Spiegelreflexkamera, Systemkamera
Testbericht: Pentax K-5 II und K-5 IIs
2013-01-31 Mit der K-5 II will Pentax eine sehr gute Kamera noch ein kleines bisschen besser machen. Dies betrifft vor allem den Autofokus, der in der K-5 II schneller und sogar in besonders dunklen Umgebungen noch arbeiten soll. Zudem nahm Pentax sich ein Beispiel an der Nikon D800 und D800E: Um die Bildqualität in Punkto Auflösung noch zu steigern, bietet Pentax eine K-5 IIs an, die im Gegensatz zur K-5 II keinen auflösungsbegrenzenden Tiefpassfilter besitzt. Ob sich das bei einem Sensor mit nur 16 Megapixel Auflösung überhaupt lohnt, soll der digitalkamera.de-Test zeigen. Ferner geht er der Frage nach, ob der Autofokus tatsächlich besser geworden ist und wie sich die Pentax K-5 II und K-5 IIs im Allgemeinen schlagen. (Benjamin Kirchheim)
Ergonomie und Verarbeitung Die Pentax K-5 II wirkt wie aus einem Block gefräst. Das metallisch-kühle Gehäuse macht einen absolut robusten Eindruck, gegen Umwelteinflüsse helfen mehrere Dichtungen, so dass man selbst bei Regen und Gischt oder in staubiger Umgebung bedenkenlos fotografieren kann. Nur sollte man dabei beachten, dass auch das Objektiv gegen Umwelteinflüsse geschützt sein sollte – bei Pentax sind das alle Objektive der DA*-Serie sowie diejenigen mit einem "WR" im Namenskürzel. Das Metallstativgewinde befindet sich vorbildlich in der optischen Achse, außerdem ist das Akkufach auf der Kameraunterseite weit genug davon entfernt, um auch bei Stativeinsatz noch zugänglich zu bleiben. Die Energie des Lithium-Ionen-Akkus reicht für rund 740 Aufnahmen nach CIPA-Standardmessverfahren. Die Speicherkarte wird in das Fach auf der rechten Gehäuseseite eingelegt, die Standards SD, SDHC und SDXC werden dabei unterstützt. Ebenfalls auf der rechten Gehäuseseite ist der Anschluss für einen Kabelfernauslöser zu finden. Links gibt es fünf weitere Schnittstellen. Der kleine fummelige Schraubstöpsel lässt sich nur schwer auf der Blitzsynchronbuchse heraus schrauben, man sollte ihn gut fest ziehen, denn das kleine Teil kann leicht verloren gehen. Hinter einem kleinen Gummistöpsel, der fest mit dem Kameragehäuse verbunden ist, verbirgt sich der separate Stereo-Mikrofonanschluss in Form einer 3,5 Millimeter Klinkenbuchse. Eine deutlich größere Gummiklappe verdeckt die Schnittstellen für HDMI, den USB/AV-Kombianschluss sowie die Netzteilbuchse. Damit ist die K-5 II insgesamt reichlich mit Schnittstellen bestückt, so dass man hier nichts vermissen muss.
Durch den ausgeprägten, mit einer Gummiapplikation versehenen Handgriff liegt die K-5 II sehr sicher in der Hand. Auch auf der Rückseite in der Daumenmulde sowie auf der linken Gehäuseseite sind Gummiapplikationen für einen besseren Halt aufgebracht. Zahlreiche Tasten, Drehregler und Schalter sind weit über das Gehäuse verstreut, wobei sich einige Bedienelemente über das Menü individualisieren lassen, etwa das Verhalten der beiden Drehräder oder des Raw-Knopfes. Zusätzlich bietet die Pentax auf dem Programmwählrad, das durch eine mittlere Taste gegen versehentliches Verstellen gesichert ist, Speicherplätze für individualisierte Kameraeinstellungen, so dass man für häufig verwendete Motivsituationen bestens gerüstet ist. Aufschluss über die gewählten Einstellungen geben das beleuchtete LC-Display auf der Kameraoberseite, der rückwärtige Bildschirm sowie die Anzeigen im Sucher. Letzterer bietet dank des hochwertigen Pentaprismas ein helles, großes Bild mit 0,92-facher Vergrößerung, das 100 Prozent des Bildfeldes abdeckt.
