Kompaktkamera

Testbericht: Pentax Optio 550

2003-05-23 5 Millionen Pixel, 5-fach-Zoom, 5-Punkt-Autofokus und ein Markenname, der aus dem Wort "Penta" (griechisch für "fünf") und einem kleinen "x" (als Abkürzung für "-fach") zusammengesetzt ist: Bei der Pentax Optio 550 steht alles im Zeichen der Fünf und so kann man die Kamera fast schon als "Fünfkämpfer" bezeichnen. Doch die Optio 550 muss sich in mehr als fünf Disziplinen mit der Konkurrenz messen. Und mit einem "Lasst die Spiele beginnen!" wollen wir diesen digitalkamera.de-Erfahrungsbericht einleiten.  (Yvan Boeres)

   Pentax Optio 550 [Foto: MediaNord]
 

Rein von der "Statur" her, hat die Pentax Optio 550 schon ein ziemlich "sportliches" Profil. Geschwungene Linien prägen u. a. den breiten Chromring rund um das Objektiv, wobei die tränenförmige Form des Rings nicht jedermanns Geschmack ist. Der Chromring soll zwar laut Pentax auch eine praktische bzw. ergonomische Funktion haben (die Form soll so gestaltet sein, dass der Mittelfinger sich darunter "einhaken" kann), doch ganz sicher ist der Halt der Kamera in der Hand trotzdem nicht. Dafür ist das Gehäuse zu glatt. Ein bisschen mehr Halt – in Form von Ausbuchtungen und/oder gummierten Einlagen – wäre schön. Einstimmigkeit herrscht allerdings beim Urteil über die Verarbeitungsqualität der Optio 550; an dieser ist nichts auszusetzen, besteht das Gehäuse doch zum überwiegenden Teil aus einer Aluminium-Legierung. Die Deckel für die Anschlussleiste (USB-A/V-Kombistecker, 4,5-Volt-Netzeingang) sowie für das Akku- und Speicherkartenfach sind zwar aus Kunststoff; schnappen aber fest ein und vermitteln den Eindruck von Solidität. Letzterer rastet sogar wie eine Autotür in offener Position ein und erleichtert so den Akku- und Speicherkarten-Wechsel. Schade, dass man aber auch beim Stativgewinde Kunststoff einsetzen musste – hier wäre Metall sicherlich die bessere Wahl gewesen. Zum mitgelieferten D-LI7-Lithiumionenakku sei noch gesagt, dass dieser keinen mechanischen Schutz vor versehentlichem falschen Einlegen besitzt. Man muss selbst darauf achten, den Akku richtig herum in die Kamera zu schieben, sonst bekommen die Anschlüsse keinen Kontakt. Pentax Optio 550 - Rückansicht [Foto: MediaNord]Erfreulich sparsam geht die Optio 550 mit dem Strom aus dem 3,7 Volt-Akku um, dessen hohe Kapazität (1.800 mAh) optimal ausgenutzt wird (Laufzeit: ca. 430 Bilder).

Trotz optischem 5-fach-Zoom ist die Optio 550 mit ihren Außenmassen von 100 x 59 x 39 mm ziemlich kompakt. Obwohl das Objektiv einen verhältnismäßig großen Brennweitenbereich von 37,5 bis 187,5 mm aufweist, tritt es diskret in den Hintergrund. Das gilt nicht nur für den Platzbedarf, sondern auch für das Motorengeräusch. Während das Objektiv relativ schnell den gesamten Brennweitenbereich durchfährt (11 Stufen in 2 s), geht das Herausfahren der Linse beim Einschalten der Kamera deutlich gemächlicher vonstatten (Einschaltzeit ca. 5,8 s). Ein automatischer Lamellen-Schutzvorhang schützt die Frontlinse beim Transport vor Staub und mechanischen Beschädigungen. Erweiterungsmöglichkeiten in Form von Objektivadaptern und optischem Zubehör gibt es für die Optio 550 nicht. Was die Abbildungsleistungen des Neunlinsers betrifft, ist die Verzeichnung zwar gut korrigiert (kaum sichtbare tonnenförmige Verzeichnung im Weitwinkelbereich, sehr leichte kissenförmige Verzeichnung im Telebereich, gute Randschärfe, wenig chromatische Aberrationen), aber die Vignettierung ist nicht so gut. Diese ist von der Anfangsposition (Weitwinkel) bis zu 2/3 des Brennweitenbereiches mit bloßem Auge und schon auf dem LCD-Farbbildschirm ein Lichtabfall in den Bildecken sichtbar. Dass so etwas selbst bei Kameras mit extremen Zooms nicht unbedingt der Fall sein muss, beweisen Kameras wie die Coolpix 5700, die Ultra Zoom-Serie von Olympus oder die Panasonic DMC-FZ1, die allerdings deutlich größer gebaut sind. Andere Hersteller haben bereits begonnen, dieses Problem elektronisch zu lösen, indem sie in den entsprechenden Brennweitenbereichen die Bilder zum Rand hin elektronisch aufhellen (das ist natürlich im Vergleich zu einem besseren Objektiv nur eine Notlösung, aber in der Praxis gar nicht schlecht).

