach auf den eingestellten Wert heruntergerechnet wurde. Wem das zu kompliziert ist, darf nur behalten, dass man mit der "Extra Optikzoom"-Funktion bei Verringerung der Auflösung mehr Zoompower bekommt – und das schonender fürs Bild als mit einem gewöhnlichen Digitalzoom. Die Brennweitenangaben am Objektiv verlieren dann jegliche Bedeutung, aber man sieht ja auf dem Bildschirm bzw. im Sucher, was aufs Bild kommt.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Bei der FZ30 hat man – wie bei vielen anderen Kameras – die Wahl zwischen der automatischen oder manuellen Scharfstellung. Sollte man sich für die zweite Option entscheiden, genügt es, den AF-Betriebsschalter an der Objektivflanke auf "MF" zu stellen und den zweiten, etwas schmaleren Drehring am Objektiv zu drehen. Dieser funktioniert im Gegensatz zum Zoomring nicht rein mechanisch, sondern ist indirekt über einen kleinen Schrittmotor mit dem Linsensystem der Optik verbunden (so genanntes "Fly-by-wire"-Prinzip). Damit die manuelle Scharfstellung so präzise wie möglich erfolgt, wird der mittlere Teil des Sucherbildes automatisch in vergrößerter Ansicht auf dem LC-Bildschirm bzw. im Sucher eingeblendet. Auf Wunsch lässt sich diese praktische Einstellhilfe auch im Einstellungsmenü der Kamera ausschalten oder auf volle Bildschirmvergrößerung umschalten.