Darüber hinaus verfügt die K-5 II über eine Live-View-Funktion auf dem rückwärtigen Bildschirm. Dieser misst drei Zoll und löst feine 921.000 Bildpunkte auf. Die Displayschutzscheibe wurde von Pentax leicht entspiegelt und mit einem Kratzschutz versehen. Schade nur, dass der Monitor fest verbaut ist, ein Klappbildschirm wäre für ungewöhnliche Situationen prima. Das Monitorbild wirkt brillant, kontrastreich und blickwinkelunabhängig, nur in sehr hellen Umgebungen saufen die Schatten wie bei anderen Displays auch ab. Per Menü lassen sich Kontrast, Helligkeit und Farbgebung des Bildschirms den Wünschen des Fotografen anpassen. Das sehr umfangreiche Menü bietet viele Einstelloptionen, wirkt dadurch aber auch etwas unübersichtlich. Die meisten Funktionen jedoch sind selbsterklärend. Sogar an Weitsichtige hat Pentax gedacht: Die Schrift des aktuellen Menüpunkts lässt sich auf 150 Prozent vergrößern. Des Weiteren erlaubt ein Schnellmenü den Zugriff auf zahlreiche Optionen, um diese mit wenigen Knopfdrücken und ohne Scrollen im Menü anzupassen. Jedoch muss man sich hier die Symbolik zu eigen machen, denn nicht bei jedem Symbol ist gleich zu verstehen, was man damit verstellt.
Ausstattung Schon ein Blick auf das Programmwählrad macht klar: Die K-5 II wurde für ambitionierte Fotografen entworfen, die genau wissen, wie sie alle Parameter zu steuern haben, um das Motiv perfekt einzufangen. Motivprogramme sucht man also vergeblich, dennoch verfügt die Kamera über eine "grüne Welle", also einen Automatikmodus, der alle Einstellungen selbst übernimmt. Bei den Standardprogrammen ist bei Pentax jedoch längst nicht Schluss. Der Modus TAv etwa erlaubt die manuelle Steuerung von Blende und Belichtungszeit, während die ISO-Automatik für die korrekte Belichtung sorgt. Der Empfindlichkeitsbereich reicht von ISO 100 bis 12.800, eine Erweiterung schaltet ISO 80 sowie den Bereich oberhalb von ISO 12.800 bis hin zu ISO 51.200 frei. Die ISO-Automatik lässt sich umfangreich steuern, Ober- und Untergrenze sind frei wählbar, inklusive dem erweiterten Bereich, außerdem lässt sich wählen, wann die Automatik die ISO hoch schaltet. Ebenfalls anpassbar ist die Belichtungscharakteristik, sprich ob die Kamera die Priorität eher auf eine geöffnete Blende mit kurzer Belichtungszeit oder eine geschlossene mit höherer Schärfentiefe legt. Alternativ bevorzugt die Kamera anhand der vom Objektiv übertragenen Daten die optimale Blende mit der höchsten Auflösung.
Diverse Effekte und Einstellungen erlauben dem Fotografen großen Einfluss auf die Bildergebnisse. Eine HDR-Funktion macht mehrere unterschiedlich belichtete Aufnahmen und fügt diese zu einem Bild mit hoher Dynamik zusammen. Die Stärke des Effekts und die Belichtungsspreizung sind einstellbar. Eine Mehrfachbelichtungsfunktion existiert genauso wie eine Intervallfunktion oder etwa eine Reihenaufnahmefunktion. So kann der Fotograf mit großer Spreizung auf Knopfdruck viele Bilder aufnehmen und das HDR später am PC selbst erstellen. Neben JPEG und dem herstellerspezifischen Raw-Format PEF lässt sich auch das Adobe-DNG-Format einstellen. Pfiffig ist auch die elektronische Wasserwaage. Denn sie zeigt nicht nur an, dass man die Kamera schief hält, sondern die Pentax kann auch den Sensor drehen, um den Horizont automatisch gerade auszurichten. Ein leichtes Schiefhalten der Kamera, wie es fast jedem Fotograf passiert, wird dadurch ohne Bildqualitätsverlust ausgeglichen. Dabei macht sich die K-5 II den beweglich gelagerten Sensor zu Nutze, der selbstverständlich weiterhin das Bild stabilisiert, so dass man mit jedem angesetzten Objektiv, bei manuellen wird die Brennweite für die richtige Stabilisierung im Menü gewählt, in den Genuss des Stabilisators kommt – auch bei hochlichtstarken.