Angetrieben bzw. gesteuert wird der Scharfstellmechanismus des Optio 550-Objektivs durch ein hybrides Autofokus-System, bei dem die Schärfe sowohl (wie bei anderen Digitalkameras üblich) per Kontrasterkennung über den CCD als auch durch ein passives AF-System ermittelt wird. Pentax Optio 550 - oben [Foto: MediaNord]Der Autofokus arbeitet in einem Bereich von 60 cm bis unendlich; ein Makro-Modus und ein so genannter Super-Makro-Modus erlauben es, den Mindestabstand zum Motiv bis auf 15 bzw. sogar 2 cm (dann allerdings mit stark betonten Verzeichnung) zu verkürzen. Wie schon in der Einleitung erwähnt, besitzt die Optio 550 einen 5-Punkt-Autofokus. Die einzelnen AF-Felder sind kreuzförmig angelegt und sowohl automatisch als auch manuell wählbar. Eine Unendlichkeitseinstellung (im "Volksmund" als Landschaftsmodus bekannt) und eine manuelle Fokussierung sind bei der Optio 550 ebenfalls vorhanden; beim manuellen Scharfstellen wird ein vergrößerter Bildausschnitt auf dem LCD-Bildschirm angezeigt. Der optische Sucher bietet diese Anzeigeoptionen natürlich nicht, verfügt aber immerhin über eine – für Brillenträger nützliche – Dioptrieneinstellung. Was die AF-Geschwindigkeit angeht, wurden unsere hohen Erwartungen an das Hybrid-AF-System leider enttäuscht. Die Optio 550 stellt zwar zuverlässig scharf und ist "treffsicherer" als manch andere Kompaktdigitalkamera, aber nicht schneller beim Scharfstellen als die Konkurrenz (durchschnittliche Fokussierzeit 0,9 s). Die Treffsicherheit hört auch da auf, wo die Lichtbedingungen bzw. der Motivkontrast unzureichend sind, denn ein Autofokus-Hilfslicht hat die Optio 550 leider nicht. Zum Teil wettgemacht wird die AF-Geschwindigkeit durch die äußerst kurze Auslöseverzögerung; hier müssen wir sogar der Herstellerangabe (0,05 s) vertrauen, da die Präzision unserer Messgeräte bzw. unserer Messmethode Zeiten unter 0,1 s nicht mehr registriert.