Sehr praktisch ist der kleine FOCUS-Knopf unter dem AF-Betriebsart-Schalter. Ist man im manuellen Fokussiermodus, kann man – ohne diesen zu verlassen – eine schnelle, automatische Scharfstellung veranlassen. Im AF-Betrieb (sowohl im Normal- als auch im Makro-Bereich) wechselt der Knopf seine Funktion und erlaubt das Positionieren der AF-Messfeld-Markierung innerhalb einer Matrix von 3 x 3 Positionen, sofern der passende AF-Modus im Aufnahmemenü aktiviert ist. Weitere AF-Betriebsmodi gibt es in Form einer automatischen AF-Messfeldwahl (auf 9 oder 3 Feldern), eines Spot-AF-Modus, eines Highspeed-Modus (im 1- oder 3-Feld-Betrieb), eines Einzelbild-Modus (die Kamera stellt auf einen bestimmten Punkt scharf und hält dann die Fokussierung fest) und eines Schärfenachführungs-Modus (die Schärfe wird kontinuierlich nachjustiert). Je nachdem, welche Brennweite eingestellt ist, arbeitet der Autofokus ab einer Mindestentfernung von 30 cm (WW) oder 2 m (Tele). Diese Distanz kann man in Weitwinkel-Position auf 5 cm verkürzen, indem man den AF-Betriebsart-Schalter auf "AF Macro" stellt.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Die Geschwindigkeit, mit der die FZ30 scharf stellt, hängt stark davon ab, wie viele AF-Messfelder man bemüht. Gibt man der Kamera die volle Kontrolle über die 9 AF-Felder, stellt sie nicht ganz so schnell scharf wie wenn man die Zahl der aktiven AF-Felder auf 3 oder auf 1 begrenzt. Denn sie verliert schon ein bisschen Zeit damit herauszufinden, auf welchem Bildteil sie scharf stellen soll bzw. welche(s) AF-Feld(er) sich mit dem Hauptmotiv decken. Wer sich nicht daran stört, dass die Kamera dann nur in der Bildmitte scharf stellt, erzielt im 1-Feld-Highspeed-Betrieb (wo zur Beschleunigung des Fokussiervorgangs die Auffrischungsrate des LCD/EVF gesenkt wird) die kürzesten Fokussierzeiten (siehe Messwerttabelle). Um die, ebenfalls in unserer Messwerttabelle angegebene, längste Fokussierzeit zu erreichen, müssen hingegen mehrere Bedingungen gleichzeitig erfüllt sein. Das geschieht vor allem dann, wenn alle Messfelder eingeschaltet sind, schwache Lichtbedingungen bzw. Motivkontraste herrschen und man mit den längeren Brennweiten (d. h. im oberen Teil des Tele-Bereiches) Motive fotografiert, die knapp an der Nahgrenze (d. h. der kürzesten Distanz, auf der die Kamera scharf stellen kann) liegen. Es bringt übrigens nichts, bei der Verwendung langer Brennweiten im Nahbereich den Makro-Modus einzuschalten, da dann immer noch ein Mindestabstand von 2 m einzuhalten ist und sich daraus kein Geschwindigkeitsvorteil (eher im Gegenteil) ergibt.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Natürlich kann man nicht von der Optik sprechen bzw. schreiben, ohne das Mega-O.I.S-System der FZ30 zu erwähnen. Der optische Bildstabilisator gehört mittlerweile zur Grundausstattung aller Lumix-Kameras (selbst die kleinsten und flachsten Modelle besitzen ihn) und sollte bei solch zoomstarken Kameras eigentlich auch Pflicht sein. Im Werkszustand ist die Stabilisierung eingeschaltet und arbeitet permanent (Mode 1). Durch Betätigung des kleinen Knopfes zwischen Auslöser und Serienbildtaste kann man den Stabilisator entweder ausschalten (was z. B. im Stativbetrieb Sinn macht) oder in den Mode 2 wechseln. Dann springt der "Optical Image Stabilizer" (kurz: O.I.S.) erst bei Berührung des Auslösers ein. Ein nettes "Gimmick" ist die Demo-Funktion, die einen Vorher-Nachher-Effekt mit und ohne Bildstabilisation live auf dem LC-Farbbildschirm simuliert. Die Funktionsweise der Mega-O.I.S.-Technik kann man grob vereinfacht wie folgt erklären: Zwei winzige Kreiselsensoren (wie sie u. a. in Raketen oder in Navigationssystemen von Flugzeugen zum Einsatz kommen) registrieren in Sekundenbruchteilen die Zitterbewegungen des Fotografen und geben die Daten an einen – vom Signalverarbeitungsprozessor unterstützten – Spezialchip weiter, der sie in Echtzeit analysiert und entsprechende "Gegenmaßnahmen" einleitet. Die bewirken eine mehr oder weniger starke Kompensation der Verwacklungen durch das gegenläufige Bewegen eines ganzen Linsensystems in Echtzeit. Das Objektiv "wackelt" sozusagen in die entgegengesetzte Richtung der Zitterbewegungen und gleicht diese so aus. Die Wirkung des Bildstabilisators kann man direkt im Sucher bzw. auf dem LC-Bildschirm beobachten. Was vorher ruckelte, "gleitet" jetzt sanft vor sich hin, und wer dann immer noch an einen "faulen Trick" glaubt, soll mal ein paar Fotos sowohl mit als auch ohne eingeschalteten Bildstabilisator machen und vergleichen. Mit eingeschaltetem Stabilisator sind Freihandaufnahmen auch mit voll bis in den Telebereich ausgefahrenem Zoom noch bei verhältnismäßig langer Verschlusszeit (in der Regel zwei bis drei Stufen unter dem Umkehrwert der Kleinbild-äquivalenten Brennweite) und niedriger Empfindlichkeitseinstellung möglich; durch die Weiterentwicklung des O.I.S-Systems (das nun zum Mega O.I.S. befördert wurde) funktioniert die Bildstabilisierung besser als je zuvor. Konkret wurde die Verwacklungskompensation im kritischen Frequenzbereich zwischen 7 und 10 Hz verbessert. Dadurch soll sich die Verschlusszeitengrenze, bei der noch unverwackelte Aufnahmen möglich sind, gegenüber dem ursprünglichen O.I.S-System um 1 Stufe erhöht haben. Das bedeutet zwar nicht, dass das Stativ ausgedient hat, aber man ist halt immer seltener darauf angewiesen. Jedenfalls bietet die Bildstabilisation einen reellen Mehrwert, und es gibt kaum jemanden, der nach dem Ausprobieren dieser Technik nicht davon überzeugt ist.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Blitz Obwohl es in der Lumix-Familie schon seit der DMC-LC1 eine Kamera mit TTL-Blitzschuh gibt, muss man sich bei der DMC-FZ30 mit einem rudimentären Mittenkontakt-Blitzschuh begnügen, wenn man von einem eigenständigen Blitzgerät Gebrauch machen will. Ein vollautomatischer externer Blitzbetrieb ist also nicht möglich, so dass ein bisschen "Handarbeit" und Schätzungsvermögen angesagt ist. Es können aber im Aufnahmemenü "Universaleinstellungen" aufgerufen werden, mit denen der hauseigene Systemblitz DMW-FL28 auskommt. Auf erweiterte Blitzfunktionen wie etwa eine ausgetüftelte Blitzbelichtungsmessung und -steuerung (iTTL, E-TTL-II o. ä.), eine drahtlose TTL-Blitzsteuerung oder eine Blitz-Belichtungsreihenfunktion muss man gar ganz verzichten.