Dem Autrofokus hat Pentax wie versprochen Beine gemacht. Er arbeitet gegenüber der K-5 spürbar schneller, vor allem in dunkleren Umgebungen. Selbst wenn der Blick durch den Sucher aufgrund der dunklen Umgebung kein manuelles Fokussieren mehr erlaubt, verrichtet der Autofokus noch seinen Dienst. Insgesamt ein deutlicher Fortschritt gegenüber der K-5. In durchschnittlich 1/3 Sekunde stellt die K-5 II scharf und löst aus. Die Geschwindigkeit der Fokussierung hängt auch nicht mehr so sehr von der Blende des Objektivs ab, wir maßen keinen Unterschied zwischen F3,5 im Weitwinkel und F5,6 in Telestellung. Obwohl der Autofokus so schnell arbeitet, büßt er nicht an Genauigkeit ein. Ohne Fokussierung sinkt die Auslöseverzögerung auf kurze 0,11 Sekunden. Dennoch kann man den Autofokus auch deutlich langsamer bekommen, indem man die Kontrastmessung im Live-View verwendet. Hier zeigt sich einerseits eine starke Abhängigkeit von der Blende und andererseits eine generell langsame Fokussierung von 1,5 bis 2,5 Sekunden. Die Auslöseverzögerung trägt mit einen halben Sekunde ihren Teil dazu bei – und das obwohl der Spiegel oben bleibt, was die ohnehin leise Auslösung nochmals leiser macht. Immerhin gibt es dadurch keine Erschütterung durch Spiegelschlag, was sich auch bei Reihenaufnahmen positiv bemerkbar macht. Selbstverständlich verfügt die K-5 II aber auch über eine klassische Spiegelvorauslösung.
Des Weiteren verfügt die K-5 II über eine Full-HD-Videofunktion mit 25 Bildern pro Sekunde und MPEG-4-Speicherung. Das interne Mikrofon bietet nur Mono-Ton, ein externes aber erlaubt auch Stereo-Ton. In der Wiedergabe stehen dem Anwender zahlreiche Funktionen zur Verfügung von der Raw-Entwicklung bis hin zu Filtereffekten.
Bildqualität Im Prinzip unterscheidet sich die K-5 II vom Sensor her nicht von der K-5, denn beide setzen auf einen 16 Megapixel auflösenden, APS-C großen CMOS-Chip von Sony. Pentax verzichtet also auf den Sprung in die 24-Megapixel-Liga, den Mitbewerber Nikon beispielsweise sogar schon in der Einsteigerklasse vollzogen hat. Stattdessen setzt der japanische Hersteller auf die bewährte, rauscharme Qualität des 16-Megapixlers, die wir schon bei der K-5 lobten. Dennoch ließ Pentax sich etwas einfallen beziehungsweise hat sich einer Idee bedient, die Nikon bei der D800 und D800E bereits umgesetzt hatte: Eine zweite Variante der K-5 II namens K-5 IIs kommt ohne optischen Tiefpassfilter aus, was zumindest die Auflösung steigern sollte. Im Umkehrschluss muss man jedoch mit stärkeren Moiréeffekten leben, die an feinen Strukturen auftauchen können. Hier hat der Fotograf aber Möglichkeiten, durch geschickte Wahl der Schärfeebene entgegenzusteuern, denn in unscharfen Bereichen drohen auch weniger Moirés. Wir haben beide Modelle in unserem Testlabor genauestens mit verschiedenen Objektiven untersucht. An der K-5 II sind es das Standardzoom 18-55 WR, das als Setobjektiv mit der Kamera zusammen verkauft wird, sowie das F1,4 lichtstarke Premium-Porträtobjektiv DA* 55mm. Letzteres diente an der K-5 IIs als Vergleichsobjektiv. Die Testergebnisse mit allen Diagrammen sind wie gewohnt gegen ein kleines Entgelt erhältlich. Die Diagramme lassen sich darüber hinaus im PDF-Format zum Archivieren und Drucken herunter laden.