Den Lichtbedingungen – egal welcher Art – gewachsen ist auf jeden Fall die Belichtungsmessung und -steuerung der Optio 550. Gegenlichtsituationen und belichtungstechnische "Fallstricke", wie z. B. ungleichmäßige Verteilung der Lichter und Schatten, erkennt die Matrix- bzw. Mehrfeld-Belichtungsmesszelle der Kamera recht zuverlässig und begegnet dieser mit der passenden Kombination aus Verschlusszeit und Blende. Pentax Optio 550 - rechte Kameraseite [Foto: MediaNord]Verlässt man die Programmautomatik, kann man die beiden Belichtungsparameter auch selbst einstellen. In den semi-automatischen Belichtungsmodi (Zeit- oder Blendenautomatik) sowie bei der manuellen Belichtungssteuerung sind Verschlusszeiten von 1/1.000 bis 4 Sekunden (in 37 Stufen) und/oder Blenden von F2,8 bzw. F4,6 (je nach eingestellter Brennweite) bis F7,9 bzw. F7,7 (ebenfalls abhängig von der Brennweite) einstellbar. Die Zahl der einstellbaren Blenden (7 bis 13 Stufen) variiert ebenfalls mit der Brennweite. Fühlt sich ein Anwender mit solchen Einstellmöglichkeiten überfordert, kann er/sie in der Programmautomatik bleiben oder auf eines der insgesamt neun zur Auswahl stehenden Motivprogramme (Porträt, Strand/Schnee, Herbstfarben, Sonnenaufgang bzw. -untergang, Feuerwerk, Textmodus zum Abfotografieren von Dokumenten, Landschaft, Nachtporträt, Nahaufnahme) zurückgreifen. Kreativitätsorientierte Optio 550-Fotografen werden hingegen die verstellbaren Lichtempfindlichkeitsstufen (entspr. ISO 64/100/200/400), die Belichtungskorrekturfunktion (+/- 2 EV in Drittelstufen), die im Aufnahme- und Wiedergabemodus funktionierende Histogrammanzeige, die zusätzlichen Messverfahren (mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung) und die Belichtungsreihenautomatik zu schätzen wissen. Dabei kann man die Bracketing-Funktion nicht nur zur Anfertigung von Belichtungsreihen benutzen, sondern auch um Variationen für Weißabgleich, Schärfe, Farbsättigung oder Kontrast auszuprobieren. Und wer solche Parameter nicht im "Dreierpack" braucht, kann die Scharfzeichnung, die Farbsättigung oder den Bildkontrast auch als Festwert eingeben – wenn auch nur in drei Stufen (weniger, normal, mehr). Mit einer solchen Vielfalt an Belichtungsfunktionen ist die Optio 550 für alle Fälle bzw. Wünsche gerüstet; selbst wenn die Automatik normalerweise gar keine weiteren Eingriffe in die Belichtung erfordert. Im Gegensatz zu manch anderen Kameras versuchten die Entwickler die Optio 550 auch "idiotensicher" zu gestalten: Da mit zunehmendem Zoom (von dem die Optio 550 ja eine ganze Menge bietet) die Verwacklungsgefahr steigt und dies nicht jedem Foto-Neuling bekannt ist, versucht die Optio 550 auf Nummer sicher zu gehen. Pentax Optio 550 - linke Kameraseite [Foto: MediaNord]Anstatt eine Verwacklungswarnanzeige (die gerne übersehen oder ignoriert wird) auf dem LCD-Farbbildschirm einzublenden, schaltet die Optio 550 sicherheitshalber den Blitz zu. Dies tut die Kamera zwar im äußersten Telebereich mit einer entsprechend kurzen Synchronzeit (bis 1/125 s, was dann bei nicht genügend Umgebungslicht leicht zu einem "absaufendem" Hintergrund führt), aber das ist für die meisten Anwender allemal besser als ein verwackeltes Bild bzw. ein Blitzbild mit Schliereneffekt. Der erfahrene Fotograf wird dann auf ein Stativ zurückgreifen und den Blitz auf Langzeitsynchronisation umschalten.