Immerhin kommt die DMC-FZ30 mit einem kleinen Bordblitz daher, der genügend Kraft (LZ 12) besitzt, um auch ohne Erhöhung der Lichtempfindlichkeit Objekte bis zu einer maximalen Distanz von 4 Metern auszuleuchten. Mit "ISO-Doping" schafft er sogar Entfernungen von bis zu 7 Metern (bei Objektiv in Weitwinkel-Stellung). In Aktion tritt der eingebaute Blitz jedoch nur, wenn er zuvor vom Benutzer manuell entriegelt wurde. Auch im Nahbereich fühlt sich der Blitz sehr wohl, da nah gelegene Objekte nicht überstrahlt werden. Es empfiehlt sich aber, auf sehr kurze Distanzen den Makro-Modus der Kamera einzuschalten. Dann wird der Blitzeffekt automatisch noch ein bisschen mehr gedämpft; gegen die unvermeidlich auftretenden Schlagschatten (der Objektivtubus schattet einen Teil des Blitzlichtes ab) hilft dagegen nur das Anbringen eines aufsteckbaren Blitzgerätes. Sehr gut schneidet die DMC-FZ30 bei unserem Rot-Augen-Test, bei der Blitzabdeckung und bei der Farbneutralität des Blitzlichtes ab. Wer trotzdem in das Bildresultat eingreifen möchte, findet eine Rot-Augen-Verringerungsfunktion (per Vorblitz), eine Blitzbelichtungskorrekturfunktion, eine Weißabgleich-Voreinstellung für Blitzlicht und eine Blitz-Langzeitsynchronisationsfunktion vor (allerdings ohne die Wahl, ob die Blitzauslösung am Anfang oder Ende der Belichtung stattfinden soll). Während es eine spezielle Einstellung für das Zusammenspiel zwischen externem Blitz und Serienbildmodus gibt, ist das gleichzeitige Benutzen des Bordblitzes und eines externen Blitzgerätes nicht gestattet.

Bildqualität Im Vergleich zu ihrer Vorgängerin, der Lumix DMC-FZ20, zeigt die DMC-FZ30 eine um knapp 3 Millionen Pixel höhere Auflösung auf. Dass mehr Pixel auf gleicher Sensorfläche nicht unbedingt eine Steigerung der Bildqualität mit sich bringen, war auch Panasonic bewusst, so dass man die rund 8 Millionen Pixel auf einem größeren CCD (1/1,8" statt 1/2,5" wie bei der FZ20) untergebracht hat. Doch 8 Megapixel sind auch für einen 1/1,8"-CCD eine Herausforderung, und wie es allgemein um die Bildqualität der FZ30 bestellt ist, wollen wir in diesem Abschnitt herausfinden.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Zuerst die gute Nachricht: Die Auflösung ist – in Anbetracht der Leistungen, die das Objektiv bei einem solch enormen Brennweitenbereich zu leisten hat – sehr hoch. Am höchsten und am konstantesten ist die Auflösung, wenn man den mittleren Brennweitenbereich (in dem Universalobjektive oft ihre besten Leistungen aufbringen) benutzt. Im Tele-Bereich ist die Auflösung am Anfang (d. h. in der Bildmitte) noch genau so hoch wie im mittleren Brennweitenbereich, aber zu den Rändern hin verlieren die Bilder etwas mehr an Auflösung. Bei Verwendung der kurzen Brennweite (d. h. im Weitwinkel-Bereich) ist die Auflösung sowohl am Anfang (d. h. in der Bildmitte) als auch am Ende (d. h. an den Bildrändern) schwächer als in den beiden anderen Zoompositionen, wobei aber weiterhin nicht von schlechten Auflösungswerten geredet werden kann. Doch die Auflösung steigt und fällt bei der FZ30 nicht nur, je nachdem wie nah oder fern man von der Bildmitte ist. Das kann man – zumindest messtechnisch – zum Beispiel dann beobachten, wenn man das Objektiv in Weitwinkel-Stellung benutzt. Hier weicht die Auflösung in blauen und/oder gelben Bildbereichen von der Auflösung in anderen Farbbereichen ab, was u. U. geringe Artefakte und/oder eine unruhige Detailwiedergabe zur Folge hat. Ist das eher ungewollt, kann man bei der starken elektronischen Aufbereitung feiner Bilddetails durchaus von Absicht sprechen. Bei der FZ30 soll wohl ein Auflösungseindruck entstehen, der über die natürliche Auflösung hinausgeht, und auch wenn das Panasonic ziemlich gut gelingt (der Wirkungsgrad ist – je nach Brennweite – sehr gut bis hervorragend), erschwert das nachträgliche Feinarbeiten an verschiedenen Bildstellen.