Vor allem bei niedrigen Empfindlichkeiten spielt die K-5 II ihre Stärken aus. Bei ISO 80 und 100 liegt der Signal-Rauschabstand bei sehr guten über 40 dB, bis ISO 1.600 bleibt er im Bereich von 40 bis 35 dB oder nur minimal darunter. Bei noch höheren Empfindlichkeiten bricht die Bildqualität jedoch sichtbar ein. Das Helligkeitsrauschen wird ab ISO 3.200 sichtbar und verstärkt sich bei höheren Empfindlichkeiten zunehmend. Das Farbrauschen hat Pentax hingegen besser im Griff, hier deutet die Messkurve sogar auf einen ab ISO 800 greifenden starken Farbrauschfilter hin, denn bis ISO 400 ist minimales Farbrauschen messbar, darüber sinkt es und die Messkurve geht in Zacken leicht rauf und runter. Die Korngröße bleibt trotz steigendem Luminanzrauschen auf niedrigem Niveau, so dass die Rauschkörner keine allzu großen, blockartigen Dimensionen annehmen. Hierbei hilft sicher auch die Möglichkeit, die JPEG-Kompression auf ein Minimalmaß herunter fahren zu können, was wir für den Labortest selbstverständlich auch getan haben. Die starke Rauschunterdrückung macht sich aber auch an feinen Details zu schaffen. Praktisch verlustfrei bleiben feinste Details bis ISO 800, bei ISO 1.600 ist der Detailverlust im geringen Maße messbar, aber noch im grünen Bereich. Bei ISO 3.200 liegt der Messwert auf der kritischen Grenze, wo man den Verlust von Details bereits wahrnehmen kann. Oberhalb dieser Empfindlichkeit wird dieser Verlust immer deutlicher. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass die Werte oberhalb von ISO 12.800 erst als ISO-Erweiterung freigeschaltet werden müssen, quasi als Warnung an den Anwender, dass es hier um die Bildqualität nicht mehr so gut bestellt ist. Ehe man aufgrund schwindenden Lichts gar kein Foto machen kann, wird dies dem Fotografen dadurch noch ermöglicht.
Die Eingangsdynamik bewegt sich bis ISO 1.600 auf sehr hohem Niveau von rund zehn Blendenstufen, auch bei ISO 3.200 ist sie noch gut. Darüber fällt sie aber immer deutlicher ab, so dass man hier je nach Motiv mit Einschränkungen rechnen muss. Tonwerte überträgt die Pentax gemäßigt angesteilt, heißt: Für ganz knackige Bilder muss man der Tonwertkurve noch etwas mehr "Wumms" verpassen, andererseits eignen sich die JPEG-Aufnahmen dadurch aber besser zur digitalen Nachbearbeitung. Auch bei der Nachschärfung ließ Pentax ein gutes Augenmaß walten, denn Details werden herausgearbeitet, die Schärfeartefakte werden mit maximal zehn Prozent dennoch nicht zu stark. Beim Tonwertumfang könnte Pentax hingegen gerne noch nachbessern. Nur bis ISO 200 werden viele der 256 Helligkeitsstufen genutzt, bis ISO 3.200 bleibt er mit ungefähr der Hälfte der möglichen Abstufungen gerade noch akzeptabel, ISO 6.400 und mehr sollte man im Sinne feiner Helligkeitsabstufungen jedoch nicht mehr verwenden. Deutlich besser sieht es bei den feinen Farbabstufungen aus, die sind auch ISO 6.400 noch gut und erst oberhalb von ISO 12.800 eingeschränkt. Apropos Farben: Die Werkseinstellung, in der wir testen, bietet äußerst lebendige Farben, was zu starken Abweichungen bei der Farbwiedergabe führt. Zum Glück kann man hier durch die Wahl entsprechender Einstellungen entgegen steuern und kommt so zu einer deutlich neutraleren und weniger kreischenden Wiedergabe.