Was den eingebauten Blitz im Allgemeinen betrifft, bietet dieser alle Standard-Einstellungen an. Im Automatikmodus schaltet sich der Blitz automatisch bei schwachen Lichtverhältnissen und Gegenlicht (was für Kompaktdigitalkameras beileibe nicht selbstverständlich ist) zu und erreicht – den Herstellerangaben zufolge – Motive bis zu einer Distanz von 3,2 bis 5,2 Metern (WW/Tele). Mit aktivierter Rote-Augen-Korrekturfunktion ist die Optio 550 tatsächlich weniger anfällig für die störenden Kaninchenaugen; dabei wird allerdings die Vorblitz-Methode verwendet, die den Nachteil hat, dass viele der fotografierten Personen den Vorblitz für den eigentlichen Blitz halten und dann im entscheidenden Moment weggucken oder mit den Augen blinzeln. Ansonsten lässt sich natürlich der Blitz auch gewollt ausschalten oder erzwingen. Innerhalb des von Pentax angegebenen Funktionsbereiches liefert der Blitz bzw. die Kamera korrekt belichtete Resultate. Überblitzeffekte sind selten – und dennoch wünscht man sich eine Blitzbelichtungskorrekturfunktion, die die Optio 550 leider nicht besitzt. Farbstichige Blitzbilder (bedingt durch die Farbtemperatur des Blitzes und/oder den Weißabgleich) lieferte die Optio 550 keine; die Gleichmäßigkeit der Blitzausleuchtung ließ sich nicht zuverlässig prüfen, da bereits durch das vignettierende Objektiv eine Randabdunkelung entsteht.

Pentax Optio 550 - Einschübe [Foto: MediaNord]
  
  

Neben den Blitzfunktionen bietet die Optio 550 auch die – für solch eine Kamera fast schon obligatorischen – Bildfolge-Funktionen. Hier zeigt sich die Optio 550 besonders polyvalent. Ein Selbstauslöser (mit 10 s Vorlaufzeit) ist ebenso vorhanden wie ein Serienbildmodus, eine Fernauslöse-Funktion, eine Intervall-Funktion und eine Doppelbelichtungsfunktion. Laut Pentax kann man im Serienbildmodus so lange Aufnahmen machen, bis die Speicherkarte voll ist. Das ist nur bedingt wahr; in der Praxis legt die Kamera nach 8 bis 10 Bildern in Folge (in höchster Auflösung und niedrigster JPEG-Kompressionsstufe) eine kurze "Verschnaufpause" ein, weil dann der Pufferspeicher voll ist (entspricht 1,25 Bilder/s). Die Fernauslöse-Funktion schaltet den Empfang für die Fernbedienungseinheit F (eine kleine Infrarot-Fernbedienung) ein; die Auslösung erfolgt bis zu einer Reichweite von 5 Metern und wahlweise unverzögert oder mit 3 Sekunden Verzögerung. Ist die Optio 550 im Serienbildmodus noch ziemlich lahm auf den Pfoten, steigt das "Schritttempo" im Videomodus auf 15 Bilder pro Sekunde bei 320 x 240 Bildpunkten an. Die Länge einer Videosequenz liegt – mit ausreichend dimensionierter Speicherkarte – bei maximal 10 Minuten; während des Filmes findet weder eine Nachfokussierung statt, noch ist das optische Zoomen möglich (Digitalzoom allerdings schon). Interessant und einzigartig ist die Möglichkeit, die Videoaufnahme um den Faktor 2, 5, 10, 50 oder 100 zu verlangsamen um längere Sequenzen (bis zu 1.800 Sekunden) und/oder ein Zeitlupeneffekt zu bekommen. Die Videoaufnahme findet übrigens bei Normalgeschwindigkeit mit Ton statt, da die Optio 550 am Objektivring ein kleines Mikrofon eingebaut hat.

   Pentax Optio 550 - Menü 1 [Foto: MediaNord]
   Pentax Optio 550 - Menü 2 [Foto: MediaNord]
   Pentax Optio 550 - Menü 3 [Foto: MediaNord]
   Pentax Optio 550 - Menü 4 [Foto: MediaNord]