Weniger Kopfzerbrechen dürfte Hobby-Bildbearbeitern das Nachschärfen ihrer Fotos am Computer bereiten. Die FZ30 liefert mit den Grundeinstellungen nur leicht geschärfte Bilder, die – bei Bedarf – ganz gut ein bisschen zusätzliche Schärfe vertragen. Analysiert man das Bild, nimmt die Scharfzeichnung mit zunehmender Bildhelligkeit zu, um zwischen den mittelhellen und den direkt darüber gelegenen Helligkeitsbereichen ihren Höhepunkt zu erreichen. Dann nimmt sie wieder ab, je heller es auf dem Bild wird. Diese Verteilung der Schärfe kann man als gut bezeichnen, und wem das nicht genug der kameraseitigen Scharfzeichnung ist, kann im Aufnahmemenü neben der Stärke anderer Parameter wie Farbsättigung, Bildkontrast und Rauschunterdrückung auch die der Scharfzeichnung einstellen.

Doch nun die schlechte Nachricht: Die DMC-FZ30 ist nicht wirklich rauscharm. Trotz Venus-Engine-II-Signalverarbeitungsprozessor und anderer technischer Raffinessen (z. B. wird das Luminanz-Signal nicht allein aus dem Grünanteil der Bildinformationen heraus gewonnen, sondern auch aus dem Rot- und Blauanteil) bringt es die Elektronik nur auf ein mittelmäßiges Niveau bei der Rauschfreiheit. Dass durchaus eine Rauschunterdrückung stattfindet, merkt man an der leichten Dämpfung des Rauschens in mittelhellen Bildbereichen. Doch ausgerechnet in Haut- und Himmelstönen ist das Rauschen wieder hoch. In dunklen Bildpartien tritt das Rauschen in Form von "Farbschnee" auf, während in helleren Bildbereichen farbiges und farbloses Rauschen in gleichem Maße, aber mit unterschiedlicher "Streuung" (bzw. Frequenz) vorhanden sind. Die Komprimierung (mit ihren etwas ungünstig gewählten Komprimierungsstufen) ruft eine weitere Form von Bildrauschen (nicht zu verwechseln mit den üblichen Blockartefakten) hervor. Übrigens sollte man davon absehen, die Stärke der Rauschunterdrückung im Aufnahmemenü auf "Hoch" zu stellen. Dann werden nur bildwichtige Details mit weg "gebügelt", und man richtet so mehr Schaden als sonst etwas an. Dabei sind die unterschiedlichen Rauscheffekte nicht die einzigen Störungen, die bei genauer Betrachtung auf den Bildern zu finden sind. Aufgrund zu geringer Tiefpassfilterung bilden sich an horizontal und vertikal verlaufenden Feinstrukturen deutliche Farbartefakte. An schräg in jede Richtung verlaufenden Feinstrukturen entstehen Farbmoiré-Effekte. Leicht und sehr stark geneigte Strukturen tendieren dazu, durch "Klötzchenbildung" von Pixeln Treppenstufen zu formen; die diversen Bildstörungen erschweren die nachträgliche Bildbearbeitung wieder unnötig.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Ein besseres Bild gibt die FZ30 wieder bei der Signalübertragung, der Verzeichnung und der Vignettierung ab. So verkraftet die Elektronik Helligkeitsunterschiede von rund 8 Blendenstufen; die Aufnahmen der FZ30 werden – anfangs schön gleichmäßig und in den dunkleren Bildbereichen etwas "abflauend" – in 250 (von 256 möglichen) Helligkeitsstufen abgestuft. Dass die Kamera bei der Vignettierung so gut abschneidet und die Bildränder über den ganzen Zoombereich hinweg nur maximal 0,4 Blenden dunkler sind als in der Bildmitte, hat sie der guten Qualität des Objektivs und der elektronischen Korrektur der Randabdunklungseffekte zu verdanken. Wie gut das Objektiv ist, zeigt die mit bloßem Auge kaum sichtbare Linienverzerrung bzw. Verzeichnung in der mittleren und langen Brennweite. Hoch und trotzdem für eine solch zoomstarke Kamera gut korrigiert ist die tonnenförmige Verzeichnung in der kurzen Brennweite bzw. in Weitwinkel-Position.