Eine durchaus ordentliche Leistung liefert das 18-55-Millimeter Setobjetkiv an der K-5 II ab. Auf A4 reicht die Schärfe vom Zentrum bis zum Bildrand für ein gleichmäßiges Bild. Die Auflösungsmessung offenbart im Weitwinkel eine Randunschärfe mit bis zu 40 Prozent Auflösungsverlust. Abblenden hilft, dies zu reduzieren. Bei mittlerer und langer Brennweite ist die Randauflösung besser. Insgesamt liegt die Auflösung mit knapp unter 40 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) für eine 16-Megapixel-Kamera im guten Bereich. Die Randabdunklung ist insgesamt gering, die Verzeichnung hingegen fällt im Weitwinkel mit 2,5 Prozent auch mit dem bloßen Auge sichtbar tonnenförmig auf, bei mittlerer Brennweite zeigt es sich neutral und bei langer leicht kissenförmig, aber insgesamt gering. Am störendsten fallen die chromatischen Aberrationen auf, die bei jeder Brennweite und Blende zumindest im Maximum sichtbar werden. Der Weitwinkel fällt hier mit noch deutlicheren Farbfehlern an Kontrastkanten negativ auf.
In einer deutlich höheren Leistungsklasse bewegt sich das DA* 55 mm 1.4 SDM. Mit nur minimal tonnenförmiger Verzeichnung, einer astreinen Schärfe auf A4 schon bei Offenblende und geringster Randabdunklung weiß es zu begeistern. Frei von chromatischer Aberration ist es hingegen nicht, sie treten in geringer Form bei Offenblende auf und verstärken sich bei starkem Abblenden sogar noch leicht. Ab F5,6 wird die Grenze von einen Pixel im Mittel überschritten. Die Maximalausschläge der Messungen weichen jedoch insgesamt vom Durchschnitt nicht so stark ab wie etwa bei 18-55, das heißt das 55er bietet gleichmäßig geringe oder starke, je nachdem wie man will, Farbfehler auch am Bildrand. Am spannendsten gerade bei einer solchen Festbrennweite ist die Frage nach der Auflösung. Hier mag es vielleicht enttäuschend wirken, dass das Maximum mit knapp über 40 lp/mm kaum über dem 18-55er Zoom liegt – und bei Offenblende sind es kaum 30 lp/mm. Aber andererseits liegt der Randabfall selbst im Maximum deutlich unter der Marke von 20 Prozent, das Objektiv löst also sehr gleichmäßig auf, was es als Porträtlinse eigentlich nicht unbedingt müsste. Die Festbrennweite taugt vor allem abgeblendet aber auch für andere Aufnahmebereiche, beispielsweise um Details mit dem leichten Tele bei Landschaftsaufnahmen herauszuarbeiten. Die höchste Auflösung erreicht man bei Blende F5,6 bis F8. Darüber sorgt dann die Beugung für eine Begrenzung der Auflösung beziehungsweise einen langsamen Abfall. Aber selbst bei F22 liegt die Auflösung über der Marke von 30 lp/mm, man darf die Blende der 16-Megapixel-Kamera also gerne auch mal etwas weiter schließen, ohne Pixelmatsch befürchten zu müssen.