Der Ton kann natürlich auch einzeln aufgenommen werden. Jedem Bild kann eine Sprachnotiz von bis zu 30 Sekunden angefügt werden; aufgenommene Audiosequenzen (entweder innerhalb eines Videoclips oder als Sprachnotiz) können über den "Bordlautsprecher" wiedergegeben werden. Damit ist aber der Funktionsumfang der Optio 550 noch lange nicht ausgeschöpft. Zu den nützlicheren Funktionen gehören die Möglichkeiten, die am meisten genutzten Einstellungen zu speichern (und bei Bedarf wieder aufzurufen) und das Steuerkreuz neu zu belegen, der Panorama-Assistent und das auf dem LCD-Bildschirm einblendbare Gitternetz; von diskutabler Nützlichkeit sind die Filtereffekte (Sepia Tönung, Rot, Rosa, Gelb, Grün, Blau, Purpur, Weichzeichner), der 3D-Modus und die Auswahl an diversen Begrüßungsbildschirms-Mustern und Kamerageräuschen. So kann man u. a. die Optio 550 beim Auslösen miauen lassen – was man allerdings bei Hundefotos besser ausschalten sollte. Wer sich unter dem Begriff "3D-Modus" konkret nichts vorstellen kann, sollte wissen, dass der 3D-Modus nach dem Prinzip der stereoskopischen Fotografie funktioniert. Hier hilft die Kamera einem mittels auf dem LCD-Bildschirm eingeblendeten Hilfslinien, zwei leicht versetzte Bilder von ein- und demselben Motiv zu machen. Ausgedruckt kann das "Doppelbild" dann mit der mitgelieferten 3D-Brille betrachtet werden, wobei ein Eindruck der räumlichen Tiefe entsteht. Fast schon "Tradition" bei den Digitalkameras von Pentax ist die eingebaute Weltzeituhr (für 28 Zeitzonen und 62 Städte) mit Weck- bzw. Alarmfunktion; weltlich zeigt sich die Optio 550 auch hinsichtlich der "Vielsprachigkeit" (Deutsch, Spanisch, Italienisch, Japanisch, Englisch, Französisch) bei den Menüsprachen. Im Wiedergabemenü öffnen sich auch einige Möglichkeiten; so gibt es neben dem obligatorischen Wiedergabezoom (max. 8-fach in 27 Stufen) und einer Dia-Schau-Funktion auch Funktionen zur nachträglichen Veränderung der Bildgröße (Ausschnitt, Auflösung, Kompression, Ausrichtung). Im Setup-Menü findet man schließlich zwei ungewöhnliche, aber nicht minder interessante Funktionen. Das ist zum einen die Fokussierbegrenzung und zum anderen die Einstellung für "schnelles Zoomen". Ist die Fokussierbegrenzung eingeschaltet, hat der Makro-Modus eine begrenzte Maximalreichweite (was u. U. zu einer Verkürzung der Fokussierzeit führen kann); bei ausgeschalteter Fokussierbegrenzung fokussiert die Kamera bis unendlich. Pentax Optio 550 - unten [Foto: MediaNord]Die Funktion zum schnellen Zoomen hingegen beschleunigt nicht den Zoomvorgang bei der Aufnahme, sondern schaltet die Bildanzeige im Wiedergabemodus auf die maximale (8-fache) Vergrößerung. Darüber hinaus kann man natürlich – wie bei den meisten Digitalkameras – das Videosignal für den A/V-Ausgang von PAL auf NTSC umschalten, Bilder löschen/schützen, Bilder in 9er-Gruppen wiedergeben, die Speicherkarte formatieren usw.