Abschließend noch eine paar Erläuterungen zur Farbneutralität, zur eng damit verbundenen Zuverlässigkeit der Weißabgleich-Einstellungen und zur Belichtung. Sofern der Weißabgleich richtig gemacht wurde (entweder automatisch oder manuell), werden Farben mit einem leichten Gelbstich in den hellen Bildbereichen wiedergegeben. Bei Außenaufnahmen und unter Neon- bzw. Leuchtstoffröhrenlicht (für das es im Weißabgleich-Menü keine Voreinstellung gibt) funktioniert die Weißabgleich-Automatik weitgehend zuverlässig; mit Glühlampenlicht kommt weder die Automatik noch die entsprechende Voreinstellung so richtig klar. In solchen Fällen empfiehlt es sich, den Weißabgleich manuell vorzunehmen, wobei für die Speicherung der Weißpunkt-Messung zwei Speicherplätze zur Verfügung stehen. Alternativ kann man auch die Möglichkeit wahrnehmen, die Bilder im RAW-Format zu speichern und am Computer mit den verschiedenen Farbtemperatur-Einstellungen oder Weißabgleich-Werkzeugen herum zu experimentieren. Bezüglich der Belichtungsmessung gibt es nicht besonders viel zu sagen – dank Mehrfeldmessung sind Fehlbelichtungen eher eine Seltenheit (allerdings arbeitet die Belichtungsautomatik der FZ30 manchmal nicht ganz konstant), und für ganz schwierige Fälle wartet die FZ30 mit einer ganzen Sammlung an Eingriffs- und Korrekturmöglichkeiten (mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung, Belichtungskorrekturfunktion, Belichtungsreihenfunktion, Belichtungsmesswertspeicher, semi-automatische und manuelle Belichtungssteuerung usw.) auf.

   Panasonic Lumix DMC-FZ30 Aufnahme Menü 1 [Foto: MediaNord]
   Panasonic Lumix DMC-FZ30 Aufnahme Menü 2 [Foto: MediaNord]
   Panasonic Lumix DMC-FZ30 Aufnahme Menü 3 [Foto: MediaNord]
   Panasonic Lumix DMC-FZ30 Setupmenü 1 [Foto: MediaNord] [Foto: MediaNord]
  Panasonic Lumix DMC-FZ30 Setupmenü 2 [Foto: MediaNord]
   Panasonic Lumix DMC-FZ30 Setupmenü 3 [Foto: MediaNord]
   Panasonic Lumix DMC-FZ30 Setupmenü 4 [Foto: MediaNord]
Sonstiges/besondere Funktionen

Was so für eine Leistung im Venus Engine II Signalverarbeitungsprozessor steckt, wird u. a. im Serienbildmodus ersichtlich. Ganz normal verhalten sich noch der H-Modus (High-Speed) und der L-Modus (Low-Speed). Je nachdem, welchen der beiden "Gänge" man eingelegt hat, steigt das Tempo auf 2 oder 3 Bilder pro Sekunde. Abhängig von der eingestellten Kompressionsstufe legt die Kamera nach 5 oder 9 Bildern eine kleine "Verschnaufpause" ein, in der sie die Speicherkarte mit dem gerade gemachten "Fang" befüllt. Auf Hochtouren läuft die Venus Engine II aber erst, wenn man in den nächsten Gang schaltet: Der mit einem Unendlichkeitssymbol (liegende 8) gekennzeichnete, dritte Serienbildmodus lässt beliebig lange Bildfolgen mit einer Bildfolgerate von 2 Bildern pro Sekunde zu. Zumindest in der Theorie, da irgendwann auch mal die Speicherkarte voll ist und langsame Karten (unter 10 MByte/s) ins Stocken geraten können. Die FZ30 bevorzugt SD-Karten, doch sie kann grundsätzlich auch mit MMC-Karten umgehen. Im Test machte die Kamera mit unserer MMC-Karte von Hama keine "Mucken", und Leistungseinbußen konnten wir weder im Videomodus noch in einem der drei Serienbildmodi feststellen. Das liegt vielleicht daran, dass es mittlerweile genügend schnelle MMC-Karten auf dem Markt gibt; böse Zungen würden behaupten, dass Panasonic als bekannter Hersteller von SD-Karten nur seine eigenen Schäfchen schützt.