Noch mehr geht an der K-5 IIs. Zwar mag der Betrag von maximal 4 lp/mm mehr wenig klingen, doch es sind gute zehn Prozent mehr Auflösung, die sie gegenüber die tiefpassgefilterten K-5 II bietet. Die anderen Messwerte unterscheiden sich im Prinzip nicht stark, dennoch gibt es nennenswerte Unterschiede. So führt etwa die höhere Auflösung bei identisch starker Schärfung zu höheren Schärfeartefakten. Eine genauso logische Konsequenz ist das bessere Abschneiden der K-5 IIs bei der Messung von Bilddetails über alle ISO-Empfindlichkeiten. Dass es hier auf feine Unterschiede ankommt zeigt die Tatsache, dass die Werte nun bis ISO 3.200 im sehr guten Bereich liegen, das ändert aber nichts am steilen Abfall der Detailwiedergabe bei höheren Empfindlichkeiten. Bei ISO 6.400 jedoch kann man die Detailrate noch als gut durchgehen lassen. Wer also meint, mit den möglicherweise stärker auftretenden Moirés umgehen zu können, solle getrost zur K-5 IIs greifen, denn die Bildqualität ist ohne Tiefpassfilter einfach besser als mit. Schön, dass Pentax dem Anwender in dieser Preisklasse um die 1.200 Euro eine solche Alternative bietet – allerdings ist die K-5 II fast 300 Euro günstiger.
Fazit Die Pentax K-5 II ist eine robuste, super ausgestattete Kamera, die sich hinter der APS-C-Konkurrenz in keiner Weise zu verstecken braucht. Ihr abgedichtetes Magnesiumgehäuse fällt besonders kompakt und dennoch ergonomisch aus. Das Fehlen von Motivprogrammen deutet es an: Für Einsteiger ist diese Kamera nicht gebaut. Ansonsten findet man alle möglichen und unmöglichen Einstellungen und besondere Funktionen wie Intervallaufnahmen oder einen HDR-Modus, der sich in weiten Grenzen an das Motiv anpassen lässt. Gegenüber der K-5 hebt sich die K-5 II vor allem durch den schnelleren und zuverlässigeren Autofokus ab, der selbst mit sehr dunklen Umgebungen noch gut zurecht kommt, wo man durch den Sucher manuell nicht mehr zuverlässig fokussieren kann. Die Bildqualität weiß vor allem bis ISO 800 zu begeistern und ist auch bei ISO 1.600 noch sehr gut, fällt dann aber rasant ab. Aus dem 16-Megapixel-Sensor holt Pentax eine erstaunlich hohe Auflösung heraus. Wem das nicht reicht, der kann zur nahezu baugleichen K-5 IIs greifen, die nochmal knapp zehn Prozent Auflösung drauf legt. Nur vor moiréträchtigen Strukturen sollte man sich wegen des fehlenden Tiefpassfilters in Acht nehmen.
Kurzbewertung
- Schneller Autofokus, der auch bei sehr wenig Licht noch arbeitet
- Überkomplette Ausstattung
- Bis ISO 800 exzellente und bis ISO 1.600 sehr gute Bildqualität
- Heller 100-Prozent-Sucher mit hochwertigem Prisma und Wechselmattscheiben
- Robustes, ergonomisches, spritzwassergeschütztes Gehäuse
- Eingebautes Mikrofon nur in Mono
- Ab ISO 6.400 sehr stark nachlassende Bildqualität
- Durch die vielen Einstelloptionen etwas überfrachtetes, unübersichtliches Menü
Technische Daten
Modell |
Pentax K-5 II |
Sensor |
CMOS APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5) 16,9 Megapixel (physikalisch), 16,3 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
4.928 x 3.264 (3:2) |
Video (max.) |
1.920 x 1.080 25p |
Objektivanschluss |
|
Spiegelreflex-Sucher |
Prismensucher, 100 % Abdeckung, Dioptrienausgleich -2,5 - 1,5 dpt, wechselbare Mattscheibe |
Monitor |
3,0", 0,921 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung (77 Felder) |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-2 EV Schrittweite), mit interner HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
eingebauter Blitz |
ja |
Blitzanschuh |
Pentax, Standard-Mittenkontakt |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Micro (Typ D) |
Serienbildfunktion |
max. 7,0 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/8.000 s |
Autofokus |
Phasenvergleich |
Speicher |
Speicherkartenfach 1: SD |
Empfindlichkeit |
automatisch ISO 100 bis 12.800, manuell ISO 80 bis 51.200 |
Gehäuse |
Spritzwasserschutz |
Abmessungen |
131 x 97 x 73 mm (B x H x T) |
Gewicht |
700 g (betriebsbereit, ohne Objektiv) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/E4WHT (mit Preisvergleich) |