Bei einem derartigen Funktionsumfang darf man natürlich nicht die Bildqualität vergessen. Mit ihrem 5 Megapixel-CCD im 1/1,8"-Formfaktor liefert die Optio 550 maximal 2.592 x 1.944 Pixel große Bilder, die als JPEG- oder TIFF-Datei auf SecureDigital- oder MultiMedia-Wechselspeicherkarten abgespeichert werden (Speicherzeit: JPEG durchschnittlich 3,1 s bei ca. 2,4 MByte, TIFF ca. 21,2 s bei 14,5 MByte). Angesichts des relativ kleinen CCD-Chips darf man beim Rauschverhalten keine Wunder erwarten: Die Optio 550 kämpft mit dem gleichen Problem wie alle Kameras der gleichen CCD-Größenklasse (z. B. Olympus C-5050 Zoom, Casio QV-5700, Kyocera Finecam S5, Konica Digital Revio KD-500Z, Minolta Dimage F300). Ab ISO 100 aufwärts kann man das Bildrauschen mit bloßem Auge schon auf dem kleinen LCD-Farbbildschirm der Kamera erkennen; eine Nachbearbeitung auf dem Computer (z. B. mit Neat Image oder mit der Rauschunterdrückungsoption im Canon-Druckertreiber) wird unumgänglich. Die Optio 550 bietet zwar auch eine kamerainterne Rauschunterdrückung; diese tritt aber nur bei langen Verschlusszeiten ab 1 Sekunde in Kraft. Schade, denn der von Pentax verwendete Rauschunterdrückungsalgorithmus funktioniert ziemlich gut. So kann man ohne Bedenken Nachtaufnahmen mit der Optio 550 machen – vorausgesetzt, man stellt die Kamera auf ISO 64 und benutzt ein Stativ. Nicht sonderlich gut funktioniert der Weißabgleich mit der Optio 550. Während die Weißabgleich-Automatik mit Tageslicht und Glühlampenlicht ziemlich gut zurecht kommt, liefert sie bei Leuchtstofflampenlicht Bilder mit einem ausgeprägten Rot-Orange-Farbstich. Arbeitet man mit den Weißabgleichs-Voreinstellungen, tritt das umgekehrte Szenario ein: die Einstellungen (es sind drei an der Zahl) für Leuchtstofflampenlicht kompensieren weitgehend jeden Farbstich, die Einstellung für Glühlampenlicht tut hingegen zuviel des Guten (zuviel Blau) und beschert einem einen orangefarbenen bis gelblichen Farbstich. Pentax Optio 550 [Foto: MediaNord]Es ist also empfehlenswert, gleich mit dem – ebenfalls verfügbaren – manuellen Weißabgleich zu arbeiten. Ansonsten ist an der elektronisch bedingten Bildqualität (die optische Bildqualität wurde in diesem Artikel bereits im zweiten Abschnitt behandelt) wenig auszusetzen. Die Auflösung und Bildschärfe ist gut, die Farbbalance ebenso (so weit die richtige Weißabgleichs-Einstellung gefunden wurde) und auch bei anderen Qualitätsfaktoren (bewältigter Kontrastumfang, Blooming, Moiré-Bildung usw.) leistet sich die Optio 550 keine Patzer.

Fazit: Die Pentax Optio 550 gleicht einem Pentathleten, der den Fünfkampf mit einem Gewicht am Fuß antreten muss. Die Kamera hat eine hohe Auflösung; die Freude daran wird aber z. T. durch das (klassenübliche) Rauschverhalten wieder "gedämpft". Das Objektiv hat einen großen Brennweitenbereich, aber eine über dreiviertel des Zoombereichs sichtbare Vignettierung. Die Auslöseverzögerung ist extrem kurz, doch der Autofokus arbeitet trotz Hybrid-AF-System mit durchschnittlicher Geschwindigkeit und die Einschaltzeit ist lang. Der Funktionsumfang der Kamera ist erfreulich groß, enthält sogar einige "Gimmicks", doch eine Blitzbelichtungskorrekturfunktion fehlt. Ansonsten ergibt sich ein ausgewogenes Bild und insgesamt liefert die Optio 550 noch ein gutes Ergebnis ab und ist ihr Geld wert. Einen Rekord hält der Fünfkämpfer ohnehin souverän: Die Pentax Optio ist die mit Abstand kleinste Kamera mit optischem 5-fach-Zoom.

Kurzbewertung

Technische Daten

Modell Pentax Optio 550
Sensor CCD-Sensor 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm (Cropfaktor 4,8)
5,3 Megapixel (physikalisch), 5,0 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 2.592 x 1.944 (4:3)
Video (max.) 320 x 240 15p
Objektiv 37-188 mm / F2,8-4,6 (5,1-fach Zoom)
Sucher optischer Sucher
Monitor 1,5", 0,113 Mio. Bildpunkte
Belichtungsmessung Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung
Belichtungsreihe keine Automatik, ohne interne HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator nein
Eingebauter Blitz ja
Blitzschuh
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: ja
Serienaufnahmen ja
kürzeste Verschlusszeit 1/4.000 s
Akkulaufzeit keine Angabe
Speicher
SD
Empfindlichkeit Automatik
Abmessungen 100 x 59 x 39 mm (B x H x T)
Gewicht 250 g (betriebsbereit)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/NT15U (mit Preisvergleich)

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