Beim Durchstöbern der Kameramenüs, beim Durchlesen der Anleitung und beim Herumspielen mit der Kamera entdeckt man noch andere Facetten der Kamera. So erfährt man zum Beispiel, dass die FZ30 über einen Orientierungssensor verfügt, der Hochformat-Aufnahmen erkennt, dateiintern als solche kennzeichnet und automatisch ausrichtet (auch bei der Ausgabe auf einem Fernseher o. ä.). Auf Wunsch kann man die Größe von Bildern nachträglich durch Verringerung der Auflösung oder durch "Abschneiden" überflüssiger Bildpartien verändern, und sofern die Bilder im 16:9-Format aufgenommen worden sind, lassen sie sich später ins 4:3- oder 3:2-Format konvertieren. Nicht weniger als 14 Motivprogramme stehen bei der FZ30 zur Auswahl. Zu jedem Motivprogramm blendet die Kamera auf Knopfdruck eine kurze Beschreibung auf dem LCD-Monitor ein, so dass die einzelnen Voreinstellungen hier nicht weiter erklärt werden müssen.

Panasonic Lumix DMC-FZ30  [Foto: MediaNord]Im Auto-Modus (d. h. im vollautomatischen Betrieb) taucht die Gegenlichtkompensationsfunktion auf. Ist das Hintergrundlicht deutlich heller als das Hauptmotiv, genügt das Drücken des Belichtungskorrekturknopfes (Pfeiltaste oben), um durch Aufhellung des gesamten Bildes (es werden nicht nur wie bei manchen Kameras die Schattenpartien aufgehellt) einer Unterbelichtung des Vordergrundes entgegenzuwirken. Im Menü lässt sich u. a. Einfluss auf die Bildparameter (Scharfzeichnung, Farbsättigung, Bildkontrast und Rauschunterdrückung), die AF-Betriebsart (Einzelbild-Fokussierung oder Schärfenachführung), das AF-Hilfslicht (An/Aus), das Video-Signal (PAL/NTSC), den USB-Modus (normale Betriebsart, PictBridge-Direktdruck) und die Anzeige der Bilder im Wiedergabemodus (wahlweise mit oder ohne Hervorhebung der Lichter) nehmen. Sonst kann man noch Einzelbild-Animationen erstellen, einen Favoriten-Ordner anlegen, ein Gitternetz oder ein Histogramm ins Sucherbild einblenden, Bilder für den Druck markieren (DPOF-Funktion), eine kleine virtuelle "Diaschau" der aufgenommenen Bilder starten, Bilder manuell drehen, die Kamera auf den Anschluss eines Konverters hinweisen und einen als optionales Zubehör erhältlichen, elektrischen Kabelfernauslöser (DMW-RS1) an die Kamera anschließen.

Fazit Viele Leute hoffen, dass ihnen durch Testberichte wie diesen die Kaufentscheidung abgenommen wird. Das ist aber etwas, was – selbst wenn das zu unserer "Redaktionspolitik" gehören würde – wir im konkreten Falle der Panasonic Lumix DMC-FZ30 definitiv nicht tun können. Uns hat das Kamerakonzept der FZ30 sehr gut gefallen, doch ob man mit dieser Kamera glücklich wird oder nicht, ist – stärker als bei anderen Kameras – eine rein subjektive Sache. Am stärksten hängt das "Ja" oder "Nein" zur FZ30 davon ab, ob man ihr Bildrauschen als störend empfindet. Alles Andere (z. B. Wunsch nach mehr Weitwinkel, einer moderneren Blitztechnik oder direkteren Zugriff auf bildwichtige Einstellungen wie Weißabgleich, Empfindlichkeit und Bildqualität) ist nicht so entscheidend und darf gerne der Wunschliste für zukünftige Prosumer-Kameras von Panasonic hinzugefügt werden.

Messwerte
Einschaltzeit ca. 1,1 s
Brennweitenverstellung
  Anzahl Stufen
  Zeit Weitwinkel bis Tele
mechanisch über Drehring
stufenlos
benutzerabhängig
Autofokus-Geschwindigkeit min. 0,3 s / ca. 0,5 s / max. 1,2 s (abhängig von Motiv und Aufnahmebedingungen)
Auslöseverzögerung <0,1 s
Blitz
  Leitzahl
 
12 (Messung)
Batterielaufzeit ca. 290 Aufnahmen
Speicherzeiten
  RAW
  JPEG
  TIFF
 
ca. 4,1 s (15,5 MByte)
ca. 1,2 s ( 3,2 MByte)
ca. 5,3 s (22,8 MByte)
Serienbilder
   Verwendete Auflösung
   Geschwindigkeit
   Anzahl
   mit Blitz
 
3.264 x 2.448 (Fein)
ca. 2,4 Bilder/s im H-Modus, 2,0 Bilder/s im L-Modus, 1,8 Bilder/s im Dauerlauf
3-5 (je nach Kompressionsstufe im H- und L-Modus)
nur mit externem Blitz
 

Kurzbewertung

  • Leistungen des Videomodus auf Aufholkurs (im Vergleich zur Konkurrenz)
  • umfangreiche Erweiterungsmöglichkeiten (u. a. Fernauslöser-Anschluss, optisches Zubehör, Blitzschuh)
  • gute Qualität von LC-Bildschirm und -Sucher
  • dreh- und schwenkbarer LC-Bildschirm
  • zügiges Arbeitstempo (AF-Geschwindigkeit im Highspeed-Modus, Speicherzeiten, Einschaltzeit usw.)
  • durchaus effektives AF-Hilfslicht
  • Drehringe für Zoom und Fokus
  • leistungsstarker Bordblitz
  • sehr gute optische Leistung
  • semi-professionelle Ausstattung, umfangreiche Einstell- und Eingriffsmöglichkeiten
  • größtenteils beispielhafte Handhabung/Bedienung
  • besonders gut gelungene Weiterentwicklung des FZ-Kamerakonzeptes
  • z. Z. noch bescheidene Unterstützung des Panasonic-eigenen RAW-Formates
  • wenig Personalisierungsmöglichkeiten (Benutzerspeicher, frei belegbare Tasten, Individualfunktionen o. ä.)
  • Nahgrenze von 2 m im Tele-Bereich (konstruktionsbedingt)
  • gelegentliche Unausgewogenheit der Belichtung
  • kein "echtes" USB 2.0 (nur Full-Speed-Standard)
  • rudimentäres Zubehörblitzsystem (kein TTL, wenige Sonderfunktionen)
  • etwas umständliche Belichtungsvorschau
  • einige wichtige Aufnahmeparameter (Weißabgleich, Empfindlichkeit und Bildqualität) nur über Menü erreichbar
  • z. T. ausgeprägte Artefaktbildung
  • Rauschverhalten hinter den Erwartungen anspruchsvollerer Fotografen

Technische Daten

Modell Panasonic Lumix DMC-FZ30
Sensor CCD-Sensor 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm (Cropfaktor 4,8)
8,3 Megapixel (physikalisch), 8,0 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 3.264 x 2.448 (4:3)
Video (max.) 640 x 480 30p
Objektiv 35-420 mm / F2,8-3,7 (12-fach Zoom)
Sucher elektronischer Sucher
Monitor 2,0", 0,230 Mio. Bildpunkte
Belichtungsmessung Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung
Belichtungsreihe automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator optischer Bildstabilisator
Eingebauter Blitz ja
Blitzschuh Standard-Mittenkontakt Blitzschuh
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: ja
Serienaufnahmen ja
kürzeste Verschlusszeit 1/2.000 s
Akkulaufzeit keine Angabe
Speicher
Multi Media Card
SD
Empfindlichkeit Automatisch ISO 80 bis 200, manuell ISO 80 bis 400
Abmessungen 141 x 85 x 138 mm (B x H x T)
Gewicht 750 g (betriebsbereit)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/EN4RY (mit Preisvergleich)

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